Deutsche Zeichnungen von Tischbein bis Corinth. In einem glücklichen Augenblick erfunden. Hrsg.: Hübner, Christine; Thimann, Michael. 2019. 184 S. 141 meist fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 24,95. CHF 28,70 ISBN:
978-3-7319-0830-2 Michael Imhof
Die Kunstsammlung der Universität Göttingen verfügt über einen Bestand von 2500 Handzeichnungen vorwiegend Alter Meister. Darunter befindet sich auch eine große Gruppe deutscher Zeichnungen von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn der Moderne um 1900, und damit aus jener Epoche, in der die Zeichenkunst in Deutschland die größte Aufmerksamkeit fand. Zwischen 1750 und 1900 wurde das Zeichnen hier zu einer leitenden künstlerischen Disziplin. Der Göttinger Bestand bildet die Geschichte und die Diversität der Zeichenkunst in Deutschland auf vielseitige Weise ab. Besondere Stärken liegen in der Kunst des 18. Jahrhunderts; hier sticht eine Gruppe von Zeichnungen der Tischbein-Familie hervor. Die Romantik wiederum ist mit dem Göttinger Maler Carl Wilhelm Oesterley zentral vertreten, dessen italienische Landschaften und feinsinnigen Künstlerbildnisse zu den hervorragendsten Erzeugnissen der romantischen Handzeichnung zählen. Blätter von Johann Gottfried Schadow, Wilhelm Schadow, Carl Blechen, Carl Spitzweg und Louis Gurlitt runden diese Gruppe ab und leiten zur Düsseldorfer Schule über, die mit Eduard Bendemann und Carl Friedrich Lessing repräsentativ vertreten ist. Die Kunst der Deutschrömer bildet mit Albert Lang, Adolf von Hildebrand, Franz Lenbach, Ludwig von Hofmann und Max Klinger einen weiteren Schwerpunkt. Die Göttinger Handzeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts zeugen von dem umfassenden Aufwertungsprozess des Mediums Zeichnung am Beginn der künstlerischen Moderne. Erstmals werden diese Blätter nun wissenschaftlich erschlossen und einem breiteren Publikum präsentiert. |
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Frobenius. Die Kunst des Forschens. Hrsg.: Museum Giersch der Goethe-Universität; Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung. 2019. 280 S. 250 fb. Abb. 28 x 23 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-0824-1 Michael Imhof
Das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. verfügt über einen einmaligen Sammlungsbestand an Nachzeichnungen prähistorischer Felsbilder, an Fotografien sowie ethnografischen Bildern fremder Ethnien und ihrer Kulturgüter, der auf Expeditionen nach Afrika, Australien, Neuguinea, Skandinavien und Südeuropa entstand. Ausstellung und Katalog möchten diesen herausragenden universitären Bilderschatz, der auf den Institutsgründer, den Ethnologen Leo Frobenius (1873–1938) zurückgeht und sich im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Kunst bewegt, einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Der Fokus liegt auf den bislang wenig bekannten Expeditionszeichnern und -zeichnerinnen, die dieses beeindruckende Bildmaterial im Dienste der Wissenschaft schufen. Ausstellung und Katalog spannen den Bogen von der Wilhelminischen Epoche bis in die 1960er Jahre und spiegeln damit die tiefen Umbrüche der Zeithistorie, der Wissenschaft und der Kunst.
Der reich bebilderte Katalog der Ausstellung umfasst wissenschaftliche Beiträge von Ethnologen, Kulturanthropologen und Kunsthistorikern.
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1000 Jahre Münz-, Markt- und Zollrecht. Vonderau Museum Fulda (47). Hrsg.: Fechter, Sabine; Fulda 2019. Fulda handelt. Fulda prägt. 2019. 424 S. 264 fb. Abb. 26 x 21 cm. EUR 29,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0814-2 Michael Imhof
Mit der Klostergründung durch Sturmi am 12. März 744 war der Grundstein für eine Siedlung an der Fulda gelegt. Im Jahr 1019 verlieh Kaiser Heinrich II. Abt Richard das Münz-, Markt- und Zollrecht für diese Siedlung. Die Verleihung dieser Rechte förderte die wirtschaftliche Entwicklung der Siedlung am Fuß der Abtei und erhob sie faktisch in den Rang einer Stadt.
Die Jubiläumsausstellung „Fulda handelt. Fulda prägt.“ (12. März bis 4. August 2019) im Vonderau Museum Fulda und der begleitende Katalog erzählen die wechselvolle Geschichte der Stadt Fulda anhand ihrer Wirtschaft, vom zunftgebundenen Handwerk über die fürstlichen Manufakturen bis hin zur modernen Industrie.
Wiederkehrendes Element der Ausstellung sind die zeittypischen Produkte, die für den heimischen Markt, aber auch für den Fernhandel gefertigt wurden und noch heute werden. Ebenso verfolgt sie das sich immer wieder verändernde Geld von den ersten geprägten Münzen Fuldas bis hin zum bargeldlosen Zahlungsverkehr.
Die Aufsätze im Begleitkatalog liefern vertiefende Hintergrundinformationen zu den Themen der Ausstellung: so zur Urkunde aus dem Jahr 1019 mit den damit verbundenen Rechten für Fulda, zum mittelalterlichen Zunftwesen und Handwerk, zu jüdischen Kaufleuten, zu typischen Fuldaer Geschäften und Handelsgütern, zum Münzwesen und zur Entwicklung des Geldes, schließlich zu neuen Produkten und Märkten, die vom Erfindungsreichtum der Fuldaer Bürger zeugen. Der Ausstellungskatalog bietet neben den Aufsätzen umfangreiches Bildmaterial und stellt ein Nachschlagewerk zur Wirtschaftsgeschichte Fuldas dar, der bisher noch kein eigener illustrierter Katalog gewidmet wurde.
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Griechische Rundskulpturen bis zum Hochhellenismus. Katalog der Skulpturen in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin Band II, Teil 1. Hrsg.: Schwarzmaier, Agnes; Scholl, Andreas; Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. 2019. 328 S. 537 Abb. 28 x 23 cm. EUR 65,00. CHF 74,80 ISBN:
978-3-7319-0769-5 Michael Imhof
Dieser Band zu den griechischen Rundskulpturen von den Anfängen bis zum Hochhellenismus dokumentiert erstmals in der Geschichte der Berliner Antikensammlung den Gesamtbestand unter Einschluss der Kriegsverluste. Neue Farbabbildungen zeigen nicht nur viele Berühmtheiten von allen vier Seiten, sondern führen diese oft in einem frisch restaurierten Zustand vor Augen. Neben zahlreichen Highlights werden hier viele bislang unveröffentlichte oder schlecht erschlossene Bildwerke auf dem neuesten Stand der Forschung gewürdigt. Insofern ist der Band zweifellos ein Muss für jede archäologische Bibliothek, aber auch für alle Fachleute und Kunstfreunde, die sich mit griechischer Skulptur vertieft beschäftigen wollen. |
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Ikonographie und Kontext. Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte (163). Carrasco, Julia. Der Sündenfall im Werk von Hans Baldung Grien. 2019. 304 S. 138 z. T. fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN:
978-3-7319-0640-7 Michael Imhof
Der Sündenfall entwickelte sich um 1500 zu einem populären Thema der nordalpinen Kunst, das neben heilsgeschichtlichen und moralischen Fragestellungen auch künstlerische, ästhetische und sinnliche Aspekte aufwarf. Diese Vielfalt spiegelt sich exemplarisch im Werk Hans Baldung Griens wider, der zu den bedeutendsten, wenngleich weniger bekannten altdeutschen Künstlern zählt. Medial divers und über das gesamte Schaffen verteilt, kommt Baldungs oftmals originellen Formulierungen des Sujets eine repräsentative Stellung innerhalb des Œuvres zu. Demgegenüber haben die Werke in der Forschung bislang eine vorwiegend selektive Wahrnehmung und häufig werkimmanente bis psychologisierende Deutungen erfahren. Die Publikation bietet erstmals eine vollständige Analyse des gesamten Werkkomplexes, die, verbunden mit einer Rekonstruktion der kunst- und kulturhistorischen Perspektive, ein Verständnis der Werke im Kontext ihrer Zeit eröffnet. Neben der Einbettung in das Künstlerœuvre und die zeitgenössische Kunstproduktion werden hierbei ikonographische, mediale und funktionale Faktoren ebenso wie theologische und kommerzielle Gesichtspunkte berücksichtigt. |
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Der kurbayerische Hofbaumeister Johann Gunezrhainer (1692–1763). Dornieden, Hanna Katharina. 2019. 560 S. 565 meist fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 99,00. CHF 114,00 ISBN:
978-3-7319-0517-2 Michael Imhof
Der Baumeister Johann Gunezrhainer (1692-1763) war fast ein halbes Jahrhundert im Dienste der bayerischen Kurfürsten tätig. Der Sohn eines Münchener Stadtmaurermeisters hatte als Hofbaumeister ein breites Aufgabenspektrum zu bewältigen, das von Bauarbeiten an den kurfürstlichen Schlössern wie Nymphenburg und Schleißheim über die Innenausstattung von Appartements bis hin zu Materialinventuren reichte. Seine wichtigsten Werke entstanden jedoch im Bereich des Sakralbaus: Die Klosterkirchen in Landshut-Seligenthal, Reisach und Schäftlarn und die Münchener Damenstiftskirche zählen gleichzeitig zu den Hauptwerken des bayerischen Barock. Schließlich wurde er auch von Adeligen, Hofbeamten und reichen Bürgern für ihre Stadtpaläste, Landschlösschen und Schlosskapellen engagiert. Die Monographie berücksichtigt vor allem Umfeld und Entstehungsbedingungen der Werke Johann Gunezrhainers. Ergänzt durch Werkkatalog, Quellenmaterial und Chronologie bietet sie einen Einblick in den Arbeitsalltag eines barocken Hofbaumeisters. |
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Die Jagd. Ein Schatz an Motiven. Hrsg.: Perse, Marcell; Wiegmann, Karlheinz. 2019. 184 S. 169 fb. Abb. 28 x 21 cm. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN:
978-3-7319-0777-0 Michael Imhof
Das Städtische Museum Schloss Rheydt und das Museum Zitadelle Jülich widmen der Jagd als Motiv in der Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts eine Sonderausstellung. Im spezifischen Kontext der Hofkultur spielte die Jagd eine herausragende Rolle in der Konstruktion fürstlicher Leitbilder sowie dynastischer Identität und Kontinuität. Heldenlegenden, die von heroischen Jagdabenteuern erzählten, dienten dabei der Inspiration. Die zahlreichen Bedeutungsebenen des Jagdmotivs reichten von allegorischen und moralischen Sinngehalten bis hin zu erotischen Anspielungen. Insbesondere skurrile Affenjagden in Kupferstichen und Tapisserien waren Ausdruck eines innovativen Umgangs mit dem Jagdmotiv. Ebenso humorvoll wie allegorisch wurde das Jagdmotiv in der niederländischen Malerei des Goldenen Zeitalters dargestellt. Gleichzeitig wurde für den neuen Kunstmarkt das Thema in diversen Genres umgesetzt. In einem Ausblick zeigt die Ausstellung zudem, dass die Jagd als ein unerschöpflicher Motivschatz Künstlern, wie denjenigen der Düsseldorfer Malerschule des 19. Jahrhunderts, weiterhin als Inspirationsquelle diente. |
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Kemmern. Ein fränkisches Dorf und seine Schwestern im Wandel. Abraham CO., Br. M. 2019. 552 S. 773 z. T. fb, Abb. 29 x 22 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN:
978-3-7319-0773-2 Michael Imhof
Vorliegende Publikation befasst sich zunächst mit dem Gründungsprozess der Dillinger Franziskanerinnen und würdigt daher v. a. die aus Dillingen stammenden Ordensfrauen. In der Darstellung der umfassenden Ortschronik erinnern sich viele Kemmerner an das Wirken ihrer Schwestern. Diese prägten mit ihrem Glaubensleben mehrere Generationen der Kemmerner Bevölkerung und waren als Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen und Volksschullehrerinnen hochgeschätzt. Als anerkannte Respektspersonen bestimmten sie maßgeblich das soziale und religiöse Leben in Kemmern. Auch an alle aus Kemmern stammenden Schwestern wird erinnert, wobei ihre Tätigkeiten und Wirkungsorte aufgezeigt werden. Näher wird ferner auf Priesterpersönlichkeiten eingegangen, die in Kemmern geboren sind. Hunderte von Abbildungen erinnern an viele Begebenheiten, Feste und Feiern mit den Schwestern im Ort. |
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Kunstschätze und Wissensdinge. Eine Geschichte der Universität Hamburg in 100 Objekten. Hrsg.: Wenderholm, Iris; Posselt-Kuhli, Christina. 2019. 400 S. 151 fb. Abb. 28 x 22 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-0764-0 Michael Imhof
Weltoffenes Gelehrtentum, weitläufige Forschungsinteressen und das Selbstverständnis einer hanseatischen Handelsmetropole prägten die Geschicke der Universität Hamburg seit ihrer Gründung im Jahre 1919. Mit einem Alter von 100 Jahren gehört sie zu den jüngeren Hochschulgründungen Deutschlands, auch wenn ihre Anfänge bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen und Vorgängerinstitutionen wie das Akademische Gymnasium bis hin zum Kolonialinstitut umfassen. Die Kunstschätze und Wissensdinge im Besitz der Universität erzählen eine vielstimmige Geschichte, die Personen- und Institutionen-, Objekt- und Universitätsgeschichte verknüpft und in ihren Verästelungen sichtbar werden lässt. |
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Irr-Real. Carl Julius Milde, das Porträt und die Psychiatrie. Hrsg.: Bastek, Alexander. 2019. 192 S. 132 fb. Abb. 29 x 23 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-0834-0 Michael Imhof
Mit dem genauen Blick des Zeichners hielt Carl Julius Milde zwischen 1829 und 1834 Menschen in ihrer individuellen Eigenart fest. Zugleich zeichnete er ein Bild ihrer Krankheit. Die Dargestellten sind Patienten der Psychiatrie im Hamburger Krankenhaus St. Georg.
Carl Julius Milde (1803–1875) ist in Lübeck kein Unbekannter. Sein passioniertes und langjähriges Engagement für die Kultur der Hansestadt wirkt bis heute nach. Milde war erster Konservator der Lübecker Kunst- und Naturaliensammlung und er setzte sich u. a. mit seinem „Lübecker ABC“ für den Erhalt von Baudenkmälern ein.
Weitgehend unbekannt ist hingegen, dass Milde auch für die Medizin als Künstler tätig war. Seine Patientenporträts entstanden im Kontext der Verwissenschaftlichung der Psychiatrie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie werden hier erstmals in den Fokus gerückt. Während die Psychiatrie als medizinisch eigenständige Disziplin etabliert wurde, begannen Ärzte, Serien von Patientenporträts durch professionelle, auf Bildnisse spezialisierte Künstler zeichnen zu lassen. Man benötigte Bildmaterial, um psychiatrische Erkrankungen zu unterscheiden und zu klassifizieren. In seinen Bildnissen hielt Milde zugleich die individuellen Züge der Dargestellten fest. Man erkennt Spuren des gelebten Lebens, den verletzbaren, vielleicht auch leidenden Menschen. Zwischen der Individualität der Porträts und dem wissenschaftlichen Anspruch der Zeichnungen liegt der Spannungsbereich dieser Werke.
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Jens Rausch, Experimentierfeld II. Hrsg.: Stasch, Gregor K.; Einführung von Krüger, Anne Simone. 2019. 60 S. 53 fb. Abb. 21 x 15 cm. EUR 7,00. CHF 8,10 ISBN:
978-3-7319-0856-2 Michael Imhof
Typisch für Jens Rauschs Arbeiten ist die Verwendung von Materialien die selbst aus Prozessen stammen oder diese auslösen. So finden regelmäßig Asche, Bitumen, Feuer, Ruß und Eisenoxid ihre physikalische Anwendung in seinen Werken. Also jene Materialien, die bereits ihrerseits aus Transformationsprozessen stammen bzw. diese auslösen. Im malerischen Werk verbindet sich alles zu einer komplexen Einheit, die zeitgleich mit dem jeweiligen Bildmotiv korreliert. |
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Hygiene auf dem Land. Schriften Süddeutscher Freilichtmuseen (7). Hrsg.: Angerer, Birgit; Bärnthol, Renate; Böhm, Max; Borgmann, Jan; Hacker, Heinrich; Happe, Michael; Jauernig, Birgit; May, Herbert; Ortmeier, Martin; Popp, Bertram; Thiel, Gudrun; Weidlich, Ariane. Sauberkeit zu jeder Zeit. 2019. 256 S. 202 meist fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN:
978-3-7319-0837-1 Michael Imhof
„Sauberkeit zu jeder Zeit“ – der titelgebende Spruch auf einem aus dem frühen 20. Jahrhundert stammenden Zierhandtuch bringt den modernen Hygienebegriff auf den Punkt. Bereits im 19. Jahrhundert sind Sauberkeit und Keimfreiheit nach medizinisch-wissenschaftlichen Standards zum Ideal der Gesundheitsfürsorge erhoben worden. „Nicht nur sauber, sondern porentief rein“ muss es sein: Der legendäre Werbeslogan für ein Waschmittel mit Hausfrau Klementine in weißer Schürze versprach in den 1970er Jahren ein Höchstmaß an effizienter Hygienevorsorge im Haus. Doch gibt es heute auch ganz andersartige wissenschaftliche Erkenntnisse: Übertriebene Sauberkeit und keimfreie Haushalte können krankmachen und sind einem gesunden Immunsystem eher abträglich. Die bessere Immunisierung von Bauernhof-Kindern, so eine nicht unumstrittene These, beruhe zum Teil etwa auf deren Konsum von unbehandelter Rohmilch.
Der Bauernhof, das Land und die Hygiene – das ist das große, vielschichtige Thema dieses Bandes, zwar vorrangig aus historischer Perspektive betrachtet, aber durchaus immer wieder mit aktuellen Bezügen. Das mittelalterliche Badewesen, bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene in Haus und Hof, die Versorgung mit sauberem Wasser, das in älteren Schriftquellen oft auch als „heimlich gemach“ bezeichnete „Plumpsklo“ stehen ebenso im Fokus wie die Körper- und Kleider¬hygiene, das mühselige Wäschewaschen, bevor die Waschmaschine ihren Siegeszug antrat, die Tierhygiene, die aufwendige Getreidelagerung, das Wirken der Landwirtschaftsschulen und das Landhebammenwesen.
Der Band begleitet die von der Arbeitsgemeinschaft süddeutscher Freilichtmuseen konzipierte Wanderausstellung Sauberkeit zu jeder Zeit! Hygiene auf dem Land.
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In neuem Licht. Das Frühwerk von Carl Stolz. Hrsg.: Magistrat der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe; Hetjes, Alexander W. 2019. 48 S. 60 fb. Abb. 22 x 21 cm. EUR 10,00. CHF 11,50 ISBN:
978-3-7319-0840-1 Michael Imhof
Die 1920er und 30er Jahre waren die Epoche, in der Carl Stolz (1894–1978) seine besten Bilder schuf. Nach seinem Kunststudium in Weimar hatte er sich 1920 in Bad Homburg als freier Künstler niedergelassen und beschickte von hier Ausstellungen in der Region und im Reich. Stolz war ein hervorragender Maler, der die Qualität der Weimarer Malerschule aufrecht hielt. Er wandte sich dann dem späten Impressionismus zu und widmete sich in seinen Bildern der unmittelbaren Umgebung, der Stadt Bad Homburg, der hiesigen Kurgesellschaft und der Schönheit des Taunus.
Werke aus dem Besitz der Stadt Bad Homburg und aus der Familie des Künstlers bieten die Möglichkeit zu diesem ganz neuen Blick auf das spannende Frühwerk von Carl Stotz, der bislang in Bad Homburg eher als konventioneller Porträt- und Landschaftsmaler der 1950er und 60er Jahre bekannt war.
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Der „vlaemsche Apelles“. Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte (164). Hindriks, Sandra. Jan van Eycks früher Ruhm und die niederländische „Renaissance“. 2019. 352 S. 180 meist fb. Abb. 30 x 22 cm. EUR 69,00. CHF 79,40 ISBN:
978-3-7319-0641-4 Michael Imhof
Die Kunst Jan van Eycks markiert mit ihrer neuartigen Öltechnik, ihrer präzisen Beobachtung der sichtbaren Welt und ihrem hohen ästhetischen wie intellektuellen Reflexionsniveau nicht allein die „Geburtsstunde“ der niederländischen Malerei, sondern sogleich deren ersten glanzvollen Höhepunkt. Die vorliegende Studie spürt der außergewöhnlichen, zu Lebzeiten einsetzenden und sich in der Folgezeit weit verbreitenden Fama des burgundischen Hofkünstlers erstmals umfassend nach. Sie fragt nach der Vorbildlichkeit seiner innovativen Bildideen und untersucht deren Rezeption nördlich der Alpen seitens der nachfolgenden Künstlergenerationen. Darüber hinaus nimmt sie die kunstliterarischen Quellen in den Blick, die Jan van Eyck früh als zweiten Apelles und pictor doctus rühmen und im 16. Jahrhundert – als Reaktion auf Giorgio Vasaris Legende der Erfindung der Ölmalerei – zum Gründervater einer autonomen niederländischen Maltradition erheben. |
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VDR Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut Heft 1/2019. Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut (1/2019). Hrsg.: Verband der Restauratoren (VDR) e. V. 2019. 128 S. 198 fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 34,90. CHF 40,10 ISBN:
978-3-7319-0843-2 Michael Imhof
Die Fachzeitschrift des Verbandes der Restauratoren (VDR), die „Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut“, repräsentiert die Vielfalt der Restaurierungsfachgebiete und berücksichtigt darüber hinaus restaurierungsgeschichtliche und kunsthistorische Fragestellungen. Die von Restauratoren der verschiedensten Fachrichtungen verfassten Beiträge wenden sich an Fachleute aus der Restaurierung und den benachbarten Disziplinen, aber auch an interessierte Kenner.
Inhalt: Trompe-l´oeil, Wandmalerei, Gemälde, Druckgrafik, Metall, Textil, Holz, Kunststoff, Film, Museologie
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Die Baugeschichte des Dominikanerklosterareals in Cölln an der Spree. Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin (51). Malliaris, Michael. Hrsg,; Landesdenkmalamt Berlin. 2019. 864 S. 30 x 21 cm. EUR 129,00. CHF 148,35 ISBN:
978-3-7319-0668-1 Michael Imhof
Im Zentrum von Berlin-Mitte fanden rund um das heutige Humboldt Forum (vormals Berliner Schloss) mehrjährige Ausgrabungen im Vorfeld der Baumaßnahme statt. Sie brachten am Schlossplatz die Fundamente des mittelalterlichen, um 1300 entstandenen Dominikanerklosters ans Tageslicht. Seine gotische Klosterkirche wurde 1536 zum ersten Dom und zur Familiengrabstätte der Hohenzollern in Brandenburg umgebaut und diente vom 17. Jahrhundert bis zu ihrem Abbruch 1747 als reformierte Pfarrkirche. Die in diesem Buch vorgestellten Ergebnisse der archäologischen Untersuchung des Areals mit verschiedenen ¬Katalogen, zahlreichen Abbildungen und acht großformatigen Beilagen belegen die städtebauliche Entwicklung des Dominikanerklosterareals in Cölln an der Spree von den ersten mittelalterlichen Siedlungsaktivitäten im 12. Jahrhundert bis zum Jahr 1747. Auf der Grundlage der archäologischen Befunde und Funde kann die über 800-jährige Geschichte dieses zentralen Ortes nachvollzogen werden. |
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Das alte Frankfurt am Main. Rittweger, Franz. Foto(s) von Fay, Carl Friedrich. 2019. 256 S. 326 Abb. 31 x 24 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0846-3 Michael Imhof
Von 1896 bis 1911 erschienen 26 Hefte als lose Blattsammlung mit zusammen 320 Abbildungsnummern unter dem Titel „Bilder aus dem alten Frankfurt am Main“ von Franz Rittweger mit Fotos von Carl Friedrich Fay. Es handelt sich um das umfangreichste veröffentlichte Bildmaterial zu einer historischen Altstadt. Dargestellt sind vor allem historische Plätze, Straßenzüge und einzelne Häuser mit ihren faszinierenden Innenhöfen. Zudem gibt es Innenraumansichten der Altstadtkirchen und Darstellungen der Brücken und Stadttore. Ergänzt wird das Bildmaterial mit den ursprünglichen, sehr informativen Texten und durch einen neuen Einleitungstext. |
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Himmel und Zahlen in alten Drucken. Erlesenes aus der ETH-Bibliothek. Hrsg,; Hotea, Meda Diana. 2019. 368 S. 168 fb. Abb. 25 x 18 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0348-2 Michael Imhof
Während eines Zeitraumes von mehr als 160 Jahren wurden an der ETH Zürich alte und wertvolle Drucke akribisch gesammelt und bewahrt. Der Altbestand der ETH-Bibliothek umfasst heute über 75000 Bände an Monografien und Zeitschriften, die zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert veröffentlicht wurden – eine wahre Schatztruhe, gefüllt mit Büchern von teils unschätzbarem bibliophilen und wissenschaftlichen Wert. Mit dem vorliegenden Buch ist erstmals eine Auswahl von rund 75 wertvollen Werken mit astronomischem und mathematischem Inhalt aus dem Bestand der ETH-Bibliothek in einem Katalog zusammengestellt. Beide Fächer bilden den inhaltlichen Kern des Altbestandes. Die ausführlichen Katalogeinträge basieren nicht nur auf einer Autopsie dieser besonderen Werke, sondern es wird auch das häufig geheimnisvolle Schicksal dieser Bücher gelüftet: Wer waren die früheren Besitzer und auf welchen Wegen sind sie in den Bestand der ETH-Bibliothek gekommen? Dem Katalogteil vorangestellt sind zwei umfangreiche wissenschaftliche Essays. Der vorliegende Band gibt somit einen Einblick in den historischen Kontext von Astronomie und Mathematik, dokumentiert durch alte und seltene Drucke aus den Beständen der ETH-Bibliothek. Angesprochen sind wissenschaftlich Interessierte, aber auch Freunde bibliophiler Werke. |
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Paris, Paris!. Karlsruher Künstler an der Seine. Hrsg,; Stadt Karlsruhe – Städtische Galerie. 2019. 208 S. 158 fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0806-7 Michael Imhof
In einer Zeit, als die politischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich eher angespannt waren, zog es Hunderte von jungen deutschen Malern und Bildhauern zum Studium nach Paris, um sich dort auf vielfältige Weise für ihr weiteres künstlerisches Schaffen anregen zu lassen. Auch aus Karlsruhe machten sich viele Künstler sowie einige wenige Künstlerinnen auf den Weg in die neue Kunstmetropole an der Seine, nachdem sie zuvor eine Ausbildung in der badischen Hauptstadt erfahren hatten. Die Ausstellung und der Katalog beleuchten erstmals die facettenreichen und vielgestaltigen Spuren, die der Kunsttransfer Paris - Karlsruhe hinterlassen hat.
Künstlerliste: Karl Albiker, Hermann Baisch, Walter Becker, Alexandra von Berckholtz, Hermann Both, Karl Dillinger, Willi Egler, Max Eichin, Benno Elkan, Anselm Feuerbach, Edmund Conrad von Freyhold, Hermann Goebel, Hermann Göhler, Carlos Grethe, Arthur Grimm, Albert Haueisen, Karl Hofer, Ludwig von Hofmann, Karl Hubbuch, Egon Itta, Leopold von Kalckreuth, Friedrich Kallmorgen, Martha Kropp, Otto Laible, Otto Richard Langer, Otto Ferdinand Leiber, Manfred Lindemann-Frommel, Hans Purrmann, Clara Ris, Georg Saal, Rudolf Schlichter, Adolf Schmidlin, Wilhelm Schnarrenberger, Gustav Schönleber, Hanns Sprung, Erwin Spuler, Hans Sutter, Hans Thoma, Hugo Troendle, Emil Rudolf Weiß, Franz Xaver Winterhalter u. a.
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Das Kirchenportal im Mittelalter. Hrsg,; Albrecht, Stephan; Breitling, Stefan; Drewello, Rainer. Franz.; Dtsch.; Engl. 2019. 272 S. 217 fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN:
978-3-7319-0599-8 Michael Imhof
Wo der Mensch die Kirche betritt, erfindet er monumentale Bilder. Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts zieht der Kircheneingang zunehmend die Aufmerksamkeit auf sich. Wo ursprünglich die Künste zusammenwirkten, sind es heute die Wissenschaftler: Das mittelalterliche Kirchenportal ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld. Dieser Band ist aus dem wissenschaftlichen Dialog zwischen Kunstgeschichte, Bauforschung und Restaurierungswissenschaft entstanden: Wie sind die mittelalterlichen Portale geplant, wie praktisch ausgeführt? Welche theologischen, geistesgeschichtlichen, logistischen und konstruktiven Ideen kommen hier zum Ausdruck? In den versammelten 25 Aufsätzen präsentieren Wissenschaftler aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, Österreich, der Schweiz, Skandinavien und Spanien neue methodische Herangehensweisen und Forschungsergebnisse. |
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