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Reichert, Dr. Ludwig Verlag |
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Fleischer, Andrea: Zisterzienserabt und Skriptorium. Salem unter Eberhard I. von Rohrdorf (1191-1240). 2004. 324 S., 95 Abb. 24 cm. Ln EUR 68,- ISBN:
3-89500-315-8 L, Reichert
Im Zentrum dieser Arbeit steht das Zisterzienserkloster Salem, das 1134 gegrĂŒndet wurde und durch seine NĂ€he zum Bodensee in eine Kulturlandschaft eingebunden ist. Zu nennen sind die Klöster Reichenau, St. Gallen, WeiĂenau, Weingarten, die Konstanzer Dombibliothek und auch das weiter entfernt gelegene Zwiefalten.
Unter dem fĂŒnften Abt von Salem, Eberhard I. aus der einflussreichen Familie der Grafen von Rohrdorf bei MeĂkirch, erlebte das Zisterzienserkloster eine wirtschaftliche ProsperitĂ€t, die auch dem Skriptorium einen ersten Höhepunkt beschied.
In einer ausfĂŒhrlichen palĂ€ographischen Untersuchung wird die Salemer Schreibschule dieser Zeit rekonstruiert, und in einem kunsthistorischen Teil werden die verschiedenen Initialstile der Werkstatt untersucht.
Auf diesen Grundlagen basieren die nachfolgenden Fragestellungen, inwieweit die Ausstattung der Salemer Handschriften mit den rigiden Statuten des Zisterzienserordens konform ist und den Ă€sthetischen Vorstellungen des bedeutendsten Zisterziensers Bernhard von Clairvaux entsprechen. Dabei wird das Skriptorium sowohl im Vergleich mit seinem zisterziensischen Schwesterkloster Kaisheim betrachtet als auch im Spannungsfeld seiner Eingebundenheit in eine bereits bestehende Klosterlandschaft â hervorzuheben sei das Kloster Weingarten unter Abt Berthold und Zwiefalten mit Reinhard von Munderkingen. Im Folgenden wird die Wissenschaftspflege der Zisterzienser behandelt sowie zusammengestellt, welche Texte in der Salemer Klosterbibliothek zu Beginn des XIII. Jahrhunderts abgeschrieben und gesammelt wurden. SchlieĂlich erfĂ€hrt die eigene literarische Produktion eine besondere WĂŒrdigung. Aus der Feder eines gewissen Johannes Gallus sind Gedichte auf Dietheim von Krenkingen, dem Abt von der Reichenau und Bischof von Konstanz, der in Salem seine letzte RuhestĂ€tte fand, ebenso ĂŒberliefert wie ein Epitaphgedicht auf zwei bislang unbekannte Grafen, die als Mitglieder der Familie des Eberhard von Rohrdorf identifiziert werden konnten und als Laien in Salem ebenfalls eine Grabliege erhielten.
Einen besonderen Höhepunkt bilden aber die Verse des Johannes Gallus ĂŒber den Staufer Philipp von Schwaben, der 1208 in Bamberg hinterrĂŒcks ermordet wurde. Diese werden mit anderen zeitgenössischen Gedichten ĂŒber den Königsmord zu Bamberg verglichen. Ferner wird eine Vision ĂŒber ein Eucharistiewunder â auf Abt Eberhards Veranlassung in Salem niedergeschrieben â in dieser Arbeit nach der Urfassung ediert.
Mit der Zusammenstellung der Texte, die in Salem gesammelt wurden, und der WĂŒrdigung der eigenen literarischen Produktion gelang es, das bislang gĂŒltige Bild zu revidieren, dass Eberhard von Rohrdorf ein nĂŒchterner Zisterzienser gewesen wĂ€re, der sich um kulturelle Angelegenheiten wenig Verdienste erworben hĂ€tte. Vielmehr förderte und kultivierte der Zisterzienserabt die Hagiographie und die Visions- und Mirakelliteratur sowie die Memoria an Menschen, die mit Salem verbunden waren, in hohem MaĂe.
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Contributions to Tibetan Studies, Edited by David P. Jackson, Vol. 2. Die Statue und der Tempel des Arya Va-ti bzang-po. Ein Beitrag zu Geschichte und Geographie des tibetischen Buddhismus. Von Franz-Karl Ehrhard. 2004. 656 S. 65 Abb. und Faltkarte, Ln., EUR 98,- ISBN:
3-89500-306-9 L, Reichert
Studie zum Kult des Bodhisattva Avalokitesvara in Mang-yul sKyid-grong im sĂŒdwestlichen Tibet anhand eines PilgerfĂŒhrers des Brag-dkar rta-so sPrul-sku Chos-kyi dbang-phyug (1775â 1837). Neben der annotierten Ăbersetzung dieses als Manuskript erhaltenen Werkes werden weiterhin zwei als Blockdrucke erhaltene Texte aus dem 16. Jh. vorgestellt, die als Ă€lteste xylographierte PilgerfĂŒhrer des tibetischen Kulturraumes gelten. Damit kann die religiöse Geographie einer Region erhellt werden, die einen zentralen Platz im kulturellen GedĂ€chtnis der Tibeter einnimmt. Die fĂŒr die Tibetologie und verwandte Disziplinen erstmals zugĂ€nglich gemachten Quellen enthalten auch Lobpreise fĂŒr das Standbild aus der Feder verschiedener Vertreter der Inkarnationsreihe der Dalai Lamas.
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Böhm, Stephanie: Klassizistische Weihreliefs. Zur römischen Rezeption griechischer Votivbilder. 2004. 132 S., 81 Abb. 29 cm. (Palilia 13) Pb EUR 22,- ISBN:
3-89500-383-2 L, Reichert
In diesem Band werden römische Marmorreliefs mit Götterbildern vorgestellt, die in der Art klassischer Weihreliefs gestaltet sind. Es handelt sich um klassizistische Arbeiten der spĂ€ten Republik und Kaiserzeit, die sich am Vorbild der griechischen Votive orientieren, diese aber nicht kopieren. Die eigenstĂ€ndige Leistung der klassizistischen Bildhauer besteht darin, eklektische Neuschöpfungen geschaffen zu haben, deren Charakter sich in der Rezeption von Bildkompositionen und Figurentypen sowie in der architektonischen Gestaltung und im Format offenbart. Im Hinblick auf die Figurentypologie bediente man sich auch der Anregungen, die spĂ€tklassische Urkunden- und Grabreliefs boten. Doch nicht nur retrospektive ZĂŒge kennzeichnen die Reliefs als klassizistische Neuschöpfungen. Oft flieĂen beim eklektischen Kombinieren auch Elemente des zeitgenössischen Bildrepertoires ein.
Bemerkenswert ist indes die Stilsicherheit, durch die sich klassizistisch arbeitende WerkstĂ€tten auszeichnen. Stilformeln der Klassik werden derart gekonnt eingesetzt, daĂ ein Relief, dessen Figurenschmuck zum gröĂten Teil aus eklektischen Neuschöpfungen besteht, einen ungewöhnlich klassischen Eindruck evoziert.
Besonders enge Verbindungen bestehen zwischen den klassizistischen Reliefs und den verschiedenen DenkmĂ€lergattungen des römischen Ausstattungsluxus. Innerhalb des römisch-klassizistischen Kunstbetriebes muĂ fĂŒr die klassizistischen Weihreliefs jedoch der Status einer eigenstĂ€ndigen DenkmĂ€lergattung postuliert werden.
Joining Greek tradition was seeked by the sculptors who produced the marble reliefs dealt with in this study: reliefs which are held in the manner of Greek classical votive reliefs. But in fact they are no productions of the fifth or fourth century B.C., but classicist creations, dating of the late Roman Republican or imperial period. The artistâs aim was not to copy the classical prototypes. They were understood as source of inspiration. The results were creations of obviously ecclectic character basing on the reception of pictorial compositions and typology of Greek relief art. There are many features in common with other categories of Roman decorative art. Nevertheless the function of the classicist votive reliefs was not purely decorative.
Ăber die Autorin:
Prof. Dr. Stephanie Böhm, geb. 1958, Studium der Klass. ArchĂ€ologie, Vor- und FrĂŒhgeschichte und Alten Geschichte in Heidelberg und Bonn. Promotion 1986 in Heidelberg. Reisestipendium des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts 1986-87. 1988-1995 Wissenschaftliche Assistentin am ArchĂ€ologischen Institut Bonn. 1994 Habilitation in
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Bumiller, Manfred: Tropfenförmige AnhĂ€nger. Typologie frĂŒhislamischer Bronzen der Bumiller-Collection. 2002. 294 S., 195 Abb. 30 cm. (Museum f. FrĂŒhislam. Kunst in Bamberg 6) Pb EUR 120,- ISBN:
3-88226-871-9 L, Reichert
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FĂŒrbeth, Frank: Heilquellen in der deutschen Wissensliteratur des SpĂ€tmittelalters. 2004. 452 S. 24 cm. (Wissenslit. im Mittelalter 42) Ln EUR 59,- ISBN:
3-89500-396-4 L, Reichert
Dieses Buch behandelt die Genese einer Textgattung, die im spĂ€tmittelalterlichen Italien anlĂ€Ălich der Analyse und Beschreibung der Wirkkraft natĂŒrlicher Heilquellen entwickelt wurde. Es verfolgt die Rezeption dieser Textgattung im deutschen Raum und ihre Diversifizierung im Zusammenhang mit unterschiedlichen Gebrauchsinteressen von akademischen Ărzten und medizinischen Laien.
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The Baloch and Their Neighbours. Ethnic and Linguistic Contact in Balochistan in Historical and Modern Times. [Afghanistan] Hrsg.: Korn, Agnes /Jahani, Karina. 2004. 380 S., 10 Ktn 24 cm. Gb EUR iVb ISBN:
3-89500-366-2 L, Reichert
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Stadler, Martin A: Ăgyptische Mumienmasken im Martin von Wagner Museum der Julius-Maximilians-UniversitĂ€t WĂŒrzburg. (Schenkung GĂŒtte). 120 S., 19 sw. u. 16 fb. Abb. 24 cm. Gb. L. Reichert, Wiesbaden 2004. EUR 29,-
12. Januar 2005 ISBN:
3-89500-361-1 L, Reichert
Auf den ersten Blick wĂ€re zu erwarten, daĂ ein fĂŒr die altĂ€gyptische Kultur derart prominentes Charakteristikum wie Mumienmasken ein wohlerforschtes Gebiet ist. Wem fielen nicht herausragende Beispiele wie die goldenen Masken der Tuja oder des Tutanchamun ein? Doch hĂ€ufig ist in der Ăgyptologie gerade das in der öffentlichen Wahrnehmung Typische nur unzureichend oder gar nicht erforscht, was an der gewaltigen MaterialfĂŒlle liegt, der nur wenige Ăgyptologen gegenĂŒberstehen. So sind auch die Mumienmasken ein bislang von der Ăgyptologie nur oberflĂ€chlich gestreiftes Gebiet. Fragen der Datierung und der Provenienz sind noch nicht voll befriedigend beantwortet, ebenso wurden das ikonographische Programm und damit die religiösen Aussagen, die aus den Mumienmasken abzuleiten sind, kaum systematisch diskutiert.
Der vorliegende Band beschĂ€ftigt sich mit diesen Fragen aus AnlaĂ der Veröffentlichung von zwölf bislang unpublizierten Ă€gyptischen Mumienmasken, die sich heute im Martin von Wagner Museum der UniversitĂ€t WĂŒrzburg befinden. Sie wurden vom Privatsammler Friedrich GĂŒtte der UniversitĂ€t WĂŒrzburg geschenkt, wobei die Herkunft unbekannt ist. Diese Masken sind weder stilistisch noch chronologisch eine homogene Gruppe. Auch ihr Erhaltungszustand ist ganz unterschiedlich.
Deshalb ist es nötig, zunĂ€chst ĂŒber den kunsthistorischen Vergleich eine Datierung und Provenienz zu etablieren, um dann diese StĂŒcke in Farbabbildungen erstmals der Ăffentlichkeit vorzulegen. Zwar ist die grobe chronologische Einteilung in die ptolemĂ€ische bis frĂŒhkaiserzeitliche Epoche fĂŒr die WĂŒrzburger Gruppe eindeutig, doch ist dies bei einer 400jĂ€hrigen Zeitspanne nur eine grobe Datierung. In dieser Arbeit ist versucht worden, diese nĂ€her einzugrenzen.
Da die meisten Masken mit einem reichen Bildprogramm dekoriert sind, darf auch der religionshistorische Hintergrund nicht vernachlĂ€ssigt werden. Zwar haben andere Museen schon in ihren Katalogen fĂŒr einzelne Masken kurze ErlĂ€uterungen gegeben, aber die Ikonographie nicht als System aufgearbeitet. Hier werden nun die Bilder und Symbole auf den WĂŒrzburger Masken erstmals unter Einbeziehung der Textquellen systematisch erlĂ€utert und in einen ĂŒbergreifenden Gesamtzusammenhang gestellt.
Dadurch wird ein Beitrag zur Ă€gyptischen Totenreligion in der spĂ€tptolemĂ€ischen und frĂŒhkaiserzeitlichen Epoche geleistet, als die altĂ€gyptische Kultur sich bereits knapp 300 Jahre lang mit der hellenistischen Kultur in einem Spannungsfeld befand. Die Abgrenzung gegenĂŒber dem Hellenismus oder Ăffnung ihm gegenĂŒber wird auch an den Mumienmasken deutlich. In den Kapiteln, die die religiöse Bedeutung der Mumienmasken fĂŒr die Ăgypter und das Bildprogramm erlĂ€utern, richtet sich der Band nicht nur an den Fachmann, sondern auch an den am Altertum interessierten Laien.
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Stephan-Chlustin, Anne: Artuswelt und Gralswelt im Bild. Studien zum Bildprogramm der illustrierten Handschriften. Imagines Medii Aevi Bd. 18. InterdisziplinÀre BeitrÀge zur Mittelalterforschung. Hg. H. Brunner, E. Hösch, R. Sprandel, D. Willoweit. 2004. 360 S., 78 Abb. 24 cm. Ln EUR 68,- ISBN:
3-89500-357-3 L, Reichert
Diese Arbeit ist den sechs ĂŒberlieferten illustrierten Parzival-Handschriften gewidmet: den beiden MĂŒnchner Handschriften G (Cgm 19) und Gk (Cgm 18), den aus der elsĂ€ssischen Werkstatt Diebold Laubers stammenden Handschriften m (Cod. Vindob. 2914), n (Cgp. 339) und o (Ms M 66 Dresden) und dem Berner Codex Gx (Cod. AA 91), der mit den Lauber-Handschriften den sog. Volkshandschriften zugerechnet wird.
Sie hat zwei Untersuchungsschwerpunkte. Der erste gilt nach einer Darstellung von Ăberlieferung, Datierung, Aufbewahrung, Schrift, Texteinrichtung und Ausstattung der Codices der Charakterisierung des kĂŒnstleri-schen Ausdrucks der Bilder dieser Handschriften, die mit Ausnahme des Cgm 19 nicht faksimiliert sind, und beschĂ€ftigt sich zum einen mit Technik, Zeichen- und Malstil und Koloristik, zum andern mit der Darstellungsweise in den Kategorien Person, Tier, Architektur, Landschaft und Komposition. Eine vollstĂ€ndige und genaue Bestandsaufnahme soll dazu beitragen, das Negativurteil ĂŒber die Bebilderung einiger Handschriften zu ĂŒberprĂŒfen, besonders jener aus der Lauber-Werkstatt, und sie einer vorurteilsfreieren Betrachtung zuzufĂŒhren. Das Ziel dieser Bestandsaufnahme ist nicht die Einordnung in das kunsthistorische Umfeld, auch wenn entsprechende Vergleiche vorgenommen werden, sondern die Herausarbei-tung der stilistischen Merkmale der verschiedenen Bildversionen der Parzival-Handschriften. Der zweite Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Text-Bild-Beziehungen. Beide Untersuchungsschwerpunkte berĂŒcksichtigen die gelegentlich gestellte Forderung nach einer Einzelanalyse der Manuskripte.
Fragen der Sachkultur, Kleidung und RĂŒstung werden â soweit erforderlich fĂŒr die Ikonographie und dieInterpretation der Rezeption der Dichtung - von Fall zu Fall und ansonsten nur marginal gestellt.
Die Arbeit stĂŒtzt sich zunĂ€chst in allen FĂ€llen auf die per-sönliche Autopsie der Handschriften. Die Beschreibung des kĂŒnstlerischen Ausdrucks erfolgt ohne strenge Be-achtung des dreistufigen Prinzips nach E. Panofsky â vorikonographische Beschreibung (und pseudoformale Analyse), ikonographische Analyse, ikonologische Interpretation â auf der Basis eingehender PrĂŒfung der Ori-ginale hinsichtlich Technik und Stil und fĂŒr alle Bilder vorgenommener Farbnotate. Die ikonographische Beschreibung in den Kapiteln der Text-Bild-Analyse sucht nach gröĂtmöglicher Genauigkeit.
Die Text-Bild-Analyse setzt die Bildinhalte in Beziehung zum erzĂ€hlten Bericht. Sie untersucht die Methode antizipierender, retrospektiver oder paralleler Begleitung des Textes durch das Bild. Sie ĂŒberprĂŒft die Textkenntnis des Rubrikators anhand seiner Bebilderungsvorgaben und die des Illustrators, indem sie Indizien seiner Textkennt-nis oder mangelnden Textkenntnis aufsucht. Sie untersucht die Themenauswahl mit dem Ziel, Einsicht in die Funktion des Bildprogramms zu gewinnen, und versteht und befragt es als Medium der Rezeption und Interpretation der Dichtung durch Rubrikator und Illustrator. Eine Synopse der Bebilderungssysteme und ihrer szenisch-in-haltlichen oder ikonographischen Beziehungen soll der Auffindung von Indizien einer Bildtradition der *G- und *D-Handschriften dienen.
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Buchmalerei in Freiburg im Breisgau. Ein Zisterzienserbrevier aus dem frĂŒhen 14. Jahrhundert. Zur Geschichte des Breviers und seiner Illumination. Von Judit Raeber. 2003. 408 S. 85 s/w und 78 fb. Abb, Gb. EUR 98,- ISBN:
3-89500-321-2 L, Reichert
Mit dem Thema âBrevierâ befasste sich vor allem die theologische Forschung, wobei das Gebet im Vordergrund stand. Die âGebetstrĂ€gerâ frĂŒhen Datums â deren Ursprung, Konzept, kĂŒnstlerische Ausstattung, Handhabung â wurden bislang von der Fachwelt nicht oder nur am Rande behandelt. Es war deshalb der Autorin ein Anliegen, auf diesem interessanten Gebiet einen Forschungsbeitrag zu leisten.
Vorgestellt wird eine aussergewöhnliche, kurz nach 1300 im Raum Freiburg i. B. entstandene illuminierte Brevierhandschrift. Dieses so genannte Luzerner Brevier, ehemals fĂŒr ein Zisterzienserkloster eingerichtet, ist ein reprĂ€sentativer Zeuge oberrheinischer Buchmalerei jener Zeit. Der Codex besticht durch seinen hohen kĂŒnstlerischen Gehalt ebenso wie durch die zum Teil unkonventionelle Wahl der Illustrationen.
Erfreulicherweise ist es geglĂŒckt, den Auftraggeber zu eruieren, die WerkstĂ€tte zu lokalisieren sowie die spĂ€tere Uberlieferungsgeschichte relativ geschlossen zu rekonstruieren.
Bei der Stilanalyse kristallisierte sich ĂŒberraschend eine enge Verwandtschaft heraus mit der berĂŒhmten Weltchronik des Rudolf von Ems, so dass eine WerkstattidentitĂ€t der beiden Handschriften angenommen werden darf. Diese Mutmassung enthĂ€lt einige Brisanz: Die Weltchronik wurde mangels Hinweisen auf Auftraggeber bis vor kurzem aufgrund stilistischer Kriterien nach Konstanz eingeordnet, in jĂŒngster Zeit palĂ€ographischer Eigenheiten wegen nach ZĂŒrich.
Buchgeschichtliche Aspekte zum Brevier allgemein werden in einem separaten Teil behandelt. Unter anderem wird auch die Frage der Herkunft aufgeworfen:
Spanien â Wiege des Breviers? Ein weiteres Thema ist die Benutzung des Breviers im gemeinsamen Chorgebet. Aufgrund des vorgestellten Zisterzienserbreviers lag es nahe, sich mit den Zisterziensern zu befassen und deren Offizium zu untersuchen, um dann dem Ergebnis AllgemeingĂŒltigkeit zuzuschreiben.
Im letzten Teil findet sich eine minuziöse Aufarbeitung der Geschichte der Brevierillumination seit Anbeginn. Diesem langjĂ€hrigen Desiderat ist die Autorin nachgekommen, zum einen, um das Luzerner Brevier auch in diesem Kontext betrachten zu können, zum andern, um eine kĂŒnftige Basis zu schaffen fĂŒr weitere Studien auf diesem Gebiet.
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Kataloge der UniversitÀtsbibliothek Heidelberg. Band VI. Die Codices Palatini germanici in der UniversitÀtsbibliothek Heidelberg. (Cod. Pal. germ., 1-181) Bearb. Karin Zimmermann unter Mitwk. von Sonja Glauch, Matthias Miller und Armin Schlechter. 2003. 636 S., 41 z. T. fb. Abb., 29 cm, EUR 138,- ISBN:
3-89500-152-X L, Reichert
Die Codices Palatini germanici (Cod. Pal. germ.) bilden heute die Ă€lteste, ĂŒber Jahrhunderte gewachsene gröĂere Sammlung deutscher Manuskripte, die geschlossen erhalten ist. Ăberwiegend handelt es sich bei den Palatini germanici um die volkssprachigen Anteile der SchloĂbibliotheken der Heidelberger KurfĂŒrsten und ihrer Familien. Die insgesamt 848 Handschriften waren bis zum DreiĂigjĂ€hrigen Krieg Teil der zu ihrer BlĂŒtezeit weltberĂŒhmten Heidelberger Bibliotheca Palatina. Unter dieser Bezeich-nung werden im Kern die BuchbestĂ€nde der UniversitĂ€t, der Stiftsbibliothek in der Heiliggeistkirche und der SchloĂbibliothek der KurfĂŒrsten von der Pfalz verstan-den, die von KurfĂŒrst Ottheinrich (1502 â 1559; reg. 1556 â 1559) vereinigt worden waren. Durch wertvolle ZugĂ€nge wurde sie auch spĂ€ter noch vermehrt. Etwa ein Drittel des Gesamthestandes ĂŒberliefert Medizinisches und AIchemisches. Die zweitgröĂte Gruppe ist die der theologischen Codices. Etwa 120 Handschriften lassen sich den Historici zuordnen. Erst an vierter Stelle sind die gut 100 Handschriften zu verzeichnen, die mittelhochdeutsche und frĂŒhneuhochdeutsche Literatur ĂŒberliefern.
Auf ausdrĂŒcklichen Wunsch des Papstes war die Bibliothek nach der Eroberung Hcidelbergs durch katholische Truppen im Jahr 1622 dem Vatikan als Kriegsbeute ĂŒbergeben worden. Insgesamt gelangten so etwa 3500 Handschriften und mindestens 12.000 gedruckte Titel nach Rom. Die lateinischen, griechischen und hebrĂ€ischen Handschriften sowie die Gesamtzahl der Drucke befindet sich noch heute dort, wĂ€hrend die Codices Palatini germanici aufgrund von Vereinbarungen, die wĂ€hrend der Pari-ser Friedensverhandlungen getroffen worden waren, 1816 nach Heidelberg zurĂŒckkehrten.
Der erste Band der neu bearbeiteten Kataloge der UniversitĂ€tsbibliothek Heidelberg umfaĂt den Signaturenab-schnitt der Codices Palatini germanici 1 bis 181. Am Anfang stehen im hier behandelten Signaturensegment ver-schiedene Texte und Sammelhandschriften astrologisch-astronomischen Inhalts. Einen umfangreichen Bestandteil mit ĂŒberwiegend theologischer Literatur leiten zwei mehrbĂ€ndige illuminierte Ăbersetzungen der Bibel aus den WerkstĂ€tten Ludwig Henfflins (Cod. Pal. germ. 16â 18) und Diebold Laubers (Cod. Pal. germ. 19â23) ein. Reformatorisches Schrifttum ist in dem beschriebenen Teil-bestand unter anderem durch Abschriften von Predigten Martin Luthers vertreten (Cod. Pal. germ. 41â49). Hierun-ter befindet sich auch ein aus dem Jahr 1530 stammendes Autograph des Reformators (Cod. Pal. germ. 40). Es folgen einige Handschriften mit literarischen Texten. Hierzu gehören beispielsweise der âAckermann aus Böhmenâ des Johannes von Tepl (Cod. Pal. germ. 76), der Prosaroman âPontus und Sidoniaâ (Cod. Pal. germ. 142) oder der âHerpinâ Elisabeths von Hessen-Nassau (Cod. Pal. germ. 152). Aus dem Besitz beziehungsweise dem Umfeld der fĂŒr ihre literarischen Interessen bekannten PfalzgrĂ€fin Mechthild (1419â1482) stammen unter anderem ein Manuskript mit den âTranslatzenâ des Niklas von Wyle (Cod. Pal. germ. 101)und ein Exemplar des âBuchs der Beispieleâ von Antonius von Pforr(Cod. Pal. germ. 84).
Interessenten:
Historiker, Kunsthistoriker, Germanisten, Studierende und Lehrende der FĂ€cher Mittellatein, Philosophie, Theologie, Handschriftenkunde.
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Erdmann, Ulrich: Römische Spuren im Burgund. Ein archĂ€ologischer ReisefĂŒhrer. 200 S., 80 sw. u. 29 fb. Abb., 24 cm., Gb., L. Reichert, Wiesbaden 2004. EUR 19,90 ISBN:
3-89500-352-2 L, Reichert
Wer wissen wollte, was sich in der Region Burgund nach der Eroberung Galliens durch Caesar bis zum Erlöschen des römisch-mediterranen EinfluĂes in der SpĂ€tantike tat und wie sich die verstreuten Spuren zu einem verstĂ€ndlichen Bild zusammensetzen lassen, hatte es schwer, sich zu orientieren.
Der hier vorgelegte Wegweiser mit archĂ€ologischem Schwerpunkt, die erste Veröffentlichung dieser Art fĂŒr Burgund in deutscher Sprache - ist fĂŒr ein kulturgeschichtlich interessiertes Publikum geschrieben. Die historische EinfĂŒhrung beleuchtet die Auswirkungen der römischen Annexion Galliens fĂŒr die Unterlegenen und die Sieger und zeigt den Wettbewerb keltischer Traditionen und römisch-mediterraner EinflĂŒsse auf Kunst, Handwerk, Religion und Siedlungsformen.
Die Veröffentlichung erschlieĂt die gesamte Region Burgund mit dem archĂ€ologisch bedeutenden Ort Autun als Ausgangspunkt: Den Angaben zur antiken Stadtgeschichte folgt eine Beschreibung der noch aufstehenden Ruinen von zwei augustĂ€ischen Doppeltoren, eines gallo-römischen Umgangstempels mit mĂ€chtiger Turmfassade, eines Theaters und einer monumentalen Grabpyramide. Um sich dem Bild der römisch geprĂ€gten HĂ€duerstadt noch mehr zu nĂ€hern, werden weitere historisch ĂŒberlieferte Bauwerke, die Ergebnisse frĂŒherer Ausgrabungen sowie die vielseitigen Sammlungen des MusĂ©e Rolin und des Lapidariums vorgestellt. In Ă€hnlichen, den Besonderheiten der Orte angepaĂten Miniaturen entsteht das Stadt- und Landpanorama einer zentralfranzösischen Kulturlandschaft in römischer Zeit, wie sie schlieĂlich die Franken und andere aus dem Osten hereindrĂ€ngende StĂ€mme vorgefunden haben. Die Römischen Spuren in Burgund dokumentieren gleichzeitig, daĂ StĂ€dte wie Sens, vielleicht auch Chalon-sur-SaĂŽne an stĂ€dtbaulicher Pracht und an LebensqualitĂ€t Autun nicht wesentlich nachgestanden haben dĂŒrften. Den Beweis dafĂŒr liefern Hunderte von markanten Objekten in den groĂartigen Museen, von denen eine Auswahl in dieser Veröffentlichung vorgestellt wird. Dieser Band ist ein ausgezeichneter Reisebegleiter fĂŒr archĂ€ologisch interessierte Reisende.
Ăber den Autor:
Ulrich Erdmann, Jahrgang 1938, war bereits als Absolvent eines humanistischen Gymnasiums in Berlin von der griechisch-römischen Antike und ihren EinflĂŒssen auf das Werden unserer Kultur gefesselt. Nach privaten und auf einzelnen Gebieten am Institut fĂŒr klassische ArchĂ€ologie der UniversitĂ€t TĂŒbingen ergĂ€nzten Studien sowie nach einem erfolgreichen, von juristischen Veröffentlichungen begleiteten Berufsleben als Justiziar setzt er nunmehr einen neuen Schwerpunkt in der römischen ProvinzialarchĂ€ologie der Region Burgund. Ein Domizil bei Autun dient ihm seit Jahren als Basis fĂŒr die unmittelbare Erkundung der burgundischen AusgrabungsstĂ€tten und Museen. Als Mitglied der SociĂ©tĂ© Ăduenne, Autun, ist er der regionalen Pflege des gallo-römischen Erbes eng und aktiv verbunden.
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Wulf, Christine: Die Inschriften der Stadt Hildesheim. 2 Bde/Tle. 2003. 900 S., 119 sw. u. 1 fb. Abb. 27 cm. (Dt. Inschr. 58)(Die Dt. Inschr. Göttinger Reihe 10) EUR 99,- ISBN:
3-89500-327-1 L, Reichert
Dieser Band bietet eine kommentierte Edition der Texte von insgesamt 781 InschriftentrĂ€gern sowie Jahreszahlen und Initialen von weiteren 178 Objekten. Die Arbeit ergĂ€nzt die neueren historischen und kunsthistorischen Forschungen zu herausragenden StĂŒcken der Hildesheimer KirchenschĂ€tze. Schwerpunkte des mittelalterlichen Bestandes bilden die Inschriften der Stiftermemorie Bischof Bernwards aus dem frĂŒhen 11. Jahrhundert, sowie Texte auf den kunsthandwerklich herausragenden StĂŒcken der Kirchenausstattungen des 12. und 13. Jahrhundert mit ihren theologisch und sprachlich raffiniert konzipierten Text-Bild-Programmen. Aus der frĂŒhen Neuzeit sind zahlreiche von bĂŒrgerlicher Gelehrsamkeit geprĂ€gte Inschriften an den Hildesheimer BĂŒrgerhĂ€usern von Interesse. FĂŒr diesen im Zweiten Weltkrieg nahezu vollstĂ€ndig zerstörten Bestand bietet die Edition auf der Grundlage Ă€lterer Quellen ein sehr dicht gefĂŒgtes Bild der alten Fachwerkstadt Hildesheim.
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Cruikshank Dodd, Erica: Medieval Painting in the Lebanon. Durchgehend englischer Text. 448 S., 371 sw. u. 94 fb. Abb., 31 cm. (Sprachen und Kulturen des Christl. Orient 8) Gb. L. Reichert, Wiesbaden 2004. EUR 248,- ISBN:
3-89500-208-9 L, Reichert
Christians in Lebanon have been painting their churches ever since the time of Christ hut their work is largely unknown. Presently, the larger study of Byzantine painting has barely touched upon medieval Lebanon and very linie has been published on a closely connected group of paintings in medieval Syria.
This study of Medieval Painting in the Lebanon approaches Lebanese paintings from two aspects. In the first place, Erica Dodd describes twenty-six monuments still visible today and, in a few cases, what was there before it disappeared during the course of the work. A dose description of the paintings and the painted inscriptions that explain them is given in the catalogue, including a black-and-white illustration of every painting. The main body of the text then discusses the paintings as a group, including chapters on history, architecture, iconography and style.
These chapters expiore and attempt to explain relationships between Lebanese painting and other paintings in contemporary, Christian communities. Ideas moved with great rapidity across the Mediterranean during the twelfth and thirteenth centuries and the Lebanese frescoes reflect the vigorous and colourful society of Outremer. Among all historical circumstances since the fall of the Ro-man Empire, the Crusades had the most far-reaching impact on European history and culture. Arab history was not unaffected by the Crusades hut the greater impulse was from the East to the West. For the Arabs, the Crusades were only an interlude of two centuries, whereas the Crusades changed the face of Europe. There were momentous impulses that reached across the seas at this time, not the least of them being the burgeoning commerce of the silk route and the approach of the Mongols. Lebanese painting reflects changes of this kind during this period. They not only illumine our understanding of medieval history in the Mediterranean basin, hut also our understanding of the East and the West we experience today.
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Abitare in città . La Cisalpina tra impero e medioevo. Leben in der Stadt. Oberitalien zwischen römischer Kaiserzeit und Mittelalter. Hrsg.: Heinzelmann, Michael /Ortelli, Jacopo. 2004. 240 S., 205 sw. Abb. 29 cm. (Palilia 12) Kt EUR 39,- ISBN:
3-89500-314-X L, Reichert
In der SpĂ€tantike erlebten die StĂ€dte im Kernland des Römerreiches einen tiefgreifenden Wandel: Mit der SchwĂ€chung des Zentralstaates war das römische Modell stĂ€dtischen Zusammenlebens kaum mehr aufrechtzuerhalten und Siedlungen nahmen ein immer unterschiedlicheres Gesicht an,je nachdem, ob sie etwa als Bischofssitz oder Herrscherresidenz neue Funktionen ĂŒbernahmen oder zum Agrarzentrum herabsanken. Traditionelle Strukturen urbanen Lebens lösten sich allmĂ€hlich auf oder wurden sogar gewaltsam zerbrochen und die mittelalterliche Stadtlandschaft begann sich zu formen.
ArchÀologisch lassen sich diese Entwicklungen anhand der Wandlungen im Wohnbau besonders gut fassen, wÀhrend neue ReprÀsentationsbauten selten sind.
Dieses Buch prĂ€sentiert ausgewĂ€hlte BeitrĂ€ge einer Tagung am Deutschen ArchĂ€ologischen Institut Rom zu den oberitalienischen StĂ€dten in der SpĂ€tantike und bĂŒndelt aktuelle Fragen der spĂ€trömischen SiedlungsarchĂ€ologie.
Le nostre conoscenze sulle città romane sono generalmente orientate verso le fasi del loro massimo sviluppo e verso alcuni monumenti particolarmente rappresentativi o ben conservati. Una prospettiva di questo tipo rischia tuttavia di farci perdere di vista la loro effettiva natura di organismi viventi che, con il trascorrere dei secoli, si sono evoluti e modificati assumendo molteplici forme, dalla nascita alla maturità , fino ad una decadenza che in certi casi poté provocarne la scomparsa.
I contributi di questo volume, che raccoglie gli atti del convegno tenutosi presso lâIstituto Archeologico Germanico di Roma, intendono porre in luce, per IâItalia settentrionale, uno dei periodi piĂč complessi e dinamici, e al tempo stesso meno noti, nella vita dei centri urbani:
quella tarda antichitĂ che con atterne vicende, tra crisi e riprese, avviĂČ il trapasso verso il medioevo.
Sulla base delta piĂč aggiornata documentazione archeologica si ricostruiscono dunque le forme e le trasformazioni di una componente fondamentale delle cittĂ , yale a dire le case di abitazione, considerate tanto di per sĂ© quanto come elementi primari del paesaggio urbano. Il loro studio permette infatti di cogliere non solo importanti indicazioni di ordine topografico ed architettonico, ma anche cconomico, sociale e culturale, tau, nellâinsieme, da delineare un articolato quadro dcl particolare momento storico.
Con lâindebolirsi dello stato centrale le manifestazioni inscdiative appaiono sempre piĂč diversificate e condizionate dalle varie situazioni locali; tutto ciĂČ, insieme alla frammentarietĂ dci dati tipica dellâarcheologia urbana, non consente di giungere a conclusioni univoche o definitive. Resta comunque lâimportanza di qucsta miziativa come occasione di verifica e di confronto, utile per lâavanzamento e ii rinnovamcnto degli studi suite cittĂĄ antiche.
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Dorothee Kemper. Bauornamentik des 11. bis 15. Jahrhunderts im Rheinischen Landesmuseum Bonn. 296 S., 290 Abb, Gb., EUR 49,- ISBN:
3-89500-362-X L, Reichert
Das Sammlungsgebiet des Rheinischen Landesmuseums Bonn erstreckt sich geographisch ĂŒber die vier Regierungsbezirke der ehemaligen Rheinprovinz: Aachen, DĂŒsseldorf, Koblenz und Köln. Dieses politisch definierte Gebiet entspricht in weiten Teilen auch der Kunstlandschaft mit Zentren wie Maastricht, Köln, Brauweiler und Bonn mit vielfachen ikonographischen, formalen und stilistischen Relationen innerhalb des rheinischen Formenbestandes.
Der vorliegende Katalog versammelt wandgebundene Bauornamentik des 11. bis 15. Jahrhunderts. Die BeschrĂ€nkung auf diesen Zeitraum ergibt sich aus dem vorhandenen Material sowie aus der notwendigen Begrenzung des Umfangs. Neben vereinzelt ĂŒberlieferten Bauteilen ungeklĂ€rter Provenienz oder durch Schenkung, Ankauf oder Grabung erworbenen StĂŒcken bewahrt das Haus einige gröĂere Bestande aus abgebrochenen Kirchen und KreuzgĂ€ngen (Brauweiler, Knechtsteden und andere), deren Untersuchung RĂŒckschlĂŒsse auf die jeweiligen heute verlorenen mittelalterlichen BauzustĂ€nde erlaubt. Zahlreiche Abbildungen illustrieren diese hier erstmals publizierte Sammlung.
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Holger A. Klein. Byzanz, der Westen und das 'wahre' Kreuz. (SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Bd. 17). 560 S., 99 Abb., 24 cm, Gb., EUR 58,-
ISBN:
3-89500-316-6 L, Reichert
Seit der legendĂ€ren, frĂŒh mit Kaiserin Helena in Verbindung gebrachten Auffindung des Passionskreuzes Christi in Jerusalem gehören Reliquien des sog. âwahrenâ Kreuzes zu den heilsgeschichtlich bedeutendsten Objekten der Christenheit.
Gegenstand des vorliegenden Buches ist die faszinierende Geschichte dieser in Byzanz und im Abendland gleichermaĂen hochverehrten Reliquie, wie sie sich aufgrund der erhaltenen Quellen fĂŒr die bereits in konstantinischer Zeit etablierten Kultzentren Jerusalem, Konstantinopel und Rom sowie
â von dort ausgehend â fĂŒr das gesamte christliche Abendland rekonstruieren lĂ€Ăt.
Weitere Untersuchungsschwerpunkte bilden die kĂŒnstlerische Entwicklung der zur Aufbewahrung von Kreuzreliquien angefertigten Reliquiare sowie die Frage nach den historischen Voraussetzungen und kĂŒnstlerischen Implikationen der Verbreitung byzantinischer Kreuzreliquiare im Abendland. Im Mittelpunkt des kunst- und kulturhistorischen Interesses stehen dabei vor allem Werke, deren Transiations- und/oder Rezeptionsgeschichte aufgrund historischer Quellen bzw. anhand der Objekte selbst rekonstruiert werden kann. Den Ausgangspunkt bilden hier zunĂ€chst jene Reliquiare, deren liturgische und zeremonielle Verwendung schon frĂŒh fĂŒr Jerusalem, Konstantinopel, Apameia und Rom nach-gewiesen werden kann.
Diesen nur aus der literarischen Ăberlieferung bekannten kasten- und kreuzförmigen Reliquiaren werden solche
gegenĂŒbergestellt, deren ursprĂŒngliche Funktion aufgrund ihres unspezifischen ĂuĂeren nicht mit Sicherheit bestimmt werden kann. Auf die Analyse der frĂŒhesten erhaltenen byzantinischen und abendlĂ€ndischen Kreuzreliquiare folgt zuletzt die systematische Analyse der Typologie, Kult- und Rezeptionsgeschichte byzantinischer Kreuzreliquiare vom Ende des Bilderstreits bis ins frĂŒhe 15.Jahrhundert.
Ăber den Autor:
Holger A. Klein studierte Kunstgeschichte, Christliche ArchĂ€ologie und Neuere deutsche Literaturwissenschaft in Freiburg im Breisgau, MĂŒnchen, London (Courtauld Institute of Art) und Bonn. Nach Stipendien am Dumbarton Oaks Centerfor Byzantine Studies in Washington, D.C. (1998/99), dem Metropolitan Museum of Art in New York (1999) und dem Walters Art Museum in Baltimore (1999/2000) zunĂ€chst fĂŒr vier Jahre als Assistant Professor an der Columbza University in New York tĂ€tig, leitet er seit 2004 als Robert P Bergman Curator of Medieval Art die Mittelalter- und Byzanzabteilung am Cleveland Museum of Art.
Fachgebiete:
Christliche ArchÀologie; Byzantinistik;
Geschichte, Mittelalterliche; Geschichte, Byzantinische;
Kunstgeschichte; Theologie, Kath./Protest.
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Robert Fajen. Die Lanze und die Feder. Untersuchungen zum Livre du Chevalier errant. von Thomas III., Markgraf von Saluzzo. IMAGINES MEDII AEVI. InterdisziplinÀre BeitrÀge zur Mittelalterforschung. H. Brunner, E. Hösch, R. Sprandel, D. Willoweit. ( Hrsg.) Bd. 15. 316 S., 24 fb. Abb., Gb., EUR 52,- ISBN:
3-89500-303-4 L, Reichert
Die Studie analysiert und interpretiert den spÀtmittelalterlichen Roman sowie den um 1420 entstandenen Freskenzyklus in der Burg von Manta, der zu den bedeutendsten Schöpfungen der oberitalienischen Gotik zÀhlt. Durch die Verbindung von literaturwissenschaftlichen, historischen und kunstgeschichtlichen Perspektiven wird ein differenziertes und lebendigs Bild höfischer Kultur am Ende des Mittelalters gezeichnet. |
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Die Nibelungen. Sage - Epos - Mythos. Hrsg. v. Heinzle, Joachim /Klaus, Klein /Ute, Obhof. 650 S., 100 Abb. 24 cm. Gb., Reichert, Wiesbaden 2003, EUR 49,- ISBN:
3-89500-347-6 L, Reichert
Der Band bildet die Summe der gegenwÀrtigen
Forschung zu den Nibelungen und eröffnet
Perspektiven fĂŒr kĂŒnftige Arbeit an dem
Ăberlieferungskomplex, der bis auf den heutigen
Tag zu den wirkungsmÀchtigsten literarischen Mythen
im kulturellen GedÀchtnis der Deutschen gehört.
Im Zentrum dieses Bandes steht das Nibelungenlied, seine literarische Stellung in der höfischen Literatur der Zeit um 1200 und die Entfaltung des Textes in der Ăber-lieferung vom 13. bis ins frĂŒhe 16. Jahrhundert. Gegen den herrschenden Trend, den Text ohne RĂŒcksicht auf die Sage zu lesen, aus der er erwachsen ist, wird diese im Horizont aktueller kulturwissenschaftlicher Fragestel-lungen neu ins BewuĂtsein der Forschung gehoben. Breiter Raum ist der Rezeption des Nibelungenstoffs in der Neuzeit gewidmet: seiner nationalideologischen Vereinnahmung im 19. und 20. Jahrhundert, seiner Neu-formulierung in Literatur, Oper und Film sowie seiner Darstellung in der bildenden Kunst von Johann Hein-rich FĂŒssli bis in die Gegenwart.
Der Band erschien in Zusammenhang mit der Ausstellung,, Uns ist in alten Maeren ... Das Nibelungenlied und seine Weltâ. AnlaĂ der Ausstellung war der Erwerb der Nibelungenlied-Handschrift C mit Geldern der Landesbank Baden-WĂŒrttemberg, der Kulturstif-tung der LĂ€nder, der Bundesregierung und der Freifrau Christina von LaĂberg. Seit dem Jahre 2001 befindet sich die Handschrift als Eigentum der Landesbank Baden-WĂŒrttemberg und der Bundesrepublik Deutschland in der Badischen Landesbibliothek.
Aus dem Inhalt:
Joachim Heinzle (Marburg): Die Nibelungensage als europÀische
Heldensage. â Hermann Reichert (Wien): Die Nibelungensage im mittelalterlichen Skandinavien. â Elisabeth Lienert (Bremen): Perspektiven der Deutung des Nibelungenliedes. â . Nikolaus Henkel (Hamburg): Die Nibelungenklage und die *C..Bearbeitung des Nibelungenliedes.â Alois Wolf (Freiburg i.Br.): Literarische Verflechtungenund AnsprĂŒche des Nibelungenlieds.-.ElkeBrĂŒggen(Bonn): RĂ€ume und Begegnungen.
Konturen höfischer Kultur im Nibelungenlied. â Joachim Heinzle
(Marburg): Die Handschriften des Nibelungenliedes und die
Entwicklung des Textes. â Klaus Klein (Marburg): Beschreibendes Verzeichnis der Handschriften des Nibelungenliedes.â Ute Obhof (Karlsruhe): Die Handschrift C.âBernd Schirok (Freiburg i.Br.): Die Handschrift B.â Karin Schneider (Herrsching): Die Handschrift A.â Lothar Voetz (Heidelberg): Die spĂ€ten Bearbeitungen. â Klaus von See
(Frankfurt a.M.): Das Nibelungenlied â ein Nationalepos? âWerner Wunderlich (St. Gallen): NibelungenpĂ€dagogik â Peter KrĂŒger (Marburg): Etzels Halleund Stalingrad: Die Rede Görings vom 30.1.1943.â Ulrich MĂŒller (Salzburg): Die Nibelungen in Literatur, Musik und Film im 19. und 20.Jahrhundert.â Horst Albert Glaser (Torre del Lago): Das Totenschiff und die Lust am Untergang. Friedrich Hebbels Nibelungen.â Volker Mertens (Berlin): Das Nibelungenlied, Richard Wagner und kein Ende. âHeinz-B. Heller (Marburg): â... nur dann ĂŒberzeugend und eindringlich, wenn es sich mit dem Wesen der Zeit deckt ...â Fritz Langs Nibelungen-Film als âZeitbildâ. â Werner
Hoffmann (Mannheim): Werner Jansen, Das Buch Treue. â Carsten Peter Thiede (Paderborn): Die Tarnkappe. Das Nibelungenlied in Reinhold Schneiders TheaterstĂŒck: Versuch einer christlichen Rezeption? â Bernhard Greiner (TĂŒbingen): Siegfried eine JĂŒdin aus Polen: Heiner MĂŒllers Umgang mit dem Nibelungenstoff. â Claudia Hattendorff / Marcus Kiefer (Marburg): Arbeit am Nibelungenmythos.
Johann Heinrich FĂŒssli und das Nibelungenlied. â Frank BĂŒttner
(MĂŒnchen): Nibelungen-Bilder der deutschen Romantik. â Heinz-Toni Wappenschmidt(Swisttal): Nibelungenlied und Historienmalerei im 19. Jahrhundert. Wege der IdentitĂ€tsfindung.â Elisabeth von Hagenow (Hamburg) / Susanne Wernsing (Köln/Wien): Die Nibelungen in populĂ€rer Bildpublizistik. â J.A. Schmoll gen.Eisenwerth (MĂŒnchen): Der Wormser Nibelungen-Wandbildzyklus von Karl Schmoll von Eisenwerth. â Harald Kimpel/Johanna Werckmeister (Kassel): Leidmotive. Möglichkeiten der kĂŒnstlerischen Nibelungen-Rezeption seit 1945
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Krause, Karin: Die illustrierten Homilien des Johannes Chrysostomos in Byzanz. SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Reihe B. Studien und Perspektiven. Bd. 14. 368 S., 250 Abb., dav. 57 fb., 24 cm, Gb. EUR 98,- ISBN:
3-89500-320-4 L, Reichert
Das Werk ist die erste umfassende Studie der illustrierten Homilien des Johannes Chrysostomos, des wohl bedeutendsten Kirchenlehrers von Byzanz. Die bislang weitgehend unbekannten Manuskripte uhd ihre Miniaturen werden mittels neuer methodischer AnsĂ€tze umfassend prĂ€sentiert und in ihrem jeweiligen Entstehungskontext gewĂŒrdigt. Im Mittelpunkt steht die stilistische und ikonographische Untersuchung der Illustrationen sowie die Analyse ihrer verschiedenartigen TextbezĂŒge. Unter Befragung zeitgenössischer Quellen werden mögliche Benutzungsarten der Homiliare sowie die Bedeutung des Autors und seiner Texte in Byzanz diskutiert.
Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt beim 11. und 12. Jahrhundert, als die Texte selbst und ihre Bebilderung im byzantinischen Osten eine BlĂŒtezeit erfahren haben. Dabei wird immer wieder ein Blick zurĂŒck in das 10. Jahrhundert geworfen, aus dem mit vereinzelten Exemplaren die ersten bebilderten Chryosostomoshomiliare stammen. Die grĂŒndliche Beschreibung der Manuskripte und ihrer Miniaturen ermöglicht auch bislang unentdeckte Einblicke in die Organisation von WerkstĂ€tten byzantinischer Buchproduktion. Im Sinne vergleichender Betrachtungen finden zusĂ€tzlich auch illustrierte Codices anderer Textgattungen eine ausgiebige WĂŒrdigung.
Die zumeist qualitĂ€tvollen Miniaturen in Chrysostomoshomiliaren sind in ihrer Ikonographie variantenreich und in der byzantinischen Buchmalerei thematisch sogar nicht selten einzigartig. Neben reprĂ€sentativen, mit ganzseitigen Darstellungen versehenen Homiliaren, die teilweise mit dem byzantinischen Kaiserhof assoziiert sind, existieren kleinformatig bebilderte Exemplare, in denen die figĂŒrliche Initiale der hĂ€ufigste Illustrationstypus ist. Den Entstehungsvoraussetzungen und Kennzeichen dieser in der byzantinischen Buchmalerei sehr gelĂ€ufigen und dennoch zuvor weitgehend unerforschten Gattung ist ein eigenes Kapitel gewidmet. ErlĂ€utert wird dort auch, welche Rolle in Byzanz gerade die homiletische Literatur fĂŒr die Entwicklung solcher Zierbuchstaben gespielt hat. Neben Initialen einfacherer Form, fĂŒr die MusterbĂŒcher existiert haben mĂŒssen, begegnen in den Homiliaren solche, die komplexe Textinhalte auf kleinstem Raum ins Bild setzen und in der mittelalterlichen Buchmalerei ihresgleichen suchen. Bemerkenswert sind auch die in der byzantinischen Kunst sonst selten anzutreffenden Darstellungen profaner Thematik, die interessante Einsichten in die MentalitĂ€t und das Alltagsleben der Byzantiner eröffnen.
Die erstmalige systematische Analyse der verschiedenen, nicht zuletzt gottesdienstlichen Benutzungsarten chrysostomischer Texte auf der Grundlage einschlĂ€giger Quellentexte lĂ€Ăt wichtige RĂŒckschlĂŒsse auf die bestimmenden Faktoren der Homilienillustration zu. DarĂŒber hinaus verrĂ€t sie die besondere WertschĂ€tzung des Chrysostomos und seiner Schriften zur Entstehungszeit der Manuskripte. Der immense Rang des Autors, der sich in der weitreichenden liturgischen Verwendung seiner Texte niedergeschlagen hat, zeigt sich auch in bestimmten Darstellungen des Kirchenlehrers, die in Byzanz textgattungsĂŒbergreifend begegnen. Diesen verschiedenen BildentwĂŒrfen, die die göttliche Inspiration des Autors und seiner Texte propagieren, ist das SchluĂkapitel des Buches gewidmet.
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Andreas Thiel. Die Johannesbasilika von Ephesos. (SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. B 16). 256 S., 225 Abb., 24 cm, Gb., EUR 78,- ISBN:
3-89500-354-9 L, Reichert
Das Heiligtum des Theologen Johannes war eines der bedeutendsten Pilgerzentren des östlichen Mittelmeerraumes. Es lag abseits des hellenistisch-römischen Ephesos auf einem HĂŒgel in der NĂ€he des Artemisions. Seit dem 6./7. Jh. n. Chr., als das Gebiet der antiken Stadt durch natĂŒrliche VerĂ€nderungen der Topographie zunehmend unbewohnbar wurde, entstand aus der Siedlung um das Heiligtum das stark verkleinerte mittelalterliche Ephesos. Eine letzte BlĂŒtezeit erlebte diese Stadt im 14. Jh. unter der Herrschaft der Seldschuken.
Bereits seit dem Ende des 19. Jhs. wuĂte man um den genauen Ort des Heiligtums.
Nach der Publikation fand die Kirche in den spĂ€teren 50er Jahren noch Interesse als eines der BaudenkmĂ€ler, an denen eine Teilrekonstruktion versucht wurde. Daneben wurde der Bau in allgemeinen HandbĂŒchern sowie in Darstellungen und Analysen spĂ€tantiker Architektur berĂŒcksichtigt. Vor allem F.W. Deichmann verdankt man im Rahmen verschiedener Spezialuntersuchungen Arbeiten ĂŒber die Mauertechnik, die Bauplastik und zuletzt ĂŒber die Werkmarken der Kirche.
Umfangreiche Grabungen und Restaurierungen der letzten Jahrzehnte haben den Ruinenbestand bzw. -befund im Bereich des Heiligtums wesentlich verĂ€ndert. Es schien deshalb an der Zeit, bisherige Forschungen zusammenzufassen, erneut zu prĂŒfen und, wo nötig, zu korrigieren und zu ergĂ€nzen. Daneben sollten Baugruppen der unmittelbaren Umgebung, deren Publikationen von unterschiedlichem Umfang und Genauigkeit sind, mit berĂŒcksichtigt werden.
Nach einer zusammenfassenden WĂŒrdigung der verschiedenen Arbeiten zu Detailfragen des Gesamtkomplexes ist schlieĂlich eine neuen Gesamtrekonstruktion des justinianischen Heiligtums, insbesondere aber des Kirchenbaus angestrebt.
Interessenten:
Klassische ArchÀologen, Christliche ArchÀologen und Byzantinische Kunsthistoriker, Architekturhistoriker, Kunsthistoriker, Althistoriker, Theologen, Kirchenhistoriker, Epigraphen
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