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Künstlerfeste. In Zünften, Akademien, Vereinen und informellen Kreisen. Hrsg.: Tacke, Andreas; Münch, Birgit Ulrike; Herzog, Markwart; Heudecker, Sylvia. 2019. 240 S. 159 Abb. 30 x 21 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN: 978-3-7319-0831-9 Michael Imhof
Künstlerfeste hatten die unterschiedlichsten Funktionen: Neben der ›Katharsis‹, der reinigenden Wirkung eines fröhlichen Festes, wie es einmal Walter Gropius in Bezug auf das ›Bauhaus‹ formulierte, ist der identitätsstiftende Aspekt zu beachten, ferner die oftmals auch ironische Abgrenzung zu anderen Kunstauffassungen bzw. Künstlergruppen. Durch wechselnde Motti der Künstlerfeste konnte man auf bestimmte politische Ereignisse reagieren, aktuelle Positionen publik machen, kulturelle Gemeinsamkeiten oder Diversität betonen. Zahlreiche Künstlerfeste überzeugten durch ein hochambitioniertes Konzept und wandten sich in einigen Fällen zudem explizit an die anvisierte Käuferschaft.
Welche Handlungsspielräume des individuellen Künstlers bzw. des Künstlerkollektivs wurden durch den Festablauf ausgeschöpft? Wie sind die Möglichkeiten der Autoren- bzw. Gruppenrepräsentation und die Konstruktionen der geschlechtlichen Identität innerhalb der unterschiedlichsten Feste zu definieren?
Während das Thema der höfischen und städtischen Festkultur(en) auf eine produktive Forschungstradition zurückblickt, ist die Geschichte des Künstlerfestes mit all seinen Implikationen, Kontinuitäten und Zäsuren bislang noch nicht erschöpfend behandelt worden.
Maria zwischen den Konfessionen. Verehrt. Geliebt. Vergessen. Hrsg.: Schneider, Katja; Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. 2019. 288 S. 8 Abb. , 220 fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN: 978-3-7319-0823-4 Michael Imhof
Maria wird bis heute in der katholischen Kirche tief verehrt. Für Luther war sie die „liebe, werte Magd“, auf die er zahlreiche Predigten hielt. Doch bei seinen protestantischen Nachfahren ist sie weithin vergessen. Wie kommt es, dass Maria im gesamten Christentum die Mutter Gottes, die Konfessionen trennt? Der Katalog handelt von diesem Wandel. Eindrucksvolle Schnitzplastiken, Tafelgemälde, Druckgrafiken und Schriften des 15. und 16. Jahrhunderts präsentieren die Vielfalt der Marienbilder, die von der prachtvollen Himmelskönigin bis zur demütigen Magd Gottes reichen.
In Luthers Arbeitszimmer hing ein Marienbild. Gleichzeitig polemisierte er heftig gegen die zahlreichen Marienwallfahrtsorte und den zeitgenössischen Marienkult. Und doch war Luthers Wittenberg auch eine Marienstadt: mit der Stadtkirche St. Marien, den Marien-Reliquien in der Schlosskirche und dem tiefen Marienglauben des Kurfürsten Friedrichs des Weisen. Nach Luthers Tod vertieften sich die konfessionellen Gräben und die Marienverehrung wird immer mehr zum Charakteristikum der katholischen Kirche. Die Protestanten hingegen zerstörten ihre Bilder und Statuen oder versteckten sie in sogenannten Götzenkammern.
Der Katalog stellt die wechselvolle Geschichte der Marienfrömmigkeit im Reformationsjahrhundert mit wertvollen Zeugnissen der Kunst wie auch der Theologie, Literatur und Musik aus rund 50 internationalen Museen, Archiven und kirchlichen Beständen vor.
Der Hochmeisterpalast auf der Marienburg [Malbork, Polen]. Konzeption, Bau und Nutzung der modernsten europäischen Fürstenresidenz um 1400. Herrmann, Christofer. 2019. 557 fb. Abb. 31 x 24 cm. EUR 89,00. CHF 102,00 ISBN: 978-3-7319-0813-5 Michael Imhof
Der Hochmeisterpalast auf der Marienburg diente zwischen 1331 und 1457 als Residenz für das Oberhaupt des Deutschen Ordens. Nach einem großartigen Erweiterungsbau zwischen den Jahren 1380 und 1396 zählte der Palast zu den herausragenden, modernsten und stilistisch eigenwilligsten Bauten seiner Art in Europa. Er war Ort für Repräsentation, Verwaltung und das private Wohnen eines mittelalterlichen Fürsten, ausgestattet mit dem höchsten Wohnkomfort seiner Zeit und zahlreichen technischen Innovationen. Hierzu gehörten eine zentrale Warmluftheizung, bequem zugängliche Toiletten, Wasserversorgung und versteckte Dienergänge, über die die Gäste des Hochmeisters mit ‚unsichtbarer Hand‘ Getränke und Konfekt gereicht bekamen. In zahlreichen Sälen (‚Remtern‘) fanden Verhandlungen, Ständetage, Schiedsgerichte, Ratssitzungen und Audienzen statt. Ein Hofstaat von über 100 Personen sorgte für das reibungslose Funktionieren aller öffentlichen und privaten Vorgänge in den Palastmauern. Die Quellen berichten dazu über die Tätigkeiten vom Kellerknecht über die Köche, Musikanten, Hofnarren und ‚Krüppel‘, Schreiber und Juristen bis hin zum Kaplan und seinen Schülern. Die vorliegende Monografie basiert auf intensiven Forschungsarbeiten, die der Verfasser im Rahmen eines DFG-Projektes an der TU Berlin durchgeführt hat. Dabei wird die Baugeschichte bis ins Detail rekonstruiert, die europäischen Bezüge aufgezeigt und auch das Leben hinter den Palastmauern nachgezeichnet. Der Band ist mit zahlreichen historischen und aktuellen Fotos, Zeichnungen und Plänen großzügig ausgestattet.
Neue Positionen. Verein der Berliner Künstlerinnen 1867. Hrsg.: Verein der Berliner Künstlerinnen 1867; Havemann, Anna. 2019. 224 S. 253 fb. Abb. 28 x 24 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN: 978-3-7319-0812-8 Michael Imhof
Der Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 (VdBK) setzt sich seit mehr als 150 Jahren für die Anerkennung des Künstlerinnenberufs und die gleichberechtigte Teilhabe von Künstlerinnen in der Kunstwelt ein. Mit der aktuellen Publikation wird im Geiste dieser langjährigen Tradition das Schaffen der jetzigen Mitglieder vorgestellt und gewürdigt. Die im Katalog präsentierten 40 Künstlerinnen, die aus der ganzen Welt kommen und in Berlin leben und arbeiten, geben auf zwei Doppelseiten Einblicke in ihr Œuvre und laden im übertragenen Sinne in ihre Ateliers ein. Die verschiedenen künstlerischen Positionen, Handschriften und Arbeitsweisen ergeben ein faszinierendes und vielschichtiges Kaleidoskop, das auch viele Entwicklungen der Kunstszene Berlins spiegelt.
Der VdBK gehört zu den ältesten Kulturinstitutionen der Hauptstadt. Was es heißt, Teil dieser langen Tradition und Geschichte zu sein, zeigt ein Gespräch mit Vereinsmitgliedern.
Außerdem begeben sich zehn Künstlerinnen auf die Suche nach ehemaligen Vorstreiterinnen des Vereins, die ihnen als künstlerisches und menschliches Vorbild dienen. Ihre teils sehr persönlichen Texte nutzen sie um ihre künstlerische Position zu schärfen und die Leistungen der früheren Vereinsmitglieder oder deren politische und menschliche Haltung zu würdigen.
Zwei wissenschaftliche Beiträge ergänzen den Band mit zeitgenössischen und historischen Positionen und arbeiten das einmalige Wirken sowie die Errungenschaften des VdBK - damals wie heute - heraus.
Schwarzwald-Geschichten / Black Forest Stories. Hrsg.: von Stockhausen, Tilmann; Städtischen Museen Freiburg, Augustinermuseum. Dtsch.; Engl. 2019. 224 S. 109 fb. Abb. 28 x 24 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN: 978-3-7319-0579-0 Michael Imhof
Kaum eine deutsche Kulturlandschaft ist mit so vielen Sehnsüchten und Klischees behaftet wie der Schwarzwald. Ihm widmet sich im Augustinermuseum eine umfangreiche Sammlung von Gemälden des 19. und 20. Jahrhunderts. Viele Werke feiern die Schönheit der Landschaft oder beschreiben Traditionen. Gleichzeitig erzählen sie aber auch Geschichten vom Leben der Menschen, von Veränderungen der Natur und von den Widrigkeiten des Wetters. Der Katalog zur Ausstellung „Schwarzwald-Geschichten / Black Forest Stories“ bringt rund 70 Gemälde zum Sprechen. Anschaulich stellt er unter anderem Bilder von Emil Lugo, Hans Thoma und Franz Xaver Winterhalter sowie von Künstlern der Gutacher Malerschule wie Wilhelm Hasemann und Curt Liebich vor.
Die Wieskirche als inszenierende Rahmung des Gegeißelten Heilands [Steingaden]. Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte (165). Wetzler, Dörte. 2019. 224 S. 145 fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN: 978-3-7319-0312-3 Michael Imhof
Die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland, kurz Wieskirche, zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen des süddeutschen Rokoko und ist seit 1983 UNESCO-Welterbestätte. 1745 bis 1754 errichtet, bietet sie den Wallfahrern das Gnadenbild eines gegeißelten Heilands zur Verehrung dar. Licht, Ornament und Farbe, Malerei, Bau- und Bildhauerkunst – gleich einer festlichen Rahmung fassen sie die Christus-Figur ein, definieren ihre Bedeutung und steuern die Beziehung der Gläubigen zu ihr. Um aufzuzeigen, welche zugrundeliegenden Inszenierungsstrategien die Wieskirche prägen, wird erstmals eine Gesamtbetrachtung von Architektur und Ausstattung dieses Hauptwerks barocker Kirchenbaukunst unternommen. Ferner wird herausgestellt, welche Rolle die katholische Aufklärung des 18. Jahrhunderts für den spezifischen Zuschnitt der Präsentation des Gegeißelten Heilands spielte.
Ruth Baumgarte. Vision Afrika. Turn of the Fire. Hrsg.: Joch, Peter. 2019. 126 S. fb. Abb. 29 x 24 cm. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN: 978-3-7319-0816-6 Michael Imhof
Ruth Baumgarte (1923–2013) reiste seit den 1980er Jahren mehr als 40 Mal nach Süd- und Ostafrika. Um den ‚fremden‘ Kontinent abzubilden, entwickelte sie einen expressiven Stil. Vielfach ließ sie apokalyptische Visionen entstehen.
Farbgewaltige Darstellungen von Menschen und Landschaften spiegeln die Verbundenheit und starke Empathie der Künstlerin zum vielschichtigen Kontinent Afrika. Dabei sind für Ruth Baumgarte auch soziale Verwerfungen und Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften ein zentrales Thema.
Der über 100 Werke umfassende Afrika-Zyklus zeigt die Aktualität der Künstlerin, die beim Thema Afrika ihrer Zeit weit voraus war. Die brisanten sozialpolitischen Entwicklungen in afrikanischen Ländern verleiht den Arbeiten von Ruth Baumgarte eine stetig wachsende Relevanz in künstlerischer wie in gesellschaftspolitischer Hinsicht.
Deutsche Zeichnungen von Tischbein bis Corinth. In einem glücklichen Augenblick erfunden. Hrsg.: Hübner, Christine; Thimann, Michael. 2019. 184 S. 141 meist fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 24,95. CHF 28,70 ISBN: 978-3-7319-0830-2 Michael Imhof
Die Kunstsammlung der Universität Göttingen verfügt über einen Bestand von 2500 Handzeichnungen vorwiegend Alter Meister. Darunter befindet sich auch eine große Gruppe deutscher Zeichnungen von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn der Moderne um 1900, und damit aus jener Epoche, in der die Zeichenkunst in Deutschland die größte Aufmerksamkeit fand. Zwischen 1750 und 1900 wurde das Zeichnen hier zu einer leitenden künstlerischen Disziplin. Der Göttinger Bestand bildet die Geschichte und die Diversität der Zeichenkunst in Deutschland auf vielseitige Weise ab. Besondere Stärken liegen in der Kunst des 18. Jahrhunderts; hier sticht eine Gruppe von Zeichnungen der Tischbein-Familie hervor. Die Romantik wiederum ist mit dem Göttinger Maler Carl Wilhelm Oesterley zentral vertreten, dessen italienische Landschaften und feinsinnigen Künstlerbildnisse zu den hervorragendsten Erzeugnissen der romantischen Handzeichnung zählen. Blätter von Johann Gottfried Schadow, Wilhelm Schadow, Carl Blechen, Carl Spitzweg und Louis Gurlitt runden diese Gruppe ab und leiten zur Düsseldorfer Schule über, die mit Eduard Bendemann und Carl Friedrich Lessing repräsentativ vertreten ist. Die Kunst der Deutschrömer bildet mit Albert Lang, Adolf von Hildebrand, Franz Lenbach, Ludwig von Hofmann und Max Klinger einen weiteren Schwerpunkt. Die Göttinger Handzeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts zeugen von dem umfassenden Aufwertungsprozess des Mediums Zeichnung am Beginn der künstlerischen Moderne. Erstmals werden diese Blätter nun wissenschaftlich erschlossen und einem breiteren Publikum präsentiert.
Frobenius. Die Kunst des Forschens. Hrsg.: Museum Giersch der Goethe-Universität; Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung. 2019. 280 S. 250 fb. Abb. 28 x 23 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN: 978-3-7319-0824-1 Michael Imhof
Das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. verfügt über einen einmaligen Sammlungsbestand an Nachzeichnungen prähistorischer Felsbilder, an Fotografien sowie ethnografischen Bildern fremder Ethnien und ihrer Kulturgüter, der auf Expeditionen nach Afrika, Australien, Neuguinea, Skandinavien und Südeuropa entstand. Ausstellung und Katalog möchten diesen herausragenden universitären Bilderschatz, der auf den Institutsgründer, den Ethnologen Leo Frobenius (1873–1938) zurückgeht und sich im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Kunst bewegt, einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Der Fokus liegt auf den bislang wenig bekannten Expeditionszeichnern und -zeichnerinnen, die dieses beeindruckende Bildmaterial im Dienste der Wissenschaft schufen. Ausstellung und Katalog spannen den Bogen von der Wilhelminischen Epoche bis in die 1960er Jahre und spiegeln damit die tiefen Umbrüche der Zeithistorie, der Wissenschaft und der Kunst.
Der reich bebilderte Katalog der Ausstellung umfasst wissenschaftliche Beiträge von Ethnologen, Kulturanthropologen und Kunsthistorikern.
1000 Jahre Münz-, Markt- und Zollrecht. Vonderau Museum Fulda (47). Hrsg.: Fechter, Sabine; Fulda 2019. Fulda handelt. Fulda prägt. 2019. 424 S. 264 fb. Abb. 26 x 21 cm. EUR 29,95. CHF 45,90 ISBN: 978-3-7319-0814-2 Michael Imhof
Mit der Klostergründung durch Sturmi am 12. März 744 war der Grundstein für eine Siedlung an der Fulda gelegt. Im Jahr 1019 verlieh Kaiser Heinrich II. Abt Richard das Münz-, Markt- und Zollrecht für diese Siedlung. Die Verleihung dieser Rechte förderte die wirtschaftliche Entwicklung der Siedlung am Fuß der Abtei und erhob sie faktisch in den Rang einer Stadt.
Die Jubiläumsausstellung „Fulda handelt. Fulda prägt.“ (12. März bis 4. August 2019) im Vonderau Museum Fulda und der begleitende Katalog erzählen die wechselvolle Geschichte der Stadt Fulda anhand ihrer Wirtschaft, vom zunftgebundenen Handwerk über die fürstlichen Manufakturen bis hin zur modernen Industrie.
Wiederkehrendes Element der Ausstellung sind die zeittypischen Produkte, die für den heimischen Markt, aber auch für den Fernhandel gefertigt wurden und noch heute werden. Ebenso verfolgt sie das sich immer wieder verändernde Geld von den ersten geprägten Münzen Fuldas bis hin zum bargeldlosen Zahlungsverkehr.
Die Aufsätze im Begleitkatalog liefern vertiefende Hintergrundinformationen zu den Themen der Ausstellung: so zur Urkunde aus dem Jahr 1019 mit den damit verbundenen Rechten für Fulda, zum mittelalterlichen Zunftwesen und Handwerk, zu jüdischen Kaufleuten, zu typischen Fuldaer Geschäften und Handelsgütern, zum Münzwesen und zur Entwicklung des Geldes, schließlich zu neuen Produkten und Märkten, die vom Erfindungsreichtum der Fuldaer Bürger zeugen. Der Ausstellungskatalog bietet neben den Aufsätzen umfangreiches Bildmaterial und stellt ein Nachschlagewerk zur Wirtschaftsgeschichte Fuldas dar, der bisher noch kein eigener illustrierter Katalog gewidmet wurde.
Griechische Rundskulpturen bis zum Hochhellenismus. Katalog der Skulpturen in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin Band II, Teil 1. Hrsg.: Schwarzmaier, Agnes; Scholl, Andreas; Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. 2019. 328 S. 537 Abb. 28 x 23 cm. EUR 65,00. CHF 74,80 ISBN: 978-3-7319-0769-5 Michael Imhof
Dieser Band zu den griechischen Rundskulpturen von den Anfängen bis zum Hochhellenismus dokumentiert erstmals in der Geschichte der Berliner Antikensammlung den Gesamtbestand unter Einschluss der Kriegsverluste. Neue Farbabbildungen zeigen nicht nur viele Berühmtheiten von allen vier Seiten, sondern führen diese oft in einem frisch restaurierten Zustand vor Augen. Neben zahlreichen Highlights werden hier viele bislang unveröffentlichte oder schlecht erschlossene Bildwerke auf dem neuesten Stand der Forschung gewürdigt. Insofern ist der Band zweifellos ein Muss für jede archäologische Bibliothek, aber auch für alle Fachleute und Kunstfreunde, die sich mit griechischer Skulptur vertieft beschäftigen wollen.
Ikonographie und Kontext. Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte (163). Carrasco, Julia. Der Sündenfall im Werk von Hans Baldung Grien. 2019. 304 S. 138 z. T. fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN: 978-3-7319-0640-7 Michael Imhof
Der Sündenfall entwickelte sich um 1500 zu einem populären Thema der nordalpinen Kunst, das neben heilsgeschichtlichen und moralischen Fragestellungen auch künstlerische, ästhetische und sinnliche Aspekte aufwarf. Diese Vielfalt spiegelt sich exemplarisch im Werk Hans Baldung Griens wider, der zu den bedeutendsten, wenngleich weniger bekannten altdeutschen Künstlern zählt. Medial divers und über das gesamte Schaffen verteilt, kommt Baldungs oftmals originellen Formulierungen des Sujets eine repräsentative Stellung innerhalb des Œuvres zu. Demgegenüber haben die Werke in der Forschung bislang eine vorwiegend selektive Wahrnehmung und häufig werkimmanente bis psychologisierende Deutungen erfahren. Die Publikation bietet erstmals eine vollständige Analyse des gesamten Werkkomplexes, die, verbunden mit einer Rekonstruktion der kunst- und kulturhistorischen Perspektive, ein Verständnis der Werke im Kontext ihrer Zeit eröffnet. Neben der Einbettung in das Künstlerœuvre und die zeitgenössische Kunstproduktion werden hierbei ikonographische, mediale und funktionale Faktoren ebenso wie theologische und kommerzielle Gesichtspunkte berücksichtigt.
Der kurbayerische Hofbaumeister Johann Gunezrhainer (1692–1763). Dornieden, Hanna Katharina. 2019. 560 S. 565 meist fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 99,00. CHF 114,00 ISBN: 978-3-7319-0517-2 Michael Imhof
Der Baumeister Johann Gunezrhainer (1692-1763) war fast ein halbes Jahrhundert im Dienste der bayerischen Kurfürsten tätig. Der Sohn eines Münchener Stadtmaurermeisters hatte als Hofbaumeister ein breites Aufgabenspektrum zu bewältigen, das von Bauarbeiten an den kurfürstlichen Schlössern wie Nymphenburg und Schleißheim über die Innenausstattung von Appartements bis hin zu Materialinventuren reichte. Seine wichtigsten Werke entstanden jedoch im Bereich des Sakralbaus: Die Klosterkirchen in Landshut-Seligenthal, Reisach und Schäftlarn und die Münchener Damenstiftskirche zählen gleichzeitig zu den Hauptwerken des bayerischen Barock. Schließlich wurde er auch von Adeligen, Hofbeamten und reichen Bürgern für ihre Stadtpaläste, Landschlösschen und Schlosskapellen engagiert. Die Monographie berücksichtigt vor allem Umfeld und Entstehungsbedingungen der Werke Johann Gunezrhainers. Ergänzt durch Werkkatalog, Quellenmaterial und Chronologie bietet sie einen Einblick in den Arbeitsalltag eines barocken Hofbaumeisters.
Die Jagd. Ein Schatz an Motiven. Hrsg.: Perse, Marcell; Wiegmann, Karlheinz. 2019. 184 S. 169 fb. Abb. 28 x 21 cm. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN: 978-3-7319-0777-0 Michael Imhof
Das Städtische Museum Schloss Rheydt und das Museum Zitadelle Jülich widmen der Jagd als Motiv in der Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts eine Sonderausstellung. Im spezifischen Kontext der Hofkultur spielte die Jagd eine herausragende Rolle in der Konstruktion fürstlicher Leitbilder sowie dynastischer Identität und Kontinuität. Heldenlegenden, die von heroischen Jagdabenteuern erzählten, dienten dabei der Inspiration. Die zahlreichen Bedeutungsebenen des Jagdmotivs reichten von allegorischen und moralischen Sinngehalten bis hin zu erotischen Anspielungen. Insbesondere skurrile Affenjagden in Kupferstichen und Tapisserien waren Ausdruck eines innovativen Umgangs mit dem Jagdmotiv. Ebenso humorvoll wie allegorisch wurde das Jagdmotiv in der niederländischen Malerei des Goldenen Zeitalters dargestellt. Gleichzeitig wurde für den neuen Kunstmarkt das Thema in diversen Genres umgesetzt. In einem Ausblick zeigt die Ausstellung zudem, dass die Jagd als ein unerschöpflicher Motivschatz Künstlern, wie denjenigen der Düsseldorfer Malerschule des 19. Jahrhunderts, weiterhin als Inspirationsquelle diente.
Kemmern. Ein fränkisches Dorf und seine Schwestern im Wandel. Abraham CO., Br. M. 2019. 552 S. 773 z. T. fb, Abb. 29 x 22 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN: 978-3-7319-0773-2 Michael Imhof
Vorliegende Publikation befasst sich zunächst mit dem Gründungsprozess der Dillinger Franziskanerinnen und würdigt daher v. a. die aus Dillingen stammenden Ordensfrauen. In der Darstellung der umfassenden Ortschronik erinnern sich viele Kemmerner an das Wirken ihrer Schwestern. Diese prägten mit ihrem Glaubensleben mehrere Generationen der Kemmerner Bevölkerung und waren als Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen und Volksschullehrerinnen hochgeschätzt. Als anerkannte Respektspersonen bestimmten sie maßgeblich das soziale und religiöse Leben in Kemmern. Auch an alle aus Kemmern stammenden Schwestern wird erinnert, wobei ihre Tätigkeiten und Wirkungsorte aufgezeigt werden. Näher wird ferner auf Priesterpersönlichkeiten eingegangen, die in Kemmern geboren sind. Hunderte von Abbildungen erinnern an viele Begebenheiten, Feste und Feiern mit den Schwestern im Ort.
Kunstschätze und Wissensdinge. Eine Geschichte der Universität Hamburg in 100 Objekten. Hrsg.: Wenderholm, Iris; Posselt-Kuhli, Christina. 2019. 400 S. 151 fb. Abb. 28 x 22 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN: 978-3-7319-0764-0 Michael Imhof
Weltoffenes Gelehrtentum, weitläufige Forschungsinteressen und das Selbstverständnis einer hanseatischen Handelsmetropole prägten die Geschicke der Universität Hamburg seit ihrer Gründung im Jahre 1919. Mit einem Alter von 100 Jahren gehört sie zu den jüngeren Hochschulgründungen Deutschlands, auch wenn ihre Anfänge bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen und Vorgängerinstitutionen wie das Akademische Gymnasium bis hin zum Kolonialinstitut umfassen. Die Kunstschätze und Wissensdinge im Besitz der Universität erzählen eine vielstimmige Geschichte, die Personen- und Institutionen-, Objekt- und Universitätsgeschichte verknüpft und in ihren Verästelungen sichtbar werden lässt.
Irr-Real. Carl Julius Milde, das Porträt und die Psychiatrie. Hrsg.: Bastek, Alexander. 2019. 192 S. 132 fb. Abb. 29 x 23 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN: 978-3-7319-0834-0 Michael Imhof
Mit dem genauen Blick des Zeichners hielt Carl Julius Milde zwischen 1829 und 1834 Menschen in ihrer individuellen Eigenart fest. Zugleich zeichnete er ein Bild ihrer Krankheit. Die Dargestellten sind Patienten der Psychiatrie im Hamburger Krankenhaus St. Georg.
Carl Julius Milde (1803–1875) ist in Lübeck kein Unbekannter. Sein passioniertes und langjähriges Engagement für die Kultur der Hansestadt wirkt bis heute nach. Milde war erster Konservator der Lübecker Kunst- und Naturaliensammlung und er setzte sich u. a. mit seinem „Lübecker ABC“ für den Erhalt von Baudenkmälern ein.
Weitgehend unbekannt ist hingegen, dass Milde auch für die Medizin als Künstler tätig war. Seine Patientenporträts entstanden im Kontext der Verwissenschaftlichung der Psychiatrie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie werden hier erstmals in den Fokus gerückt. Während die Psychiatrie als medizinisch eigenständige Disziplin etabliert wurde, begannen Ärzte, Serien von Patientenporträts durch professionelle, auf Bildnisse spezialisierte Künstler zeichnen zu lassen. Man benötigte Bildmaterial, um psychiatrische Erkrankungen zu unterscheiden und zu klassifizieren. In seinen Bildnissen hielt Milde zugleich die individuellen Züge der Dargestellten fest. Man erkennt Spuren des gelebten Lebens, den verletzbaren, vielleicht auch leidenden Menschen. Zwischen der Individualität der Porträts und dem wissenschaftlichen Anspruch der Zeichnungen liegt der Spannungsbereich dieser Werke.
Jens Rausch, Experimentierfeld II. Hrsg.: Stasch, Gregor K.; Einführung von Krüger, Anne Simone. 2019. 60 S. 53 fb. Abb. 21 x 15 cm. EUR 7,00. CHF 8,10 ISBN: 978-3-7319-0856-2 Michael Imhof
Typisch für Jens Rauschs Arbeiten ist die Verwendung von Materialien die selbst aus Prozessen stammen oder diese auslösen. So finden regelmäßig Asche, Bitumen, Feuer, Ruß und Eisenoxid ihre physikalische Anwendung in seinen Werken. Also jene Materialien, die bereits ihrerseits aus Transformationsprozessen stammen bzw. diese auslösen. Im malerischen Werk verbindet sich alles zu einer komplexen Einheit, die zeitgleich mit dem jeweiligen Bildmotiv korreliert.
Hygiene auf dem Land. Schriften Süddeutscher Freilichtmuseen (7). Hrsg.: Angerer, Birgit; Bärnthol, Renate; Böhm, Max; Borgmann, Jan; Hacker, Heinrich; Happe, Michael; Jauernig, Birgit; May, Herbert; Ortmeier, Martin; Popp, Bertram; Thiel, Gudrun; Weidlich, Ariane. Sauberkeit zu jeder Zeit. 2019. 256 S. 202 meist fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN: 978-3-7319-0837-1 Michael Imhof
„Sauberkeit zu jeder Zeit“ – der titelgebende Spruch auf einem aus dem frühen 20. Jahrhundert stammenden Zierhandtuch bringt den modernen Hygienebegriff auf den Punkt. Bereits im 19. Jahrhundert sind Sauberkeit und Keimfreiheit nach medizinisch-wissenschaftlichen Standards zum Ideal der Gesundheitsfürsorge erhoben worden. „Nicht nur sauber, sondern porentief rein“ muss es sein: Der legendäre Werbeslogan für ein Waschmittel mit Hausfrau Klementine in weißer Schürze versprach in den 1970er Jahren ein Höchstmaß an effizienter Hygienevorsorge im Haus. Doch gibt es heute auch ganz andersartige wissenschaftliche Erkenntnisse: Übertriebene Sauberkeit und keimfreie Haushalte können krankmachen und sind einem gesunden Immunsystem eher abträglich. Die bessere Immunisierung von Bauernhof-Kindern, so eine nicht unumstrittene These, beruhe zum Teil etwa auf deren Konsum von unbehandelter Rohmilch.
Der Bauernhof, das Land und die Hygiene – das ist das große, vielschichtige Thema dieses Bandes, zwar vorrangig aus historischer Perspektive betrachtet, aber durchaus immer wieder mit aktuellen Bezügen. Das mittelalterliche Badewesen, bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene in Haus und Hof, die Versorgung mit sauberem Wasser, das in älteren Schriftquellen oft auch als „heimlich gemach“ bezeichnete „Plumpsklo“ stehen ebenso im Fokus wie die Körper- und Kleider¬hygiene, das mühselige Wäschewaschen, bevor die Waschmaschine ihren Siegeszug antrat, die Tierhygiene, die aufwendige Getreidelagerung, das Wirken der Landwirtschaftsschulen und das Landhebammenwesen.
Der Band begleitet die von der Arbeitsgemeinschaft süddeutscher Freilichtmuseen konzipierte Wanderausstellung Sauberkeit zu jeder Zeit! Hygiene auf dem Land.
In neuem Licht. Das Frühwerk von Carl Stolz. Hrsg.: Magistrat der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe; Hetjes, Alexander W. 2019. 48 S. 60 fb. Abb. 22 x 21 cm. EUR 10,00. CHF 11,50 ISBN: 978-3-7319-0840-1 Michael Imhof
Die 1920er und 30er Jahre waren die Epoche, in der Carl Stolz (1894–1978) seine besten Bilder schuf. Nach seinem Kunststudium in Weimar hatte er sich 1920 in Bad Homburg als freier Künstler niedergelassen und beschickte von hier Ausstellungen in der Region und im Reich. Stolz war ein hervorragender Maler, der die Qualität der Weimarer Malerschule aufrecht hielt. Er wandte sich dann dem späten Impressionismus zu und widmete sich in seinen Bildern der unmittelbaren Umgebung, der Stadt Bad Homburg, der hiesigen Kurgesellschaft und der Schönheit des Taunus.
Werke aus dem Besitz der Stadt Bad Homburg und aus der Familie des Künstlers bieten die Möglichkeit zu diesem ganz neuen Blick auf das spannende Frühwerk von Carl Stotz, der bislang in Bad Homburg eher als konventioneller Porträt- und Landschaftsmaler der 1950er und 60er Jahre bekannt war.
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