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Reichert, Dr. Ludwig Verlag |
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Robert Fajen. Die Lanze und die Feder. Untersuchungen zum Livre du Chevalier errant. von Thomas III., Markgraf von Saluzzo. IMAGINES MEDII AEVI. InterdisziplinÀre BeitrÀge zur Mittelalterforschung. H. Brunner, E. Hösch, R. Sprandel, D. Willoweit. ( Hrsg.) Bd. 15. 316 S., 24 fb. Abb., Gb., EUR 52,- ISBN:
3-89500-303-4 L, Reichert
Die Studie analysiert und interpretiert den spÀtmittelalterlichen Roman sowie den um 1420 entstandenen Freskenzyklus in der Burg von Manta, der zu den bedeutendsten Schöpfungen der oberitalienischen Gotik zÀhlt. Durch die Verbindung von literaturwissenschaftlichen, historischen und kunstgeschichtlichen Perspektiven wird ein differenziertes und lebendigs Bild höfischer Kultur am Ende des Mittelalters gezeichnet. |
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Die Nibelungen. Sage - Epos - Mythos. Hrsg. v. Heinzle, Joachim /Klaus, Klein /Ute, Obhof. 650 S., 100 Abb. 24 cm. Gb., Reichert, Wiesbaden 2003, EUR 49,- ISBN:
3-89500-347-6 L, Reichert
Der Band bildet die Summe der gegenwÀrtigen
Forschung zu den Nibelungen und eröffnet
Perspektiven fĂŒr kĂŒnftige Arbeit an dem
Ăberlieferungskomplex, der bis auf den heutigen
Tag zu den wirkungsmÀchtigsten literarischen Mythen
im kulturellen GedÀchtnis der Deutschen gehört.
Im Zentrum dieses Bandes steht das Nibelungenlied, seine literarische Stellung in der höfischen Literatur der Zeit um 1200 und die Entfaltung des Textes in der Ăber-lieferung vom 13. bis ins frĂŒhe 16. Jahrhundert. Gegen den herrschenden Trend, den Text ohne RĂŒcksicht auf die Sage zu lesen, aus der er erwachsen ist, wird diese im Horizont aktueller kulturwissenschaftlicher Fragestel-lungen neu ins BewuĂtsein der Forschung gehoben. Breiter Raum ist der Rezeption des Nibelungenstoffs in der Neuzeit gewidmet: seiner nationalideologischen Vereinnahmung im 19. und 20. Jahrhundert, seiner Neu-formulierung in Literatur, Oper und Film sowie seiner Darstellung in der bildenden Kunst von Johann Hein-rich FĂŒssli bis in die Gegenwart.
Der Band erschien in Zusammenhang mit der Ausstellung,, Uns ist in alten Maeren ... Das Nibelungenlied und seine Weltâ. AnlaĂ der Ausstellung war der Erwerb der Nibelungenlied-Handschrift C mit Geldern der Landesbank Baden-WĂŒrttemberg, der Kulturstif-tung der LĂ€nder, der Bundesregierung und der Freifrau Christina von LaĂberg. Seit dem Jahre 2001 befindet sich die Handschrift als Eigentum der Landesbank Baden-WĂŒrttemberg und der Bundesrepublik Deutschland in der Badischen Landesbibliothek.
Aus dem Inhalt:
Joachim Heinzle (Marburg): Die Nibelungensage als europÀische
Heldensage. â Hermann Reichert (Wien): Die Nibelungensage im mittelalterlichen Skandinavien. â Elisabeth Lienert (Bremen): Perspektiven der Deutung des Nibelungenliedes. â . Nikolaus Henkel (Hamburg): Die Nibelungenklage und die *C..Bearbeitung des Nibelungenliedes.â Alois Wolf (Freiburg i.Br.): Literarische Verflechtungenund AnsprĂŒche des Nibelungenlieds.-.ElkeBrĂŒggen(Bonn): RĂ€ume und Begegnungen.
Konturen höfischer Kultur im Nibelungenlied. â Joachim Heinzle
(Marburg): Die Handschriften des Nibelungenliedes und die
Entwicklung des Textes. â Klaus Klein (Marburg): Beschreibendes Verzeichnis der Handschriften des Nibelungenliedes.â Ute Obhof (Karlsruhe): Die Handschrift C.âBernd Schirok (Freiburg i.Br.): Die Handschrift B.â Karin Schneider (Herrsching): Die Handschrift A.â Lothar Voetz (Heidelberg): Die spĂ€ten Bearbeitungen. â Klaus von See
(Frankfurt a.M.): Das Nibelungenlied â ein Nationalepos? âWerner Wunderlich (St. Gallen): NibelungenpĂ€dagogik â Peter KrĂŒger (Marburg): Etzels Halleund Stalingrad: Die Rede Görings vom 30.1.1943.â Ulrich MĂŒller (Salzburg): Die Nibelungen in Literatur, Musik und Film im 19. und 20.Jahrhundert.â Horst Albert Glaser (Torre del Lago): Das Totenschiff und die Lust am Untergang. Friedrich Hebbels Nibelungen.â Volker Mertens (Berlin): Das Nibelungenlied, Richard Wagner und kein Ende. âHeinz-B. Heller (Marburg): â... nur dann ĂŒberzeugend und eindringlich, wenn es sich mit dem Wesen der Zeit deckt ...â Fritz Langs Nibelungen-Film als âZeitbildâ. â Werner
Hoffmann (Mannheim): Werner Jansen, Das Buch Treue. â Carsten Peter Thiede (Paderborn): Die Tarnkappe. Das Nibelungenlied in Reinhold Schneiders TheaterstĂŒck: Versuch einer christlichen Rezeption? â Bernhard Greiner (TĂŒbingen): Siegfried eine JĂŒdin aus Polen: Heiner MĂŒllers Umgang mit dem Nibelungenstoff. â Claudia Hattendorff / Marcus Kiefer (Marburg): Arbeit am Nibelungenmythos.
Johann Heinrich FĂŒssli und das Nibelungenlied. â Frank BĂŒttner
(MĂŒnchen): Nibelungen-Bilder der deutschen Romantik. â Heinz-Toni Wappenschmidt(Swisttal): Nibelungenlied und Historienmalerei im 19. Jahrhundert. Wege der IdentitĂ€tsfindung.â Elisabeth von Hagenow (Hamburg) / Susanne Wernsing (Köln/Wien): Die Nibelungen in populĂ€rer Bildpublizistik. â J.A. Schmoll gen.Eisenwerth (MĂŒnchen): Der Wormser Nibelungen-Wandbildzyklus von Karl Schmoll von Eisenwerth. â Harald Kimpel/Johanna Werckmeister (Kassel): Leidmotive. Möglichkeiten der kĂŒnstlerischen Nibelungen-Rezeption seit 1945
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Krause, Karin: Die illustrierten Homilien des Johannes Chrysostomos in Byzanz. SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Reihe B. Studien und Perspektiven. Bd. 14. 368 S., 250 Abb., dav. 57 fb., 24 cm, Gb. EUR 98,- ISBN:
3-89500-320-4 L, Reichert
Das Werk ist die erste umfassende Studie der illustrierten Homilien des Johannes Chrysostomos, des wohl bedeutendsten Kirchenlehrers von Byzanz. Die bislang weitgehend unbekannten Manuskripte uhd ihre Miniaturen werden mittels neuer methodischer AnsĂ€tze umfassend prĂ€sentiert und in ihrem jeweiligen Entstehungskontext gewĂŒrdigt. Im Mittelpunkt steht die stilistische und ikonographische Untersuchung der Illustrationen sowie die Analyse ihrer verschiedenartigen TextbezĂŒge. Unter Befragung zeitgenössischer Quellen werden mögliche Benutzungsarten der Homiliare sowie die Bedeutung des Autors und seiner Texte in Byzanz diskutiert.
Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt beim 11. und 12. Jahrhundert, als die Texte selbst und ihre Bebilderung im byzantinischen Osten eine BlĂŒtezeit erfahren haben. Dabei wird immer wieder ein Blick zurĂŒck in das 10. Jahrhundert geworfen, aus dem mit vereinzelten Exemplaren die ersten bebilderten Chryosostomoshomiliare stammen. Die grĂŒndliche Beschreibung der Manuskripte und ihrer Miniaturen ermöglicht auch bislang unentdeckte Einblicke in die Organisation von WerkstĂ€tten byzantinischer Buchproduktion. Im Sinne vergleichender Betrachtungen finden zusĂ€tzlich auch illustrierte Codices anderer Textgattungen eine ausgiebige WĂŒrdigung.
Die zumeist qualitĂ€tvollen Miniaturen in Chrysostomoshomiliaren sind in ihrer Ikonographie variantenreich und in der byzantinischen Buchmalerei thematisch sogar nicht selten einzigartig. Neben reprĂ€sentativen, mit ganzseitigen Darstellungen versehenen Homiliaren, die teilweise mit dem byzantinischen Kaiserhof assoziiert sind, existieren kleinformatig bebilderte Exemplare, in denen die figĂŒrliche Initiale der hĂ€ufigste Illustrationstypus ist. Den Entstehungsvoraussetzungen und Kennzeichen dieser in der byzantinischen Buchmalerei sehr gelĂ€ufigen und dennoch zuvor weitgehend unerforschten Gattung ist ein eigenes Kapitel gewidmet. ErlĂ€utert wird dort auch, welche Rolle in Byzanz gerade die homiletische Literatur fĂŒr die Entwicklung solcher Zierbuchstaben gespielt hat. Neben Initialen einfacherer Form, fĂŒr die MusterbĂŒcher existiert haben mĂŒssen, begegnen in den Homiliaren solche, die komplexe Textinhalte auf kleinstem Raum ins Bild setzen und in der mittelalterlichen Buchmalerei ihresgleichen suchen. Bemerkenswert sind auch die in der byzantinischen Kunst sonst selten anzutreffenden Darstellungen profaner Thematik, die interessante Einsichten in die MentalitĂ€t und das Alltagsleben der Byzantiner eröffnen.
Die erstmalige systematische Analyse der verschiedenen, nicht zuletzt gottesdienstlichen Benutzungsarten chrysostomischer Texte auf der Grundlage einschlĂ€giger Quellentexte lĂ€Ăt wichtige RĂŒckschlĂŒsse auf die bestimmenden Faktoren der Homilienillustration zu. DarĂŒber hinaus verrĂ€t sie die besondere WertschĂ€tzung des Chrysostomos und seiner Schriften zur Entstehungszeit der Manuskripte. Der immense Rang des Autors, der sich in der weitreichenden liturgischen Verwendung seiner Texte niedergeschlagen hat, zeigt sich auch in bestimmten Darstellungen des Kirchenlehrers, die in Byzanz textgattungsĂŒbergreifend begegnen. Diesen verschiedenen BildentwĂŒrfen, die die göttliche Inspiration des Autors und seiner Texte propagieren, ist das SchluĂkapitel des Buches gewidmet.
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Andreas Thiel. Die Johannesbasilika von Ephesos. (SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. B 16). 256 S., 225 Abb., 24 cm, Gb., EUR 78,- ISBN:
3-89500-354-9 L, Reichert
Das Heiligtum des Theologen Johannes war eines der bedeutendsten Pilgerzentren des östlichen Mittelmeerraumes. Es lag abseits des hellenistisch-römischen Ephesos auf einem HĂŒgel in der NĂ€he des Artemisions. Seit dem 6./7. Jh. n. Chr., als das Gebiet der antiken Stadt durch natĂŒrliche VerĂ€nderungen der Topographie zunehmend unbewohnbar wurde, entstand aus der Siedlung um das Heiligtum das stark verkleinerte mittelalterliche Ephesos. Eine letzte BlĂŒtezeit erlebte diese Stadt im 14. Jh. unter der Herrschaft der Seldschuken.
Bereits seit dem Ende des 19. Jhs. wuĂte man um den genauen Ort des Heiligtums.
Nach der Publikation fand die Kirche in den spĂ€teren 50er Jahren noch Interesse als eines der BaudenkmĂ€ler, an denen eine Teilrekonstruktion versucht wurde. Daneben wurde der Bau in allgemeinen HandbĂŒchern sowie in Darstellungen und Analysen spĂ€tantiker Architektur berĂŒcksichtigt. Vor allem F.W. Deichmann verdankt man im Rahmen verschiedener Spezialuntersuchungen Arbeiten ĂŒber die Mauertechnik, die Bauplastik und zuletzt ĂŒber die Werkmarken der Kirche.
Umfangreiche Grabungen und Restaurierungen der letzten Jahrzehnte haben den Ruinenbestand bzw. -befund im Bereich des Heiligtums wesentlich verĂ€ndert. Es schien deshalb an der Zeit, bisherige Forschungen zusammenzufassen, erneut zu prĂŒfen und, wo nötig, zu korrigieren und zu ergĂ€nzen. Daneben sollten Baugruppen der unmittelbaren Umgebung, deren Publikationen von unterschiedlichem Umfang und Genauigkeit sind, mit berĂŒcksichtigt werden.
Nach einer zusammenfassenden WĂŒrdigung der verschiedenen Arbeiten zu Detailfragen des Gesamtkomplexes ist schlieĂlich eine neuen Gesamtrekonstruktion des justinianischen Heiligtums, insbesondere aber des Kirchenbaus angestrebt.
Interessenten:
Klassische ArchÀologen, Christliche ArchÀologen und Byzantinische Kunsthistoriker, Architekturhistoriker, Kunsthistoriker, Althistoriker, Theologen, Kirchenhistoriker, Epigraphen
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Wolfgang Beck. Die Merseburger ZaubersprĂŒche. IMAGINES MEDII AEVI; Band 16. InterdisziplinĂ€re BeitrĂ€ge zur Mittelalterforschung. Hrsg. von H. Brunner, E. Hösch, R. Sprandel und D. Willoweit. 2003. 500 S., 20 Abb., Ln., EUR 64,.- ISBN:
3-89500-300-X L, Reichert
Die Arbeit ist die erste ausfĂŒhrliche Monographie zu diesen bedeutenden Texten. Das umstrittene Wortmaterial wird etymologisch untersucht, in einem umfassenden kulturhistorischen Zugriff werden Fragen nach dem Kontext, der Ăberlieferungsgeschichte, den sprach- und religionsgeschichtlichen Problemen sowie funktionalen Aspekten beantwortet. |
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A New Etymological Vocabulary of Pashto. By Georg Morgenstierne, Josef Elfenbein, D. N. MacKenzie and Nicholas Sims-Williams. BeitrĂ€ge zur Iranistik, Band 23. GegrĂŒndet von Georges Redard. Hrg. von Nicholas Sims-Williams. 2003. 148 S., Ln., EUR 49,- ISBN:
3-89500-364-6 L, Reichert
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Krause, Christiane: Strategie der Selbstinszenierung. Das rhetorische Ich in den Reden Dions von Prusa. 2003. 192S. 24 cm. (Serta Graeca 16) Ln. EUR 39,- ISBN:
3-89500-322-0 L, Reichert
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Dating Tibetan Art. Essays on the Possibilities and Impossibilities of Chronology from the Lempertz Symposium, Cologne. Ed. by Ingrid Kreide-Damani. 2003. 144 S., 62 Abb, 24 cm, Gb., EUR 35,- ISBN:
3-89500-355-7 L, Reichert
During the past twelve years, international trade in Tibetan art has enjoyed an unprecedented upswing, as buyer demand has confronted limited supply. Prices have risen to dizzying heights, in line with the maxim: âThe older the piece, the higher the price.â
In order to analyze, whether such a development in prices is academically justified, and to establish transparency, Lempertz Auction House of Cologne, Germany, invited nine leading European scholars to present papers on research methods and problems relating to the dating of Tibetan art. The meeting, held amid a circle of collectors and connoisseurs took place on November 17th to 18th, 2001 at the Cologne Museum for Last Asian Art and at Lempertz Auction House.
This publication presents the revised papers of seven of the nine speakers at the Lempertz Symposium. Their diverging points of view as to the possibilities ot dating of Tibetan art are based on different scholarly approaches and reflect the freedom of academic research:
The practicing Buddhist and reincarnate high lama Loden Sherap Dagyab Rinpoche subjects the supposedly universal validity of a Western understanding of art to critical examination and confronts the Western view with a different interpretation of reality.
Roger Goepperâs dating of Sumtsek in Alchi (questioned by Lionel Fournier 2001) is corroborated by new arguments from Goepper himself and from Christian Luczanits.
Heather Stoddard presents historical and political facts that place stylistic developments within West-Tibetan art in a new, hitherto unconsidered light.
Martin Brauenâs reconstruction of an unresolved Swiss court case was a challenge for David Jackson to test the reliability of his own method of dating Tibetan art and to supplement his contribution in this publication accordingly.
Jane Casey Singerâs scholarly detective work documents just how difficult it is to establish the dating of a work of art with absolute certainty.
The intention of the Lempertz Symposium was to ignite open discussion. Further comments on opinions and conclusions expressed in this book are welcome.
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Barbara Zimmermann. Die Wiener Genesis im Rahmen der antiken Buchmalerei. Ikonographie, Darstellung, Illustrationsverfahren und Aussageintention. SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend. Hg. von Beat Brenk, Johannes G. Deckers, Arne Effenberger, Lieselotte Kötzsche. Reihe B: Studien und Perspektiven, Band 13. 2003. 336 S., 100 z. T. fb. Abb., 24 cm, Gb., EUR 49,- ISBN:
3-89500-319-0 L, Reichert
Die 48 Miniaturen der sog. Wiener Genesis (Cod. Vind. theol. gr. 31), einer prachtvollen, illustrierten Purpurhandschrift des 6. Jh., wurden jĂŒngst noch als Beleg fĂŒr die Existenz illustrierter Bibelhandschriften in jĂŒdisch-hellenistischen Kreisen gewertet; eine solche Buchrolle wurde auch als Archetyp fĂŒr den Miniaturenzyklus der Wiener Genesis angenommen. Diese Theorie beruht auf den For-schungen von Kurt Weitzmann (und in Folge der âWeitzmannschen Schuleâ), der â basierend auf der Methode des âpicture-criticismâ â eine blĂŒhende Buchmalerei schon in hellenistischer Zeit postulierte, auf welche nahezu alle antiken narrativen Zyklen zurĂŒckgingen.
Eine Forschungsgeschichte mit einer ausfĂŒhrlichen Methodendiskussion, die deutlich macht, daĂ der âSchulenstreitâ bis heute noch nicht beendet ist, leitet daher die Studie ein.
Um die von Weitzmann rekonstruierte Geschichte der antiken Buchmalerei ĂŒberprĂŒfen zu können, enthĂ€lt der erste Teil des Buches einen Ăberblick ĂŒber alle erhaltenen illustrierten Handschriften(-Fragmente) und sog. Illustrationszeugen, wobei streng nach wissenschaftlichem und narrativem bzw. antikem und mittelaherlichem Material getrennt wird. Dieser Ăberblick dient als Voraussetzung fĂŒr die den Hauptteil umfassende Analyse der einzelnen Miniaturen der Wiener Genesis. Die Resultate zu den ein-zelnen Miniaturen werden schlieĂlich in einem auswer-tenden Teil zusammengefaĂt und interpretiert.
Wichtigste Ergebnisse sind: Die Wiener Genesis ist â entgegen bisheriger Annahmen â eine Neuschöpfung des 6. J h.; der Miniaturenzyklus wurde eigens fĂŒr das Codexfor-mat geschaffen, basierend auf gĂ€ngigem Bildformular und in engstem Zusammenhang mit dem paraphrasierten Bibeltext. Alle Ungereimtheiten, die bislang als Beweis fĂŒr einen Archetyp in Rollenform angefĂŒhrt und/oder mit exegetischen Texten erklĂ€rt wurden, können aus dem engen Bild-Text-VerhĂ€ltnis innerhalb der Handschrift, aus dem Bildformular und dem zugrunde liegenden â hier rekonstruierten â Illustrationsverfahren erklĂ€rt werden.
Ăberlegungen zu MalerhĂ€nden und EntstehungsprozeĂ der Handschrift bekrĂ€ftigen diese Ergebnisse. Die Resultate der ikonographischen Analyse zusammen mit dem Ăberblick ĂŒber die Illustrationszeugen lassen den SchluĂ zu, daĂ erst mit der Akzeptanz des Codex als Buchform und dessen Eindringen in groĂe Bibliotheken im Laufe des 4. Jh. ein neuer Kunstzweig entsteht: die malerische Ausstattung von BĂŒchern diverser Gattungen fĂŒr ein breites Publikum.
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Jakob Wimpfeling. Lob des Speyrer Doms. Laudes ecclesiae Spirensis. Faksimile der Inkunabel von 1486. PfĂ€lzische Landesbibliothek Speyer, Inc. 141. Hrsg. DĂŒchting, Reinhard /Kohnle, Antje. 2000. 152 S. 12 sw. Abb. 24 cm. Gb EUR 58,- ISBN:
3-89500-101-5 L, Reichert
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Katalog der frĂŒhmittelalterlichen Fragmente der UniversitĂ€ts- und Landesbibliothek DĂŒsseldorf. Vom beginnenden achten bis zum ausgehenden neunten Jahrhundert. Bearb. v. Zechiel-Eckes, Klaus /Plassmann, Max /SchlĂŒter, Ulrich. 2003. 100 S. 30 fb. Abb. 28 cm. Gb EUR 16,- ISBN ISBN:
3-89500-351-4 L, Reichert
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Vetter, Ewald M: Der Ortenberger Altar. Beitr.: SchĂ€fer, Dorit /KĂŒhnen, Renate. 2000. VI, 156 S. 101 sw. u. 26 fb. Abb. 31 cm.Gb EUR 49,90 ISBN:
3-89500-127-9 L, Reichert
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Grammaire de lâörmuri de Baraki-Barak, (Lögar, Afghanistan), Von Charles M. Kieffer, 2002. 24 cm. 256 S., Ln, EUR 69,- ISBN:
3-89500-328-X L, Reichert
BeitrĂ€ge zur Iranistik, Band 22 gegrĂŒndet von Georges Redard, herausgegeben von Nicholas Sims-Williams
Ormuri wird in Afghanistan, im Lögar-Tal, in einer pasto- und persischsprechenden Umgebung gesprochen. Es handelt sich um eine Relikt-Sprache, die nur noch von einer kleinen Zahl von Ormuren verwendet wird, die rund um Baraki-Barak in einigen qalâa befestigten BauernhĂ€usern, ansĂ€ssig sind. Die Sprache galt bis 1959 als verschollen, als der Autor im Lögar-Tal Ormuri-Sprechern begegnete und einige SĂ€tze dieser als ausgestorben betrachteten Sprache aufnehmen konnte. Georg Morgenstierne, der die Sprache 1924 bei einem nach Kabul bestellten Ormuri-Sprecher untersucht hatte, bestĂ€tigte die Wiederentdeckung dieser Klansprache.
Bei Ormuri handelt es sich um eine Klansprache, die unter anderem deshalb ĂŒberleben konnte, weil sie in den Bazaren der Umgebung als Geheimsprache diente, und auch weil sie mit der religiösen, spĂ€tzoroastrischen Tradition eng verbunden ist, die die Ormuren noch bis ins 17. Jh. als "Feueranbeterâ pflegten.
Wie die Frage nach der Herkunft der Ormuren, so blieb auch die sprachhistorische Einordnung der Sprache unter die iranischen Sprachen lange ungeklĂ€rt. Um Geschichte und Struktur des heutigen Ormuri grĂŒndlich zu erforschen, ist eine deskriptive Grammatik des Dialekts unabdingbar. Diese Grammatik liegt mit dieser Publikation nun vor; ein phraseologisches Wörterbuch und Texte von Baraki-Barak sind zur VervollstĂ€ndigung geplant.
Charles M. Kieffer has devoted his life to the study of some of the least known languages of the Iranian family, in particular Ormuri and Parachi, on which he carried out fieldwork in Afghanistan during the years 1959 -1971 and on which he has published many important articies. As a result of these publications he is universally recognized as the worldâs leading expert in these languages.
The present volume represents the culmination of Charles M. Kiefferâs lifeâs work. Originally presented as a Paris thĂšse de doctorat dâĂ©tat in 1975, it was recommended for immediate publication by a very distinguished jury (G. Fussman, G. Lazard, G. Morgenstierne, G. Redard). Since then, the manuscript has lost nothing of its value: apart form one book in Russian, and the articies of Charles M. Kieffer himself, hardly anything has been published on the Ormuri language during the last 25 years.
The Ormuri language belongs to the Iranian family of languages, but within this family it is an isolate without dose relatives, giving it a particularly significant role in historical linguistics. lt must be regarded as certain that Ormuri will die out completely in the near future, therefore this book is not merely a work of scholarship but virtually a primary source, containing the most reliable and detailed information on a dying language.
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Heinrich von Veldeke. Eneasroman. Staatsbibliothek zu Berlin -PreuĂischer Kulturbesitz. (Ms. germ. fol. 282) Staatsbibliothek zu Berlin, PK Deutsches Historisches Museum. Wiesbaden 2003ž CD-ROM, EUR 19,90 ISBN:
3-89500-342-5 L, Reichert
Mit dem 'Eneasroman' als Teil einer virtuellen Bibliothek wird ein Blick in die faszinierende Welt der mittelalterlichen Handschriften eröffnet.
Die Geschichte vom trojanischen Helden Eneas, dessen Nachfahren Rom gegrĂŒndet haben sollen, ist der erste deutschsprachige Roman des Mittelalters. Die 1823 von der Königlichen Bibliothek in Berlin erworbene Pergamenthandschrift ist zwischen 1210 und 1220 entstanden und bietet die ausfĂŒhrlichste Ăberlieferung unter den ersten Textquellen. Die 136 Miniaturen stellen zugleich das frĂŒheste Zeugnis nachantiker Illustrationen zur antiken Eneas-Sage dar. Mit FeingefĂŒhl spiegeln die Szenen die ritterlich-höfische Lebenswelt der staufischen Zeit wider.
In diesem digitalen Faksimile ist der Buchcharakter nachempfunden. Ohne komplizierte Navigation kann durch einfaches Anklicken der Seiten wie in einem Buch geblĂ€ttert werden. Alle Abbildungen werden erlĂ€utert, und der mittelhochdeutsche Originaltext kann per Mausklick in moderne Schreibweise transkribiert oder in die moderne deutsche Sprache ĂŒbertragen werden.
Systemvoraussetzungen: Win 98 oder höher, Pentium 111, 350 MHz, CD-Rom Laufwerk ab 12x, 10 MB freie FestplattenkapazitÀt, True Color (32-Bit), Auflösung 1024 x 768
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Vom GroĂen Löwenhof zur UniversitĂ€t. WĂŒrzburg und die deutsche Literatur im SpĂ€tmittelalter. Brunner, Horst; Schmidt Hans-GĂŒnther (Hrsg.). 2002. 108 S., 54 fb. Abb., 30 cm, Gb EUR 26,- ISBN:
3-89500-312-3 L, Reichert
AnlĂ€Ălich der 600. Wiederkehr der ErstgrĂŒndung der UniversitĂ€t im Jahr 1402 fand im Herbst 2002 im Martin von Wagner Museum in WĂŒrzburg die Ausstellung "Vom GroĂen Löwenhof zur UniversitĂ€t - WĂŒrzburg und die deutsche Literatur im SpĂ€tmittelalter" statt. Die Ausstellung prĂ€sentierte zum einen noch erhaltene Zeugnisse der ErstgrĂŒndung, aber auch frĂŒhe Drucke des 8. bis 16. Jahrhunderts.
Neben groĂen Werken und Autoren wie Walther von der Vogelweide und Johann von WĂŒrzburg stehen kĂŒrzere ErzĂ€hlungen von anderen WĂŒrzburger Autoren. Den Rang WĂŒrzburgs als Literaturstadt im 14. Jahrhundert aber machen vor allem die beiden Sammler Michael de Leone und der Deutschordensritter Wilhelm von Kriweiler aus. Die SammlertĂ€tigkeit de Leones steht in engem Zusammenhang mit der Geschichte der UniversitĂ€tsgrĂŒndung in WĂŒrzburg.
Die FĂŒlle der aus dem mittelalterlichen WĂŒrzburg stammenden deutschen Texte und Autoren wirft ein Schlaglicht auf die geistige Lebendigkeit der Stadt in der damaligen Zeit und zeichnet ein anschauliches Bild der Wissensvermittlung im SpĂ€tmittelalter.
Ausstellungs- und Tagungsband sind auch zusammen erhÀltlich und kosten EUR 78,- |
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Krumeich, Kirsten: SpĂ€tantike Bauskulptur aus Oxyrhynchos. Lokale Produktion ĂuĂere EinflĂŒsse. 2 Bde. 2003. 500 S. 800 sw. u. 4 fb. Abb. 32 cm. (SpĂ€tantike FrĂŒhes Christentum Byzanz. A 12) Gb EUR 128,- ISBN:
3-89500-304-2 L, Reichert
Die mittelĂ€gyptische Provinzhauptstadt Oxyrhynchos zĂ€hlt zu den bedeutendsten FundstĂ€tten spĂ€tantiker Bauskulptur: Zwischen 1896/97 und 1934 förderten britische und italienische Papyrusgrabungen mehr als 650 Beispiele dekorativer und figĂŒrlicher Steinmetzarbeiten auf dem GelĂ€nde der oxyrhynchitischen Nord-Nekropole zutage. SĂ€ulen- und Pilasterkapitelle, ornamentierte SĂ€ulenschĂ€fte, vielfĂ€ltig dekorierte Fries-, Gesims- und Archivoltenblöcke sowie ornamental oder figural geschmĂŒckte, monolithische NischenhĂ€upter spiegeln das Formen- und Dekorrepertoire der stĂ€dtischen WerkstĂ€tten und zeugen zugleich - als Relikte aufwendigen Grabschmucks - von der Sepulkralkultur der lokalen Elite.
Die Monographie stellt erstmals die Funde in einem ausfĂŒhrlichen Katalog vollstĂ€ndig vor, ein umfangreicher Abbildungsteil fĂŒhrt die Vielfalt der ĂŒberlieferten Bauskulptur vor Augen. Der Text leistet eine systematische ErschlieĂung des Materials und ordnet es in sein spĂ€tantikes Umfeld ein. Zeitstellung und kĂŒnstlerische QualitĂ€ten der lokalen Produktion werden untersucht, das Spannungsfeld zwischen Traditionsbindung und Fortschrittspotential in den WerkstĂ€tten von Oxyrhynchos beleuchtet. EinflĂŒsse hauptstĂ€dtischer EntwĂŒrfe aus Alexandreia und Konstantinopel können aufgezeigt werden. Das ikonographische Formular wird auf religiöse Positionen der Auftraggeber und somit auf die historische RealitĂ€t in einer Stadt hin befragt, die als Exempel christlichen Lebens in die hagiographische Literatur einging.
Die Untersuchung wurde mit dem Juliana-Anicia-Preis des Jahres 2002 ausgezeichnet.
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Die spĂ€tantike Stadt und ihre Christianisierung. Hrsg. v. Brands, Gunnar /Severin, Hans G., Redakt.: Schöne-Denkinger, Angelika. 2003. 444 S., 189 Abb., 24 cm. (SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Bd. 11) Gb EUR 75,- ISBN:
3-89500-296-8 L, Reichert
Gunnar Brands, Die spÀtantike Stadt und ihre Christianisierung.
Achim Arbeiter, Die spÀtantike Stadt auf der Iberischen Halbinsel.
Franz A. Bauer, Stadtbild und Heiligenlegenden. Die Christianisierung Ostias in der spÀtantiken Gedankenwelt.
Albrecht Berger, Konstantinopel, die erste christliche Metropole.
Robert Born, Die Christianisierung der spÀtantiken StÀdte in der Provinz Scythia Minor.
Beat Brenk, Zur Christianisierung der spÀtrömischen Stadt im östlichen Mittelmeerraum.
Ortwin Daily, "Pflegeâ und Umnutzung heidnischer Tempel in der SpĂ€tantike.
Klaus S. Freiberger, Zur Urbanistik von Kanatha in hochkaiserzeitlicher und spÀtantiker Zeit.
Peter Grossmann, StĂ€dtebauliches aus Ăgypten.
Andreas Gutsfeld, Kirche und civitas in der SpÀtantike. Augustinus und die Einheit von Stadt und Land in Hippo Regius. Wolfram Hoepfner, Das Ende der Agora.
Kenneth Holum, The Christianizing of Caesarea Palaestinae.
Hans-Rudolf Mayer, Zentrumsverlagerung oder Desurbanisierung? Eine Frage zur "Christianisierungâ der spĂ€tantiken Stadt.
Karl Leo Noethlichs, Baurecht und Religionspolitik: Vorchristlicher und christlicher StÀdtebau der römischen Kaiserzeit im Lichte weltlicher und kirchlicher Rechtsvorschriften.
Alexis Oepen, Die Nutzung kaiserzeitlicher
Theaterbauten in Hispanien wÀhrend der SpÀtantike und der Westgotenzeit.
Ulrich Real, Die Bischofsresidenz in der spÀtantiken Stadt. Klaus Reidt, ArchÀologie und SpÀtantike in Anatolien - Methoden, Ergebnisse und Probleme der Ausgrabungen in Aizanoi.
Hans-Georg Sverin, Aspekte der Positionierung der Kirchen in oströmischen StÀdten.
Hilke ThĂŒr, Das spĂ€tantike Ephesos. Aspekte zur Frage der Christianisierung des Stadtbildes.
Yoram Tsafrir, The Christianization of Bet Shean (Scythopolis) and its Social-Cultural Influence on the City.
Bryan Ward-Perkins, Reconfiguring Sacred Space: from Pagan Shrines to Christian Churches.
Rainer Warland, Die spÀtantike Stadt als Leitbild und Lebensform.
Ulrike Wulf, Akören. Zur Stadtplanung und Wohnarchitektur zweier Siedlungen in Kilikien.
Orts- und LĂ€nderregister
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Dittelbach, Thomas: Rex Imago Christi. Der Dom von Monreale - Bildsprachen und Zeremoniell in Mosaikkunst und Architektur. 452 S. 34 sw. u. 57 fb. Abb 24 cm. (SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. B 12) Gb., Reichert, Wiesbaden 2003. EUR 59,- ISBN:
3-89500-317-4 L, Reichert
Dieses Buch setzt neue methodische MaĂstĂ€be in der Bewertung der historischen Quellenlage des wohl aufwendigsten und aufsehenerrgendsten Baus des 12. Jahrhundert. Ausstattung und Architektur werden sowohl nach ihrem technischen und bauarchĂ€ologischen Befund befragt als auch im Zusammenhang ihrer liturgischen Funktionen beleuchtet.
Im Mittelpunkt dieser Untersuchungen zum Dom von Monreale stehen die Bilder aus Glastesserae und Stein. Dazu gehören nicht nur der gröĂte zusammenhĂ€ngende Mosaikzyklus des Abendlandes, sondern auch die skulpturale Ausstattung des Baus wie der Königsthron, der porphyrne Salbstein und die Reste der ehemaligen Chorschranke sowie die Architektur selbst.
Sie werden sowohl nach ihrem technischen und bauarchÀologischen Befund befragt als auch im Zusammenhang ihrer liturgischen Funktionen beleuchtet.
Die Frage nach dem königlichen Auftraggeber und nach den Adressaten, den lateinischen und griechischen Klerikern und der arabisch sprechenden Bevölkerung Siziliens, verbindet sich mit der Frage nach der Rhetorik der verarbeiteten Bildsprachen und der Dialektik ihrer ErzÀhistrukturen. Diese spiegeln abbildhaft das einzigartige SelbstverstÀndnis des letzten Normannenkönigs. So entsteht, ausgehend von einem Einzelmonument, ein Panorama des soziokulturellen Zustands Europas im ausge-henden 12. Jahrhundert, dem es an aktueller Brisanz nicht fehlt.
Zum Autor:
Studium der Kunstgeschichte, Klassischen ArchĂ€ologie und Germanistik in MĂŒnchen, Wien und Florenz. Promotion in Kunstgeschichte. Habilitation in Basel.
Zur Zeit: Lehrverpflichtungen fĂŒr Kunstgeschichte des Mittelalters und der FrĂŒhen Neuzeit am Kunsthistorischen Seminar in Basel.
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Richter, Siegfried: Studien zur Christianisierung Nubiens. 2003. 216 S. 22 sw. Abb. 24 cm. (Sprachen und Kulturen des Christl. Orient 11) Gb EUR 42,- ISBN:
3-89500-311-5 L, Reichert
In der Studie werden die philologischen und archĂ€ologischen Quellen zusammengestellt, die die Christianisierung Nubiens im 6. Jh. nach Christus betreffen. Im Zentrum steht ein Bericht aus der Kirchengeschichte des Johannes von Ephesus, der durch die Kombination mit weiteren Dokumenten der miaphysitischen Kirche sowie epigraphischen Zeugnissen aus Philae und Nubien eine Reihe historischer Daten zu dieser Epoche liefert. DarĂŒber hinaus werden die frĂŒhen archĂ€ologischen Zeugnisse des Christentums, die Tempelumwandlungen sowie die ersten Kirchenbauten auf der Insel Philae und in Nubien besprochen.
In this study, the author has assembled the literary and archeological sources that illuminate the Christianization of Nubia in the sixth century. At their center stands a report from a Church History written by John of Ephesus, which, when combined with other documents concerning the miaphysite Church, as well as epigraphic evidence from Philae and Nubia, presents a series of events and dates for those time. In addition, the author discusses the early archeological evidence for Christianity on the island of Philae and in Nubia, including the conversion of temples and the earliest church buildings.
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Conermann, Stephan: Historiographie als Sinnstiftung. Indo-persische Geschichtsschreibung wÀhrend der Mogulzeit (932-1118 /1516-1707). 2003. 516 S. 24 cm. (Iran Turan 5) Gb EUR 62,- ISBN:
3-89500-291-7 L, Reichert
Heutzutage darf ein Historiker angesichts der in den vergangenen 25 Jahren in den kulturwissenschaftlich orientierten FĂ€chern gefĂŒhrten Diskussion zur Konstruktion von Geschichte und den damit verbundenen Problemen historiographischer Darstellung weder so naiv an Texte herangehen noch selbst Texte so verfassen wie etwa seine Kollegen in den 60er Jahren. In der vorliegenden Arbeit wird daher die âNarrativitĂ€tsdebatteâ, die bislang nur auf die europĂ€ische Geschichtsschreibung nach 1800 Bezug nahm, auf die Schriften vormoderner auĂereuropĂ€ischer Historiker angewandt. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von ErzĂ€hltechniken, Autorintention und Kontext persisch abgefaĂter Chroniken: Der fĂŒr ein GesamtverstĂ€ndnis notwendigen Darstellung der Genese der persischen und indo-persischen Geschichtsschreibung vom 11. bis zum 15. Jahrhundert folgt die Vorstellung von 23 ausgewĂ€hlten Autoren der Mogulzeit. Zum besseren VerstĂ€ndnis ihrer Texte steht jeweils eine Skizze des soziokulturellen Umfeldes ihrer Entstehung.
Im Hauptteil der Abhandlung wird dann die historiographische Literatur untersucht. Inwieweit hat das religiös verankerte normative muslimische GeschichtsbewuĂtsein, das den Menschen in ein göttliches VerhĂ€ltnis zu Zeit und Raum setzt, die Chroniken inhaltlich, also in ihrer Darstellung von Herrschaft und Herrschaftslegitimation, geprĂ€gt? In diesem Zusammenhang ist vor allem der Aspekt der BewĂ€ltigung irritierender Kontingenzerfahrungen in Form einer sinnstiftenden VerknĂŒpfung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den Texten wichtig. Wie werden Ereignisse der Vergangenheit einander zugeordnet? Welche Art von RationalitĂ€t bestimmt diese Zuordnung? Inwieweit ist die Geschichtsschreibung in sich selbst reflexiv hinsichtlich ihrer Struktur und ihrer Prinzipien? Bis zu welchem Grad wird Vergangenheit historisiert? Wie gehen die Geschichtsschreiber mit der Erfahrung anderer und fremder Kulturen um?
SchlieĂlich stellt sich die Frage nach narrativen Strategien zur Umsetzung normativer Vorgaben oder eigenener Vorstellungen in den jeweiligen Texten. Es geht darum zu klĂ€ren, in welchen Formen Einzelgeschichten â Personen, Ereignisse, ZusammenhĂ€nge â prĂ€sentiert und welche ErzĂ€hlmuster benutzt werden. Die Analyse der Kompositionsprinzipien der Chroniken macht die lĂ€ngerfristigen Bedingungen oder Strukturen hinter den dort geschilderten Ereignissen deutlich. In einem abschlieĂenden Kapitel steht dann nicht die Funktion, sondern die Form und der Inhalt indo-persischer Geschichtsschreibung wĂ€hrend der Mogulzeit im Vordergrund der Betrachtung. Es wird aufgezeigt, welche KontinuitĂ€ten und welche Entwicklungstendenzen sich in der mogulzeitlichen Hofgeschichtsschreibung zeigen.
Insgesamt bietet die Arbeit nicht nur eine hervorragende EinfĂŒhrung in die indo-persische Chronistik, sondern ebenso eine konsequente Umsetzung der in der kulturwissenschaftlichen âNarrativitĂ€tsdebatteâ aufgeworfenen Fragestellungen in die Forschungspraxis.
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