Julius Bissier und Ostasien. Im Raum meiner Imagination – Julius Bissier And East Asia. The Realm Of My Imagination. Hrsg.: Herda, Isabel; Hagdorn, Anna; Städtischen Museen Freiburg, Museum für Neue Kunst. Engl.; Dtsch. 2018. 272 S. 420 fb. Abb. 28 x 24 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0637-7 Michael Imhof
Julius Bissier (1893 in Freiburg i.Br. – 1965 in Ascona) gehört zu den Pionieren der abstrakten Malerei in Deutschland, die der Auseinandersetzung mit ostasiatischer Kunst wichtige Impulse für ihr künstlerisches Schaffen verdanken. Insbesondere seine Tuschen, die ihn zeitlebens beschäftigten, aber auch seine Miniaturen in Eiöltempera, frühe Ölbilder oder Keramiken eröffnen Bezüge zur ostasiatischen Kunst und Kultur. Internationale Bekanntheit erlangte Bissier erst in den späten 1950er Jahren. In dieser Zeit wurden Zen-Buddhismus und ostasiatische Kalligraphie im Westen begeistert aufgenommen. So kreuzen sich in Bissiers OEuvre gleich mehrere Rezeptionsgeschichten Ostasiens aus westlicher Perspektive: Eine davon erzählt von der individuellen künstlerischen Rezeption, die andere von der Rezeption ostasiatischer Kunst und Philosophie im Westen. Der Katalog zur Ausstellung des Museums für Neue Kunst Freiburg stellt ausgewählte Werke Bissiers und ostasiatische Kunstwerke vor. |
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Raus aus dem SpieĂźerglĂĽck. Die anderen 60er Jahre.LWL-Freilichtmuseums Detmold (Hrsg.), Mathis Kleinitz, Janina Raub. 2018. 144 S., 89 fb. Abb. 28 x 23 cm. Br. EUR 19,95 ISBN:
978-3-7319-0663-6 Michael Imhof
Das Begleitbuch zur Ausstellung „Raus aus dem Spießerglück“ im LWL-Freilichtmuseum Detmold erzählt in mehreren Beiträgen die spannende Kulturgeschichte der „unbekannten“ 60er Jahre, d.h. die Alltagsgeschichte der Deutschen. Geschildert wird eine Zeit, die in Westfalen keineswegs nur von der Aufbruchsstimmung der 68er, sondern auch vom Beharrungsvermögen in etablierten Lebensentwürfen geprägt war. Anhand individueller Biografien und konkreter Beispiele, darunter Karl-May-Filme, Beatmusik, Schlager, typischer Möbel und Wohnbauten, wird das Bild einer facettenreichen Phase des 20. Jahrhunderts gezeichnet. Das Buch ist reich bebildert und führt den Leser zurück in die Vergangenheit der 1960er Jahre. |
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Andrea(s) Gallasini 1681–1766. Vom Stuckateur zum fürstlichen Baumeister in Fulda. Rößner, Volker; Wagner, Sabine. Hrsg.: Fechter, Sabine. 2018. 320 S. 277 fb. Abb. 26 x 21 cm. Br. EUR 24,95. CHF 28,70 ISBN:
978-3-7319-0717-6 Michael Imhof
1720 wurde der gelernte Stuckateur Andreas Gallasini (1681–1766) als Bauinspektor nach Fulda berufen. Ab 1728 gestaltete der gebürtige Schweizer als Hofbaumeister das Der 1681 in Lugano geborene Andreas Gallasini arbeitete bereits ab 1705 nördlich der Alpen, zunächst als Stuckateur und stieg bereits 1715 zum fürstlich-waldeckschen Bauinspektor auf. 1720 trat er in Fulda im Amt des Bauinspektors in Erscheinung und avancierte dort 1728 für gut 30 Jahre zum fürstlichen Baumeister. in den folgenden Jahren baute er nicht nur zahlreiche Sakralbauten im Fuldaer Umland, sondern realisierte im Zusammenwirken mit seinem Auftraggeber Fürstabt von Dalberg einige städtische, repräsentative Großbauten, die bis heute das repräsentative Gesicht der Residenzstadt Fulda prägen. Nicht zuletzt errichtete er auch auf dem Land zahlreiche Kirchen, Schlösser und Prachtbauten, die gleichfalls ortsprägend sind. Etwa 45 Bauten gehen auf Gallasini zurück.
Um 1759 zog Gallasini nach Wetzlar, um von dort noch einmal, bereits hochbetagt, im Auftrag des FĂĽrsten Hohenlohe Bartenstein als Baudirektor den Ausbau der Residenzanlage voranzutreiben. Er starb dort 1766 im Alter von 85 Jahren.
Das Buch liefert nicht nur einführende Beiträge, sondern auch ein Werkverzeichnis der von Gallasini errichteten Bauten.
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Edmond Goergen (1914–2000). Der Luxemburger Maler. Hrsg.: Goergen, Viviane; Dr.-Hanns-Simon-Stiftung. 2018. 144 S. 110 fb. Abb. 28 x 22 cm. Gb. EUR 24,95. CHF 28,70 ISBN:
978-3-7319-0733-6 Michael Imhof
Im Werk des Luxemburger Malers Edmond Goergen dominieren das Porträt und die Landschaft. Seine Kunst ist gegenständlich und figurativ und kann als Reminiszenz und zugleich als Weiterentwicklung der impressionistischen Malweise gesehen werden.
Goergen war es wichtig, der Realität tief ins Auge zu schauen und das zu malen, was er sah. Er wollte sich nicht in Symbolen ausdrücken. Bewusst hat er im Konzentrationslager, trotz höchster Lebensgefahr, sterbende Lagergenossen gezeichnet, um die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in seinen Bildern festzuhalten und damit weiterleben zu lassen. Genauso wichtig war es ihm, nach seiner Befreiung, die Schönheit der Natur, der Stadträume oder der Menschen darzustellen, wissend, dass sie ein flüchtiges Geschenk der Natur ist, das jederzeit dem Menschen geraubt werden kann. Seine Zeichnungen aus dem Konzentrationslager Mauthausen sind erschütternd und von großer Eindringlichkeit. Dem gegenüber stehen seine nach dem Krieg gemalten, das Schöne versinnbildlichenden Ölbilder. Die energiegeladenen, breiten Pinselstriche, der pastose Farbauftrag und die reiche und großzügige Farbgebung lassen dynamische, spannungsreiche Kompositionen voller Differenzierungen entstehen.
Seine leuchtenden, farbenfrohen Stadträume, seine lichterfüllten Szenen am Meer, seine mit Menschen belebten Straßen und Plätze indes scheinen dem Betrachter zuzurufen: „Das Leben ist es wert, gelebt zu werden!“
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Eine Analyse des Berlin-Brandenburger Kirchenbaus. Denkmalpflege in Berlin und Brandenburg (6/2018). Hrsg.: Haspel, Jörg; Schopper, Franz. Historismus und Barockrezeption. 2018. 344 S. 278 z. T. fb. Abb. 30 x 21 cm. Gb. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-0609-4 Michael Imhof
Die vorliegende Arbeit bietet einen wichtigen Beitrag für die regionale Baugeschichte und für die Erforschung des späten Historismus im Kirchenbau in Berlin-Brandenburg.
Von besonderem Einfluss auf die neubarocke Sakralarchitektur des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts war insbesondere der denkmalpflegerische Umgang mit prominenten Barockkirchen Berlins und Brandenburgs. Typologisch fundiert, widmet sich die Forschungsarbeit der Barockrezeption in Kirchenbauprojekten der Berliner Vororte und des ländlichen Brandenburgs und untersucht neben konzeptionellen Erfordernissen auch Materialität sowie Gestaltungsweisen in der Sakralarchitektur. Diese Forschungsarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Neubarockforschung in Deutschland und ist darüber hinaus eine fundierte Arbeitsgrundlage für die Berlin-Brandenburger Denkmalpflege.
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Kazuo Katase. Katazuke: Autobiografische Formung / Autobiographical Forming. Hrsg.: Museum Wiesbaden. Dtsch.; Engl.; Japanisch. 2018. 120 S. 42 meist fb. Abb. 23 x 17 cm. Gb. EUR 20,00. CHF 23,00 ISBN:
978-3-7319-0707-7 Michael Imhof
Kazuo Katase ist seit mehr als 30 Jahren im Museum Wiesbaden zu Hause.
Im Sommer 2017 hatte Katase unter dem Titel „Katazuke: Formung“ einen Raum seiner Kunst eingerichtet, der sein Arbeiten, seine Anliegen und seine Ausdrucksformen von den Anfängen bis in die Gegenwart zeigt und zueinander in Beziehung setzt. Die zu diesem Anlass entstandene Publikation stellt den Werdegang des Künstlers, sein Werk und Denken in der Auseinandersetzung zwischen Ost und West, Japan und Mitteleuropa vor. Zum ersten Mal überhaupt dokumentiert sich der Künstler selbst durch einen autobiografischen Text. In einem intensiven Dialog zwischen dem Künstler Kazuo Katase und dem Grafiker Ingo Offermanns wurde für das dreisprachige Buch eine neue Form entwickelt.
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Margiana. Ein Königreich der Bronzezeit in Turkmenistan. Matthias Wemhoff, Manfred Nawroth, Rainer-Maria Weiss und Alfried Wieczorek. Fotografien von Herlinde Koelbl. 2018. 288 S., 438 meist fb. Abb. 24 x 30 cm. Br. EUR 39,95
ISBN:
978-3-7319-0662-9 Michael Imhof
Margiana – diese historische Landschaft im Osten Turkmenistans war vor rund 4000 Jahren die Wiege einer faszinierenden Hochkultur der Bronzezeit. Zeitgleich mit den Zivilisationen Mesopotamiens und Ägyptens blieb sie in der westlichen Welt bislang jedoch weitgehend unbekannt. Erstmals außerhalb Turkmenistans werden in einer groß angelegten Ausstellung im Neuen Museum Berlin, im Archäologischen Museum Hamburg und in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim die archäologischen Zeugnisse dieser geheimnisvollen Kultur einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Für die Aufnahmen der archäologischen Stätten, der Landschaften und Menschen sowie der Exponate für den vorliegenden Katalog konnte die bekannte Fotografin Herlinde Koelbl gewonnen werden, die eine Symbiose von Archäologie und Fotokunst schafft. Neben einem ausführlichen Katalogteil aller Ausstellungsgegenstände beinhaltet das Buch Beiträge internationaler Wissenschaftler zur Archäologie Turkmenistans mit Zusammenfassungen in turkmenischer Sprache. |
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Die Rhön – Faszination Natur. Rudolf Diemer / Joachim Jenrich. 2018. 160 S., 227 fb. Abb. 22 x 22 cm. Gb. EUR 16,95 ISBN:
978-3-7319-0701-5 Michael Imhof
Die Buntsandstein- und Muschelkalkablagerungen aus dem Erdmittelalter sowie die Tätigkeit von Vulkanen in der Tertiärzeit prägen das durch sanft gewellte Höhenzüge und durch zahlreiche Bergkuppen gebildete, heutige Erscheinungsbild der Rhön.
Die bereits 2000 v. Chr. früh besiedelte Rhön wurde im Mittelalter durch großflächige Waldrodung vom Land der Buchen zum Land der offenen Fernen. Nur in entlegenen Gebieten konnten sich urwaldartige Wälder und Moore erhalten.
Die UNESCO stellte 1991 die einzigartige Mittelgebirgslandschaft der Rhön als BiosphärenÂreservat unter Schutz. Im Dreiländereck zwischen Hessen, Bayern und ThĂĽringen liegt sie im Herzen Deutschlands.
In der Rhöner Kulturlandschaft mit ihren Waldstorchschnabel-Goldhaferwiesen, Trollblumen-Feuchtwiesen, Borstgrasrasen, Kalkmagerrasen, Wacholderheiden, Streuobstwiesen, Heckengebieten und Dörfern leben rund 130000 Menschen und zahlreiche typische Tier- und Pflanzenarten. Das Buch will die einzigartige Schönheit und Vielfalt der Rhön zeigen, aber auch für den Schutz ihrer empfindlichen Lebensräume und Tierarten werben. |
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Der spätmittelalterlich-frühneuzeitliche Totentanz im 19. Jahrhundert. Zur Rezeption in kunsthistorischer Forschung und bildlicher Darstellung. Knöll, Stefanie A. 2018. 256 S. 167 fb. Abb. 29 x 22 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN:
978-3-7319-0428-1 Michael Imhof
Die spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Totentänze gerieten im 19. Jahrhundert in das Blickfeld der noch jungen Kunstwissenschaft. Die Beschäftigung mit dem makabren Thema erschöpfte sich dabei keineswegs in der positivistischen Erfassung des Überlieferten. Sie war vielmehr eingebunden in den zeitgenössischen Diskurs um den Zusammenhang von Kunst, Nation und Volkscharakter. Infolgedessen galt der Totentanz, insbesondere die Zyklen von Hans Holbein d. J. und Niklaus Manuel, als vollendeter Ausdruck eines spezifisch deutschen Volksgeistes. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung berücksichtigt die Studie ebenso die zeitgenössischen Reproduktionen und den zwischen gedankenloser Zerstörung und Musealisierung schwankenden Umgang mit den Originalen.
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Die schönsten Burgen in Deutschland. Wietzorek, Paul. 2018. 320 S. 418 fb. Abb. 28 x 22 cm. Gb. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN:
978-3-7319-0278-2 Michael Imhof
Landschaften wie das Mittelrheintal oder Städte wie Nürnberg, Kulmbach, Coburg, Burghausen, Heidelberg oder Meißen werden maßgeblich durch ihre Burgen geprägt. Neuschwanstein, die Wartburg, Burg Eltz oder die Burg Hohenzollern sind Besuchermagneten.
Das vorliegende Buch führt zu den spektakulärsten Burgen in Deutschland, die überwiegend im Mittelalter entstanden. Ihr heutiges Aussehen geht jedoch häufig auf Restaurierungs- und Wiederaufbauarbeiten im 19.und im frühen 20. Jahrhundert zurück. Berücksichtigung finden daher auch die bekannten Burgen des 19. Jahrhunderts.
Das reich bebilderte Buch ist sowohl als Reiseführer als auch als Bildband und Studienobjekt zur Geschichte des Burgenbaus nutzbar. Es liefert Texte zur Geschichte und Baugeschichte, ergänzt durch prachtvolle Fotos.
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Franz Caucig (1755–1828). Italienische Ansichten. Röll, Johannes; Rozman, Ksenija. 2018. 352 S. 336 fb. Abb. 30 x 21 cm. Br. EUR 69,00. CHF 79,40 ISBN:
978-3-7319-0546-2 Michael Imhof
Der Maler Franz Caucig, 1755 in Görz (Gorizia) geboren, kam nach zweijährigem Aufenthalt in Bologna im Jahre 1780 nach Rom, wo er die nächsten sieben Jahre lebte und arbeitete. Caucig absolvierte dort ein intensives, an der Akademie orientiertes Studium, das das Zeichnen nach antiken Skulpturen in römischen Sammlungen, Aktstudien und das Zeichnen nach der Natur einschloss. Er bewegte sich in Rom in internationalen Kreisen, zu denen unter anderem die Künstler Felice Giani, Joseph Bergler, Simon Denis, Antonio Canova und Michael Köck zählten. Sein künstlerisches Umfeld, das auch durch den Klassizismus des Jacques-Louis David und den Kunstkreis um Angelika Kauffmann geprägt war, stand zugleich in regem Austausch mit den Reisenden der Grand Tour. In diesem Zusammenhang entstanden zahlreiche Nachzeichnungen nach den in diesem Band vorgestellten italienischen Ansichten Caucigs, die hier ebenfalls dokumentiert werden.
Von 1791 bis 1797 hielt sich Franz Caucig in Venedig, im Veneto und in Triest auf. Obwohl sich aus diesen Jahren nur eine geringe Anzahl von Landschaftsveduten erhalten hat, lässt sich durch die Nachzeichnungen seines Schülers Pietro Marchioretto ein umfangreicherer Bestand rekonstruieren.
Caucigs Blätter haben neben ihrem künstlerischen Rang auch großen dokumenta¬rischen Wert, da sie häufig Ansichten zeigen, die heute verändert oder verloren sind. Die Landschaftsveduten bilden nur einen Teil der über 1800 Zeichnungen Caucigs, die vornehmlich in der Akademie der Bildenden Künste in Wien aufbewahrt werden. Dort hatte er ab 1797 eine Professur inne, er stand ihr zudem von 1820 bis zu seinem Tod 1828 als Direktor vor.
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Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut Heft 1/2018. Verband der Restauratoren (VDR) e. V. Dtsch, Engl. 2018. 141 S., 190 meist fb. Abb. 30 x 21 cm. Br. EUR 34,90 CHF 40,10 ISBN:
978-3-7319-0657-5 Michael Imhof
Die Fachzeitschrift des Verbandes der Restauratoren (VDR), die „Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut“, repräsentiert die Vielfalt der Restaurierungsfachgebiete und berücksichtigt darüber hinaus restaurierungsgeschichtliche und kunsthistorische Fragestellungen. Die von Restauratoren der verschiedensten Fachrichtungen verfassten Beiträge wenden sich an Fachleute aus der Restaurierung und den benachbarten Disziplinen, aber auch an interessierte Kenner.
Inhalt: Skulpturenrestaurierung
Gemälderestaurierung
Restaurierung ethnologischer Objekte
Restaurierung anatomischer Präparate
Farbenchemie
Berufsbild Restaurator/in
Performance-Kunst
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Im Speicher auf dem Kirchhof. Wohnen und Arbeiten im Zentrum von Kleinstadt und Dorf. Hrsg.: Kaspar, Fred. 2018. 240 S. 175 meist fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN:
978-3-7319-0721-3 Michael Imhof
Jeder der vorliegenden Bände der Reihe EINBLICKE dokumentiert ein Schwerpunktthema. In diesem Band geht es um kleine Häuser, die die Kirchhöfe im Zentrum vieler Dörfer und mancher Städte in Nordwestdeutschland säumen. Als zumeist schlichte Fachwerkbauten bilden sie häufig einen Gegensatz zu der in ihrer Mitte auf dem Platz stehenden Kirche. Um dieses Phänomen zu ergründen, werden Geschichte, Zweck und Entwicklung betrachtet: Es geht um den winterlichen Besuch der als kalt empfundenen Kirchen und deren Nutzung als Lager und Stallung sowie als sicherer Rückzugsort bei Gefahr. Es geht darum, dass der Friedhof nicht nur als Bestattungsplatz diente, sondern auch Weide, Versammlungsplatz und Arbeitsort war. Ebenso scheute man sich nicht, darauf Speicher zu errichten. Alles was einmal steht, empfiehlt sich auch zur Um- und Weiternutzung. In den zunächst als provisorisch gedachten Speichern entstanden mit der Zeit Wohnungen und dann wurden die kleinen Bauten allmählich auch immer größer. In die kleinen Speicherhäuser zogen vor allem Gemeindemitglieder, die sich kein eigenes Haus leisten konnten. Die Lebensverhältnisse in den Bauten waren bescheiden, schon deswegen, weil ihre Grundfläche begrenzt blieb. Allmählich siedelten sich am Kirchhof immer mehr Leute an, darunter bald auch Gastwirte und vor allem Kaufleute – sie bildeten beliebte Ziele vor und insbesondere nach dem obligatorischen Kirchenbesuch. Der Rand vieler Kirchhöfe war damit bestimmt durch ein erstaunliches Nebeneinander kleiner Speicher, großer Gasthäuser, Schule, Küsterhaus, Armenhaus und Pfarrhaus. |
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Reframing Jordaens. Pictor doctus – Techniken – Werkstattpraxis / Pictor doctus – Techniques – Workshop practice. Hrsg.: Lange, Justus; Münch, Birgit Ulrike. Engl.; Dtsch. 2018. 240 S. 24 x 17 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN:
978-3-7319-0368-0 Michael Imhof
Der flämische Maler Jacob Jordaens stand erstaunlicherweise bis vor kurzem in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung noch immer im Schatten von Peter Paul Rubens, ein Umstand, der dem Geniediskurs des 19. Jahrhundert geschuldet ist. Jordaens war jedoch Leiter einer bedeutenden Großwerkstatt und prägte nach Rubens Tod 40 Jahre lang den Antwerpener Kunstmarkt maßgeblich. Der umfangreiche Aufsatzband vereint erstmals die Forschungen namhafter Experten zu Jacob Jordaens aus dem Bereich der Kunstgeschichte mit jenen der Gemälderestaurierung. Der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht einen genaueren Blick auf die Werkstattpraxis und die Schaffensprozesse des Künstlers. Daraus entsteht ein neues Bild von dem Künstler, der sich durch eine ungeahnte Innovationskraft sowie bildkünstlerische und intellektuelle Eigenständigkeit auszeichnet.
Surprisingly, until recently, the Flemish painter Jacob Jordaens was still overshadowed by Peter Paul Rubens in the scientific debate. This fact is owed to the 19th century of the genius and discourses on painter princes. However, Jordaens was the head of a significant workshop and had a major influence on the Antwerp art market for 40 years after Rubens’ death. This extensive collection of essays combines for the first time in balanced proportion the research of renowned experts on Jacob Jordaens from the field of art history with that of painting restoration. The interdisciplinary approach allows a closer look at the workshop’s practice and the artist’s creative processes. This results in a new image of the artist, who stands out for his undreamed-of innovative strength as well as his pictorial and intellectual independence.
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Marlene Dumas, Rosemarie Trockel. Werke aus der Sammlung Garnatz. Hrsg.: Stadt Karlsruhe – Städtische Galerie. 2018. 144 S. 246 fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-0703-9 Michael Imhof
Das Buch beinhaltet Werke der Künstlerinnen Marlene Dumas (geb. 1953) und Rosemarie Trockel (geb. 1952) aus der Sammlung des Kölner Ehepaares Ute und Eberhard Garnatz. Letztere sammelten seit den 60er-Jahren bis heute Kunst aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Zeichnung, Druckgrafik sowie Plastik und Objektkunst.
In dem vorliegenden Buch werden arbeiten von Rosemarie Trockel aus den Jahren 1984 bis 2005 und von Marlene Dumas von 1983 bis 2002 gezeigt. Beide international renommierte KĂĽnstlerinnen legen in ihren Werken gesellschaftspolitische sowie feministische Fragestellungen dar.
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Maulbronn Monastery. Guide. Mueller, Carla; Stober, Karin. Hrsg.: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Engl. 2018. 112 S. 106 fb. Abb. 24 x 13 cm. EUR 7,00. CHF 8,10 ISBN:
978-3-7319-0543-1 Michael Imhof
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Monastère De Maulbronn. Guide. Mueller, Carla; Stober, Karin. Hrsg.: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Franz. 2018. 112 S. 104 fb. Abb. 13 x 24 cm. EUR 7,00. CHF 8,10 ISBN:
978-3-7319-0544-8 Michael Imhof
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16. Jahrgang, Heft 2/2017. Neumarkt-Kurier (2/2017). Hrsg.: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V. Neumarkt-Kurier Baugeschehen und Geschichte am Dresdner Neumarkt. 2018. 32 S. 34 fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 3,00. CHF 3,50 ISBN:
978-3-7319-0634-6 Michael Imhof
In dieser Ausgabe: Qualitätssicherung am Neumarkt, Planungen für das Quartier VII/1, Das Palais Oppenheim, Blühende Landschaften?!, Das Kuratorium der GHND, Rezension zum Sonderheft 2017, Vereinsfahrt der GHND |
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Neumarkt-Kurier (1/2018). 17. Jahrgang, Heft 1/2018.Hrsg.: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V. Neumarkt-Kurier Baugeschehen und Geschichte am Dresdner Neumarkt. 2018. 32 S. 47 meist fb. Abb. EUR 3,00. CHF 3,50 ISBN:
978-3-7319-0718-3 Michael Imhof
In dieser Ausgabe: Nachruf Günter Blobel, Straßennamen und Hausnummern, Blühende Landschaften?! (Teil 2), Das Neue Orangeriehaus, Gutsschloss Schmölln, Klosteranlage Raitenhaslach, Verleihung der Goldenen Ehrennadel, Dresdner Friedenspreis
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KĂĽnstlerschaft als Konstrukt. artifex. MĂĽller, Fabian. Raffaels Selbstdarstellung. 2018. 288 S. 57 meist fb. Abb. 24 x 17 cm. Imhof Verlag, Petersberg 2018. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0667-4 Michael Imhof
Im Laufe des Quattro- und zu Beginn des Cinquecento entwickelte sich bei den italienischen Malern ein neues Selbstverständnis. Auf Grundlage des neuen humanistischen Bildungsideals forderten sie eine höhere Wertschätzung des kreativen Schaffensprozesses und ihrer intellektuellen Fähigkeiten, eine Erhebung ihrer Profession aus dem Rang eines Handwerks in die Riege der artes liberales, schlussendlich auch den sozialen Aufstieg.
Auch Raffael (1483–1520) setzte sich spätestens in seinem römischen Schaffen intensiv mit der eigenen Künstlerschaft und deren Inszenierung auseinander. Durch die Aufnahme zeitgenössischer kunsttheoretischer, philosophischer und theologischer Topoi, durch allegorische Selbstbezüglichkeiten in den Bildinhalten und durch eine paragonal motivierte Auseinandersetzung mit seinen Konkurrenten und „rivalisierenden“ Kunstgattungen in Werken wie dem Bildprogramm der Stanza della Segnatura, einem Selbstporträt mit Hofmann oder der Fornarina strebte Raffael nach künstlerischer, intellektueller und sozialer Anerkennung.
Kein Künstler vor und wenige Künstler nach Raffael haben die eigene Künstlerschaft so explizit und umfassend konstruiert. Seine Strategie stellte sich in der Rückschau als höchst erfolgreich heraus; und nimmt man seine bis heute geltende kanonische Bedeutung für die Kunstgeschichte dazu, darf man Raffael legitim eine, wenn nicht sogar die Vorreiterrolle in der strategischen Künstlerselbstdarstellung zuweisen. Mit vorliegendem Buch wird also nicht nur ein wichtiges Kapitel der Künstlersozialgeschichte geschrieben, es legt auch den Grundstein für weitere einschlägige Forschungen.
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