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Merimde - BenisalĂąme IV. Die Bestattungen. Hrsg.: Badawi, Fathi Afifi; Kuckertz, Josefine; Rösing, Friedrich W. ArchĂ€ologische Veröffentlichungen des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts (UF899), Band: 60. 2016. 164 S. 93 meist fb. Abb. 19 Tabellen. 35 x 25 cm. Gb. EUR 88,00 CHF 90,50 ISBN: 978-3-447-10170-7 Harrassowitz Verlag
Von 1977 bis 1982 fĂŒhrte das Deutsche ArchĂ€ologische Institut Kairo unter der Leitung von Josef Eiwanger Ausgrabungen in der ĂŒber 7500 Jahre alten archĂ€ologischen StĂ€tte Merimde-BenisalĂąme am Rand des westlichen Nildeltas durch. Nachdem in den BĂ€nden Merimde-BenisalĂąme I (Die Funde der Urschicht, 1984), II (Die Funde der mittleren Merimdekultur, 1988) und III (Die Funde der jĂŒngeren Merimdekultur, 1992) schon Ausgrabungsergebnisse und Funde von Josef Eiwanger veröffentlicht wurden, folgt nun in Merimde-BenisalĂąme IV die Bearbeitung der wĂ€hrend der Ausgrabung aufgefundenen Bestattungen und menschlichen Skelettreste. Die insgesamt 158 GrĂ€ber der Ă€lteren, mittleren und jĂŒngeren Merimdekultur, der Maadi-Kultur und der frĂŒhdynastischen Zeit sowie einige jĂŒngere GrĂ€ber werden von F. A. Badawi und J. Kuckertz ausgewertet, F. W. Rösing, S. Bergander und S. Klug prĂ€sentieren die anthropologischen Ergebnisse aller Skelettfunde.
Vlad der PfĂ€hler – Dracula. Tyrann oder Volkstribun?. Hrsg.: Bohn, Thomas M.; Einax, Rayk; Rohdewald, Stefan. Dtsch; Engl. 2017. 320 S. 1 Karte(n), 4 Schaubild(er), 7 Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 64,00. ISBN: 978-3-447-10730-3 Harrassowitz Verlag
Vlad Ţepeş („der PfĂ€hler“) Dracula ist nicht nur deshalb eine streitbare Figur, weil der FĂŒrst der Walachei (1448, 1456–1462, 1476) als Vorbild fĂŒr Bram Stokers Vampirgrafen (1897) herhalten musste, der in der Literaturwissenschaft eine immense Resonanz hervorgerufen hat. In historischer Perspektive ist der Woiwode (slaw. „HeerfĂŒhrer“) deshalb von Interesse, weil er nach der Eroberung Konstantinopels 1453 durch die Osmanen Papst Pius’ Kreuzzugsaufruf folgte. AuffĂ€llig waren sowohl seine autoritĂ€ren Versuche, fĂŒr innenpolitische Ordnung zu sorgen, als auch sein Bestreben, seinem Land den Nimbus einer „Vormauer des Christentums“ zu verschaffen. Aufgrund dieser historiografischen bzw. erinnerungskulturellen Bedeutung entsteht der Eindruck, seine Herrschaftszeit sei umfassend untersucht worden. TatsĂ€chlich aber ist der Kenntnisstand in weiten Teilen noch in der Zwischenkriegszeit respektive im Nationalkommunismus verankert und von einem rumĂ€nischen Patriotismus geprĂ€gt. Unter diesen Voraussetzungen wird das Bild des walachischen Woiwoden heute noch von der Ambivalenz zweier an und fĂŒr sich gegensĂ€tzlicher AnsĂ€tze bestimmt: einem nationalistischen in RumĂ€nien und einem auf das Vampirgenre rekurrierenden im Westen. Angeregt durch diesen Befund wurde vom 25.–27. September 2014 an der Justus-Liebig-UniversitĂ€t Gießen eine internationale Konferenz zum Thema „Vlad Dracula – Tyrann oder Volkstribun“ veranstaltet, deren Ergebnisse dieser Band vereint. Im Fokus der Untersuchungen stehen neben der Vita des „PfĂ€hlers“ seine diplomatischen Strategien im Umgang mit Kontrahenten und VerbĂŒndeten sowie die Rezeption und Mythenbildung seiner Person.
Ein Beitrag zur Literatur der Kennerschaft der spĂ€ten Ming-Zeit. Abhandlungen fĂŒr die Kunde des Morgenlandes (108). Grimberg, Phillip. Yuan Hongdao – Eine Geschichte der Vasen. 2017. 87 S. 8 Tafel(n), 24 Abb. 22 x 15 cm. Kt. EUR 28,00. ISBN: 978-3-447-10786-0 Harrassowitz Verlag
Die 1599 veröffentlichte Geschichte der Vasen des mingzeitlichen Literaten Yuan Hongdao (袁宏道) reiht sich ein in eine seit der Song-Zeit bestehende Traditionslinie einer Sammler- und Liebhaberliteratur, die weit ĂŒber ihre Funktion als Studienkompendium hinausgeht. In ihr drĂŒckt sich das kulturelle Selbstbewusstsein einer Elite aus, deren wichtigstes Gegengewicht, der Kaiserhof, als kulturelles und kĂŒnstlerisches Gravitationszentrum zunehmend in den Hintergrund tritt. Dabei handelt es sich bei Yuan Hongdaos Werk keineswegs um eine Typologie oder tatsĂ€chliche Entwicklungsgeschichte chinesischer Vasenformen, sondern vielmehr um sehr persönliche Einlassungen zu Pflege und Arrangement unterschiedlicher Pflanzenarten in Bouquets und StrĂ€ußen sowie zu den Eigenschaften der Pflanzen und der entsprechenden GefĂ€ĂŸe.
Die hier vorgelegte Arbeit leistet die erste Übersetzung des Traktates ins Deutsche und versieht diese mit einem Kommentar und weiterfĂŒhrenden Anmerkungen.
Teil I. Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft (152). Miglus, Peter A.; Radner, Karen; St?pniowski, Franciszek M. Ausgrabungen in Assur. Wohnquartiere in der Weststadt. 2017. 296 S. 124 meist fb. Abb., 25 Tabelle(n). 35 x 24 cm. Gb. EUR 84,00. ISBN: 978-3-447-10742-6 Harrassowitz Verlag
Das Buch prĂ€sentiert Ergebnisse der neuen Ausgrabungen in der assyrischen Hauptstadt Assur, der traditionsreichen ForschungsstĂ€tte der deutschen ArchĂ€ologie, die in den Jahren 1989–1990 und 2000–2001 durchgefĂŒhrt wurden. Durch die Kriege im Irak ĂŒberschattet, musste das Grabungsprojekt zwei Mal unterbrochen werden und lĂ€sst sich wegen der heutigen politischen Situation leider nicht fortsetzen. Deshalb erschien es den Autoren sinnvoll, zumindest eine partielle Publikation des Fundmaterials vorzubereiten, das in diesem Band zunĂ€chst fĂŒr den grĂ¶ĂŸten Grabungsabschnitt im westlichen Wohngebiet vorgelegt wird. Er bietet einen detaillierten Einblick in die Baureste mehrerer PrivathĂ€user und ihre Inventare – KeramikgefĂ€ĂŸe, Terrakottafigurinen, Siegel und GerĂ€te aus verschiedenem Material – aus der Zeit kurz vor dem Niedergang des assyrischen Imperiums am Ende des 7. Jahrhunderts v.Chr. Zu den wichtigsten Funden gehören Keilschrifttexte zweier Tontafelarchive, von denen das Ă€ltere einer Gruppe von Ägyptern, das jĂŒngere einem Kaufmann mit Namen Dūrī-AĆĄĆĄur gehörte. Dieses letztere umfasste 75 Briefe und Verwaltungstexte mit vielen detaillierten Informationen zur Organisation des assyrischen Handels. Des Weiteren behandelt das Buch auch Bestattungen, die vorwiegend in der parthischen Zeit in die Ruinen assyrischer HĂ€user eingetieft worden sind. Ihre Beschreibung wird durch die anthropologische Auswertung menschlicher Skelettreste aus den hier und in anderen Grabungsabschnitten freigelegten GrĂ€bern ergĂ€nzt.
Edition und Untersuchung. MGH - Studien und Texte (61). Marxreiter, Benedikt. Bern von Reichenau. De nigromantia seu divinatione daemonum contemnenda. 2017. 174 S. 1 Schaubild(er), 4 Tabelle(n). 23 x 15 cm. Gb. EUR 35,00. ISBN: 978-3-447-10747-1 Harrassowitz Verlag
Zwischen 1008 und 1043/44 verfasste der Reichenauer Abt Bern († 1048) eine Schrift, in der er sich mit dĂ€monischer Weissagung, Zauberei und Astrologie auseinandersetzte und die AnhĂ€nger solch „todbringender“ Irrlehren zu Umkehr und Buße aufrief. Der seit dem 16. Jahrhundert unter dem Titel De nigromantia seu divinatione daemonum contemnenda bekannte Text galt lange Zeit als verschollen und ist bislang nur 1567 in den Magdeburger Centurien auszugsweise im Druck erschienen. Erst vor einigen Jahren wurde die Forschung auf eine Handschrift aus der ehemaligen Bibliothek Konrad Peutingers aufmerksam, die eine Abschrift des Traktats enthĂ€lt. Der vorliegende Band bietet die durch diese (Wieder )Entdeckung möglich gewordene editio princeps der Schrift mit deutscher Übersetzung und beinhaltet darĂŒber hinaus eine Untersuchung, durch die eine ideengeschichtliche Einordnung des bei der Erforschung des frĂŒh- und hochmittelalterlichen Magiediskurses bis heute nahezu unberĂŒcksichtigt gebliebenen Textes grundgelegt wird.
Ihr Nachleben zwischen Aktualisierung und Neumodellierung von 1500 bis 1570. culturae (15). Richter, Mandy. Die Renaissance der Kauernden Venus. 2017. 257 S. 24 x 17 cm. Gb. EUR 54,00. ISBN: 978-3-447-19410-5 Harrassowitz Verlag
Mandy Richters Studie widmet sich dem Nachleben der Kauernden Venus, einem antiken Statuentypus, der heute in ĂŒber 30 großplastischen Kopien und Varianten ĂŒberliefert ist. Um 1500 setzt mit Pier Jacopo Alari Bonacolsi, genannt Antico, nachweislich die Rezeption der Kauernden Venus ein, und bis 1570 entstehen zahlreiche kĂŒnstlerische Imitationen, die von exakten zeichnerischen Kopien bis hin zu individuellen kĂŒnstlerischen Abwandlungen reichen. Anhand einer reprĂ€sentativen Auswahl an Fallstudien, die jeweils verschiedene Themenschwerpunkte im Umgang mit dem antiken Statuentypus exemplifizieren und nahezu alle Kunstgattungen umfassen, werden grundlegende Tendenzen der Rezeptionsgeschichte nachvollzogen und im Kontext der Zeit verankert. Ziel der Arbeit ist die erstmalige Systematisierung der verschiedenartigen Auseinandersetzungen mit der Kauernden Venus unter Zuhilfenahme des Konzeptes amor sacro e amor profano, innerhalb dessen die einzelnen Werke verschiedene Zwischenstationen oder Endpunkte einnehmen. Das Projekt ermöglicht somit ein besseres VerstĂ€ndnis des Zusammenspiels von antiken Venus-Bildwerken und kĂŒnstlerischen Arbeiten aus der ersten HĂ€lfte des 16. Jahrhunderts und bietet durch den verĂ€nderten Blickwinkel neue Interpretationsmöglichkeiten.
Kunst der TĂ€uschung – Art of Deception. Über Status und Bedeutung Ă€sthetischer und dĂ€monischer Illusion in der FrĂŒhen Neuzeit in Italien und Frankreich. Internationaler Workshop 4.-6.12.2014. culturae (13). Hrsg.: Dickhaut, Kirsten; Mitwirkung (sonst.) Herzog, Irene. 2017. 441 S. 24 x 17 cm. Gb. EUR 82,00. ISBN: 978-3-447-19391-7 Harrassowitz Verlag
Aus heutiger Sicht mag es erstaunlich sein, dass im theologischen Diskurs und in der frĂŒhneuzeitlichen Inquisition Illusionen als zentrales Kennzeichen dĂ€monisch-teuflischer AktivitĂ€ten galten. Ausgehend von dieser Beobachtung erörtern internationale Experten der DĂ€monologie, Theologie, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte wie auch der Komparatistik, Germanistik, Anglistik, Romanistik, Theaterhistoriografie und Kunstgeschichte Wirkungen der dĂ€monischen Konnotation und Konsequenzen fĂŒr die Semantik von Illusionen in der Kultur-, Literatur- und Kunstgeschichte. Auf diese Weise werden erstmals die zeitgenössischen Argumentationsmuster und Reflexionen des Zusammenhangs von dĂ€monischer und Ă€sthetischer Illusion mit Blick auf die Romania herausgestellt.
Der Band zeigt, wie das in allen KĂŒnsten proliferierende Illusionsthema nicht einfach nur als Wirkungselement oder Effekt kĂŒnstlerischer Techniken zu begreifen ist; vielmehr legen die Analysen die Polyvalenz von Illusionen und das zugrundeliegende dĂ€monische Modell offen. Dass das Erkennen der Ursache von Illusionen ein epistemologisches Problem darstellt, bildet deshalb das strukturbildende, zentrale Element der behandelten zeitgenössischen Texte. Der Band prĂ€sentiert zum einen Analysen dĂ€monologischer Schriften wie den Hexenhammer, Jean Weyers Cinq livres de l`imposture et tromperie des diables, des enchantements et sorcelleries und Bodins De la DĂ©monomanie des sorciers, zum anderen neue Perspektiven auf die Werke Ariostos, Bibbienas und Machiavellis sowie auf zentrale Texte von Ignatius von Loyola, Pascal, Corneille und MoliĂšre.
Persian Religion in the Achaemenid Period / La religion perse Ă  l’époque achĂ©mĂ©nide. Classiet Orientalia (16). Hrsg.: Henkelman, Wouter F. M.; Redard, CĂ©line. Engl.; Franz.; Dtsch. 2017. 500 S. 24 x 17 cm. Gb. EUR 98,00. ISBN: 978-3-447-10647-4 Harrassowitz Verlag
Including twelve English, French, and German papers originally presented at a colloquium convened by Jean Kellens at the Collùge de France (2013), this volume addresses a range of issues relating to Persian religion at the time of the Achaemenid Empire (550–330 BCE). Moving away from the reductive question whether the Achaemenid kings were Zoroastrians or not, the contributors have tried to focus either on newly identified or recently published sources (Central Asian archaeological finds, Elamite texts and seal impressions from the Persepolis Fortification Archive, Aramaic texts from Bactria, the Persepolis Bronze Plaque), or on current (and ongoing) debates such as the question of the spread of the so-called long liturgy to western Iran. In doing, different perspectives are chosen: whereas some have stressed the Iranian or Indo-Iranian tradition, others have pointed out the importance of the Elamite and Assyro-Babylonian contexts. At the same time, the volume shows a broad agreement in its insistence on the essential position of primary sources, problematic as they may be, and on the important role the Achaemenid rulers and the imperial project played in the evolution of Iranian religion.
Eine Reflexion archĂ€ologischen Arbeitens in Ägypten: Die lokalen Grabungsarbeiter des Asyut Project. The Asyut Project (8). Beck, Tina. Perspektivenwechsel. 2017. 112 S. 24 fb. Abb. , 1 Schaubild(er), 2 Karte(n), 3 Abb., 3 Tabelle(n), 5 Diagramm€. 24 x 17 cm. Engl. Br. EUR 38,00. ISBN: 978-3-447-19589-8 Harrassowitz Verlag
Über die Ergebnisse archĂ€ologischer Grabungen in Ägypten gibt es unzĂ€hlige Publikationen, AufsĂ€tze, Artikel und VortrĂ€ge. Im Vordergrund stehen dabei die Forschungs- und Arbeitsergebnisse der beteiligten WissenschaftlerInnen, die das Projekt unterstĂŒtzen und differenzierte Aussagen ĂŒber beispielsweise die Nutzung eines Ortes im Laufe der pharaonischen Geschichte und darĂŒber hinaus treffen. Keine bzw. kaum ErwĂ€hnung finden in den Veröffentlichungen die Grabungsarbeiter, die durch ihre körperliche Arbeit jedoch maßgeblich zu den Funden und Erkenntnissen beitragen. Diese Publikation wechselt daher die Perspektive und stellt die lokalen Grabungsarbeiter des Asyut Project in den Mittelpunkt. In 21 Interviews, die Tina Beck 2011 mit diesen MĂ€nnern fĂŒhrte, wurden Motivation, Wahrnehmung der Einteilung in bestimmte Arbeitspositionen sowie das VerhĂ€ltnis zum Projekt und den beteiligten WissenschaftlerInnen erfragt. Die Ergebnisse werden vor dem theoretischen Hintergrund der Postkolonialen ArchĂ€ologie prĂ€sentiert und ermöglichen eine kritische Reflexion archĂ€ologischer Arbeitsweisen.
Ricoldus de Monte Crucis. Tractatus seu disputatio contra Saracenos et Alchoranum. Corpus Islamo-Christianum. Edition, Übersetzung und Kommentar. Series Latina. (9). Pachurka, Daniel. 2017. 198 S. 2 Schaubild(er). 24 x 17 cm. Gb. EUR 78,00. ISBN: 978-3-447-19570-6 Harrassowitz Verlag
Der Dominikaner Ricoldus de Monte Crucis (auch: Riccoldo da Monte di Croce) war einer der fĂŒhrenden Islam-Experten des Mittelalters. Seine Werke wurden unter anderem von Nicolaus Cusanus und Martin Luther rezipiert. In Tractatus seu disputatio contra Saracenos et Alchoranum befasst er sich eingehend mit dem Prophetentum Muhammads und dem Islam insgesamt. Sein Ziel ist die Widerlegung beider. Dazu stellt Ricoldus vier Merkmale auf, anhand derer sich wahres Prophetentum ĂŒberprĂŒfen lĂ€sst. Muhammad erfĂŒllt diese Merkmale freilich nicht: Der Prophet habe ein ausschweifendes Sexualleben, verbreite LĂŒgen, habe niemals Wunder (z.B. die Spaltung des Mondes) gewirkt und moralisch bedenkliche Gesetze erlassen. Ricoldus zeichnet Muhammad als Antipropheten. Entsprechend könne auch der Islam keine wahre Religion sein. Ricoldus stĂŒtzt sich bei seinem Widerlegungsversuch auf die polemische Tradition des lateinischen Westens und ein breites Repertoire von islamischen Quellen, zu denen unter anderem der Qur`an, die großen Hadith-Sammlungen Buhari und Muslim und die Prophetenbiografie (Sira) des Ibn Ishaq gehören. Zahlreiche Stellen dieser Schriften werden im Tractatus ins Lateinische ĂŒbersetzt und zitiert. Das vorliegende Buch ergĂ€nzt die bisher bekannten Schriften um den Tractatus, der als „Anti-Muhammad-Werk“ des Ricoldus bezeichnet werden kann. Die Ausgabe legt erstmals eine kritische Edition mit deutscher Übersetzung und einen wissenschaftlichen Kommentar vor.
Pirckheimer Jahrbuch zur Renaissance- und Humanismusforschung (30). Hrsg.: Fuchs, Franz; Litz, Gudrun. Pirckheimer Jahrbuch 30 (2016) Hartmann Schedel (1440–1514). Leben und Werk. 2017. 301 S. 2 Tabelle(n), 1 Schaubild(er), 36 Abb. 23 x 15 cm. Engl. Br. EUR 45,00. ISBN: 978-3-447-19587-4 Harrassowitz Verlag
Die Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft zur Erforschung von Renaissance und Humanismus fĂŒhlt sich dem Erbe des NĂŒrnberger Humanisten Willibald Pirckheimer (1470–1530) verbunden. Seit 1983 werden in wissenschaftlichen Kolloquien, die in der Regel jĂ€hrlich stattfinden, vielfĂ€ltige literarische, kunst- und kulturgeschichtliche Fragestellungen disputiert. Seit 1986 erscheint das Pirckheimer Jahrbuch fĂŒr Renaissance- und Humanismusforschung, in dem die Akten der Symposien sowie Forschungsberichte und Rezensionen publiziert werden.
Aus dem Inhalt (insgesamt 10 BeitrÀge):
Walter Bauernfeind, Nachbarschaft und Hausbesitz der Familie Schedel im 14. und 15. Jahrhundert
Rainer Scharf, Hartmann Schedels Familienarchiv in seinem ‚Liber genealogiae et rerum familiarium‘
Bertold Freiherr von Haller, Sebastian Maria Schedel (1494–1541). Kastner, Pfleger, KlosterpĂ€chter
Bernd Posselt, Hartmann Schedel schreibt Geschichte. Die EntwĂŒrfe fĂŒr die ‚Schedelsche Weltchronik‘
Klaus Arnold, Sebald Schreyer (1446–1520) als Kontrahent Hartmann Schedels, Förderer des Humanismus und der Sebaldverehrung in NĂŒrnberg
Bettina Wagner, Schedae Schedelianae. Neu aufgefundene Notizzettel und Briefe von Hartmann und Hermann Schedel in der Bayerischen Staatsbibliothek MĂŒnchen
Aspects of Creativity in South Asian Cultural History. Abhandlungen fĂŒr die Kunde des Morgenlandes (101). Hrsg.: Freschi, Elisa; Maas, Philipp A. Adaptive Reuse. Engl. 2017. 372 S. 11 Abb.; 7 Schaubild(er), 14 Tabelle(n). 22 x 15 cm. Engl. Br. EUR 64,00. ISBN: 978-3-447-19586-7 Harrassowitz Verlag
The theoretical framework of “Adaptive reuse” (a term originally developed in the field of architecture) is here applied to a wide spectrum of cultural activities, from the composition of new texts on the basis of earlier ones to the re-creation of concepts and rituals. The first section of this volume consists of five case studies dealing with the adaptive reuse of Sanskrit philosophical and grammatical texts in Sanskrit works of philosophy, grammar and poetry. In these cases, adaptive reuse allows the creation of new forms and contents within a traditionally established framework in which the prestige of the sources of adaptive reuse reflects upon its target. In the second section, entitled “Adaptive Reuse of Tropes”, the motif of the chariot in Vedic, medieval and contemporary works and rituals is analyzed and fruitfully employed in various religious contexts. The chapters of the third section deal again with philosophical and religious texts, this time focusing on the adaptive reuse of sources that are no longer available or never existed. It emerges that the reuse of virtual texts was frequently intended to support the introduction of innovations into established traditions. In some cases, the prestige of the reusing works even reflected back on the allegedly reused source. Finally, the section “Reuse from the Perspective of the Digital Humanities” deals with the computer-based identification of possibly reused text-passages in epic literature that otherwise would remain undetectable.
The Tomb of the Dogs at Asyut. Faunal Remains and Other Selected Objects. With contributions by Jochem Kahl and GĂŒnter Vittmann. The Asyut Project (9). Kitagawa, Chiori. Engl. 2017. 195 S. 111 Abb., 23 Diagramm(e), 39 Tabelle(n), 2 Karte(n). 30 x 21 cm. Gb. EUR 78,00. ISBN: 978-3-447-19567-6 Harrassowitz Verlag
This study seeks to add to the understanding of the history of Asyut and of archaeofauna by examining the osteofaunal remains from the Tomb of the Dogs on Gebel Asyut al-gharbi, with a particular focus on canids. Its objective is to shed more light on animals in ancient Egyptian society and religion, as well as on the various functions that Gebel Asyut al-gharbi (the western mountain of Asyut) fulfilled throughout the course of history.
Königtum, Staat und Gesellschaft frĂŒher Hochkulturen (3,5). Hrsg.: Ullmann, Martina. 10. Ägyptologische Tempeltagung: Ägyptische Tempel zwischen Normierung und IndividualitĂ€t. 2016. 194 S. 56 Abb. 24 x 17 cm. Engl. Br. EUR 48,00. ISBN: 978-3-447-19471-6 Harrassowitz Verlag
Die internationalen Ägyptologischen Tempeltagungen wurden 1990 mit einem Kongress in Gosen bei Berlin eröffnet. Dort ging es zum Auftakt um „Struktur, Funktion und Programm“ Ă€gyptischer Kultanlagen als zentrale staatliche Einrichtungen. Inzwischen gab es Folgeveranstaltungen mit unterschiedlichen Themen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Polen. Sie unterstrichen zum einen die internationale Ausrichtung des Faches Ägyptologie, zum anderen aber zeigten sie die Bedeutung Ă€gyptischer Tempel fĂŒr die politische und kulturelle Basis des pharaonischen Ägypten auf. Immer wieder aufs Neue beweist die Erforschung der Ă€gyptischen Tempel die enge Verzahnung dieser religiösen Machtzentren mit sĂ€mtlichen Aspekten des pharaonischen Ägypten bis weit in die römische Zeit hinein.
Mythen und Legenden in der griechischen Zeitgeschichte. PELEUS (74). Richter, Heinz A. 2016. 116 S. 1 Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 19,80. ISBN: 978-3-447-10703-7 Harrassowitz Verlag
Geschichte Griechenlands von Mythen und Legenden geprĂ€gt ist. Weniger bekannt hingegen ist, dass auch das Griechenland des 20. Jahrhunderts zahlreiche Mythen hervorgebracht hat, insbesondere solche, die im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg stehen. Ihre Folgen sind bis heute in der europĂ€ischen Politik spĂŒrbar. Dieser Band korrigiert eine Auswahl der Geschichten ĂŒber die Geschichte und leistet damit einen großen Beitrag zur historischen Wahrheitsfindung.
Ships of the Desert and Ships of the Sea. Philippika (101). Seland, Eivind Heldaas. Engl. 2016. 112 S. 13 Abb. , 9 Karte(n), 2 Tabelle(n), 1 Schaubild(er). 30 x 21 cm. Gb. EUR 42,00. ISBN: 978-3-447-19575-1 Harrassowitz Verlag
In the Roman period the world from the Atlantic Ocean to the East China Sea was tied together by ships and caravans carrying textiles, minerals, aromatics, and other valuable commodities across vast distances. In the span of three short centuries the Syrian city of Palmyra rose from unremarkable origins to assume a key role in this exchange – a position that eventually enabled her to, albeit unsuccessfully, take on the might of Rome herself. This first book-length survey of Palmyrene trade in almost four decades asks how this was possible for the people of a city that was neither on the shortest, nor on the easiest route between east and west. The study draws on the wealth of epigraphic, literary, and archaeological data handed down from the ancient city as well as the extensive scholarly tradition. This material is juxtaposed with information about the natural and geopolitical environment, ethnographic records, and network analysis, in order to explain the remarkable success of the cosmopolitan desert nomads of Palmyra.
. Philippika (98). Hrsg.: Droß-KrĂŒpe, Kerstin; Föllinger, Sabine; Ruffing, Kai. Antike Wirtschaft und ihre kulturelle PrĂ€gung – The Cultural Shaping of the Ancient Economy. Dtsch; Engl. 2016. 320 S. 27 Abb. , 3 Tabelle(n). 24 x 17 cm. Gb. EUR 69,00. ISBN: 978-3-447-19565-2 Harrassowitz Verlag
Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer internationalen Tagung, die im Februar 2014 an der Philipps-UniversitÀt Marburg stattfand. Er hat sich zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang von Wirtschaft und Kultur in der Antike zwischen 2000 v.Chr. und 500 n.Chr. zu untersuchen. Dabei wird vor allem auf die kulturspezifischen Werte- und Regelsysteme fokussiert, die in den antiken Quellen im Kontext ökonomischer AktivitÀten fassbar werden. Im Mittelpunkt steht also die Frage, auf welche Weise kulturelle Faktoren das wirtschaftliche Agieren beeinflussen und wie dieses wiederum auf Kultur einwirkt. Die hier versammelten BeitrÀge gehen der Fragestellung anhand vielfÀltiger Quellen und aus interdisziplinÀren Blickwinkeln nach.
Die Frage nach dem VerhĂ€ltnis von Wirtschaft und Kultur stellt ein aktuelles Thema in den verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen dar. Die Adaption ihrer Theorien und Modelle erscheint auch fĂŒr die Altertumswissenschaften vielversprechend, insbesondere die der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ), die von einer Wechselwirkung zwischen Wirtschaft und Kultur ausgeht und daher das kulturelle Umfeld in die Analyse mit einbezieht.
Antike zwischen Tradition und Moderne. Gesammelte Schriften zur Wirtschafts-, Technik- und Wissenschaftsgeschichte. Philippika (95). Schneider, Helmuth. Hrsg.: Ruffing, Kai; Droß-KrĂŒpe, Kerstin. 2016. 429 S. 24 x 17 cm. Gb. EUR 88,00. ISBN: 978-3-447-19533-1 Harrassowitz Verlag
Helmuth Schneider war von 1991 bis 2011 Professor fĂŒr Alte Geschichte an der UniversitĂ€t Kassel. Dieser Band bietet eine Auswahl seiner oft an entlegenen Stellen publizierten AufsĂ€tze aus den Themenbereichen der antiken Wirtschaftsgeschichte, der Technikgeschichte und der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte; zeitlich reichen die Arbeiten von der klassischen Zeit Griechenlands bis zur SpĂ€tantike.
Charakteristisch fĂŒr den Ansatz Schneiders sind einerseits die Verbindung von althistorischer Forschung und sozialwissenschaftlicher Theorie und andererseits das Interesse fĂŒr die materielle Kultur der Antike. Es geht Schneider um den Zusammenhang von politischem System und wirtschaftlicher Entwicklung in der spĂ€ten Republik oder um die Einstellung der Griechen zur Natur. Auch in seinen wissenschaftshistorischen Arbeiten steht die Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte im Vordergrund: Die Sicht der Antike bei Autoren wie David Hume oder Adam Smith wird in einer Untersuchung zur schottischen AufklĂ€rung interpretiert, August Boeckh, dem Zeitgenossen Niebuhrs und Verfasser eines noch heute bedeutenden Werkes zu den Finanzen Athens ist eine biografische Skizze gewidmet, und Max Weber wird zu den Forschern gezĂ€hlt, die einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der Antike geleistet haben. Der kulturelle Kontext wissenschaftlicher Arbeit ist schließlich Gegenstand eines Essays ĂŒber Eva Ehrenberg, der Frau von Victor Ehrenberg. Themen und Argumentation dieser AufsĂ€tze bieten oft neue Einsichten und verdienen so das Interesse der Wissenschaften, die sich um ein VerstĂ€ndnis der Antike bemĂŒhen.
Ansichten einer Kultfigur. Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek (99). Hrsg.: von RĂ¶ĂŸler, Hole. Luthermania. 2016. 400 S. 190 meist fb. Abb. Gb. EUR 39,80. ISBN: 978-3-447-10712-9 Harrassowitz Verlag
Martin Luther ist eine Zentralgestalt der deutschen Erinnerungskultur. DenkmĂ€ler, Kirchen- und Straßennamen, Zeitschriften, BĂŒcher und Comics, Postkarten, Briefmarken und MĂŒnzen – nicht zuletzt Feiern und Ausstellungen halten das Andenken an den Reformator im öffentlichen Raum prĂ€sent. Aber an wen wird eigentlich erinnert? Wer war Martin Luther? Auf diese nur scheinbar triviale Frage sind in den vergangenen 500 Jahren sehr unterschiedliche Antworten gegeben worden. Noch zu Lebzeiten wurde aus der Person Martin Luther eine Figur, die nicht nur Gegenstand von kultischer Verehrung und erbitterter Anfeindung war, sondern in wechselnden sozialen, politischen und ökonomischen ZusammenhĂ€ngen als Instrument der Legitimierung und Medium der IdentitĂ€tsstiftung diente. Daraus entstand eine Vielzahl von Lutherbildern, die zum Teil bis heute wirksam geblieben sind: Heiliger, Ketzer, Prophet, Antichrist, Kirchenvater, Kirchenspalter, AufklĂ€rer, Antisemit, Genie, Scharlatan, Nationalheld, FĂŒrstenknecht. Die Ausstellung Luthermania – Ansichten einer Kultfigur legt die frĂŒhneuzeitlichen Wurzeln moderner Lutherbilder frei. Anhand zahlreicher Exponate aus dem Bestand der Herzog August Bibliothek sowie einiger Leihgaben werden die vielfĂ€ltigen „Ansichten“, die es auf und ĂŒber Luther gab, und die ihnen zugrundeliegenden Absichten greifbar. In vier Sektionen werden BĂŒcher, Bilder und Objekte gezeigt, die dazu beitrugen, aus Luther einen Heiligen, den Teufel, eine Marke oder den Deutschen zu machen. Wie viel Luther in ihnen steckt, ist zu verschiedenen Zeiten je anders beurteilt worden. Und so ist auch diese Ausstellung nur eine Etappe im fortdauernden Prozess von Konstruktion und Dekonstruktion dessen, was Martin Luther fĂŒr die Nachwelt bedeutet. Die Ausstellung ist im Rahmen des Forschungsverbunds Marbach Weimar WolfenbĂŒttel entstanden und wird am 15. Januar 2017 in der Herzog August Bibliothek eröffnet.
Das Reisetagebuch des KĂŒnstlersoldaten Rudo Schwarz. PELEUS (66). Schwarz, Rudo. Von Mainz nach Kreta im Winter 1942-43. 2016. 128 S. 91 Seiten Reproduktionen des Tagebuchs, 53 Abb. 30 x 21 cm. Gb. EUR 32,00. ISBN: 978-3-447-10304-6 Harrassowitz Verlag
Der 1906 in Nord-Böhmen geborene Kunstmaler Rudo Schwarz ließ sich, nach verschiedenen Aufenthalten in anderen europĂ€ischen LĂ€ndern, 1937 in Laudenbach a.d. Bergstraße als freischaffender Kunstmaler nieder. Er grĂŒndete eine Familie, wurde jedoch 1940 mit bereits 34 Jahren zum Wehrdienst eingezogen. Das Soldatenhandwerk war nicht seine Passion, sodass er immer bemĂŒht war, jede kleine Pause, die sein Dienst ihm ließ, mit Zeichnen, Malen und Schreiben zu fĂŒllen. Dadurch ist ĂŒber seine Stationen "Krieg und Gefangenschaft" ein ansehnliches Gesamtwerk entstanden, das jetzt, Schritt fĂŒr Schritt, den Weg in die Öffentlichkeit findet. Hier wird die Reise seines Bataillons von Mainz ĂŒber Jugoslawien und Griechenland nach Kreta vorgestellt. Die Reise begann am 22.11.1942 in Mainz und am 30.01 1943 wurde Kreta erreicht. Bei verschiedenen, kriegsbedingten Unterbrechungen der Fahrt griff Rudo Schwarz sofort zum Zeichenstift und zur Kamera. Dabei war es sein Anliegen, Land und Leute und die Schönheiten der Natur festzuhalten. MilitĂ€rische Inhalte kommen in seinen Aufzeichnungen nicht vor.
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