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Imhof Verlag |
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Die textilen Geschenke Papst Bonifaz’ VIII. (1294–1303) an die Kathedrale von Anagni. Päpstliche Paramente des späten Mittelalters als Medien der Repräsentation, Gaben und Erinnerungsträger. Elster, Christiane. Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte (TA907), Band: 156. 2018. 464 S. 361 meist fb. Abb. 30 x 22 cm. Gb. EUR 99,00 CHF 114,00 ISBN:
978-3-7319-0282-9 Michael Imhof
Die Päpste des Mittelalters verschenkten häufig kostbare liturgische Textilien an geistliche Institutionen innerhalb und außerhalb Roms. Diese Schenkungen führten zu einer an Träger, Raum und Handlung gebundenen Neukontextualisierung der textilen Gaben und dienten der Etablierung einer auf das römische Papsttum ausgerichteten Kultur delegierter Repräsentation, politischer Loyalität und der Memoria. Die verschenkten Textilien speisten sich vielfach aus den Beständen des päpstlichen Schatzes. Charakteristisch für sie war ihre Heterogenität und Internationalität im Hinblick auf Material, Fertigungstechniken, Herkunft und Bildprogramme, denn die kostbaren Luxusgüter stammten aus bedeutenden Textilzentren in Europa, dem Mittelmeerraum, Byzanz und Zentralasien.
Das Buch behandelt diesen Themenkomplex ausgehend von den aus Schenkungen Papst Bonifaz’ VIII. (1294–1303) erhaltenen liturgischen Paramenten im Schatz der Kathedrale von Anagni (Latium). Die insgesamt neun textilen Objekte werden zum einen dokumentiert und katalogisiert. Zum anderen werden sie und weitere päpstliche Textilgaben des späten Mittelalters im Hinblick auf ihre Funktion als Medien päpstlicher Repräsentation (vor der Schenkung), als Gabe (im Moment der Schenkung) und als Erinnerungsträger (nach der Schenkung) kontextualisiert. Als Bestandteil des päpstlichen Schatzes wurden die Textilien zunächst innerhalb der päpstlichen Liturgie und des Zeremoniells verwendet und dienten der Repräsentation der Päpste. Dann kamen sie als Gaben zum Einsatz, wodurch sie ihre Besitzer und Verwendungskontexte wechselten. Im Zuge ihrer liturgischen Zweitnutzung und Musealisierung an den beschenkten Institutionen kam es zu einer Neudeutung der gestifteten Paramente als Erinnerungsträger, wobei die auf den päpstlichen Schenker und das Papsttum ausgerichtete Memoria wesentlich der Identitätsstiftung der begünstigten Kollektive diente. |
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Reichsstadt und Geld. Studien zur Reichsstadtgeschichte (5). Hrsg.: Wittmann, Helge; Rothmann, Michael. 2018. 400 S. 97 meist fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-0651-3 Michael Imhof
Markt- und Geldwirtschaft gehören zu den Gründungsnarrativen der Stadtgeschichte, ebenso wie die fortschreitende Lösung der städtischen Wirtschaft von den agrarischen Produktionsbedingungen und von den grundherrschaftlichen Herrschaftsverhältnissen. Das gilt für die Reichsstadtgeschichte in besonderer Weise. Die Bandbreite der Themen des fünften Bandes der „Studien zur Reichsstadtgeschichte“ reicht von den Zahlungsmodalitäten zwischen Herrscher und Reichsstädten über die königliche und reichsstädtische Geld-, Steuer- und Abgabenpolitik, die Münzprägung, den Geld- und Kreditverkehr, das Rechnungswesen bis hin zum Stiftungswesen für Notleidende; von reichsstädtischem Reichtum bis zu strukturell defizitären öffentlichen Haushalten. Handlungsräume bilden Städte zwischen Bern und Deventer, zwischen Mühlhausen in Thüringen und Mülhausen im Elsass. |
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Der Breslauer Froissart im Spiegel spätmittelalterlicher Geschichtsauffassung. Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte (155). Zenker, Nina. 2018. 480 S. 119 se. Abb., 224 fb. Abb. 30 x 24 cm. Gb. EUR 99,00. CHF 114,00 ISBN:
978-3-7319-0286-7 Michael Imhof
Eines der prachtvollsten Zeugnisse burgundischer Buchkultur wird seit 1967 in der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt. Der sogenannte Breslauer Froissart wurde gegen 1468 von dem burgundischen Hofschreiber David Aubert für Anton von Burgund, den illegitimen Sohn des Burgunderherzogs Philipp, geschrieben und im Anschluss von einem der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten der Zeit, Lieven van Lathem, sowie zwei weiteren Werkstätten illustriert. Mit 224 Miniaturen übertrifft das vierbändige Werk in seiner Bildfülle jedes weitere Exemplar von Jean Froissarts Chroniken und beweist somit den mit ihm verbundenen Ehrgeiz. Der eindrucksvolle Befund weckt das Interesse für Stellenwert und Funktion historischer Bilderhandschriften am Hof der burgundischen Herzöge. Methodische Ansätze der Geschichtswissenschaft, die sich seit langem mit spätmittelalterlichem Geschichtsbewusstsein befasst, werden für die kunsthistorische Analyse des Bildprogramms einer Chronik des Hundertjährigen Krieges nutzbar gemacht. Gesucht sind Zeichen einer speziell auf den Auftraggeber ausgerichteten Präsentation der historischen Wirklichkeit.
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400 Jahre Juden in der Rhön. Imhof, Michael. 2018. 344 S. 562 fb. Abb., 59 sw. Abb. 29 x 21 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0476-2 Michael Imhof
Seit 400 Jahren waren Juden in den Landstädten und Dörfern der hessischen Rhön urkundlich verbürgt. Ende des Mittelalters und noch zu Beginn der Frühen Neuzeit aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben, fanden viele von ihnen auf den Territorien von Ritterschaften und der Universität Würzburg auch in der Rhön eine neue Bleibe. Erst mit der rechtlichen Gleichstellung der Juden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte für sie ein wirtschaftlicher und sozialer Prozess ein, der den Namen Emanzipation verdient. In den Gemeinden der Rhön wurden sie zu wesentlichen Wegbereitern der Moderne. Dieser Entwicklung stellte sich ein zunehmender Antisemitismus schon in der Kaiserzeit entgegen. Als mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 der Judenhass zum Regierungsprogramm wurde, begann auch für die in der Rhön lebenden Juden eine Zeit der Demütigungen und Verfolgungen mit dem Ziel ihrer Vertreibung und Vernichtung. |
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Mitteleuropäische Buchmalerei im 15. Jahrhundert - Tagungsband. Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in Mitteleuropa (15). Hrsg.: Hamburger, Jeffrey F.; Theisen, Maria. Unter Druck. Dtsch.; Engl. 2018. 360 S. 277 fb. Abb. 31 x 24 cm. EUR 69,00. CHF 79,40 ISBN:
978-3-7319-0397-0 Michael Imhof
Zwanzig Beiträge in englischer und in deutscher Sprache präsentieren die jüngsten Forschungsergebnisse zur mitteleuropäischen Buchkunst des sogenannten „langen 15. Jahrhunderts“ von der Zeit der Prager Wenzelswerkstätten bis hin zur Zeit des jungen Dürer. Nicht zuletzt hatte in diesem Jahrhundert die Erfindung des Johannes Gutenberg einen entscheidenden Wandel der Herstellung, des Vertriebs und sukzessive auch der Ästhetik des Buchs herbeigeführt. Die Studien geben vertiefenden Einblick in eine Fülle von Handschriften und Inkunabeln dieser Zeit, widmen sich den Bezügen zwischen traditionell von Hand gefertigter Illumination und anderen Medien, besonders dem Druck und der graphischen Künste, und thematisieren die Probleme, vor allem aber die ungeahnten Möglichkeiten, die sich Künstlern und betrachtenden Lesern zwischen alten Ansprüchen, innovativer Technik und den Vorgaben eines wachsenden Buchmarkts boten. |
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In der bildenden Kunst zwischen Klassizismus und Moderne. Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte (157). Westermann, Thilo. Die Rezeption der Pan-Mythen. 2018. 288 S. 221 meist fb. Abb. 30 x 22 cm. EUR 59,00. CHF 67,90 ISBN:
978-3-7319-0462-5 Michael Imhof
In der vorliegenden Dissertationsschrift untersucht Thilo H. G. Westermann das Fortleben der vielgestaltigen mythologischen Figur des Pan in der bildenden Kunst zwischen Klassizismus und Moderne. Er entwickelt hierfür eine umfassende, in der Forschung längst überfällige Typologie, die Pan als arkadischen Hirtengott, Schreckensbringer und Allgott greifbar macht. Die Unterscheidung dieser Wesensmerkmale dient dem Autor als Instrumentarium, die Rezeption des Pan im Moment von dessen bildkünstlerischer wie ideengeschichtlicher Auflösung zu Beginn der Moderne zu erforschen. In dieser historischen Umbruchphase wird die Figur des Pan so nicht nur als Projektionsfläche für die Stimmungen bei der Betrachtung gemalter Landschaften, sondern auch als Denkbegriff psychoanalytischer wie lebensphilosophischer Konzepte „avant la lettre“ nachgewiesen. |
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Statuta pictorum. Band 1 bis 5. artifex. Hrsg.: Tacke, Andreas. Kommentierte Edition der Maler(zunft)ordnungen im deutschsprachigen Raum des Alten Reiches. 2018. 4608 S. 24 x 17 cm. EUR 199,00. CHF 228,85 ISBN:
978-3-7319-0388-8 Michael Imhof
Das historisch-kritische Editionsprojekt gehört zur geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung und publiziert erstmals die deutschsprachigen Zunft- bzw. Handwerksordnungen für Maler. Der Künstler im Alten Reich war, von wenigen Ausnahmen – wie Hofkünstler – abgesehen, zunftgebundener Handwerker, das heißt, vom Eintritt in die Lehre über die mehrjährige Gesellen- und Wanderzeit, die anschließende Meisterprüfung, die Eheschließung bis hin zur Gründung und Führung einer eigenen Werkstatt, dem Ankauf der Arbeitsmaterialien und letztendlich dem Verkauf der Kunstwerke selbst, wurde alles von der Zunft zu regeln versucht. Dieses Regelwerk wurde in Handwerksordnungen festgehalten und wird hier aus den Archivbeständen Zentraleuropas erstmals ediert. Die nach Städten gegliederte Edition wird für einen Großteil des deutschsprachigen Raumes die formale Seite der Künstlerausbildung bis um 1800 aufzeigen.
Das Werk ist somit ein unverzichtbares Standardwerk fĂĽr Archive und Bibliotheken sowie historischen und kunsthistorischen Instituten.
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Katzen in Rom. auf dem „Nicht-Katholischen Friedhof“. Fotograf Süße-Krause, Uta. Engl.; Dtsch.; Italienisch. 2018. 144 S. 28 x 24 cm. EUR 20. CHF 23 ISBN:
978-3-7319-0577-6 Michael Imhof
Sie leben auf einem der schönsten Friedhöfe der Welt, die Katzen des „Cimetero Acattolico“ in Rom, früher auch „protestantischer Friedhof“ genannt, nahe der Cestius-Pyramide. Viele Künstler fanden hier ihre letzte Ruhe, meist jung gestorben, mitten heraus aus ihrem künstlerischen Schaffen: John Keats, sein Freund Shelley, Gottfried Semper, Goethes Sohn August, der Politiker Antonio Gramsci, um nur einige zu nennen.
Bildhauer des 19. und 20. Jahrhunderts verliehen dem Friedhof durch ihre steinernen Grabskulpturen inmitten von blühenden Sträuchern, alten Pinien und Zypressen eine besondere, verdichtete Atmosphäre.
Seit Jahren befindet sich neben dem Friedhof ein Asyl für herrenlose Katzen, die von freiwilligen Helfern gefüttert und medizinisch versorgt werden. Diese Katzen leben wie selbstverständlich zwischen den Gräbern. Der Friedhof ist ihr Lebensraum. Man kann sie auch als Wächter der Toten oder als Wesen zwischen den Welten verstehen.
Der Bildband würdigt die Schönheit dieses Ortes mit seinen lebendigen Bewohnern. Er vermittelt die über dem Friedhof liegende melancholische Harmonie von Vergänglichkeit und natürlichem Dasein.
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Joseph Beuys. Sammlung Axel Hinrich Murken. Hrsg.: Museum Wiesbaden. 2017. 192 S. 189 fb. Abb., 14 Abb. 26 x 22 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-0648-3 Michael Imhof
Die Sammlung Joseph Beuys besteht im Wesentlichen aus Ankauf und Schenkung der persönlichen Sammlung des Medizinhistorikers Prof. Dr. Dr. Axel Hinrich Murken, zuletzt RWTH Aachen, Lehrstuhl für Krankenhausgeschichte. Murken beschäftigte sich bereits als junger Mediziner mit dem Werk von Joseph Beuys. Seit den frühen 1970er Jahren verband beide ein intensiver freundschaftlicher Austausch. 1979 erschien das von beiden herausgegebene, heute vergriffene Buch: „Beuys + die Medizin“. Seit den frühen 1970er Jahren sammelte (und sammelt bis heute) Murken Originalobjekte, Zeichnungen, Schriftbilder, Multiples, Graphiken, Fotos, Plakate, Einladungskarten etc. von und mit Joseph Beuys. Gemeinsame Themen des Medizinhistorikers und des Künstlers waren dabei: Heilkräfte der Kunst, Künstler als Schamane, Schmerzforschung/-geschichte. Das Konvolut „Joseph Beuys“ aus der Sammlung Murken umfasst im Museum Wiesbaden rund 150 Positionen. Darunter zahlreiche Schriftstücke und Handzeichnungen, teils mit persönlicher Widmung, die aufgrund der Empfindlichkeit des Materials nicht dauerhaft gezeigt werden können. Die Präsentation selbst umfasst daher nur rund 50 Objekte. Umso wichtiger ist die vollständige begleitende Publikation. Diese enthält ein Werkverzeichnis aller Objekte. Ergänzend zum Bestandskatalog umfasst die Publikation neben einem einleitenden Text (Jörg Daur) sechs ausgewählte Aufsätze von A. H. Murken aus den Jahren 1972–2008. Mittels dieser historischen Einordnung – die Texte von Murken zu Beuys setzen ein mit einer Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt aus dem Jahr 1972 (!) – soll die fruchtbare Auseinandersetzung und persönliche Beziehung von Murken zu Beuys dokumentiert und erläutert werden. Das Typoskript eines Gesprächs zwischen Beuys und Murken aus dem Jahr 1973 mit handschriftlichen Kommentaren von Joseph Beuys ergänzt als Faksimile diese Schriften. |
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More Than Rome. Christoph Brech im Dialog mit der Sammlung des Diözesanmuseums Paderborn. Hrsg.: Stiegemann, Christoph; Ruhmann, Christiane; Erzbistum Paderborn. 2017. 120 S. 89 fb. Abb. 23 x 23 cm. EUR 22,95. CHF 26,40 ISBN:
978-3-7319-0644-5 Michael Imhof
Vom Bühnenraum über den Weltraum in den Himmel und zurück, von der Oberfläche zum Kern, von der Zerstörung zur Heilung – so lässt sich der Weg des Münchner Foto- und Videokünstlers Christoph Brech durch das Diözesanmuseum Paderborn beschreiben: In einer Einzelausstellung setzte sich Brech in eindrücklichen Arbeiten mit ausgewählten Objekten der Sammlung des Hauses auseinander. MORE than ROME führt eine Zusammenarbeit fort, die sich in der Vorbereitung und Durchführung der Sonderausstellung WUNDER ROMs im Blick des Nordens im Jahre 2017 intensiviert hatte.
Der Katalog zur Ausstellung bietet kunstvoll gestaltete Einblicke in einen spannungsreichen Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und jahrhundertealten Museumsbeständen. Betrachter sind dazu eingeladen, genauer hinzuschauen und sich auf die mit einem hohen Maß an Sensibilität zu sprechenden Bildkompositionen zusammengeführten Arbeiten einzulassen.
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Wittenberg-Forschungen Band 4. Wittenberg-Forschungen (4). Hrsg.: Stiftung LEUCOREA; Lück, Heiner; Bünz, Enno; Helten, Leonhard; Kohnle, Armin; Sack, Dorothée; Stephan, Hans-Georg. Das ernestinische Wittenberg: Die Leucorea und ihre Räume. 2017. 536 S. 338 meist fb. Abb. 28 x 22 cm. EUR 54,00. CHF 62,10 ISBN:
978-3-7319-0630-8 Michael Imhof
Im Mittelpunkt des vierten Bandes der Wittenberg-Forschungen steht die 1502 gegründete Wittenberger Universität, die Leucorea. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den „Räumen“, die die Universität und ihre Angehörigen in der Stadt nutzten, für Lehrveranstaltungen, feierliche Akte, zum Wohnen, als Bestattungsorte und Gedenkstätten. Das universitäre Leben spielte sich in eigens für die Bedürfnisse der Leucorea erbauten Kollegien, aber auch in Privathäusern, der Stadtpfarrkirche und Räumen im Schloss ab. Der akademische Alltag, die höfische Erziehung und Ausbildung sowie die universitäre Fest- und Gedächtniskultur ergriffen nahezu die ganze Stadt.
Das an der Stiftung LEUCOREA beheimatete Forschungsprojekt „Das ernestinische Wittenberg. Universität und Stadt (1486-1547)“ versteht sich auch als ein wissenschaftlicher Beitrag zum Reformationsjubiläum (1517) wie auch zum Jahrestag der Vereinigung der Universitäten Halle und Wittenberg (1817). Beide Jubiläen umspannen auf eigene Weise die Geschichte der Leucorea, die sowohl im 16. als auch im 17. Jahrhundert eine weit über die Landesgrenzen hinausreichende europäische Bedeutung erlangte.
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Hochöfen an Lahn, Dill und in Oberhessen. Von der Waldschmiede zum Global Player: Industriekultur -Mittelhessen. Ferger, Michael. 2017. 208 S. 196 fb. Abb., 29 Abb. 29 x 21 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-0592-9 Michael Imhof
Der Band schildert die Geschichte des uralten Gewerbes der Eisenerzeugung im Lahn-Dill-Gebiet und in Teilen Oberhessens, den Werdegang von 35 Hochofenwerken, ihren Unternehmern und ihren Mitarbeitern, die der kargen Gegend einen gewissen Wohlstand bescherten. Der Bergbau, das Hüttenwesen und die Metallverarbeitung reichen im Lahn-Dill-Gebiet bis in die vorrömische Eisenzeit zurück. Grundlage waren vor allem das große Vorkommen von Eisenerzen.
Der Autor, Michael Ferger, geb. 1942, konnte noch als Schüler die vielen Seilbahnen bewundern, mit denen das Eisenerz auf Hängeloren von den Gruben zu den Verarbeitungsstätten transportiert wurde und wie man in einem Hochofen Roheisen erzeugt. Ein Zentrum der Eisenerzeugung und -verarbeitung war Wetzlar, Sitz der Unternehmerfamilie Buderus, die mit ihren Werken bis hin nach Limburg zeitweise der größte Stahlerzeuger Deutschlands war. Ein anderes Zentrum lag im oberen Lahn-Dill-Gebiet mit den Werken des Hessen-Nassauischen Hüttenvereins der Familie Jung. Zwei Drittel aller in Deutschland gekauften Öfen und Herde wurden in Mittelhessen produziert. Der Autor schildert die Gründe des Strukturwandels, der zum Übergang von der Roheisenerzeugung zur reinen Eisengießerei oder zur Spezialisierung auf andere Stahlprodukte führte, mit denen viele Unternehmen heute als Global Player agieren.
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Präsenz und Sichtbarkeit von Künstlern, Zünften und Bruderschaften in der Vormoderne / Presence and Visibility of Artists, Guilds and Brotherhoods in the Pre-modern Era. artifex. Hrsg.: Tacke, Andreas; Münch, Birgit Ulrike; Augustyn, Wolfgang. Material Culture. Engl.; Dtsch. 2017. 448 S. 119 fb. Abb., 84 Abb. 24 x 17 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0392-5 Michael Imhof
Der ›material turn‹ hat in zahlreichen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen zur Stimulanz neuer Fragen, neuer Forschungsbereiche und neuer Forschungsperspektiven geführt. Das vielzitierte ›thinking through things‹ ist gerade im Bereich der Sammlungs- und Museumsgeschichte essentiell. Dennoch sind trotz der dem Fach Kunstgeschichte immanenten Objektgebundenheit erstaunlicherweise zahlreiche Forschungsthemen noch kaum bearbeitet, obgleich sie einen zentralen Bereich des vormodernen Künstlerselbstverständnisses bilden: Die Rede ist von jenen Objekten materieller Kultur, die die städtischen Berufsverbände im Handwerk und Gewerbe repräsentierten und so das Zunft-, Gilde- und Bruderschaftswesen im städtischen Kontext visualisierten. Sämtliche in diesem Bereich angesiedelten Objekte stehen hierbei im Zentrum des Interesses, der Begriff ›Material Culture‹ des Zunft- und Gildewesens wird in breitestmöglicher Dimension verstanden, vom mehrflü¬geligen Altar bis zum schlichten Zunftschrank, der die Kerzen für die städtischen Prozessionen beherbergte. Von Interesse sind die Form, Wirkung und Funktion dieser Objekte in ihrem sakralen oder profanen Umfeld. |
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Nachrichten von der Antike. In Deutschen Zeitschriften von 1755 bis 1835. Stendaler Winckelmann-Forschungen (12). Miller-Gruber, Renate. Hrsg.: Winckelmann-Gesellschaft. 2017. 446 S. 57 Abb. 27 x 20 cm. EUR 79,00. CHF 91,00 ISBN:
978-3-7319-0625-4 Michael Imhof
Zeitschriften versorgten im gewählten Zeitraum bereits eine breite Leserschaft sehr schnell und zunehmend differenziert mit Nachrichten von der Antike. Die vorliegende Publikation untersucht die Berichterstattung in der Presse und hinterfragt die Beziehungen von Archäologie, Medien und Öffentlichkeit. So trugen journalistisch aufbereitete Informationen wesentlich zu einer Popularisierung archäologischer Kenntnisse bei und beeinflussten die Geschmacksbildung von Künstlern, Lehrern und Sammlern. Durch sie erfuhren auch diejenigen, die keine Bildungsreise unternehmen konnten und keinen Zugang zu kostbaren, oft fremdsprachigen Prachtbänden hatten, Neues über antike Denkmäler, der "Schulmann" in Augsburg ebenso wie der dilettierende Kunstliebhaber in seiner abseits gelegenen Residenz. Zeitschriften regten aber auch den wissenschaftlichen Diskurs an Akademien und Universitäten an. Sie wurden zunehmend ein Forum für den fachlich spezialisierten Austausch und begleiteten mithin die Bildung der neuen Disziplin "Archäologie". |
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Portrait Miniatures. Artists, Functions and Collections. Hrsg.: Gbpe, Bernd; Schmieglitz-Otten, Juliane. Engl. 2017. 256 S. 5 Abb., 206 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 39,95. CHF 45,90 ISBN:
978-3-7319-0567-7 Michael Imhof
Die Bildnisminiatur wird auf kunstgeschichtlichen Tagungen kaum je angesprochen. Aus diesem Grund, und weil die Miniaturmalerei wesentlich mehr ist als bloĂź eine Malerei im Kleinstformat, widmete ihr die Tansey Miniatures Foundation 2016 erneut ein Symposium. Die Ergebnisse werden in diesem Band dokumentiert.
Insgesamt 21 Autoren beleuchten die Miniaturmalerei aus verschiedensten Blickwinkeln. Die private und öffentliche Verwendung von Miniaturporträts werden diskutiert, einzelne Miniaturmaler und kaum bekannte Miniaturensammlungen werden vorgestellt und spezielle Herstellungstechniken erklärt. Dies führt zu einem erfreulich vielschichtigen und differenzierten Blick auf diese faszinierende Form des Porträts.
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Schenau (1737–1806). Monografie und Werkverzeichnis der Gemälde, Handzeichnungen und Druckgrafik von Johann Eleazar Zeißig, gen. Schenau. Sächsische Museen – fundus (7). Fröhlich-Schauseil, Anke. Hrsg.: Deutschen Damast- und Frottiermuseum Großschönau und der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. 2017. 640 S. 905 fb. Abb. 28 x 21 cm. EUR 78,00. CHF 90,00 ISBN:
978-3-7319-0568-4 Michael Imhof
Das Werk des Malers Johann Eleazar Zeißig, gen. Schenau (1737–1806), erhielt lange Zeit auch von der Kunstgeschichte nur wenig Aufmerksamkeit; dabei war er mit seinem in Frankreich entwickelten, empfindsamen Rokokostil zu Lebzeiten in Deutschland und darüber hinaus bekannt und berühmt. In Sachsen hatte er als Direktor der Dresdner Kunstakademie sowie als Leiter der Zeichenschule der Porzellanmanufaktur in Meißen eine einflussreiche Stellung inne.
Sein OEuvre umfasst Gemälde, Radierungen sowie zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle. Hinzu kommt eine große Zahl von französischen und deutschen Kupferstichen nach Werken von seiner Hand, die im vorliegenden Band in Wort und Bild vorgestellt werden.
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Schwäbische Moscheen. Knufinke, Ulrich. 2017. 108 S. 111 fb. Abb. 21 x 21 cm. EUR 9,95. CHF 11,40 ISBN:
978-3-7319-0643-8 Michael Imhof
Vor über 50 Jahren begann die erste muslimische Einwanderungswelle nach Deutschland. Baden-Württemberg und besonders Stuttgart wurden zum Ziel von Menschen, denen man Arbeit und Wohlstand versprach. Sie blieben und bauten neue Existenzen auf. Viele weitere muslimische Einwanderer kamen in den folgenden Jahrzehnten hinzu. Sie, ihre Kinder und ihre Enkelkinder sind Teil der bundesdeutschen Gesellschaft: „Der Islam gehört zu Deutschland.“ Doch wie sehen islamische Orte des Gebets heute in Schwaben aus? Wie sind Moscheen und Gemeindezentren gestaltet? Was berichten ihre Standorte und ihre Architektur von der Situation des Islams in unseren Städten? Das studentische Projekt „Schwäbische Moscheen“ am Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart erkundete 2016/17 einige islamische Einrichtungen in Stuttgart und in der Region. Die Dokumentation will neugierig machen auf eine viel zu selten beachtete, aber gerade jetzt im Aufbruch befindliche Architektur, sie will anregen zu einer offenen und kritischen Diskussion der aktuellen und zukünftigen Moscheen. |
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Lutherstadt Eisleben – Mansfeld-Lutherstadt – Lutherstadt Wittenberg. Architektouren durch Sachsen-Anhalt - Neues Bauen im Ursprungsland der Reformation. Hrsg.: Architektenkammer Sachsen-Anhalt. 2017. 124 S. 22 x 12 cm. Gekl. EUR 8,50. CHF 9,80 ISBN:
978-3-7319-0545-5 Michael Imhof
Fundiert, allgemeinverständlich und touristisch mit weiteren Lutherorten in Land und Region vernetzt führt der taschengroße Architektur-Reiseführer den Leser an die Orte des „Neuen Bauens“ im „Ursprungsland der Reformation“, darunter die prominenten Lutherstätten, die in den vergangenen Jahren durch Museumsneubauten erweitert wurden. Es handelt sich um den vierten Band der architekturtouristischen Publikationsreihe „ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt – Bauten des 20. und 21. Jahrhunderts“, die nun die neue Architektur an den zentralen lebens- und Wirkungsorten Martin Luthers in den Lutherstädten Eisleben und Wittenberg sowie Mansfeld-Lutherstadt in den Fokus stellt. |
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Die Reformation in Arnstadt und Umgebung. Wandel & Beständigkeit. Sladeczek, Martin. 2017. 176 S. 124 fb. Abb. 24 x 17 cm. Gekl. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN:
978-3-7319-0515-8 Michael Imhof
Die Reformation bildete einen zweifellos fundamentalen historischen Einschnitt. In der öffentlichen Wahrnehmung dieser Epoche bleibt sie jedoch zu einem großen Teil auf die unmittelbaren Jahre der frühen Reformation und wichtige handelnde Personen, v. a. Theologen, beschränkt. Dabei war mit der Ausbreitung reformatorischer Lehre eine kirchliche und gesellschaftliche Entwicklung von langer Dauer verbunden.
Die Ausstellung und der Katalog zeigen dies anhand der konkreten Reformationsgeschichte der Stadt Arnstadt und des schwarzburgischen Raumes. Ausgehend von der vielgestaltigen vorreformatorischen Frömmigkeit werden u. a. Veränderungen im Kirchenbau, im Totengedenken und in den Andachtsformen präsentiert. Eine Vielzahl hochwertiger, bisher nicht publizierter Objekte aus Museen, Archiven, Stadt- und Dorfkirchen gewährt einen Einblick in das alltägliche und kirchliche Leben des 15. und des 16. Jahrhunderts.
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Die Arnstädter Oberkirche [Arnstadt]. Klosterkirche – Stadtkirche – Residenzkirche. Hrsg.: Sladeczek, Martin. 2017. 304 231 fb. Abb. S. 30 x 24 cm. Engl. Br. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN:
978-3-7319-0514-1 Michael Imhof
Die Oberkirche in Arnstadt ist ein bedeutendes Denkmal der reformatorischen Entwicklung in der Region. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf den Veränderungen des Gotteshauses und der Klostergebäude in der Reformationszeit. Aus der einstigen Klosterkirche wurde im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts die Kirche der Superintendenten, die wichtigste Stadtkirche und eine Residenzkirche der schwarzburgischen Grafen. Die geschlossene Innenausstattung aus dieser Zeit und das schlichte franziskanische Gebäude zeugen von dieser Veränderung. |
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