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Reichert, Dr. Ludwig Verlag

 
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Architektur und Liturgie. Akten des Kolloquiums vom 25. bis 27. Juli 2003 in Greifswald. Hrsg. v. Altripp, Michael / Nauerth,Claudia. (SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Band 21) 2006. 348 S., 98 sw. Abb., 48 Taf. 24 x 17 cm. Gb EUR 98,00 ISBN: 3-89500-474-X L, Reichert
Die BeitrĂ€ge dieses Bandes gehen auf VortrĂ€ge zurĂŒck, die wĂ€hrend des Kolloquiums „Architektur und Liturgie“ im Juli 2003 in Greifswald gehalten wurden. Im Gegensatz zu frĂŒheren Veranstaltungen mit Ă€hnlicher Thematik bot dieses Kolloquium die Möglichkeit zu einem Austausch zwischen Vertretern der spĂ€tantik-christlichen, der byzantinischen und der westlichen mittelalterlichen Kunstgeschichte, der Liturgiewissenschaft und der Theologie. Auf diese Weise sollte der Versuch unternommen werden, das VerhĂ€ltnis zwischen Architektur und Liturgie in Ost und West in seinen Strukturen zu veranschaulichen, um so Gemeinsamkeiten und spezifische Unterschiede herausstellen zu können.
Es geht damit im wesentlichen um die Frage nach der Funktion von Architektur, die man in zweifacher Hinsicht stellen kann: WĂ€hrend sich die ArchĂ€ologie und die Kunstgeschichte einem Bau zunĂ€chst mit typologischen und stilistischen Fragestellungen nĂ€hert, verfolgt die Liturgiewissenschaft bei der Analyse einer Kirche, die Frage nach den rituellen AblĂ€ufen. In diesem Geflecht von Architekturformen, Bautopographie, Bausymbolik und liturgischer Funktion spielen u. a. auch die Bildprogramme eine wesentliche Rolle, weshalb dieser Bereich, sofern er fĂŒr das VerhĂ€ltnis von Architektur und Liturgie aussagekrĂ€ftig ist, wĂ€hrend des Kolloquiums ebenfalls BerĂŒcksichtigung gefunden hat. Zweitens ist fĂŒr die Funktion aber auch die Frage wichtig, welche Bedeutung Architektur in Ost und West beigemessen wurde. Wie sehr war sie Ausdruck der Selbstdarstellung einzelner Stifter? Stellte sie lediglich den kultischen Raum fĂŒr die AusĂŒbung der liturgischen Riten bereit oder kam ihr selbst – durch eine symbolische Ausdeutung und die Verwendung von bestimmten Maßzahlen – eine ĂŒberhöhte Bedeutung zu? Gerade bei der zweiten Interpretation von Funktion dĂŒrften die grĂ¶ĂŸten Differenzen zwischen den Entwicklungen im östlichen und westlichen Mittelalter zu erwarten sein. Der Ansatz zur Beantwortung dieser Fragen ist allerdings im VerhĂ€ltnis zwischen Architektur und Liturgie zu suchen.
Der interdisziplinĂ€re Diskurs, zu dem unser Kolloquium einen Anstoß geben sollte, dient dazu, den Dialog zwischen den Wissenschaftlern im Bereich der spĂ€tantiken und byzantinischen Kunst mit jenen im Bereich der westlichen mittelalterlichen Kunst sowie den Theologen und Liturgiewissenschaftlern zu intensivieren und sie zu vernetzen. Die vorliegenden Akten möchten die Fortsetzung dieses Dialoges ermöglichen.
Fachgebiete:
Christliche ArchÀologie, Byzantinische Kunstgeschichte, Kunstgeschichte, Architekturgeschichte, Allgemeine (westliche) Kunstgeschichte, Liturgiewissenschaft
Die Tetrarchie. Ein neues Regierungssystem und seine mediale PrĂ€sentation. Hrsg. v. Boschung, Dietrich /Eck, Werner. Bearb. v. Marcks, Carmen. Schriften des Lehr- und Forschungszentrums fĂŒr die antiken Kulturen des Mittelmeerraumes – Centre for Mediterranean Cultures, Band 3. 2006. 422 S., 108 sw. Abb. Pb EUR 39,90 ISBN: 3-89500-510-X L, Reichert
Die Regierungszeit Diocletians (284–305 n. Chr.) und das von ihm entwickelte Regierungssystem der Tetrarchie wirkt wie ein tiefer Einschnitt in der Römischen Geschichte. Das ist nicht zuletzt durch das neue Herrschaftssystem bedingt. Denn die Gewalt wurde von vier Kaisern ausgeĂŒbt, die nicht miteinander verwandt waren, die als Kollegium handelten und die zudem in einem regelmĂ€ĂŸigen Rhythmus von neuen Inhabern der Macht abgelöst werden sollten. Dieses neue, allem bisher Bekannten widersprechende System mußte den Untertanen, vor allem aber dem Heer vermittelt werden. Das Buch beschreibt in vierzehn BeitrĂ€gen auf der Basis aller einschlĂ€gigen archĂ€ologischen, epigraphischen, literarischen, numismatischen und papyrologischen Quellen aus dem Blickpunkt verschiedener Disziplinen, in welchen medialen Formen dies geschah und welche Bevölkerungsgruppen dadurch ĂŒberzeugt werden sollten.
Aus dem Inhalt:
Dietrich Boschung und Werner Eck: EinfĂŒhrung
Hartmut Leppin: Zur Geschichte der Erforschung der Tetrarchie
Simon Corcoran: The Tetrarchy: Policy and Image as Reflected in Imperial Pronouncements
Klaus Maresch: Die PrÀsentation der Kaiser in den Papyri der Tetrarchenzeit
Patrick Brosch: Zur PrÀsentation der Tetrarchie in den Panegyrici Latini
Thomas Fischer: Das römische Heer in der Zeit der Tetrarchie. Eine Armee zwischen Innovation und KontinuitÀt?
Henner von Hesberg: ResidenzstĂ€dte und ihre höfische Infrastruktur – traditionelle und neue Raumkonzepte
Werner Oenbrink: Maxentius als conservator urbis suae. Ein antitetrarchisches Herrschaftskonzept tetrarchischer Zeit
Wolfram Weiser: Die Tetrarchie – Ein neues Regierungssystem und seine mediale PrĂ€sentation auf MĂŒnzen und Medaillons
Peter Weiß: Die Tetrarchie in Bleisiegeln der Reichsverwaltung
Wolfgang Thiel: Die Pompeius-SĂ€ule in Alexandria und die ViersĂ€ulenmonumente Ägyptens. Überlegungen zur tetrarchischen ReprĂ€sentationskultur in Nordafrika
Werner Eck: Worte und Bilder. Das Herrschaftskonzept Diocletians im Spiegel öffentlicher Monumente
Dietrich Boschung: Die Tetrarchie als Botschaft der Bildmedien. Zur Visualisierung eines Herrschaftssystems
Katja Sporn: Kaiserliche Selbstdarstellung ohne Resonanz? Zur Rezeption tetrarchischer Bildsprache in der zeitgenössischen Privatkunst
Hartwin Brandt: Die Tetrarchie in der Literatur des 4. Jhs. n. Chr.
Interessenten: ArchÀologen, Historiker, Klassische Philologen
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ThĂŒring von Ringoltingen Melusine (1456). Hrsg. AndrĂ© Snyder in Verb. mit Ursule Rautenberg. 2006. 312 S., 68 fb. und 8 sw Abb., Ln. EUR 128,00 ISBN: 978-3-89500-508-4 L, Reichert
Am 29. Januar 1456 schließt der Berner Patrizier ThĂŒring von Ringoltingen die Prosabearbeitung der „Melusine“ nach der französischen Versfassung des Coudrette ab. Der Roman um die Fee, die zur Ahnfrau des Geschlechts Lusignan wird, selbst aber unerlöst bleibt, gehört mit seiner weitreichenden Rezeptionsgeschichte zu den bekannten Stoffen der europĂ€ischen Literatur. Die deutsche Tradition beruht auf ThĂŒrings Prosaroman. Zum 550jĂ€hrigen JubilĂ€um wird er hier in der editio princeps des Basler Druckerverlegers Bernhard Richel (um 1474) in einer neuen Ausgabe vorgelegt.
Diese Ausgabe, als Teilfaksimile angelegt, erweitert den bisherigen Erschließungsstand des Romans markant, bringt sie doch neben Transkription, Übersetzung und Stellenkommentar (AndrĂ© Schnyder) auch den qualitĂ€tvollen Illustrationszyklus eines unbekannten Basler Meisters mit 67 blattgroßen Holzschnitten nach dem zeitgenössisch kolorierten Exemplar der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe (St. Peter pap. 23). Ein Aufsatzteil widmet sich der Herkunft und Person des Autors ThĂŒring (Vinzenz Bartlome), dem Druck der Erstausgabe, Basel als Druckort und den GrundzĂŒgen der frĂŒhen DruckĂŒberlieferung (Ursula Rautenberg), der Sprache des Erstdrucks (Mechthild Habermann) sowie literarischen Aspekten des Werks (AndrĂ© Schnyder). Eine ausfĂŒhrliche Bibliographie dokumentiert die Forschung zum deutschen Roman und zu seinen französischen VorgĂ€ngerwerken; den Band beschließt ein Verzeichnis der Eigennamen nach dem Erstdruck.
Interessenten:
Studierende und Lehrende der FĂ€cher Germanistik, Literaturwissenschaft, Buchkunst, Inkunabel- und Handschriftenkunde, mittelalterliche Geschichte, Kunstgeschichte; Wissenschaftsgeschichte
Die antiken Skulpturen in Castle Howard (= MAR XXXI) Von Barbara Borg, Henner von Hesberg und Andreas Linfert. 2005. 29 x 22 cm, 300 S., 376 s/w und 9 fb. Abb. Ln., EUR 98,– ISBN: 3-89500-440-5 L, Reichert
Die Antikensammlung in Castle Howard wird hier zum ersten Mal in grĂ¶ĂŸtmöglicher VollstĂ€ndigkeit dargeboten. 135 Antiken aus den Gattungen Idealplastik, PortrĂ€t, Relief und Bauornamentik sind in Fotografien vorgelegt und durch wissenschaftliche Katalogtexte erschlossen. Zudem wird die Entstehung und Geschichte der Sammlung aufgrund von Dokumenten im Archiv von Castle Howard aufbereitet. Partielle Bestandsaufnahmen sind schon aus frĂŒherer Zeit bekannt, erfassen die BestĂ€nde in Castle Howard jedoch nur lĂŒckenhaft und in willkĂŒrlicher Auswahl. Eine zutreffende Vorstellung von Umfang und Charakter der Sammlung vermitteln sie nicht. Im Jahr 1833 besuchte der Comte de Clarac die wichtigsten Privatsammlungen in England, um Zeichnungen von den dort vorhandenen Statuen fĂŒr sein „MusĂ©e de Sculpture antique e moderne“ anfertigen zu lassen. Die Statuen blieben fĂŒr lange Zeit die einzigen Antiken, die aus der Sammlung Howard in Stichen publiziert wurden.
Die Berichte kenntnisreicher Dilettanten der frĂŒheren Jahre wurden in der 2. HĂ€lfte des 19. Jhs. durch die Erforschung der AntikenbestĂ€nde auf einer stĂ€rker wissenschaftlich ausgerichteten Basis abgelöst. Um die englischen Privatsammlungen machten sich vor allem deutsche ArchĂ€ologen verdient, unter denen Adolf Michaelis der Hauptanteil zukommt. In den 50er Jahren unternahm der Amerikaner C. C. Vermeule den Versuch, eine Neuauflage des Werks von Michaelis herauszugeben. Im Zuge dieser Arbeit ĂŒberprĂŒfte er die von Michaelis erfaßten Sammlungen auf ihren Bestand, wobei er nicht nur Verluste registrierte, sondern manchenorts auch noch unbekannte Antiken fand. Das Ergebnis seiner Recherchen liegt nur im Manuskript vor, das im Britischen Museum aufbewahrt wird. Von Vermeule veröffentlicht wurden lediglich vier AufsĂ€tze zwischen 1955 und 1959, die eine Übersicht ĂŒber die noch existierenden Sammlungen und verstreuten BestĂ€nde geben, neuere Literatur anfĂŒhren und den Verbleib vieler inzwischen (hĂ€ufig nach Amerika) verkaufter StĂŒcke nachweisen.
Der Katalog des Forschungsarchivs fĂŒr Antike Plastik ist nicht nur mit 135 Nummern um mehr als das Doppelte gegenĂŒber dem von Michaelis angewachsen, sondern bietet auch eine umfangreiche fotografische Erschießung der Antiken, von denen viele erstmals in Abbildungen vorgelegt werden.
Interessenten: Kunsthistoriker, ArchÀologen
Palestinian Theatre. 2005. 256 S. - 24 x 17 cm. (lit. im kontext. arab. - pers. - tĂŒrk. 20) Gb EUR iVb ISBN: 3-89500-479-0 L, Reichert
Katalog der Skulpturen. ReliefgeschmĂŒckte Gattungen römischer Lebenskultur. Griechische Originalskulptur. Monumente orientalischer Kulte. Bearb. v. Sinn, Friederike. Bd III: 2005. 336 S., 44 Textabb., 112 Taf. mit 358 Abb. 30 x 20 cm. (Monumenta Artis Romanae (MAR) 33) Ln EUR 159,- ISBN: 3-89500-393-X L, Reichert
Vatikanische Museen, Museo Gregoriano Profano ex Lateranense.
Katalog der Skulpturen, Band III
Hg. von den Vatikanischen Museen und vom Forschungsarchiv fĂŒr Antike Plastik.
BegrĂŒndet von Georg Daltrop und Hansgeorg Oehler
Gesamtreihe: Monumenta Artis Romanae, Band XXXIII
Hg. vom Forschungsarchiv fĂŒr Antike Plastik am ArchĂ€ologischen Institut der UniversitĂ€t zu Köln
Der Band fĂŒhrt die 1991 begonnene Reihe der Bestandskataloge des Museo Gregoriano Profano fort, die fĂŒr diese Abteilung der pĂ€pstlichen Sammlungen eine erste bebilderte Publikation darstellt. Die Materialauswahl umfasst im Hauptteil reliefgeschmĂŒckte DenkmĂ€lergattungen, die dem privaten römischen Lebensraum zuzuordnen sind. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich um Monumente, die vornehmlich fĂŒr die luxuriöse Ausstattung von Villen und GĂ€rten konzipiert waren. Neben Schmuckreliefs und Wandverkleidungen sind dies vor allem AltĂ€re, Brunneneinfassungen, Kande-laber und steinernes Mobiliar, PrunkgefĂ€ĂŸe und SteingerĂ€t. In der Abteilung des Museo Gregoriano Profano wurden 1988 die 17 griechischen Originalskulpturen im Besitz der pĂ€pstlichen Sammlungen zusammengefĂŒhrt. Bis auf zwei Ausnahmen handelt es sich um Reliefs, fĂŒr die zumeist eine Provenienz von FundplĂ€tzen in Rom wahrscheinlich zu machen ist. Da römische Villenbesitzer nachweislich antike griechische Grab- und Votivreliefs gesammelt haben, ist mit dieser Fundgruppe die Entwicklung der römischen Ausstattungskunst unter dem Einfluss der nach Rom exportierten griechischen Kunstwerke ideal illustriert und auch in dem dichten Bestand von eklektischen Reliefs thematisch aufgegriffen.
Die Monumente orientalischer Kulte (23 StĂŒcke), denen ein eigenes Kapitel gewidmet ist, runden den Aspekt der privaten Lebenswelt ab, der mit diesem Band anschaulich gemacht werden soll.
Zu der ehemals im Lateran-Museum untergebrachten Antikensammlung haben O. Benndorf und R. Schöne schon 1867 einen ersten Katalog mit einer kleinen Auswahl von Zeichnungen herausgebracht. Die Neuerfassung bildet jetzt fĂŒr 97 StĂŒcke der 197 Nummern eine Erstpublikation. Darunter lassen sich einige DenkmĂ€ler besonderen Ranges nennen, wie eine bisher verschollen geglaubte Reliefplatte des Vespasian-Tempels auf dem Forum Romanum, die im Magazin identifiziert werden konnte.
Bei allen Gattungsgruppen wurde der hohe Magazinanteil der Museumsabteilung komplett berĂŒcksichtigt. Nach dem Umzug aus dem 1963 geschlossenen Lateran-Museum in den Neubau innerhalb der Vatikanischen Museen gelangten ganze Materialgruppen in Magazinverwahrung (z. B. Maskenreliefs, Trapezophoren, Schmuckhermen), wĂ€hrend die Ausstellung durch BestĂ€nde aus anderen Abteilungen der PĂ€pstlichen Sammlungen thematisch ergĂ€nzt wurde.
Die Gruppe der offiziellen Staatsrelief wird in einem weiteren Katalogband von Friederike Fless und Martin Langner prÀsentiert, wÀhrend die GrabdenkmÀler mit Ausnahme der Sarkophage bereits in der Publikationsreihe in zwei BÀnden von Friederike Sinn vorgelegt worden sind. Die Rundskulptur ist bereits in zwei BÀnden von Christiane Vorster erschlossen.
Bereits erschienen:
Vatikanische Museen, Museo Gregoriano Profano ex Lateranense. Katalog der Skulpturen
Bilder von der Vergangenheit. Zur Geschichte der archÀologischen FÀcher. Hrsg. Fischer, Thomas /Lehr- u. Forschungszentrum f. d. antiken Kulturen d. Mittelmeerraumes d. UniversitÀt zu Köln. 2005. 272 S., 67 Abb. 24 x 17 cm. Gb EUR 29,90 ISBN ISBN: 3-89500-442-1 L, Reichert
Walter Berschin. Eremus und Insula. St. Gallen und die Reichenau im Mittelalter – Modell einer lateinischen Literaturlandschaft. 2005. 8°. 176 S., 12 s/w- und 5 fb. Abb. Gb. EUR 24,90 ISBN: 3-89500-433-2 L, Reichert
Das Buch ist eine EinfĂŒhrung in die mittelalterlich-lateinische Literaturgeschichte St. Gallens und der Reichenau. Es enthĂ€lt eine vergleichende Darstellung unter den Gesichtspunkten Bibliotheken, Schreiber und Maler, Schule und Kirche, GĂ€rten und GĂ€ste, „Hausherren“ und „Hausliteratur“, Dichter des Goldenen / Gelehrte des Silbernen Zeitalters und Geschichtsschreiber. Eine Zeittafel, eine umfassende Bibliographie zur mittelalterlichen Literatur der beiden Bodenseeklöster und der Bildteil sind angelegt als Versuche zur weiteren perspektivischen Durchdringung einer der schönsten und fruchtbarsten Literaturlandschaften des lateinischen Mittelalters. Das Buch wie auch die Ausstellung der Stiftsbibliothek St. Gallen im Jahr 2002 zeigt ĂŒberdies, wie sich kultureller Fortschritt aus dem fruchtbaren Mit- und Gegeneinander ebenbĂŒrtiger Konkurrenten entwickelt. In dieser zweiten, ĂŒberarbeiteten Auflage des 1987 erstmalig erschienenen Bandes wurden Anmerkungen, wichtige Daten in der zeitlichen Übersicht sowie bibliographische Daten ergĂ€nzt und eine verbesserte Übertragung der lat. Tropen und Sequenzen ins Deutsche vorgelegt. Auch wurde das Buch um einen Beitrag zur Bedeutung der Musik in den Handschriften der beiden Klöster erweitert.
This book is a comparative literary history of the two monasteries St. Gall (Eremus) and Reichenau (Insula). Many examples show that the spirit of competition was deci-sive for the intellectual and artistic development of these two great monasteries of the Lake Constance Region. The chapters cover the following topics: Libraries, Scribes and Painters, School and Church, Gardens and Guests, ”Hausherren“and ”Hausliteratur“, Poets of the Golden Age – Scholars of the Silver Age, Historians. A chronological table, a bibliography of the medieval literature of St. Gall and Reichenau and 16 illustrations are also included in an effort to provide a more comprehensive overview of one of the most fertile ”literary landscapes“ of the Latin Middle Ages.
Interessenten: Literaturwissenschaftler, Mittelalterhistoriker
Die Inschriften des Odenwald-Kreises. 2005. 380 S., 176 sw. Abb., 2 Taf. mit Steinmetz- u. Meisterzeichen, 1Kte. 27 x 19 cm. (Dt. Inschr. Heidelb. Reihe 63) Gb EUR 59,- ISBN: 3-89500-428-6 L, Reichert
Der Band umfaßt 312 Katalognummern mit den mittelalterlichen und frĂŒhneuzeitlichen Inschriften des Odenwaldkreises bis zum Jahr 1650. 69 Texte werden hier zum erstenmal ediert. Die Überlieferung konzentriert sich auf die Grablegen der Grafen von Erbach in Steinbach und Michelstadt sowie auf die Grablege der Herren von Rodenstein in FrĂ€nkisch-Crumbach. Die dichte Reihe der GrabdenkmĂ€ler macht den sozialen Auf- beziehungsweise Abstieg der Familien sowie die Auswirkungen der Reformation sichtbar. Zahlreiche Inschriften zu Baumaßnahmen und Ausstattung von GebĂ€uden spiegeln die politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region wider.
Henze, Ingrid: Die Inschriften der Stadt Helmstedt bis 1800. 2005. (Dt. Inschr. Heidelb. Reihe 61) EUR 69,- ISBN: 3-89500-363-8 L, Reichert
Der Band enthĂ€lt eine kommentierte Edition von 528 Inschriften der Stadt Helmstedt vom 10. Jahrhundert bis 1800. Alle lateinischen, griechischen und niederdeutschen Inschriften sind ĂŒbersetzt.
Den grĂ¶ĂŸten Anteil an der hier vorgelegten Sammlung haben die ĂŒberwiegend lateinischen Inschriften der 1576 eröffneten UniversitĂ€t. Eine dichte Überlieferung vor allem der Grabinschriften von UniversitĂ€tsangehörigen bietet reiches Material zur MentalitĂ€ts-, Personen- und UniversitĂ€tsgeschichte insbesondere des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. In reizvoller Wechselbeziehung zu dieser akademischen Epigraphik steht die Selbstdarstellung des stĂ€dtischen BĂŒrgertums in seinen Haus- und Grabinschriften. In die Welt geistlicher Institutionen fĂŒhren die Inschriften des Benediktinerklosters St. Ludgeri und des Augustinerchorfrauenstifts St. Marienberg. Von besonderem Interesse ist hier der romanische Gipsfußboden in der Kirche St. Ludgeri mit seinen den Sieben Weisen gewidmeten Versen und das originelle Inschriftenprogramm, mit dem die Pröpste von St. Ludgeri im 18. Jahrhundert ihre Scheunen und StĂ€lle schmĂŒckten. Mittelalterliche Frömmigkeit bezeugen die Texte auf den liturgischen GerĂ€ten, GemĂ€lden und Paramenten aus St. Marienberg.
Madrider Mitteilungen. Bd 46: Hrsg. v. Deutsches ArchÀologisches Institut Madrid. 2005. 556 S., 480 z. T. fb.Abb., 21 Tab. 25 x 19 cm. Ln EUR iVb ISBN: 3-89500-463-4 L, Reichert
Schmidt, Andrea B /Westphalen, Stephan: Christliche Wandmalerei in Syrien. Qara und das Kloster Mar Yakub. 2005. 288 S., 103 sw u. 38 fb. Abb. 24 x 17 cm. (Sprachen und Kulturen des Christl. Orient 14) Gb EUR 89,- ISBN: 3-89500-395-6 L, Reichert
Die BeitrĂ€ge des Sammelbands sind der Veröffentlichung von Wandmalereien gewidmet, die ausnahmslos erst in den letzten Jahren im Rahmen von Restaurierungsarbeiten und Ausgrabungen zutage kamen. Der Schwerpunkt liegt mit dem Jakobskloster bei Qara und der Eliasgrotte von Ma‘arrat Saydnaya zwar auf dem Qalamungebirge nördlich von Damaskus, der Horizont ist mit Andarin aber weiter bis in das syrische Steppengebiet östlich von Hama gesteckt.
Chronologisch sind vor allem die Jahrzehnte um das Jahr 1200 vertreten. In Qara ist zusĂ€tzlich eine Ă€ltere Fassung des frĂŒhen elften Jahrhunderts erhalten, und das Wandbild in Andarin fĂŒhrt in die Zeit des siebten und achten Jahrhunderts. Im Vordergrund stehen gattungsspezifische Fragen nach der thematischen Auswahl der Wandbilder, ihrer programmatischen Verteilung im Raum und ihren formalen Kriterien. Gleichermaßen wird das kunsthistorische Umfeld berĂŒcksichtigt, das mit dem syrisch-orthodoxen Moseskloster bei Nebek (Dair Mar Musa) und den ausgemalten Kapellen im Hinterland von Tripolis ebenfalls erst in den letzten Jahren erschlossen wurde.
Thematisch ist die syrische Wandmalerei durch die Auswahl ikonenhafter Heiligenbilder charakterisiert, die ohne erkennbares Programm an den WĂ€nden aufgereiht sind. Ein narrativer Christuszyklus wie in Qara oder ein liturgisches Thema wie die Bischofsprozession in der Eliasgrotte sind im Rahmen eines einheitlichen Ausmalungsprogramms eher die Ausnahme. In formaler Hinsicht werden die Wand-bilder von zwei Tendenzen geprĂ€gt: Die eine vertritt eine byzantinisierende Richtung, die von Zypern beeinflusst ist und möglicherweise ĂŒber Antiochia vermittelt wurde. Die zweite kommt vor allem in der Zeit um 1200 zum Tragen und ist als landschaftstypischer Regionalstil sowohl in den syrischen Ausmalungen von Qara und dem Moseskloster bei Nebek als auch gehĂ€uft auf libanesischer Seite vertreten. Die unterschiedlichen Tendenzen in der Malerei sind aber weder an eine Konfession, noch an ein Territorium gebunden. Dieses Ergebnis ist in mancherlei Hinsicht bemerkenswert. Sowohl die Kirchenspaltungen als Folge des Konzils von Chaicedon (451 n. Chr.) als auch Territorialgrenzen, die sich zwischen den muslimischen, lateinischen und byzantinischen Herrschaftsbereichen verschieben, prĂ€gen die Situation der christlichen Minderheiten im westlichen Syrien. Die Wandmalerei scheint davon unbeeinflusst zu sein; sie spiegelt vielmehr einen grenz- und konfessionsiibergreifenden Austausch wider, hinter dem ein monastisches Netzwerk zu vermuten ist.
Aus dem Inhalt:
Andrea Schmidt: Zur Geschichte des Bistums Qara im Qalamun — Stephan Westphalen: Das Kloster Mar Yakub und seine Wandmalereien — Mat Immerzeel: The Decoration of the Chapel of the Prophet Elijah in Ma‘arrat Saydnaya — Christine Strube: Eine VerkĂŒndigungsszene im Kastron von Androna/al-Andarin — Sebastian Brock: The Syriac Inscription of Androna/al-Andarin.
Kauz, Ralph: Politik und Handel zwischen Ming und Timuriden. China, Iran und Zentralasien im SpÀtmittelalter. 2005. 312 S., 1 sw. Abb. 24 x 17 cm. (Iran - Turan 7) Gb EUR 69,- ISBN: 3-89500-388-3 L, Reichert
Sinologie und islamkundlich orientierte Philologien – hier die Iranistik – verfolgen oft mit vergleichbaren Methoden vergleichbare Inhalte, werden aber eher ausnahmsweise in einer Studie zusammengefĂŒgt. Falls zu speziellen historischen Ereignissen Quellen beider Disziplinen vorhanden sind, bietet sich eine solche Synthese an, ist bei der kritischen Analyse der Texte streng genommen sogar vorgeschrieben, können doch nur so die dort erzĂ€hlten Ereignisse mit denen, die die "Gegenseite" ĂŒberliefert, verglichen werden. Dennoch findet diese Zusammenschau nur selten statt.
Nach dem Zusammenbruch der mongolischen Dynastien in Iran (einschließlich des westlichen Teils Zentralasiens) und in China ĂŒbernahmen die Timuriden (im Westen) respektive die Ming (in China) deren Erbe. Beide Dynastien waren in hohem Maße nach "außen" orientiert – die Ming allerdings nur in den ersten Jahrzehnten ihrer Herrschaft. Die nach außen gerichteten Unternehmungen beider waren keineswegs immer friedlich – besonders gilt das natĂŒrlich fĂŒr Timur selbst, aber auch die Ming fĂŒhrten offensive FeldzĂŒge – etwa nach Vietnam – durch. Ein Erbe der Mongolen, das in einer langen Tradition der Kontakte zwischen Ost- und Westasien steht, ist der enge Kontakt und Austausch, der sich zwischen Timuriden und Ming nach einigen Anfangsschwierigkeiten schon am Ende des 14. Jahrhunderts entwickelte. Das Potenzial dieser Interaktionen ist schwer abzuschĂ€tzen, aber bei beiden Dynastien wurden sie fĂŒr wert gefunden, an nicht unwichtiger Stelle aufgezeichnet zu werden.
Die persischen und chinesischen Aufzeichnungen der genannten Periode bilden die Quellenbasis der hier vorliegenden Politik-, Wirtschafts- und Diplomatiegeschichte Asiens im SpĂ€tmittelalter. Nach einer EinfĂŒhrung in die außenpolitischen Systeme der Timuriden und der Ming wird der Verlauf der Interaktionen beider Reiche beschrieben und analysiert. Die methodische Grundlage bilden Werkzeuge der Politikwissenschaft. Das reziproke politische Interesse beider Reiche dauerte nur wenige Jahrzehnte an, wichtiger war das kommerzielle Interesse und dabei vor allem das der Timuriden an der chinesischen Seite. In der Arbeit wird den Fragen nachgegangen, worin das Interesse der beteiligten Parteien an diesen innerasiatischen Interaktionen bestand und warum sie letztlich scheiterten.
Paulinus Nolanus und die Basilica Nova in Cimitile/Nola. Studien zu einem zentralen Denkmal der spĂ€tantik-frĂŒhchristlichen Achitektur. Von Tomas Lehmann. 2004. 4°. 476 S. 42 fb. u. 274 s/w-Abb., 1 Faltkarte, Gb., EUR 169,– ISBN: 3-89500-133-3 L, Reichert
SpĂ€tantike – FrĂŒhes Christentum – Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend
Hg. von Beat Brenk, Johannes G. Deckers, Arne Effenberger, Lieselotte Kötzsche
Reihe B: Studien und Perspektiven, Band 19
Das christliche Pilgerheiligtum des hl. Felix in Cimitile/ Nola (nordöstlich von Neapel gelegen) ist in vielfĂ€ltiger Hinsicht ein einzigartiges Denkmal der Kunst- und Kul-tur-geschichte. Es gibt keinen anderen frĂŒhchristlichen Baukomplex, der eine solch reichliche FĂŒlle an archĂ€ologisch und kunstgeschichtlich bedeutenden Zeugnissen (vom 3. bis 6. Jh.) und zugleich an epigraphischen und literarischen Quellen (vom 4. bis 6. Jh.) aufweisen kann. Von keinem anderen in der SpĂ€tantike entstandenen Kirchenkomplex haben sich so frĂŒhe und umfangreiche Baubeschreibungen (aus der Zeit um 400) erhalten, die zudem nicht nur zahlreiche Details zur Architektur und Ausstattung, sondern auch zur Nutzung einzelner, z. T. noch zu ergrabener GebĂ€ude(teile) enthalten. Diese Texte stammen von Meropius Pontius Paulinus (ca. 353-431), nach seinem letzten Aufenthaltsort auch Nolanus genannt, einem der bedeutendsten Zeitgenossen an der Wende vom 4. zum 5. Jh. Nach Aufgabe seiner erfolgreichen politischen Laufbahn und seiner Taufe (im Jahr 389) zog sich der sehr vermögende und literarisch hochgebildete Paulinus aus dem weltlichen Geschehen zurĂŒck und ließ sich als Priester und Mönch am Pilgerheiligtum des hl. Felix vor den Toren der Stadt Nola nieder, wo er dank seines riesigen Vermögens umfangreiche Bau- und Restaurierungsmaßnahmen durchfĂŒhren ließ und ca. 409 Bischof wurde. Nicht nur aus seinen eigenen, schon zu Lebzeiten publizierten Briefen und Gedichten, sondern auch aus den Schriftzeugnissen so bekannter Zeitgenossen wie Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Kaiser Honorius geht hervor, daß sich die PilgerstĂ€tte des hl. Felix zu einem sehr bedeutenden Ort des wissenschaftlich-theologischen Austauschs zwischen Vorderem Orient (PalĂ€stina), Nordafrika und Okzident entwickelte.

Das grĂ¶ĂŸte Bauprojekt des Paulinus Nolanus betraf die Errichtung eines neuen Kirchenbaus, da die alten Ge-bĂ€u--de nicht mehr ausreichten, die stĂ€ndig zunehmende Pilgerschar aufzunehmen. Die in nur etwa zweieinhalb Jahren fertiggestellte und in seinen Schriften ausfĂŒhrlich dargestellte Basilica Nova (Einweihung 403) ist nun erstmals Gegenstand einer Untersuchung, die auf zwei verschiedenen Wegen zum Ziel, d. h. zu einem Rekonstruktionsversuch zu gelangen sucht. Zum einen werden die archĂ€ologischen Befunde unter Einbeziehung neuer Vermessungen und bisher weitgehend nicht veröffentlichter Grabungsergebnisse und Fotos der Jahre 1933-1999 ausfĂŒhrlich vorgestellt und diskutiert, zum anderen werden die den Bau betreffenden Texte eingehend analysiert und z. T. erstmals in die deutsche Sprache ĂŒbersetzt.
Es dĂŒrfte, so kann das Gesamtergebnis bilanziert werden, kaum einen anderen Kirchenbau des 4/5. Jhs. geben, ĂŒber dessen Gestalt, Ausstattung und Funktion wir so gut unterrichtet sind wie bei der Basilica Nova. Die vielfĂ€ltigen Forschungsergebnisse strahlen weit ĂŒber die spĂ€tantike, frĂŒh-christliche und byzantinische ArchĂ€ologie hinaus in die Architektur- und Kunstgeschichte, in die Klassische Philologie und Epigraphik, sowie in die Theologie, insbesondere in die spĂ€tantike Kirchengeschichte und Patristik.
Fanny Hensel. Briefe aus Venedig und Neapel an ihre Familie in Berlin 1839/40. Nach den Quellen zum ersten Mal herausgegeben von Hans-GĂŒnter Klein. 2004. 17 x 24 cm. 120 S. 12 s/w-Abb., Gb., EUR 24,80 ISBN: 3-89500-387-5 L, Reichert
Fanny Hensel, geb. Mendelssohn Bartholdy (1805-1847), unternimmt 1839/40 zusammen mit ihrem Mann, dem preußischen Hofmaler Wilhelm Hensel, und ihrem Sohn eine Reise nach Italien, die sie selbst als einen Höhepunkt ihres Lebens empfindet. Von ihren Erlebnissen berichtet sie regelmĂ€ĂŸig an ihre Familie in Berlin. Nachdem ihre Familienbriefe aus Rom bereits in edierter Form vorliegen, sind mit diesem Band nun auch die ĂŒbrigen Briefe dieser Reise in vollstĂ€ndiger Fassung mit Kommentaren und Anmerkungen veröffentlicht. Auch diese Briefe sind, wie schon die aus Rom, zum erstenmal nach den Quellen, ungekĂŒrzt und in ihrem originalen Wortlaut veröffentlicht.
Die Briefe kommen ĂŒberwiegend aus Venedig und Neapel, wo sich die Familie jeweils lĂ€ngere Zeit aufgehalten hat, aber auch aus Mailand, Verona, Florenz und dann von der RĂŒckreise aus Genua und Airolo. Fanny Hensel berichtet sehr anschaulich und humorvoll von ihren EindrĂŒcken, wenn sie die Überquerung der Alpen schildert oder die Besteigung des Vesuvs. Aus Venedig schreibt sie vor allem ĂŒber die damaligen großen GemĂ€ldesammlungen, die z. T. heute nicht mehr existieren, und gibt uns damit ein bedeutendes Zeugnis ihrer Zeit.
Einen eigenen Schwerpunkt bilden ihre Gedanken und Kommentare zu Berliner Familienereignissen, von denen ihr die Mutter und die Schwester berichten. Entsprechend werden auch die gemeinsamen Bekannten und Freunde gewĂŒrdigt, denen sie in Italien begegnet. So spiegeln diese Briefe auch einen Teil Familiengeschichte der Mendelssohns.
Die Briefe, die bisher nur in Auswahl und in bearbeiteter Form bekannt waren, werden in all ihren Teilen wider-gegeben, einschließlich der kurzen Texte, die der Sohn Sebastian an seinen Cousin Walter Dirichlet schreibt, sowie auch der Postscripta Wilhelm Hensels.
Das in den Briefen eingeschlossene Bildmaterial, gedruckte Vignetten mit Ansichten aus Venedig und die Zeichnungen des Sohnes aus Neapel, ist vollstÀndig reproduziert. Weiter enthÀlt der Band zwei Briefseiten im Faksimile und ein DoppelportrÀt des Ehepaars Hensels. Der Band ist durch ein Literaturverzeichnis und ein Namensregister ergÀnzt
Hans-GĂŒnter Klein, Dr. phil., geboren 1939. Studium der Musikwissenschaft,Philosophie und Kunstgeschichte in Hamburg. Von 1969 bis 2003 tĂ€tig als wissenschaftlicher Bibliothekar in der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, dort von 1988 bis 2003 Leiter des Mendelssohn-Archivs. Seit 1993 Mit-Herausgeber der Mendelssohn-Studien, 1991–2001 Herausgeber der Schriftenreihe „VerdrĂ€ngte Musik„. Mehrere Bestands- und Ausstellungskataloge fĂŒr die Staatsbibliothek. Veröffentlichungen ĂŒber die Familie Mendelssohn, Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel, ĂŒber Oper im 20. Jahrhundert und Musik im „Dritten Reich„.
Weber, Kristine /Wehking, Sabine /Fuhrmann, Hans: Die Inschriften der Stadt Lemgo. 2005. 278 S., 95 sw u. 1 fb. Abb. 27 x 19 cm. (Dt. Inschr. Heidelb. Reihe 59) EUR 49,- ISBN: 3-89500-345-X L, Reichert
Der Band enthÀlt die kommentierte Edition von 239 Inschriften der Stadt Lemgo bis zum Jahre 1650, von denen 62 nicht mehr im Original erhalten sind, sondern nur noch in Àlteren Abschriften oder Fotografien vorliegen.
Die Lemgoer InschriftenĂŒberlieferung setzt im 14. Jahrhundert ein. WĂ€hrend aus der Ă€lteren Zeit im wesentlichen InschriftentrĂ€ger bekannt sind, die in den Bereich der Kirchenausstattung gehören - darunter ein Wandteppich und Wandmalereien mit umfangreichen Text-Bild-Programmen -, verlagert sich der Schwerpunkt der Inschriften mit der dichter werdenden Überlieferung im 16. Jahrhundert von den Kirchen zum Bereich des bĂŒrgerlichen Wohnbaus. Die in Lemgo zahlreich erhaltenen StaffelgiebelhĂ€user und Fachwerkbauten aus der Zeit der Renaissance weisen ein reiches Repertoire an Hausinschriften auf, die neben Baudaten auch Bibelzitate und -paraphrasen sowie in Sentenzen und Sprichwörter gefaßte allgemeine Lebensweisheiten in lateinischer und deutscher Sprache enthalten. Darin reprĂ€sentiert sich das Lemgoer BĂŒrgertum ebenso wie in den Bild- und Inschriftenprogrammen des Rathauskomplexes, in denen die Bildungsinhalte der Renaissance in vielfĂ€ltiger Weise Ausdruck finden.
Der chronologisch aufgebaute Katalogteil wird durch eine umfangreiche Einleitung und zahlreiche Abbildungen ergĂ€nzt. Zehn Register erschließen dem Leser das Material unter verschiedenen Gesichtspunkten.
Osterrieder, Markus: Das wehrhafte Friedensreich. Bilder von Krieg und Frieden in Polen-Litauen (1505-1595). 2005. 338 S. 24 x 17 cm. (Imagines Medii Aevi 20) Ln EUR 59,- ISBN: 3-89500-438-3 L, Reichert
Die Idee, den politischen Gegensatz als Mittel zur eigenen IdentitĂ€tsbildung benutzen, ist aktuell. So schrieb der amerikanische Politikwissenschaftler Samuel Huntington, der 1993 das Schlagwort vom Clash of Civilizations prĂ€gte, 1997 in der Zeitschrift Foreign Affairs, wie das Auftauchen eines neuen Feindbildes dazu beitragen könnte, eine heterogene Gesellschaft neu zusammenzufĂŒhren und „national„ zu verschmelzen. Schließlich erfolgte in den USA eine solche, teils interessenspolitisch gesteuerte Besinnung auf die eigene IdentitĂ€t nach dem verheerenden Terroranschlag des 11. September 2001.
Europa erlebte bereits im 16. Jahrhundert, der Zeit der Glaubensspaltung und der Expansion in die Neue Welt, Àhnliche Versuche. Die neue MobilitÀt der Menschen auch innerhalb des lateinischen Europa, die Glaubenskrisen und die Renaissance stimulierten gedankliche Auseinandersetzungen, in denen vor allem in den Grenzgebieten die Frage nach der IdentitÀt der lateinischen Christenheit neu gestellt und erörtert wurde.
Mythische Bilder spielten im 16. Jahrhundert wie auch noch heute eine zentrale Rolle. Das „sarmatische„ Ideal des polnisch-litauischen Adels (Szlachta) etwa sollte verschiedene ethnische und sprachliche Komponenten zu einem Ganzen verbinden. Das neu aufgegriffene Prinzip der Polarisierung, der GegenĂŒberstellung von angeblich unvereinbaren Extremen, diente zugleich der Festigung der eigenen IdentitĂ€t. Reales vermischte sich dabei mit Fiktivem, tatsĂ€chliches Geschehen mit literarischen Topoi und Allegorien.
Dr. Markus Osterrieder hat diesen Vorgang am Beispiel des damaligen polnisch-litauischen Großreiches untersucht und zeigt KontinuitĂ€ten und Wandlungen in der Wahrnehmung, Beschreibung und Beurteilung von Kriegs- und Feindbildern in Osteuropa wĂ€hrend des 16. Jahrhunderts auf. Aus der Arbeit, die auf den gesamteuropĂ€ischen Kontext eingeht und einen mentalitĂ€ts- und bewußtseinsgeschichtlichen Ansatz verfolgt, lassen sich allgemeine mentale und soziale Muster in Form von entwicklungsbedingten VerĂ€nderungen oder anthropologischen Konstanten herleiten, die den Umfang eines eventuell sich vollziehenden west-östlichen Kulturtransfers aufzeigen, aber auch Aufschluß auf die von der Forschung seltener gestellte Frage geben, ob nicht auch ein umgekehrter, von Osten nach Westen erfolgender Austausch nachzuweisen ist. Damit bietet die Untersuchung auch einen wesentlichen Beitrag zu der heftig umstrittenen Frage der Festlegung der Epochengrenze zwischen Mittelalter und Neuzeit im osteuropĂ€ischen Raum sowie ĂŒber die ideen- und bewußtseinsgeschichtliche Stellung Osteuropas im Europa des Humanismus, der Renaissance und der Reformation.
Bauer, Franz A: Das Bild der Stadt Rom im FrĂŒhmittelalter. Papststiftungen im Spiegel des Liber Pontificalis von Gregor dem Dritten bis zu Leo dem Dritten. 2005. 256 S., 97 sw Abb. 29 x 22 cm. Pb EUR 29,80 ISBN: 3-89500-437-5 L, Reichert
Antike Skulpturen in englischen Schlössern. BegrĂŒndet von Hansgeorg Oehler. Die antiken Skulpturen in Newby Hall sowie in anderen Sammlungen von North Yorkshire (= MAR XXXV) Von Dietrich Boschung und Henner von Hesberg. 2005. 4°. 352 S., 497 s/w-Abb., Ln. In Vorbereitung ISBN: 3-89500-431-6 L, Reichert
"Deambulatorium Angelorum" oder irdischer Machtanspruch. Der Chorumgang mit Kapellenkranz ­von der Entstehung, Diffusion und Bedeutung einer architektonischen Form. Donat Grueninger. 2005. 8°. 444 S., 104 Abb., Gb., EUR 49,-­ ISBN: 3-89500-377-8 L, Reichert
Selten in der Kunstgeschichte bezeichnet sich ein Objekt selbst so eindeutig wie der Chorumgang mit Kapellenkranz: Er habe Pilgern zur umgehenden Bewegung um ein Heiligengrab im Chor und als HinfĂŒhrung zu sich anschließenden Kapellen gedient. HĂ€ufig zu selbstverstĂ€ndlich ging die bisherige Forschung daher auch davon aus, dass die Entstehung und Verbreitung jenes Bauelements ausschließlich in seiner baupraktischen Funktion begrĂŒndet liege.
Die vorliegende Dissertation stellt derartige Thesen infrage. Der Autor erarbeitet die Entwicklung der Formen von den frĂŒhen Zeugnissen bis zu den Monumenten des 11. Jhs. und weist nach, dass von einer einheitlichen Funktion der ChorumgĂ€nge keine Rede sein kann, ja dass sogar die meisten ChorumgĂ€nge gar keine feststellbare Nutzung erfuhren, die ihre Gestalt hĂ€tte determinieren können. Selbst bei den oft sogenannten Pilgerkirchen erklĂ€rt sich die Bauform nicht durch die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela.
Es bleibt die Frage nach dem Grund fĂŒr die immense Verbreitung dieser Form, der im zweiten Teil der Arbeit nachgegangen wird. Der Autor vertritt die Annahme, dass der Auftraggeber Bauelemente einsetzte, um dem Publikum auf diese Weise Aussagen zu vermitteln. Architektur wird durch eine solche Sichtweise zu einem Kommunikationsprozess, in dem das Bauelement die Rolle eines kĂŒnstlerischen Kommunikationsmediums ĂŒbernimmt.
Dieser Funktion gilt es nachzuspĂŒren. Auf der Basis historischer Kenntnisse und mit Hilfe sozialgeographischer ForschungsansĂ€tze wird ein Konzept entwickelt, um den Verstehenshorizont des zeitgenössischen Kirchenbesuchers zu rekonstruieren. Es geht um das Wissen der Auftraggeber und des Publikums, und wie durch die visuellen Mittel der Architektur konkrete Aussagen reprĂ€sentiert werden konnten. Die ModalitĂ€ten und Möglichkeiten dieser ReprĂ€sentation erforscht der Autor am Beispiel der Pilgerkirchen im normannischen England und in Italien. Dabei zeigt sich die Vielfalt der Aussagen, die der Chorumgang in unterschiedlichen Situationen ermöglichte.
Diese Schrift zeigt neue Perspektiven auf, die von Formen, Funktionen und dem historischen Umfeld zu neuen Interpretationsmodellen fĂŒhren und die ein umfassenderes VerstĂ€ndnis von Architektur in ihrem Kontext anstreben.
Interessenten:
Architekturhistoriker, Kulturhistoriker, Kunstgeographen, Kunsthistoriker, Kunstsoziologen, MediÀvisten, Sozialgeographen, Pilger
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