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Beck, C. H. Verlag OHG |
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Roper, Lyndal: Hexenwahn im barocken Deutschland. Geschichte einer Verfolgung. Aus dem Englischen von Holger Fock und Sabine Müller. 2007. 512 S., 66 Abb., Gb EUR 26,90 ISBN:
3-406-54047-3 C. H. Beck
Die sexuellen Phantasiewelten der Hexenverfolgung
Warum haben die Hexenverfolger in Nördlingen, Würzburg oder Marchtal so oft Frauen der Hexerei bezichtigt, die „alt“ waren, das heißt keine Kinder mehr bekommen konnten? War es der Neid auf die schönen, jungen und fruchtbaren Frauen, der sie für Hexerei und Teufelspakt prädestinierte? Lyndal Roper beleuchtet die sexuelle Vorstellungswelt der Hexenverfolgung und die eminente Bedeutung, die die Fruchtbarkeit für Männer wie Frauen hatte.
Die Hexenverfolgung – wir wissen relativ genau Bescheid über die Zahl der Opfer, die regionale Verteilung, über den Ablauf der Prozesse und über die üblichen Anklagepunkte; was wir nicht so genau wissen, ist, wie und warum eine dörfliche oder städtische Gesellschaft so grausam und brutal über meist wehrlose Opfer wie Alte und Kinder herfiel. Lyndal Roper will die emotionalen Mechanismen aufspüren, die den Boden für diese Prozesse und die Exekution ihrer Urteile bereiteten. In der Erzählung einiger markanter Fälle wird deutlich, daß es für die Menschen des 16. und 17. Jahrhunderts überlebenswichtig war, zu erkennen, warum ein Kind starb, die Kühe erkrankten, die Ernte verfaulte. Der Vorwurf an die meisten der Hexerei Verdächtigen war der Schadenszauber – sie waren schuld, daß die Milch sauer wurde, das Kind krank, das Wasser vergiftet. Beseitigte man diese Schuldigen, dann konnte es wieder aufwärts gehen.
Erstaunlicherweise wurde gerade diese Schuld an denjenigen festgemacht, die am meisten zur Versorgung anderer und zu ihrem Wohlergehen beigetragen hatten: an älteren Frauen. Wie ist diese Projektion zu erklären? Was prädestinierte sie dazu, zum Sündenbock zu werden? Lyndal Roper untersucht ein weites Spektrum frühneuzeitlicher Vorstellungswelten und macht magisches Denken, Zauberglauben und Hexensabbate verständlich.
Lyndal Roper , geb. 1956, lehrt als Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit am Balliol College der Universität Oxford. |
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Jostmann, Christian: Nach Rom zu Fuß. Geschichte einer Pilgerreise. 2007. 224 S., 19 Abb., 6 Karten, Gb. EUR 18,90 ISBN:
3-406-55739-2 C. H. Beck
Nach Rom zu reisen bedeutete einst, daß sich ein Lebenstraum erfüllte. Ob der Kaiser, der in Rom die Krone, oder der Bischof, der hier den Bischofsstab zu empfangen hoffte, der Pilger, der vor den Apostelreliquien beten, der Künstler, der sich an der Antike vervollkommnen, oder der Gebildete, der sich in Roms Geschichte selbst finden wollte – die Ewige Stadt zog sie alle an, und die Anziehungskraft war so groß, daß Menschen auf der Nordseite der Alpen die Kosten und Beschwernisse wochen-, ja monatelangen Reisens auf sich nahmen, um das Ziel ihrer Wünsche zu erreichen. Heute haben Eisenbahn, Auto und Flugzeug die Romreise zu einer Sache von wenigen Stunden gemacht, sie ist das Ergebnis einer Augenblicksentscheidung und nicht mehr Gegenstand der Lebensplanung. „War die Reise hierher einst eine Pilgerfahrt und sicherlich ein Ereignis im Leben eines Menschen, so macht man sie jetzt in kürzester Zeit ab“, schrieb schon im 19. Jahrhundert der Schriftsteller und Romkenner Gregorovius.
Lange Zeit hat Christian Jostmann davon geträumt, zu Fuß nach Rom zu gehen, und als sich plötzlich die Gelegenheit ergab, ist er nach wenigen praktischen Vorbereitungen von München aus aufgebrochen, auf dem Rücken das Lebensnotwendige, vor sich die Alpen und zwei Monate Zeit. Was er auf seiner Reise zu einem uralten Ziel, auf alten, aber längst vergessenen Wegen erfahren hat, erzählt er in diesem Buch. Er erzählt von Gefährten und Vorläufern, von großen Schlachten und verschwundenen Sprachen, von einem deutschen Militärarzt am Po und einem Hobby-Archäologen im Apennin, von singenden Mönchen und verkannten Propheten, von Gastfreundschaft und Einsamkeit, kurzum: von anrührenden Begegnungen mit Geschichte und Gegenwart Italiens, wie sie nur ein Wanderer erlebt. Es ist die Geschichte einer Reise, die nicht nur den Raum, sondern die Zeit durchmißt.
Christian Jostmann , geb. 1971, ist promovierter Mediävist und Autor der „Süddeutschen Zeitung“. |
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Clemens, Gabriele /Clemens, Lukas: Geschichte der Stadt Trier. 2007. 192 S., 50 fb. Abb., Gb. EUR 18,00 ISBN:
3-406-55618-3 C. H. Beck
Die Geschichte der ältesten Stadt Deutschlands
Trier ist die älteste und eine der schönsten Städte Deutschlands. Dieses reich bebilderte Buch präsentiert nun ihre über 2000jährige Geschichte, und stellt Trier als eine der Hauptstädte des römischen Weltreichs, als Kurfürstensitz im Mittelalter, als alte Universitätsstadt in der frühen Neuzeit, als Geburtsort von Karl Marx, als Frontstadt während der Weltkriege und schließlich als modernes kulturelles Zentrum vor.
Gabriele und Lukas Clemens haben ihre Heimatstadt lebendig und facettenreich portraitiert. Sie bieten konzentriert und gut lesbar das Wichtigste aus der reichen Historie Triers. So lassen sie die Augusta Trevirensis wiedererstehen, wie sie noch heute dank der eindrucksvollen Baudenkmäler zu erkennen ist. Auch das Leben in der mittelalterlichen Stadt – Handel, Wirtschaft, Geistes- und Kirchengeschichte – rekonstruieren sie aus den reichen Schriftquellen und dem einstigen Stadtbild, das sich noch in der Gegenwart hinter den vielen alten Kirchen, Wohntürmen und Straßenzügen abzeichnet. Weitere Kapitel sind Trier in der Zeit der Französischen Revolution und anschließend unter preußischer Oberhoheit gewidmet. Eindringlich werden die Besatzungszeit nach dem Ersten Weltkrieg und die Geschichte Triers im Nationalsozialismus geschildert. Den Abschluß bildet die Darstellung der modernen, aber traditionsbewußten Moselmetropole.
Gabriele Clemens lehrt als Privatdozentin Neuere Geschichte und Geschichtliche Landeskunde an der Universität Trier.
An der Universität Trier lehrt auch Lukas Clemens als Professor für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften. |
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Assmann, Jan: Ma'at. Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten. 2., überarb. Aufl. 2006. 319 S., 13 Abb. im Text.(Beck'sche Reihe 1403) Pb EUR 16,50 ISBN:
3-406-45943-9 C. H. Beck
„Assmann suggeriert dem Leser, selbst ein Ägyptologe zu sein.”
Johannes Fried
Welche Kultur hat die Menschen im Alten Ägypten geprägt? Welche Werte und welches Menschenbild bestimmten das Zusammenleben? Welche der zentralen Ideen des Alten Ägypten haben nachgewirkt? Diesen Fragen geht Jan Assmann am Leitfaden des Begriffes „Ma’at“ („Wahrheit, Gerechtigkeit, Weltordnung“) nach, der den Angelpunkt des altägyptischen Denkens bildete. – Das Standardwerk zum altägyptischen Denken wurde für diese Neuauflage um ein Nachwort erweitert.
„Es ist das schöne Buch eines großen Ägyptologen – eine kulturhistorische Synthese, für die alle Register des Wissens und der Brillanz gezogen werden. Der Leser gerät in den Sog seiner Wörter, Gedanken und Begriffe; es nimmt einem streckenweise den Atem.”
Göttingische Gelehrte Anzeigen
Jan Assmann ist Professor em. für Ägyptologie an der Universität Heidelberg. Er leitet seit 1978 ein Forschungsprojekt in Luxor (Oberägypten) und lehrte als Gastprofessor in Paris, Jerusalem, Yale und Houston. 1998 erhielt er den Deutschen Historikerpreis. Bei C.H. Beck erscheint von ihm ebenfalls im Herbst Thomas Mann und Ägypten . |
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Bergdolt, Klaus: Die Pest. Geschichte des Schwarzen Todes. 2006. 127 S., 6 Abb.. (Beck'sche Reihe 2411) Pb EUR 7,90 ISBN:
3-406-53611-5 C. H. Beck
Die Pest war über Jahrhunderte eine der schlimmsten Seuchen der Menschheit. Die großen Pandemien dieser Krankheit haben den Lauf der Geschichte beeinflußt. Klaus Bergdolt stellt ihren weltweiten Siegeszug mit den gravierenden sozialen, politischen und mentalitätsgeschichtlichen Folgen dar. Erst spät wurde der Erreger entdeckt, doch auch heute ist die Krankheit noch nicht ganz besiegt.
Klaus Bergdolt ist. o. Professor für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität zu Köln. Bei C.H.Beck liegt von ihm vor: Der Schwarze Tod. Die große Pest und das Ende des Mittelalters (2003). |
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Gerd Krumeich. Jeanne d'Arc. Die Geschichte der Jungfrau von Orleans. 2006. 128 S., 6 Abb. und Karten. EUR 7,90 ISBN:
3-406-53596-3 C. H. Beck
Frankreich im späten Mittelalter: Ein 19jähriges Mädchen aus dem einfachen Volk hat Visionen und erhält von seinen „Stimmen“ den Auftrag, dem König zur Krönung zu verhelfen und Frankreich von der englischen Herrschaft zu befreien. Sie findet bei den Mächtigen Gehör und befreit am 8. Mai 1429 mit einem Heer die Stadt Orleans. Wenig später wird der König in Reims gekrönt. Ihr Versuch, Paris einzunehmen, schlägt fehl. Sie wird gefangen und in einem Inquisitionsprozess zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt (30.5.1431). Ihre Geschichte ist ein nationaler Mythos der Franzosen und durch die Jahrhunderte immer wieder ein Stoff der Weltliteratur geworden.
Gerd Krumeich ist Professor für Neuere Geschichte an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf. Für sein Werk Jeanne d’Arc in der Geschichte erhielt er 1992 vom Verband der Historiker Deutschlands den Preis für die „beste Arbeit des wissenschaftlichen Nachwuchses“ (gemeinsam mit J. Osterhammel). |
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Barnett, Vivian E: Kandinsky. Werkverzeichnis der Zeichnungen. Band 1: Die Einzelblätter. 2006. 640 S., 1250 Abb., dav. 75 fb. Gb EUR 298,00 ISBN:
3-406-54998-5 C. H. Beck
Kandinskys Zeichnungen bieten einen faszinierenden Einblick in die Werkstatt des großen Neuerers der Malerei. Hier werden sie erstmals umfassend präsentiert, von einer der besten Kandinsky-Kennerinnen unserer Zeit. Mit dem reich bebilderten und kommentierten Werkverzeichnis, das auf zwei Bände angelegt ist, erhalten Kunstliebhaber, Sammler und Wissenschaftler ein unentbehrliches Standardwerk.
Wassily Kandinsky (1866–1944), Pionier der abstrakten Malerei und Mitbegründer des „Blauen Reiter“, hat in allen Phasen seines Lebens gezeichnet. In den Zeichnungen konnte er experimentieren, sich neue Ansätze erarbeiten und seine großen Arbeiten vorbereiten. Auch eigenständige Kunstwerke finden sich darunter. Das großzügig ausgestattete Werkverzeichnis versammelt die Zeichnungen zum ersten Mal in ihrer ganzen Fülle und Spannbreite und erschließt sie auf dem neuesten Stand der Forschung. Es gewährt damit unmittelbare und überraschende Einsichten in das Werk des Malers, der die Kunst des 20. Jahrhunderts wie kaum ein anderer geprägt hat.
Der Erste Band enthält über 1200 Einzelblätter in zum Teil farbigen Abbildungen. Für jede Zeichnung sind technische Angaben, frühere und heutige Besitzer, Ausstellungsgeschichte und einschlägige Literatur verzeichnet. In höchst aufschlußreichen Kommentaren werden die Ikonographie, die Chronologie der Zeichnungen und die Bezüge innerhalb von Kandinskys Œuvre erläutert. Das Werkverzeichnis eröffnet so den Zugang zur Entwicklung von Kandinskys Werk in seiner ganzen Vielschichtigkeit.
Der Zweite Band des Werkverzeichnisses erscheint im Frühjahr 2007 und enthält die 35 Skizzenbücher Kandinskys.
Vivian Endicott Barnett war viele Jahre lang Kuratorin am Solomon R. Guggenheim Museum in New York. Sie ist international durch zahlreiche Ausstellungen und Publikationen zu Kandinskys Werk hervorgetreten. Bei C.H.Beck ist von ihr erschienen: Kandinsky. Werkverzeichnis der Aquarelle. Erster Band 1900–1921 (1992). Zweiter Band 1922–1944 (1994). |
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Handbuch des Kunstrechts. Hrsg. v. Ebling, Klaus /Schulze, Marcel. 2006. 700 S. Gb EUR 98,00 ISBN:
3-406-54253-0 C. H. Beck
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Conermann, Stephan: Das Mogulreich. Geschichte und Kultur des´muslimischen Indien. 2006. 128 S., 6 Abb., 2 Ktn. (Beck'sche Reihe 2403) Pb EUR 7,90 ISBN:
3-406-53603-4 C. H. Beck
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Adriani, Götz: Paul Cezanne. Leben und Werk. 2006. 128 S., 24 meist fb. Abb., (Beck'sche Reihe 2506) Pb EUR 7,90 ISBN:
3-406-54690-0 C. H. Beck
100. Todestag am 22.10.2006
Paul Cézanne (1839–1906) gehört zu den wichtigsten Wegbereitern der Moderne. Götz Adriani beschreibt den Lebensweg und die künstlerische Entwicklung dieses bedeutenden Malers. Dabei verschafft er dem Leser einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers, dessen Bilder zu den beliebtesten Werken der Kunstgeschichte zählen.
Götz Adriani ist als langjähriger Direktor der Kunsthalle Tübingen mit zahlreichen Veröffentlichungen und wichtigen Ausstellungen zu Cézanne sowie zur französischen Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts hervorgetreten. |
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Köbler, Gerhard: Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7. Aufl. 2007. 1080 S., Gb EUR 39,90 ISBN:
3-406-54986-1 C. H. Beck
Der „Köbler“ – neu bearbeitet und stark erweitert
Gerhard Köblers einzigartiges und inzwischen berühmtes Lexikon wurde für die neue Auflage gründlich überarbeitet, auf den neuesten Stand gebracht und um über fünfhundert Artikel erweitert. Es klärt in alphabetischer Ordnung über mehr als 5000 Herrschaften auf – Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer – kurzum: über „historische Einheiten“ aller Art. Dieses Nachschlagewerk ist allen unentbehrlich, die sich mit deutscher Landesgeschichte und mit der Geschichte einzelner Gebiete beschäftigen.
Fast 900 Jahre hat das Heilige Römische Reich Deutscher Nation mit seiner Vielzahl an Territorien Bestand gehabt. Vor allem für die Zeit vor 1806 zeigen sich außerordentlich verwickelte territoriale Verhältnisse. Wer sich für die komplexe territorialgeschichtliche Entwicklung und für einzelne Herrschaftsgebiete, deren Entstehung und Untergang, interessiert, war bisher genötigt, sich die Informationen mühselig zusammenzutragen. Das Lexikon der deutschen Länder erfaßt über 5000 historische Einheiten und beschreibt deren Geschichte und territoriale Entwicklung in knapper Form. Erste urkundliche Nennungen werden ebenso erwähnt wie Rechtsverleihungen, Gebietszugewinne und -verluste oder ein Wechsel der Herrschaft. Zeitlich reicht das Lexikon vom Mittelalter bis heute; räumlich umschließt es das Gebiet des Alten Reiches und seiner Nachfolge. Das heißt: es greift weit über die Grenzen Deutschlands hinaus in Gebiete Polens, der Schweiz, Österreichs, Frankreichs, ja bis nach Dänemark, Rußland, Ungarn, die Balkanstaaten, Liechtenstein, Luxemburg, Belgien, die Niederlande, Tschechien, die Slowakei und Italien.
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Köbler forscht und lehrt am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Innsbruck. Er ist Verfasser zahlreicher Werke zur Geschichte des Rechts. |
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Urheberrecht Hauptband. Hrsg. v. Schricker, Gerhard. Bearb. v. Dietz, Adolf /Gerstenberg, Ekkehard /Götting, Horst P /Hass, Gerhard /Katzenberger, Paul /Krüger, Christof /Loewenheim, Ulrich /Melichar, Ferdinand /Reinbothe, Jörg /Rojahn, Sabine /Schricker, Gerhard /Ungern- Sternberg, Joachim von /Vassilaki, Irini E /Vogel, Martin /Wild, Gisela /Rudloff, Cornelia /Thum, Dorothee /Hamadeh, Susan. 3., neu bearb. Aufl. 2006 Stand: Jan. 2006. XCI, 2658 S. Gb EUR 178,00 ISBN:
3-406-53783-9 C. H. Beck
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Handbuch Denkmalschutz und Denkmalpflege. Einschliesslich Archäologie. Recht, fachliche Grundsätze, Verfahren, Finanzierung. Hrsg. v. Deutschen Stiftung Denkmalschutz /Martin, Dieter J /Krautzberger, Michael. 2. Aufl. 2006. Gb EUR 58,00 ISBN:
3-406-55173-4 C. H. Beck
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Geary, Patrick J: Am Anfang waren die Frauen. Ursprungsmythen von den Amazonen bis zur Jungfrau Maria. Übers. v. Wirthensohn, Andreas. 2006. 135 S., 4 Abb. Gb EUR 17,90 ISBN:
3-406-54964-0 C. H. Beck
Frauenmythen in Antike und Mittelalter
In diesen kunstvoll komponierten Essays untersucht Patrick J. Geary die Art und Weise, wie Autoren der Antike und des Mittelalters über Frauen geschrieben haben. Er beschreibt die oftmals marginale Rolle, die die Frauen in Ursprungsmythen und Legenden von den Amazonen bis zur Jungfrau Maria hatten, und zeigt, daß dies keinesfalls mit der Rolle der Frauen in der realen Lebenswelt übereinstimmte.
Patrick J. Geary widmet sich in diesem unterhaltsam geschriebenen Buch den Verfassern bedeutender Ursprungsmythen von der Antike bis ins Mittelalter. Er zeigt, daß die Autoren – Genealogen, Theologen und Rechtsgelehrte –, die diese Mythen zusammenstellten, niemals auf der Suche nach den Anfängen von Nationen, Stämmen, Religionen oder Völkern waren, wie oftmals vermutet. Im Gegenteil: Seine überraschende These ist, daß die Verfasser dieser Ursprungslegenden ganz an ihrer Gegenwart und Zukunft interessiert waren. Patrick J. Geary untersucht die Diskrepanz zwischen den Frauenfiguren in biblischen, klassischen und mittelalterlichen Mythen (wie etwa Eva, Maria, die Amazonen oder auch Prinzessinnen) und der wirklichen Rolle von Frauen in antiken und mittelalterlichen Gesellschaften. Er zeigt, daß sich die Autoren mittels dieser Ursprungslegenden mit der realen Macht der Frauen in ihren Gesellschaften auseinandersetzten und sie dort verbannten, wo sie ihre Herrschaft uneingeschränkt ausüben konnten – in den Texten.
Patrick J. Geary ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der University of California in Berkeley. |
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Berger, Leonie /Berger, Joachim: Anna Amalia von Weimar. Eine Biographie. 2006. 304 S., 20 Abb. Gb EUR 19,90 ISBN:
3-406-54967-5 C. H. Beck
200. Todestag am 10. April 2007
Diese Biographie erzählt Anna Amalias Leben und macht erstmals auf einer breiten Quellenbasis den Alltag einer deutschen Herzogin des 18. Jahrhunderts lebendig. Sie stellt ihr Leben mit all seinen Brüchen, Unwägbarkeiten und Herausforderungen dar. In dem engen Rahmen, der ihr vorgegeben war, entfloh Anna Amalia so oft wie möglich dem Alltag. Reisen und Wendepunkte ihres Lebens fallen häufig zusammen. An diesen Stationen entlang führt die Biographie ihre Leser auf Entdeckungsreise durch das Leben einer Fürstin, die sich als selbstbestimmte Persönlichkeit verstand und sich doch in einem höfischen Regelsystem zu behaupten hatte.
Herzogin Anna Amalia von Weimar hat ein „merkwürdiges Leben durchlaufen“, wie es ein Zeitgenosse ausdrückte. Mit 16 Jahren war sie verheiratet, kurz darauf zweifache Mutter, Witwe und Regentin in Weimar-Eisenach. Am Ende ihrer sechzehnjährigen Regentschaft war das kleine Herzogtum hoffnungslos verschuldet, die Hofparteien verfeindet und das Residenzschloß abgebrannt. Mit gerade einmal 35 Jahren hätte sie sich nun auf einen ruhigen Alterssitz zurückziehen können – und niemand hätte ihren Namen je mit der „Weimarer Klassik“ verbunden. Doch Anna Amalia blieb in der kleinen Residenz und profitierte so von der Anwesenheit Wielands, Goethes, Herders und Schillers. Ihre Biographie führt uns in einen spannenden Ausschnitt deutscher Kulturgeschichte.
Leonie Berger ist Kulturjournalistin.
Joachim Berger ist Verfasser und Herausgeber von Büchern zur Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. |
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Heidegger und die Antike. Hrsg.: Günther, Hans Ch /Rengakos, Antonios. 2006. (Zetemata 126) Pb EUR iVb ISBN:
3-406-55073-8 C. H. Beck
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Bender, Helmut /Pauli, Ludwig: Breisach I. Bearb. v. Werner, Joachim. (Mchn. Beitr. z. Vor- u. Frühgesch. 39) Gb EUR iVb ISBN:
3-406-10756-7 C. H. Beck
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Schlögl, Hermann A: Das Alte Ägypten. Geschichte und Kultur von der Frühzeit bis zu Kleopatra. 2006. 576 S., 100 Abb. Gb EUR 34,90 ISBN:
3-406-54988-8 C. H. Beck
Die umfassende Kulturgeschichte des Alten Ägypten
Hermann A. Schlögl beschreibt in dieser eindrucksvollen histoire totale die Geschichte des Alten Ägypten von den ersten archäologischen Funden bis zu Kleopatra. Er setzt auf meisterhafte Weise Politik, Religion und Kultur in Beziehung zueinander und berücksichtigt dabei auch bisher vernachlässigte Bereiche wie die Geschichte der Medizin, des Theaters und des Bildungswesens. Damit liegt nach langer Zeit wieder eine umfassende Gesamtdarstellung des Alten Ägypten auf dem neuesten Forschungsstand vor.
Das Alte Ägypten fasziniert durch seine monumentalen Bauten und anrührenden Kunstwerke, eine unermeßliche schriftliche Hinterlassenschaft, seine geheimnisvolle Religion und nicht zuletzt durch seine lange Dauer. Hermann A. Schlögl beschreibt, was wir über die früheste Dynastie am Nil wissen und wie sich schon im vierten Jahrtausend v. Chr. die Konstanten der ägyptischen Geschichte, die Macht der Pharaonen und die Totenreligion, herausbildeten. Daß die Kulturgeschichte Ägyptens trotz dieser Konstanten außerordentlich wechselvoll und vielfältig war, wird in diesem Buch eindrucksvoll vor Augen geführt. Das gilt etwa für die Literaturgeschichte mit ihren unterschiedlichen Genres und erstaunlich modern anmutenden, auf das Individuum bezogenen Texten während des Mittleren Reichs. Der religiöse Umsturz Echnatons während des Neuen Reichs wurde, wie neueste Funde zeigen, doch nicht so einschneidend beendet wie bisher angenommen. Und in der Zeit der Ramessiden änderte sich mit den Gräbern im Tal der Könige die Bestattungskultur fundamental. Hermann A. Schlögl gelingt es durch seine außergewöhnliche Vertrautheit mit der ägyptischen Literatur, ein neues Bild vom Alten Ägypten zu zeichnen. Neue Einblicke vermitteln auch die zahlreichen sorgfältig ausgewählten Abbildungen.
Hermann Alexander Schlögl ist Professor em. für Ägyptologie an der Universität Freiburg (Schweiz). Er ist durch zahlreiche Monographien zur Geschichte und Kultur des Nillands und durch Übersetzungen Altägyptischer Literatur hervorgetreten. |
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Finkelstein, Israel /Silbermann, Neil A: David und Salomo. Archäologen entschlüsseln einen Mythos. Übers. v. Seuss, Rita. 2006. 298 S., 17 Ktn u. Abb.. Gb EUR 24,90 ISBN:
3-406-54676-5 C. H. Beck
Finkelstein und Silberman beschreiben die überraschende archäologische Wahrheit über die legendären Könige David und Salomo, deren Bild Judentum und Christentum maßgeblich geprägt hat. Sie zeigen, was der historische Kern der Sagen ist und wie die Legenden im Laufe vieler Jahrhunderte immer wieder im Interesse politischer und religiöser Machtansprüche umgearbeitet und erweitert wurden.
Während sich selbst kritische Bibelwissenschaftler bis heute an den Biographien Davids und Salomos abarbeiten, machen die Archäologen Finkelstein und Silberman auf erfrischende Weise tabula rasa: Über die beiden „Könige“ wissen wir so gut wie nichts, denn Jerusalem war im zehnten Jahrhundert v. Chr. ein bedeutungsloses Bergdorf – ohne Tempel und Palast. Ein geeintes Königreich von Israel und Juda hat es nie gegeben. Dieser Befund ist jedoch nur der Anfang einer faszinierenden Spurensuche. Wer waren in Wirklichkeit die mächtigen Herrscher, die in der Bibel beschrieben werden? Wer baute den Tempel? Archäologische und andere außerbiblische Zeugnisse geben Hinweise, wie nach und nach spätere Entwicklungen und Ereignisse – Eroberungen, Tempelbauten, wirtschaftliche Blütezeiten – mit David und Salomo verknüpft wurden. So machten der musikalische, Harfe spielende Gründer einer großen Dynastie und sein Sohn, der weise Erbauer des ersten Jerusalemer Tempels, auch noch als Verfasser von Psalmen, Liebesliedern und Weisheitsbüchern Karriere. In einem letzten Schritt zeigen die Autoren, wie David und Salomo zu messianischen Hoffnungsträgern, Vorläufern Jesu und idealen Herrschern stilisiert wurden. Der Mythos von David und Salomo erweist sich so als ein zentraler Schlüssel, um die wahre Geschichte des alten Israel, die Entstehung der Bibel und die Grundlagen der abendländischen Kultur zu verstehen.
Israel Finkelstein , geb. 1949, ist Professor für Archäologie an der Universität Tel Aviv und Leiter eines Grabungsteams in Megiddo. Er wurde 2005 mit dem hochdotierten Dan-David-Preis ausgezeichnet und gehört zu den führenden Archäologen in Israel.
Neil Asher Silberman , geb. 1950, ist Direktor des Ename Center for Public Archaeology and Heritage Presentation in Belgien und Mitarbeiter zahlreicher internationaler Forschungsprojekte. |
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Schultz, Uwe: Der Herrscher von Versailles. Ludwig XIV. und seine Zeit. 2006. 448 S., 2 fb. Abb., 21 Abb. im Text, 1 Stammtaf. Gb EUR 24,90 ISBN:
3-406-54989-6 C. H. Beck
Der Sonnenkönig: seine Frauen, seine Kriege, sein Versailles
Kaum ein anderer Herrscher hat in solchem Maße das Bild seiner Epoche geprägt, wie dies dem Sonnenkönig gelang. Seine Frauen, seine Kriege und seine einzigartige Schloßanlage Versailles haben ihn dem kollektiven Gedächtnis Europas unauslöschlich eingeprägt. Uwe Schultz, einer der besten Kenner des absolutistischen Frankreichs, legt nun eine historisch fundierte und glänzend geschriebene Biographie Ludwigs XIV vor.
Mit Ludwig XIV (1638–1715) erreicht das Zeitalter des Absolutismus seinen Höhepunkt. Staat und Herrscher verbinden sich zu einer Einheit, die der König als Grundlage seiner unbedingten Machtstellung begreift: „L’état c’est moi.“ In der neuen Biographie von Uwe Schultz wird Ludwig XIV durchaus nicht als scharfsinniger Staatslenker geschildert, wohl aber als ein kühler und erfolgreicher Taktiker der Macht. Beispielsweise geht der König mit rücksichtsloser Härte gegen allzu mächtige Minister, erfolgreiche Militärs oder Andersgläubige vor, wenn es ihm die Staatsraison zu erfordern scheint. Die Staatsraison aber dient der Größe Frankreichs, die identisch ist mit der königlichen Größe, seiner Gloire. Ihr wird auch das Wohl des Volkes vollständig untergeordnet, und diesem höchsten politischen Ziel bleibt das persönliche Glück seiner Familienmitglieder und ihm engvertrauter Menschen am Hofe unterworfen – nicht zuletzt jenes der Frauen in seiner Umgebung.
Den französischen Adel bindet Ludwig XIV mit nicht enden wollenden Lustbarkeiten in Versailles – doch nur, um ihn beständig unter Kontrolle zu halten. So erscheint der Glanz, der sich von diesem Schloß über ganz Europa ausbreitet, bei näherem Hinsehen als der Glanz einer gut funktionierenden royalen Machtmaschine.
Uwe Schultz , Dr. phil., war von 1976 bis 1994 Leiter der Hauptabteilung Kulturelles Wort beim Hessischen Rundfunk. 1966 erhielt er den Kurt-Magnus-Preis der Deutschen Rundfunkanstalten, 1999 den Preis des deutsch-französischen Kulturrats für Essayistik. Er arbeitet heute freiberuflich in Paris. Bei C.H.Beck erschienen von ihm zuletzt: Versailles . Die Sonne Frankreichs (2002) und Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht (2004). |
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