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Reichert, Dr. Ludwig Verlag

 
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Forschungen und Berichte zur ArchĂ€ologie in Baden-WĂŒrttemberg (5). Die Konstanzer MarktstĂ€tte im Mittelalter und in der Neuzeit. 2018. 456 S. 21 Beilagen, 28 Tafeln , 344 fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 69,00. ISBN: 978-3-95490-293-4 L, Reichert
Konstanz am Bodensee zĂ€hlt zu den StĂ€dten Baden-WĂŒrttembergs, die den Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt ĂŒberstanden haben. Seit den frĂŒhen 1980er-Jahren ist seine Altstadt einer der Schwerpunkte der archĂ€ologischen Denkmalpflege des Landes. In diesem Band werden die umfangreichen Grabungen der Jahre 1989–1992 im Bereich der MarktstĂ€tte und Brotlaube vorgelegt, die sich durch eine außergewöhnliche Befunddichte und große Mengen an Fundmaterial auszeichnen. Neben der detaillierten Auswertung der Grabungsbefunde durch Marianne Dumitrache, bei der neben der Bebauung die mittelalterliche Landgewinnung, der Hafenbau und die neuzeitliche Marktplatznutzung im Mittelpunkt stehen, werden in BeitrĂ€gen von Dorothee Ade und Willy Groenman-van Waateringe die Funde vorgestellt. Ein Beitrag von Hansjörg KĂŒster zur ArchĂ€obotanik rundet den Band ab.
Katalog der GrĂ€ber und ĂŒbrigen Befunde. Forschungen und Berichte zur ArchĂ€ologie in Baden-WĂŒrttemberg (7). Das römische GrĂ€berfeld von Stettfeld II. 2018. 336 S. 224 Tafeln, 1 Beilage, 266 Abb. 30 x 21 cm. EUR 59,00. ISBN: 978-3-95490-356-6 L, Reichert
Von 1979 bis 1981 wurde in Stettfeld (Gem. Ubstadt-Weiher, Lkr. Karlsruhe) eines der grĂ¶ĂŸten römischen GrĂ€berfelder ausgegraben. Bereits 1988 erschien der erste Band ĂŒber das römische GrĂ€berfeld, der die anthropologischen und osteologischen Untersuchungen behandelt und einen ersten Eindruck ĂŒber die Bedeutung der römischen Nekropole vermittelte. Im vorliegenden zweiten Band werden erstmals die kompletten Grabensembles sowie die Befundsituationen der knapp 390 GrĂ€ber und anderen Fundstellen vorgelegt und somit fĂŒr die weitere Forschung zugĂ€nglich gemacht.
Research in Syria, Lebanon, Jordan and Egypt. MĂŒnchner BeitrĂ€ge zur Provinzialrömischen ArchĂ€ologie (7). Hrsg.: Eger, Christoph; Mackensen, Michael. Death and Burial in the Near East from Roman to Islamic Times. Engl. 2018. 264 S. 290 z. T. fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 148,00. ISBN: 978-3-95490-317-7 L, Reichert
Aktuelle Ausgrabungs- und Forschungsergebnisse aus Jordanien, Syrien, dem Libanon und Ägypten zum Thema Tod und Bestattung von der römischen bis in die islamische Zeit bietet der siebte Band der MĂŒnchner BeitrĂ€ge zur Provinzialrömischen ArchĂ€ologie. Die AufsĂ€tze gehen auf ein 2013 in Amman veranstaltetes deutsch-arabisches Kolloquium zurĂŒck. Erstmals konnten sich arabische und in der arabischen Welt tĂ€tige Wissenschaftler ĂŒber vier LĂ€ndergrenzen hinweg ĂŒber GrundzĂŒge und Unterschiede in der Entwicklung des Totenrituals vornehmlich – aber nicht nur – aus archĂ€ologischer Perspektive austauschen. Dabei wurde ĂŒber laufende oder jĂŒngst erfolgte Ausgrabungen ebenso berichtet wie ĂŒber die Aufarbeitung von Altgrabungen und zusammenfassende Studien zum lokalen oder regionalen Grabbrauch. FĂŒr den vorliegenden Band wurden neben zehn der in Amman gehaltenen VortrĂ€gen auch fĂŒnf weitere BeitrĂ€ge internationaler Wissenschaftler aufgenommen, die bei dem vom DAAD finanzierten Round Table nicht teilnehmen konnten.
Zu den prominenten StĂ€tten, die im Band ErwĂ€hnung finden, gehören die wegen ihre monumentalen Grabbauten bekannten, im syrischen BĂŒrgerkrieg fast vollstĂ€ndig zerstörten Nekropolen von Palmyra. Ihnen sind gleich zwei BeitrĂ€ge gewidmet. Kaum weniger bekannt sind die hellenistischen und römischen Nekropolen Alexandriens, denen in einer vergleichenden Analyse zwei weiter sĂŒdlich gelegene Nekropolen des römischen Ägypten zur Seite gestellt werden. Welche Rolle anthropologische Untersuchungen in der modernen GrĂ€berarchĂ€ologie spielen, wird am Beispiel der GrĂ€ber im North Ridge Areal von Petra erlĂ€utert. Zu den weniger bekannten FundplĂ€tzen gehört das GrĂ€berfeld von Chisphin (Golan), das jedoch mit exzeptionellen Beigaben aus römischer Zeit aufwarten kann. Mit der Felskammernekropole von Khirbat Yajuz und dem HypogĂ€um in der Kirche von Quwaysmah, beide Jordanien, werden zwei wichtige Beispiele des in der Region bislang kaum aufgearbeiteten PhĂ€nomens der frĂŒhchristlichen KirchengrĂ€ber vorgestellt. Einblicke in das spĂ€tantike, koptische Totenritual Ägyptens gewĂ€hren sowohl die Friedhöfe in Qarara und Sharuna (MittelĂ€gypten) als auch derjenige des großen St. Paulos Klosters im oberĂ€gyptischen Deir el-BakhĂźt (Theben-West). Zwei BeitrĂ€ge widmen sich abschließend Fragen des islamischen Grabbrauchs und Totenrituals. Außer den Besonderheiten der fatimidischen Grabarchitektur stehen hierbei die modernen islamischen Bestattungspraktiken in Jordanien im Blickpunkt.
Die Inschriften des Mainzer Doms und des Dom- und Diözesanmuseums von 1435 bis 1508. Die Deutschen Inschriften. Hrsg.: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz; Institut fĂŒr Geschichtliche Landeskunde an der UniversitĂ€t Mainz e.V.; Überarbeitet von Kern, Susanne. 2018. 172 S. 93 meist fb. Abb. 21 x 15 cm. EUR 14,00. ISBN: 978-3-95490-292-7 L, Reichert
Der Inschriftenbestand der Stadt Mainz aus nachrömischer Zeit gehört zu den wichtigsten in Deutschland. Das von den Herausgebern initiierte Projekt „Mainzer Inschriften“ will den Inschriftenbestand auf der Basis des 1958 in der Reihe „Die Deutschen Inschriften“ veröffentlichten, aber lĂ€ngst vergriffenen Editionsbandes von Fritz V. Arens bearbeiten, ergĂ€nzen und in Teileditionen vorlegen. Die Grundlage fĂŒr diesem und die bereits vorliegenden BĂ€nden bildet die online unter www.inschriften.net veröffentlichte wissenschaftliche Neubearbeitung. Im 3. Band der Reihe werden nicht nur zahlreiche Klerikergrabplatten und die Grablege der Erzbischöfe behandelt, sondern auch einige interessante GrabmĂ€ler von Laien vorgestellt, die allesamt im Kreuzgang begraben wurden. Exkurse zu verschiedenen Themen sowie ein Glossar ergĂ€nzen die monographischen Texte.
Die Inschriften des Mainzer Doms und des Dom- und Diözesanmuseums von 1509 bis 1626. Die Deutschen Inschriften. Kern, Susanne. Hrsg.: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz; Hrsg.: Institut fĂŒr Geschichtliche Landeskunde an der UniversitĂ€t Mainz e.V.; Verfasst mit Nikitsch, Eberhard J.; Oberweis, Michael. 2018. 176 S. 90 meist fb. Abb. 21 x 15 cm. EUR 14,00. ISBN: 978-3-95490-328-3 L, Reichert
Der Inschriftenbestand der Stadt Mainz aus nachrömischer Zeit gehört zu den wichtigsten in Deutschland. Das von den Herausgebern initiierte Projekt „Mainzer Inschriften“ will den Inschriftenbestand auf der Basis des 1958 in der Reihe „Die Deutschen Inschriften“ veröffentlichten, aber lĂ€ngst vergriffenen Editionsbandes von Fritz V. Arens bearbeiten, ergĂ€nzen und in Teileditionen vorlegen. Die Grundlage fĂŒr diesem und die bereits vorliegenden BĂ€nden bildet die online unter www.inschriften.net veröffentlichte wissenschaftliche Neubearbeitung.
Das "Debrecener Pflanzen- und Tierbuch". Die illustrierte deutsche Ps.-Apuleius Handschrift Dtsch; Engl. Brecen R 459. Faksimile, Edition, Übersetzung und Kommentare. Polhill, Marian; MĂŒller, Irmgard. Hrsg.: Groos, Arthur; Schnell, Bernhard. 2018. 384 S. 90 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 98,00. ISBN: 978-3-95490-270-5 L, Reichert
Das unter dem Namen des Apuleius ĂŒberlieferte medizinisch-pharmakologische Handbuch ist das wichtigste Bindeglied zwischen den antiken und mittelalterlichen KrĂ€uterbĂŒchern. Die Ă€lteste Übersetzung in deutscher Sprache, das ‚Debrecener Pflanzen- und Tierbuch‘ aus dem zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts, wird hier erstmals ediert, ins Englische ĂŒbersetzt und durch umfangreiche fachĂŒbergreifende Untersuchungen erschlossen.
San Vitale in Ravenna and Octogonal Churches in Late Antiquity. SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz (44). Johnson, Mark J. Engl. 2018. 280 S. 90 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 98,00. ISBN: 978-3-95490-289-7 L, Reichert
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen ArchĂ€ologie und Kunstgeschichte in spĂ€tantiker und frĂŒhchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der SpĂ€tantike bis zum frĂŒhen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darĂŒber hinaus.
Die Reihe ist ĂŒberkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche ArchĂ€ologie zur Erforschung spĂ€tantiker, frĂŒhmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die KunstdenkmĂ€ler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als ErgĂ€nzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer grĂ¶ĂŸeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmĂ€ĂŸig mit einzelnen DenkmĂ€lern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der DenkmĂ€ler auseinander. In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits VortrĂ€ge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche ArchĂ€ologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum fĂŒr Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spĂ€tantiken/byzantinischen ArchĂ€ologie und Kunstgeschichte.
This book examines the octagonal churches of Late Antiquity from the origins of the type in the fourth century to its sixth-century culmination in its most famous example, the church of San Vitale in Ravenna. The buildings, limited in number and many overlooked in modern scholarship, served several functions including funerary oratory, martyrium, and cathedral, though most were martyr or memorial shrines. Beyond addressing questions of function, architectural design, structural solutions, chronology, literary sources, and possible symbolism are also studied.
Die Inschriften der Stadt Xanten. DĂŒsseldorfer Reihe (9); Die Deutschen Inschriften (92). Ley, Paul. Verfasst mit Giersiepen, Helga. 2018. 512 S. 238 z. T. fb. Abb. 27 x 19 cm. EUR 69,00. ISBN: 978-3-95490-144-9 L, Reichert
Der Band prĂ€sentiert in ca. 260 Katalognummern die mittelalterlichen und frĂŒhneuzeitlichen Inschriften der Stadt Xanten in ihren heutigen Grenzen. Der ganz ĂŒberwiegende Teil des vielfĂ€ltigen Bestandes steht in Verbindung mit dem Kanonikerstift St. Viktor und seiner Kirche. Dazu gehören Inschriften auf Reliquiaren, liturgischen GefĂ€ĂŸen oder den zahlreichen Textilien des Kirchenschatzes ebenso wie solche auf AltĂ€ren, Glasfenstern und Glocken. Inschriften an TĂŒren, Chorschranken und anderen Baugliedern geben einen Eindruck von baulichen Erweiterungen und VerĂ€nderungen des Domes und der Kanonikerkurien. Einzigartig ist der Bestand von ĂŒber 40 Epitaphien des 15. bis 17. Jahrhunderts im Kreuzgang, die neben szenischen Darstellungen auch sprachlich anspruchsvolle und technisch hochwertig gearbeitete Inschriften tragen. Desweiteren enthĂ€lt die Edition die Inschriften der ersten evangelischen Kirche in Xanten, der Pfarrkirchen in Wardt und Vynen sowie der im 15. Jahrhundert errichteten Wallfahrtskirche Marienbaum.
Geschichte des ArchÀologischen Museums der UniversitÀt Jena 1846-1962. Jenaer ArchÀologische Schriften (2). Richter, Heike. 2018. 320 S. 184 z. T. fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 98,00. ISBN: 978-3-95490-155-5 L, Reichert
Das 1846 auf Initiative des Jenaer Professors Carl Wilhelm Goettling gegrĂŒndete ArchĂ€ologische Museum der UniversitĂ€t verdankt die meisten seiner griechischen Originale (besonders Vasen) der im selben Jahr erfolgten Schenkung des altenburgischen Herzogs Joseph, welcher Objekte aus dem Besitz des Antikensammlers und ArchĂ€ologen Giovanni Pietro Campana in Rom stiftete. Hingegen bildeten den Hauptteil des Museumsbestandes ĂŒber 600 AbgĂŒsse antiker Skulpturen und Reliefs, die durch das Engagement von UniversitĂ€tsprofessoren und BĂŒrgern der Stadt Jena mit den Einnahmen der ĂŒber 70 Jahre veranstalteten populĂ€rwissenschaftlichen VortrĂ€ge (den dafĂŒr initiierten sog. Rosenvorlesungen) finanziert wurden. Die Bedeutung des Museums, das der Einrichtung der ArchĂ€ologie als selbstĂ€ndiges Fach an der UniversitĂ€t vorausging, spiegelt sich auch in dem eigens fĂŒr die Aufstellung seiner BestĂ€nde entworfenen FlĂŒgel beim Bau des UniversitĂ€tshauptgebĂ€udes 1905-1908, dessen RĂ€ume ihm aber 1962 entzogen wurden. Diese facettenreiche Geschichte des ArchĂ€ologischen Museums der UniversitĂ€t Jena wird hier erstmals zusammenfassend dargestellt und durch neu erschlossene Quellen und Fotos anschaulich belegt.
Der Bildhauer Arnold Hensler und die Fotografin Annie Hensler-Möring. Kunstgeschichte Wiesbaden (5). Hamm, Franz Josef; Kunstarche Wiesbaden e. V. Ein KĂŒnstlerpaar zwischen den Weltkriegen. 2018. 96 S. 156 z. T. fb. Abb. 21 x 22 cm. EUR 12,00. ISBN: 978-3-95490-312-2 L, Reichert
Die Reihe „Kunstgeschichte Wiesbaden“ stellt mit diesem Band das Werk eines Bildhauers vor das mit der Stadt Wiesbaden stark verbunden ist. Henslers reifes Werk „Die Quellnymphe“ steht in einer GrĂŒnanlage im Zentrum der Stadt. Die „Reisinger Brunnenanlage“ wurde von Henslers Freunden, dem Gartenarchitekten Friedrich Wilhelm Hirsch und dem Architekten Edmund Fabry, entworfen und 1932 eingeweiht. Es ist jene Verbindung von Parkanlage und sprudelndem Wasser, die das Trio Hirsch, Fabry, Hensler thematisieren wollten und die fĂŒr die Stadt der warmen Quellen, an den AuslĂ€ufern des Taunus gelegen, charakteristisch ist. Aus Wiesbaden hatte Hensler schon einmal als junger Mann um 1914 einen Auftrag erhalten, nĂ€mlich am Schmuck der Kuppel im Oktogon des Museums in der Friedrich-Ebert-Allee mitzuarbeiten. Er schuf fĂŒr vier Wandnischen schlanke Frauengestalten, die vollkommen weiß sich stark vom umgebenden, goldfarbenen Mosaik abheben. Auch bei diesen Skulpturen fĂŒr das „Neue Museum Wiesbaden“ war das Thema die Bedeutung des Wassers. Eine Folge der Aufarbeitung der Archivalien ist ein neuer Einblick in die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. So zeigt das Buch die fĂŒr die 20er Jahre charakteristische Gleichzeitigkeit der verschiedenen gesellschaftlichen Kreise. Auf der einen Seite die Reaktionen von Kirche und Staat auf die „Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts“ und auf der anderen Seite Mitglieder einer eleganten Gesellschaft im damaligen Kulturleben, die den Krieg ĂŒberlebt hatten und neue Ă€sthetische Visionen entwickelten. Da die Gemeinden vor die Aufgaben gestellt waren, die Gefallenen zu ehren und die Witwen und Waisen der Gefallenen zu versorgen, ist es nicht verwunderlich, dass eine große Zahl der AuftrĂ€ge des Bildhauers Kriegerdenkmale, bzw. Ehrenmale fĂŒr alle vom Krieg Betroffene, waren. Anders die Aufgabenstellung der Fotografin Annie Hensler-Möring, die in ihrem Atelier ihre vom Krieg unversehrten Kunden z. B. in mondĂ€ner Garderobe portrĂ€tierte. Die Not der Bevölkerung wĂ€hrend der Rheinlandbesatzung und die sich steigernde Geldentwertung werden deutlich an Archivalien des Stadtarchivs Wiesbaden. Alle Werke der beiden KĂŒnstler aus den betreffenden Jahren sind in einem Katalog abgebildet.
Tei1: SĂŒdharzvorland, Saale-Elster-Region, ThĂŒringer Wald. Corpus der römischen Funde im europĂ€ischen Barbaricum (D 8,1); Dtschland. Überarbeitet von Dusek (†), Sigrid; Becker, Matthias; Eberhardt, Ines; Grasselt, Thomas; Heising, Alexander; KĂŒnzel, Heike; Peschel, Karl; Schlapke, Mario; Seidel, Mathias; Verfasst mit Aichinger, Monika; Fischer (†), Karin; Kleinschmidt, Torsten; Klischies, Frank; Pauleweit, Anette. Freistaat ThĂŒringen. 2017. 176 S. 113 fb. Abb. 30 x 22 cm. EUR 39,00. ISBN: 978-3-95490-308-5 L, Reichert
Die erste Teillieferung „Freistaat ThĂŒringen, SĂŒdharzvorland, Elbe-Elster-Region, ThĂŒringer Wald“ des „Corpus der Römischen Funde im europĂ€ischen Barbaricum“ beinhaltet mit den GrĂ€berfeldern von Großromstedt, Lkr. Weimarer Land, und Haßleben, Lkr. Sömmerda, dem Hortfund von Großbodungen, Lkr. Eichsfeld, sowie weiteren Fundkomplexen SchlĂŒsselbefunde von europĂ€ischem Rang. Neben spektakulĂ€r mit römischen wie einheimischen LuxusgĂŒtern bzw. Statussymbolen ausgestatteten Grabfunden vermitteln die Fundaufkommen der Siedlungen einen Eindruck vom Gebrauch römischer Erzeugnisse in der Alltagskultur. So im Falle einer Siedlung bei Dienstedt, Ilm-Kreis, in deren Nachbarschaft das Körpergrab einer als „FĂŒrstin“ bezeichneten Dame aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. geborgen werden konnte. UnabhĂ€ngig von den besonderen Regeln unterliegenden Bestattungssitten werden damit Fragen der sozialen Stratifizierung der Gesellschaft und Selbstdarstellung von Eliten sowie der Akzeptanz oder Ablehnung römischer Erzeugnisse und Kulturtechniken sichtbar.
Die Inschriften der Stadt Ingolstadt. Die Deutschen Inschriften (99); MĂŒnchener Reihe (18). Steininger, Christine. 2017. 648 S. 186 z. T. fb. Abb. 27 x 19 cm. EUR 89,00. ISBN: 978-3-95490-254-5 L, Reichert
Ingolstadts Inschriftenlandschaft ist geprĂ€gt vom Dreiklang Herzogliche Beamtenschaft, BĂŒrgerschaft und UniversitĂ€tsangehörige. Der Inschriftenbestand setzt relativ spĂ€t im 14. Jahrhundert ein, der Schwerpunkt der Überlieferung liegt im 16. Jahrhundert. Im Vordergrund stehen Inschriften des Totengedenkens. Reich ist besonders der Bestand an Epitaphien. Herzogliche Verwaltungs- und StiftungstĂ€tigkeit wird in der Ausstattung der UniversitĂ€tskirche und den inschriftlichen Zeugnissen der Befestigungsanlage sichtbar. DenkmĂ€ler aus dem Umfeld der UniversitĂ€t zeigen interessante Zeugnisse der LatinitĂ€t der frĂŒhen Neuzeit und zeigen eine frĂŒhe Differenzierung zwischen UniversitĂ€tslehrern aus dem Laienstand und Mitgliedern des Klerus. Die DenkmĂ€ler stellen außerdem eine zusĂ€tzliche Quelle fĂŒr Ingolstadts Rolle als Festung in der frĂŒhen Neuzeit dar. Zeugnisse aus den eingemeindeten Orten bieten zusĂ€tzlich einen Ausblick in das Umland.
Studien zur westgriechischen Altararchitektur im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. Sonderschriften des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts Rom (21). Voigts, Clemens. Selinus VI. Die AltĂ€re in den StadtheiligtĂŒmern. 2017. 194 S. 242 z. T. fb. Abb. 34 x 25 cm. EUR 78,00. ISBN: 978-3-95490-213-2 L, Reichert
Der Band befasst sich mit den monumentalen BrandopferaltĂ€ren Selinunts. Die an der SĂŒdwestkĂŒste Siziliens gelegene griechische Kolonie erweist sich dabei als eine Ă€ußerst reichhaltige archĂ€ologische StĂ€tte. WĂ€hrend griechische AltĂ€re andernorts meist schlecht erhalten und deshalb nur wenig bekannt sind, finden sich in den StadtheiligtĂŒmern Selinunts die Reste von neun großen Altarbauten aus dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr.
Die AltĂ€re werden in detaillierten Bauaufnahmen dargestellt und zeichnerisch rekonstruiert. Ihre dichte zeitliche Abfolge wird genutzt, um die architektonische Entwicklung in archaischer und klassischer Zeit nachzuvollziehen: Von schlichten, aber großen Opfertischen hin zu aufwĂ€ndig gestalteten Bauten, die mit dem Formenapparat der dorischen Ordnung geschmĂŒckt waren. Spuren von Umbauten, die minutiös beobachtet werden, ermöglichen zudem RĂŒckschlĂŒsse auf die Benutzungsweise, sodass erstmals ein anschauliches Bild von den AltĂ€ren des griechischen Westens entsteht.
Die Ägyptenreise von Max und Otto Meyerhof im Winter 1900/01. Menschen – Reisen – Forschungen (3). Lehnert, Isolde. Zur Kur an den Nil. 2017. 280 S. 263 meist fb. Abb. 27 x 21 cm. EUR 69,00. ISBN: 978-3-95490-136-4 L, Reichert
„Zur Kur an den Nil“ ist die kommentierte Edition eines Reisetagebuchs vom Winter 1900/01 aus den ArchivbestĂ€nden des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts Kairo. Es stammt von dem deutsch-jĂŒdischen Augenarzt und Orientalisten Max Meyerhof (1874-1945), der mit seinem jĂŒngeren Verwandten Otto Meyerhof (1884-1951), dem spĂ€teren NobelpreistrĂ€ger fĂŒr Medizin, aus gesundheitlichen GrĂŒnden fĂŒr fĂŒnf Monate nach Ägypten reiste. Nach einem sechswöchigen Aufenthalt im damals renommierten Kur- und Badeort Heluan bei Kairo ging es ĂŒber Luxor weiter nach Assuan. Neben den medizinischen Anwendungen blieb ausreichend Zeit, um neugierig in dieses fremdartige, so exotisch wirkende orientalische Umfeld einzutauchen. Das Tagebuch beschreibt das Gesehene und Erlebte in einem Ă€ußerst lebendigen und unterhaltsamen Stil, entspricht jedoch dem eurozentrischen Duktus jener Epoche, einer ambivalenten Mischung aus Faszination und (ab)wertender Distanz. Verglichen mit Zitaten aus zeitgenössischer Reiseliteratur, deren Ton von ĂŒberheblich und geringschĂ€tzig bis hin zu deutlich rassistisch eingefĂ€rbten Äußerungen reicht, können Meyerhofs Bemerkungen eher als gemĂ€ĂŸigt eingestuft werden. Sicher auch, weil ihm als Augenarzt die ZusammenhĂ€nge zwischen dem allgegenwĂ€rtigen Schmutz und den zahlreichen Augenleiden bewusst waren, die Ägypten fĂŒr Jahrhunderte den Beinamen „Land der Blinden“ eintrugen. Er knĂŒpft Kontakte zur einheimischen Ärzteschaft und wird sein weiteres Leben der Linderung dieser Plage widmen. Die diversen Reisebekanntschaften umfassen prominente Personen wie beispielsweise Karl Neufeld (1856-1918), der als Gefangener des Mahdi Schlagzeilen machte, oder Mohareb Todrous (ca. 1847-1937), den deutschen Konsularagenten und AntiquitĂ€tenhĂ€ndler in Luxor. Durch seinen Vetter Wilhelm Spiegelberg (1870-1930) bringt Meyerhof nicht nur archĂ€ologisches Grundwissen mit, er kennt auch den Altmeister der Afrikanistik Georg Schweinfurth (1836-1925), der unter anderem das WĂŒstengebiet um Heluan kartographiert hat. Sie werden in eigenen Recherchekapiteln nĂ€her beleuchtet, ebenso wie der in Kairo ansĂ€ssige Hoffotograf Paul Dittrich (1868-nach 1934), der deutsche Bierwirt August Gorff (1835-um 1902) und die beiden Stangenschen ReisebĂŒros in Berlin, die als starke Konkurrenten von Thomas Cook das Land am Nil touristisch erschlossen. Bewusst populĂ€r-wissenschaftlich geschrieben verfolgt der reich illustrierte Band gleich zwei Ziele: altes Material aus vergangener Zeit mit „Infotainment“ zu neuem Leben zu erwecken und dabei zu zeigen, wie Ereignisse und Menschen – heute wie damals – miteinander verwoben sind. Umfangreiche Literatur- und Archivangaben sowie zwei Indices ermöglichen weitere Recherchen.
Petrie’s 1907/08 Dig Season Near Suhag. Part I: The photographic record. El-Sayed, Rafed. Studia Panopolitana (AAXYH78), Band 2. Engl. 2017. 80 S., 119 z. T. fb. Abb. 14 Tafeln. 30 x 21 cm. Br. EUR 19,95 ISBN: 978-3-95490-264-4 L, Reichert
Studia Panopolitana, Occasional Paper 2 ist der erste gedruckte Band der Studia Panopolitana. Gleichzeitig eröffnet er eine Serie von BeitrĂ€gen, die sich mit den Ausgrabungen des britischen ArchĂ€ologen W. M. Flinders Petrie auf mehreren FundplĂ€tzen nahe der Stadt Suhagˇ auf dem Westufer gegenĂŒber von AHmim beschĂ€ftigt. Im Zentrum der Abhandlung stehen die heute im Petrie Museum of Egyptian Archaeology aufbewahrten Negative, die seit ihrer Anfertigung im Winter 1907/08 bis auf den heutigen Tag grĂ¶ĂŸtenteils unveröffentlicht geblieben sind.
Petrie`s 1907/08 Dig Season Near Suhag. Part II: The corpus of finds – 1. Ceramic vessels and sherds. El-Sayed, Rafed / Lakomy, Konstantin C. Studia Panopolitana (AAXYH78), Band: 3. Engl. 2017. 96 S., 156 meist fb. Abb. 30 x 21 cm. Br. EUR 29,95 ISBN: 978-3-95490-265-1 L, Reichert
Studia Panopolitana, Occasional Paper 3 ist der zweite Band einer Serie von BeitrĂ€gen, die sich mit den Ausgrabungen des britischen ArchĂ€ologen W.M. Flinders Petrie auf mehreren FundplĂ€tzen nahe der Stadt Suhagˇ auf dem Westufer gegenĂŒber von AHmim beschĂ€ftigt. Innerhalb eines ausfĂŒhrlichen Kataloges werden die aus Petries Ausgrabungen stammenden (spĂ€t)antiken KeramikgefĂ€ĂŸe und -scherben, die sich heute im British Museum, dem Victoria and Albert Museum und dem Manchester Museum befinden dokumentiert, klassifiziert und rekontextualisiert. Die Abhandlung stellt zudem einen Beitrag zur Ă€gyptologischen Forschungs- und Sammlungsgeschichte des frĂŒhen 20. Jahrhunderts dar.
Gammertingen, St. Michael. Frommer, Sören. Auswertung der archĂ€ologischen Ausgrabungen insbesondere unter herrschafts-, siedlungs- und landesgeschichtlicher Fragestellung. Forschungen und Berichte zur ArchĂ€ologie in Baden-WĂŒrttemberg (AAXSR03), Band: 4. 2017. 365 S., 30 x 21 cm. 286 fb. u. 311 sw. Abb. Gb. EUR 65,00 ISBN: 978-3-95490-230-9 L, Reichert
Die am Nordrand der schwĂ€bischen Kleinstadt Gammertingen gelegene baulich unscheinbare Michaelskapelle wurde im Jahr 1981 fast vollstĂ€ndig archĂ€ologisch untersucht. Schon im Vorbericht wurde deutlich, dass die Kapelle in vorstĂ€dtische Zeit zurĂŒckreichte und auf eine herrschaftliche Eigenkirche zurĂŒckgehen dĂŒrfte. Dies kann nun konkretisiert werden: Die Michaelskapelle entstand im 10. Jahrhundert auf einer den Grafen von Gammertingen zuzuordnenden Niederungsburg, deren Kernburg aus zwei miteinander verbundenen und von einem gemeinsamen Graben umgebenen kĂŒnstlich aufgeschĂŒtteten HĂŒgeln bestand. WĂ€hrend auf dem in den benachbarten Flusslauf hineingebauten OsthĂŒgel das herrschaftliche WohngebĂ€ude zu rekonstruieren ist, war der unscheinbarere WesthĂŒgel der sakralen Nutzung zugeordnet. Mit dem um 980 errichteten ersten massiven Kirchenbau beginnt unmittelbar die Nutzung als Familiengrablege der ansĂ€ssigen Hochadelssippe. Die acht erfassten Bestattungen konnten ĂŒber molekulargenetische Untersuchungen zu einem vier Generationen umfassenden Stammbaum zusammengefĂŒgt werden. Die offenbar nach festem Belegungsmuster bestatteten Toten sind mit den jeweiligen mĂ€nnlichen FamilienoberhĂ€uptern identisch oder im ersten Grad blutsverwandt. Im Verbund mit der GrĂ€berstratigrafie und radiometrischen Untersuchungen der Gebeine lassen sich fĂŒr die Belegungszeit des 10./11. Jahrhunderts sehr exakte Datierungen formulieren, was auch Auswirkungen auf die Chronologie der in den GrĂ€bern gefundenen Keramik hat. Der Zentralbefund Erbgrablege steht nicht allein, sondern ist in eine Entwicklung eingebunden, die mit einem ersten Herrenhof des mittleren 7. Jahrhunderts beginnt, in dessen Umfeld in grĂ¶ĂŸerem Maßstab EisenverhĂŒttung betrieben wurde. Nach einer „goldenen Generation“ der Gammertinger Grafen in der ersten HĂ€lfte des 11. Jahrhunderts, die die neue Höhenburg Baldenstein errichten ließ und die Michaelskapelle zur Basilika mit Seitenturm ausbaute, begann ein schleichender Niedergang, der mit dem Aussterben der Grafen in der 2. HĂ€lfte des 12. Jahrhunderts seinen Schlusspunkt fand. Nur mit GlĂŒck blieb der ausgebrannte Torso der grĂ€flichen Eigenkirche erhalten, bis in der 2. HĂ€lfte des 13. Jahrhunderts die GrĂŒndung der Stadt Gammertingen erfolgte. Die Michaelskapelle wurde als Schlosskapelle in den stadtherrschaftlichen Bezirk miteingebunden und erbrachte als solche bis in die Neuzeit hinein relevante Befunde zur Stadt-, aber auch zur Landesgeschichte.
Die Arbeit zeigt, dass eine interdisziplinĂ€r und methodenbewusst aufgestellte ArchĂ€ologie in der Lage ist, das herrschaftsgeschichtlich effektiv immer noch „dunkle Zeitalter“ vor dem Einsetzen einer der etwas breiteren klösterlich getragenen SchriftĂŒberlieferung im spĂ€teren 11. Jahrhundert deutlich zu erhellen. Auch wenn es erwartungsgemĂ€ĂŸ nicht gelang, eine direkte Verbindung vom spangenhelmtragenden „FĂŒrst von Gammertingen“ des spĂ€ten 6. Jahrhunderts bis zu den Grafen des Hochmittelalters zu knĂŒpfen, kann der Befund von Gammertingen doch paradigmatische Bedeutung beanspruchen – in dem Sinn, dass die in den frĂŒhen Schriftquellen noch nicht aufscheinende Bedeutung lokaler KontinuitĂ€t fĂŒr die Frage nach der Entstehung des hochmittelalterlichen Adels gleichwohl prominent mitbedacht werden muss.
Das heilige Tor. Kerameikos (19). Kuhn, Gerhard. 2017. 280 S. 7 Beilagen, 258 Abb. 30 x 21 cm. EUR 110,00. ISBN: 978-3-95490-235-4 L, Reichert
Das Heilige Tor, das nur 42 m vom grĂ¶ĂŸten Stadttor Athens, dem Dipylon, entfernt ist, gehört, wie dieses, zum Typus des nach außen hin offenen Hoftores. Dabei ist die Verschlusszone gegenĂŒber der angrenzenden Stadtmauer zum Stadtinneren hin zurĂŒckversetzt. So konnten die anstĂŒrmenden Belagerer von der Seite her unter Beschuss genommen werden. Neben der Heiligen Straße, auf der die Prozessionen zum Mysterienheiligtum der Demeter und Kore nach Eleusis zogen, verließ auch der einzige im Innern des Mauerrings fließende Bach, der Eridanos, an dieser Stelle das Stadtareal. Das Heilige Tor wurde zusammen mit der Stadtmauer nach dem Abzug der Perser im Winter 479/478 v. Chr. errichtet (Thuk. 1, 93) und erlebte bis zur Zerstörung durch den römischen Feldherrn Sulla im Jahre 86 v. Chr. fĂŒnf weitere Bauphasen, die, anders als am benachbarten Dipylon, auch einschneidende VerĂ€nderungen des Grundrisses mit sich brachten. Ein wichtiges Agens dafĂŒr war der Bachlauf, der von Anfang an einen fortifikatorischen Schwachpunkt darstellte, ein anderes die seit spĂ€tklassischer Zeit zu beobachtende Entwicklung schwerer Steinkatapulte. WĂ€hrend der ersten sechs Phasen bestand die Bausubstanz des Heiligen Tores, ebenso wie diejenige der Stadtmauer, aus mit feinem Putz ĂŒberzogenen Lehmziegeln auf steinernem Sockel. Zwei spĂ€tkaiserzeitliche Bauperioden, wĂ€hrend derer der Torbau ganz aus wiederverwendeten Steinen errichtet war, beschließen die rund tausendjĂ€hrige Geschichte des Bauwerks.
Figur und Raum in der frĂŒhgriechischen FlĂ€chenkunst. ArchĂ€ologisches Symposion fĂŒr Hanna Koenigs-Philipp Liebieghaus Frankfurt am Main im Juni 2008. Hrsg.: Raeck, Wulf. 2017. 156 S. 97 z. T. fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 59,00. ISBN: 978-3-95490-058-9 L, Reichert
In der Phase der Formierung der griechischen Polisgesellschaft vom 8. bis zum frĂŒhen 5. Jh. v. Chr. wurden die Weichen fĂŒr die Entwicklung der abendlĂ€ndischen Bildkunst gestellt. Die Analyse der frĂŒhen Seh- und Darstellungsweisen und ihrer VerĂ€nderungen bildet die wesentliche Grundlage fĂŒr unser VerstĂ€ndnis der frĂŒharchaischen Bilder. Seit den wegweisenden Arbeiten von Nikolaus Himmelmann und anderen vor mehr als halben Jahrhundert hat die archĂ€ologische Forschung daran zwar regelmĂ€ĂŸig, aber doch meist nur punktuell gearbeitet. Der vorliegende Band versammelt acht thematisch eng verzahnte BeitrĂ€ge von Spezialisten der frĂŒhgriechischen Kunst zum Kernproblem des griechisch archaischen Bildschaffens, dem spannungsreichen VerhĂ€ltnis von Figur und Raum. Dabei wird teils bislang unpubliziertes Material vorgelegt, teils kommen altbekannte Meisterwerke zur Sprache. Eine wichtige Rolle spielt selbstverstĂ€ndlich die Vasenmalerei unterschiedlicher Regionen, daneben werden Erzeugnisse der Toreutik, aber auch Beispiele der Marmorskulptur berĂŒcksichtigt.
Die Autoren nĂ€hern sich dem Thema von verschiedenen Seiten, unterschiedliche Aspekte werden herausgegriffen. So steht rigoroses Beschneiden des Bildfeldes neben wohldosierten Überschneidungen zur Verdeutlichung des Raumes. DenkmĂ€lergattungen wie die anspruchsvollen Silhouettenbleche sterben aus, wohl weil sie dem neuen BedĂŒrfnis nach RĂ€umlichkeit nicht genĂŒgen. Votivbleche können je nach Darstellungs- bzw. ErzĂ€hlintention komponiert werden. Orientalische VersatzstĂŒcke werden im wahrsten Sinne des Wortes zu ganz neuen Ensembles zusammengefĂŒgt. Ornamente erweisen sich zum einen als in alter Tradition mit Bedeutung aufgeladen, enthalten zum anderen neue Informationen ĂŒber rĂ€umliche Sachverhalte, die der moderne Blick nicht ohne weiteres decodieren kann. Die DreidimensionalitĂ€t des Vasenkörpers selbst trĂ€gt zur Bildwirkung in nie gekannter Weise bei und erlaubt Bilderfindungen, wie sie spĂ€ter nicht wieder gewagt werden. Die Art, wie Gewandpartien in ihrem VerhĂ€ltnis zueinander und zum Körper gestaltet werden, erschließt sich modernen Sehgewohnheiten nur mit MĂŒhe, unterscheidet sich aber auch von den Darstellungskonventionen der Klassik und unterstreicht so die Notwendigkeit ernsthafter bildhermeneutischer Reflexion in besonderer Weise. Gerade in diesem Falle wird auch die Bedeutung der hier zusammengestellten Texte fĂŒr Methodik der Interpretation frĂŒhgriechischer Bildkunst deutlich.
The groundwork for the development of Western figurative art was laid out during the formation of the Greek polis from the 8th to early 5th centuries BC. The analysis of early visual perceptions and representative approaches forms the main foundation of our understanding of early archaic images. Ever since the ground-breaking studies of Nikolaus Himmelmann and others half a century ago, archaeological research has steadily, yet merely selectively, worked on this topic. The present volume collects eight closely-linked thematic contributions of experts on early Greek art focusing on the core problem of Archaic imagery production: the tense interrelation between figure and space. For this purpose, unpublished material in addition to well-known masterpieces will be discussed. Obviously, vase painting from various regions is of special importance for this theme; additionally, toreutic products as well as marble sculptures are taken into consideration.
The authors approach the topic from various angles and by selecting different aspects. Rigorous cut offs of the field of view stand against well-metered overlaps to emphasize space. Object classes such as the sophisticated silhouette sheets disappear, very likely because they did not fulfill the newly developed requirements for space. Bronze votive plaques are composed in accordance with the intended depiction or narrative. Oriental set pieces get reassembled to new compositions. Ornaments on the one hand are charged with meaning based on older traditions, while on the other hand they contain special meanings that are not always easy to decode in the modern day. The three dimensions of the body of a vase itself add to the effectiveness of the images in a completely new way and represent visual developments that are not seen in later times. The manner in which parts of garments were put together in relation to each other and to the human body itself is hard to comprehend with our visual perception. However, it differs significantly from the representation habit in Classical times and again underlines the need for serious visual hermeneutical reflection. This example makes it especially clear why this collection of texts on the methodology of interpreting early Greek figurative art is of such great importance.
Karabalgasun – Stadt der Nomaden. Die archĂ€ologischen Ausgrabungen in der frĂŒhuigurischen Hauptstadt 2009–2011. Forschungen zur ArchĂ€ologie AußereuropĂ€ischer Kulturen (14). DĂ€hne, Burkart. 2017. 248 S. 207 z. T. fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 110,00. ISBN: 978-3-95490-126-5 L, Reichert
Die Erforschung der Urbanisierung spĂ€tnomadischer Kulturen hat in der eurasischen SteppenarchĂ€ologie bisher nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Die Ergebnisse erster archĂ€ologischer Grabungen in der frĂŒhuigurischen Hauptstadt Karabalgasun durch die Mongolisch-Deutsche-Orchon-Expedition (MONDOrEx) der Kampagnen 2009-2011 liefern daher einen wichtigen grundlegenden Beitrag zu diesem Forschungsfeld. Der vorliegende Band bietet erstmals einen zusammenfassenden Überblick der aktuellen wie der Ă€lteren Forschungen Karabalgasuns und beinhaltet neues Kartenmaterial. Neben einer umfangreichen Forschungsgeschichte werden die ergrabenen stadtgeschichtlich relvanten archĂ€ologischen Befunde Karabalgasuns dargestellt und analysiert sowie die Bedeutung der Stadt als staatsbildender Faktor im Rahmen spĂ€tnomadischen Herrschaftsbildungen diskutiert.
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