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Reichert, Dr. Ludwig Verlag |
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Die unverzierte frühislamische Keramik aus Kharab Sayyar, Nordostsyrien.Falb, Christian. Dtsch-Syrische Ausgrabungen im islamischen Kharab Sayyar (1). 2013 176 S. 222 Strichzeichnungen, 24 s/w-Fotos und 29 fb. Abb auf Tafeln. 30 x 21 cm. Gb. EUR 78,00. CHF 105,00 ISBN:
978-3-89500-853-5 L, Reichert
Die Archäologie der frühislamischen Zeit stellt im Vergleich zu anderen archäologischen Disziplinen einen noch jungen Wissenschaftsbereich dar, in dem es vor allem im Rahmen der Keramikforschung als Grundpfeiler zur kulturellen und chronologischen Einordnung eines Fundplatzes grundlegend noch eine Reihe von Forschungslücken zu schließen gilt. In dem vorliegenden Werk wird die unverzierte, d. h. nicht mit aufwendigem plastischen Dekor, Malerei oder Glasur versehene Gebrauchskeramik aus dem seit 1997 von der Goethe-Universität Frankfurt am Main erforschten frühislamischen Fundort Kharab Sayyar in Nordostsyrien präsentiert und so erstmals der wissenschaftlichen Forschung zugänglich gemacht. Mithilfe eines, durch makroskopische und warentechnische Betrachtungen erstellten Warenkataloges, sowie eines umfangreichen, auf Tafeln zeichnerisch und fotografisch dokumentierten Typenkataloges werden Vergleiche zu dem Fundmaterial aus frühislamischen Fundorten in Syrien, der Türkei, dem Irak, Jordanien und dem Libanon angestellt und so eine kulturelle und chronologische Einordnung der frühislamischen Stadt Kharab Sayyar innerhalb ihres kulturgeschichtlichen und politischen Umfeldes und der Region ermöglicht. Zudem lassen an Proben der verschiedenen keramischen Waren durchgeführte naturwissenschaftliche Studien in Form von Röntgenfluoreszenzanalysen und Dünnschliffuntersuchungen spezifische chemische und petrografische Merkmale der Waren erkennen, die zu Erkenntnissen in Bezug auf den Herstellungsprozess und die verwendeten Grundmaterialien sowie zu naturwissenschaftlich begründeten Definitionen der untersuchten Waren führen. Die so gewonnenen Forschungsergebnisse leisten insgesamt einen wichtigen Beitrag zur Forschung zur frühislamischen Keramik des 8. bis 10. Jahrhunderts und zur kulturgeschichtlichen Entwicklung des abbasidischen Reiches im Nordosten Syriens und belegen zudem die Bedeutung Kharab Sayyars als wichtiger Referenzort für archäologisch-historische Forschungen zur frühislamischen Zeit. |
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Jordanien und Deutschland. Über die Vielfalt kultureller Brücken. Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft e.V.Hrsg.: Kopp, Horst. 2013 254 S. 389 fb. Abb, 14 Tabelle(n). 30 x 21 cm. Gb. EUR 29,90. CHF 40,90 ISBN:
978-3-89500-945-7 L, Reichert
Dieser länderkundliche Überblick stellt Jordanien umfassend, objektiv und sachbezogen dar. Insbesondere aktuelle Entwicklungen und Probleme stehen dabei im Mittelpunkt und ergeben so insgesamt ein in dieser Breite und Dichte anderswo kaum zu findendes Kompendium über Jordanien.
Daneben umfasst der Band eine Bestandsaufnahme des breiten Spektrums deutsch-jordanischer Zusammenarbeit - ein Panorama, das von der Tätigkeit Politischer Stiftungen bis zum "Leuchtturmprojekt" German Jordanian University reicht und in dieser Vollständigkeit erstmals vorliegt.
2013 begeht die Deutsch-Jordanische Gesellschaft e.V. ihr 50jähriges Bestehen. Berichte über ihre vielfältigen Aktivitäten in den letzten fünf Jahrzehnten rundeen die im Sinne einer Festschrift verfasste Länderkunde ab.
Sämtliche Beiträge stammen von ausgewiesenen Sachkennern und sind reich bebildert.
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Late Byzantine Rings, 1204-1453.Spier, Jeffrey. 2013 Engl. 112 S. 127 fb. Abb auf 24 Tafeln. 24 x 17 cm. Gb. EUR 49,00. CHF 65,90 ISBN:
978-3-89500-940-2 L, Reichert
"Late Byzantine Rings, 1204-1453" is the first study of the rings of the final years of the Byzantine Empire, the period encompassing the Latin occupation of Constantinople (1204-1261) and the restored empire under the Palaiologan rulers until the fall of Byzantium to the Turks in 1453. The rings from this period are remarkable not only for their fine design but also for the variety of inscriptions they bear, including personal names and monograms, official titles, and epigrams composed by Byzantine poets.
The book illustrates and discusses nearly fifty rings from the Palaiologan period, as well as some earlier Byzantine rings, contemporary Byzantine jewelry, and related material from Bulgaria, Serbia, and the West. Many of the rings are published here for the first time. The study begins with a review of the great diversity of rings that existed at the end of the twelfth century, just before the Latin Conquest, and suggests that in view of the occupation of both Constantinople and Thessalonica, the production of rings and jewelry in Byzantine style was disrupted. When the Byzantine workshops in Constantinople resumed after 1261, the rings took new forms, combining tradition Byzantine style with considerable Western influence apparent in the style of engraving and the occasional use of engraved gems.
The material gathered in this study will be of importance to a variety of students of Byzantine and Medieval history, literature, art, and jewelry. The rings preserve a number of previously unrecorded personal names and titles that shed light on relations between the imperial court and the new landowning class that emerged in the late Byzantine period. Find sites and names also demonstrate a great degree of political and economic contact with neighboring Serbia and Bulgaria. Influence from the West (especially Venice) is apparent in the workmanship of the rings and their frequent use of heraldic devices in Western style. Verses engraved on some rings can be identified as works of both traditional and contemporary Byzantine poets. The surviving rings also demonstrate that fine quality jewelry was still being produced in the imperial court in Constantinople in the Palaiologan period.
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monumenta sanctorum. Rom und Mailand als Zentren des frühen Christentums: Märtyrerkult und Kirchenbau unter den Bischöfen Damasus und AmbrosiuS Löx, Markus Spätantike - Frühes Christentum - Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend. Reihe B: Studien und Perspektiven . 2013 352 S. 128 s/w Abb auf 69 Tafeln. 24 x 17 cm. Gb. EUR 69,00. CHF 89,00 ISBN:
978-3-89500-955-6 L, Reichert
Damasus (366–384) und Ambrosius (374–397) bemühten sich während ihrer sich zeitlich überschneidenden Episkopate um eine Verfestigung ihrer bischöflichen auctoritas. Dabei lassen sich Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten in der Instrumentalisierung der monumenta sanctorum, unter welchem Oberbegriff man Bauprojekte, literarische Selbstzeugnisse oder auch die performative Inszenierung von Heiligenauffindungen subsumieren kann, feststellen. Diese in einem detaillierten Vergleich herauszuarbeiten und Erklärungen für die gewählten Formen bischöflicher Vergegenwärtigung zu finden, ist das Ziel der vorliegenden Studie.
Nach einer biographischen Skizze und einer Charakterisierung des kirchenpolitischen und sozialen Spannungsfeldes innerhalb dessen die beiden Bischöfe agierten (Kap. 1), werden die Veränderungen der christlichen Kulttopographie der Städte Rom und Mailand durch die Bauprojekte des Damasus und des Ambrosius untersucht (Kap. 2).
Zunächst werden alle dem Damasus zugeschriebenen Baumaßnahmen anhand des archäologischen Befundes kritisch überprüft, um den tatsächlichen Umfang seiner Bautätigkeit zu erfassen und den Beitrag des Damasus zur Entwicklung einer christlichen Kulttopographie Roms einschätzen zu können (Kap. 2.1; Anhang A). Ein solcher Überblick über die Baumaßnahmen dieses römischen Bischofs lag bislang nicht vor. In seiner innerstädtischen Bautätigkeit folgte Damasus dem Vorbild seiner Vorgänger, trat so aber auch in Konkurrenz zu aristokratischen Kirchenstiftungen. Dabei wurde bislang nicht beachtet, dass er seine Titelkirche durch eine solea für die Bischofsliturgie qualifizierte. Die in der Forschung häufig als umfassend beschriebenen Maßnahmen in den Katakomben können nur in einem Fall sicher mit einer architektonischen Inszenierung des Grabes unter Damasus verbunden werden. Eine Verbesserung der Zugänglichkeit der Märtyrergräber lässt sich nicht nachweisen.
Im Zentrum des darauf folgenden Abschnittes der Arbeit stehen die ambrosianischen Kirchenstiftungen (Kap. 2.2; Anhang B). Ambrosius kann entgegen der immer wieder vertretenen Meinung als Stifter von nur zwei Kirchen, die außerhalb Mailands lagen (basilica Apostolorum und basilica Ambrosiana), gelten.
Der Vergleich der Bautätigkeit beider Bischöfe ergibt, dass beide ihren Einflussbereich besonders im Suburbium erweiterten und sich eine private Form christlicher Kultausübung, die der Märtyrerverehrung, aneigneten. Indem Ambrosius Reliquien in seine Kirchen und in die Liturgie integrierte, ermöglichte er deren kollektive Verehrung, entzog die Märtyrer aber zugleich dem direkten Zugang der Gemeinde. Somit war der Mailänder Märtyrerkult stärker als in Rom an die Person des Bischofs gebunden und erhielt einen offiziellen Charakter. Damasus dagegen wurde an zahlreichen Märtyrergräbern in den Inschriften genannt und so in der privaten Kultausübung zwischengeschaltet. Durch seine Involvierung in zwei Bauten an den Gräbern der Apostelfürsten unterstrich er die Vorrangstellung seines Bischofssitzes, der als einziger über zwei Apostelgräber verfügte.
Das anschließende Kapitel bietet einen Vergleich der literarischen monumenta sanctorum (Kap. 3). Trotz des z. T. disparaten, literarischen Werks finden sich im Spiegel der epigraphischen Quellen formale und inhaltliche Übereinstimmungen. Die Unterschiede überwiegen aber: Die Märtyrer dienen in den Epigrammen des Damasus, die durch literarische Zitate die Bildung des Bischofs betonen, als historische Exempla und begründen den universalkirchlichen Führungsanspruch der römischen Diözese. Im Werk des Ambrosius spielen die Mailänder Lokalmärtyrer eine untergeordnete Rolle, heben aber die Leistung des Ambrosius hervor, der diese Wundertäter seiner Gemeinde offenbarte.
Die performative Vergegenwärtigung bischöflicher auctoritas, untersucht am Beispiel der Märtyrerauffindungen, zeigt klare Unterschiede (Kap. 4). Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen: 1. Woher wussten Damasus bzw. Ambrosius, wo zu suchen war? 2. Wie wurde ein Grab als das eines Märtyrer identifiziert? 3. Welche kultischen Handlungen wurden bei der Auffindung des Grabes vollzogen? 4. Welches Publikum wurde im Moment der Auffindung angesprochen? Dabei zeigt sich, dass Damasus’ inuentiones gekennzeichnet sind von der Wahrung der Integrität des Grabes; er richtete sich an eine kleine Gruppe privilegierter Gemeindemitglieder. Ambrosius dagegen inszenierte die Auffindungen als Massenspektakel, das, verbunden mit der translatio, der Gemeinde seine Verfügungsgewalt über die Märtyrer vor Augen führen sollte.
Im resümierenden Kap. 5 erweitern einige Aspekte (Gabentausch, Bischofsbestattung) das Gesamtbild der Inszenierung bischöflicher auctoritas durch Damasus und Ambrosius. Abschließend eint beide die Instrumentalisierung der monumenta sanctorum zur Stärkung ihrer Stellung in innergemeindlichen Konflikten. Damasus’ Maßnahmen sind zusätzlich vom Primatanspruch des römischen Bischofssitzes bestimmt, wohingegen Ambrosius die Sicherung der eigenen memoria stärker ins Zentrum stellte.
Leben und Werk der beiden Bischöfe Damasus und Ambrosius gelten als vermeintlich erschöpfend untersucht. Durch die angewandte Methode eines personalisierten Vergleichs gelingt es dennoch u. a. deren Strategien zur Sicherung der eigenen Stellung oder zur Inszenierung von Heiligkeit zu erhellen. Die dabei gemachten, neuen Beobachtungen und Erkenntnisse tragen zum besseren Verständnis des Christianisierungsprozesses und der Entwicklung des Märtyrerkultes im Allgemeinen bei. Die zukünftige Rolle des Bischofs und die Grundlagen seines teilweise überregionalen Einflusses werden in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts von Damasus und Ambrosius nachhaltig geprägt. Daher erläutert die vorliegende Detailstudie Mechanismen bischöflicher Vergegenwärtigung, die auch außerhalb Roms und Mailands zu finden sind und weit über die Spätantike hinaus Gültigkeit behalten sollten. Dieses Buch liefert somit eine wichtige Grundlage für weitere Untersuchungen zum Bischofsamt und zum christlichen Heiligenkult.
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Die Christianisierung der Städte der Provinz Scythia Minor. Ein Beitrag zum spätantiken Urbanismus auf dem Balkan. Born, Robert. Reihe B: Studien und Perspektiven ; Spätantike - Frühes Christentum - Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend. Reihe B: Studien und Perspektiven (36). 2013 264 S. 147 Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 58,00. CHF 77,90 ISBN:
978-3-89500-782-8 L, Reichert
Die zwischen der Donaumündung und der westlichen Schwarzmeerküste gelegene Provinz Scythia Minor stellte bis ins 7. Jahrhundert sowohl aus militärischer als auch kirchenpolitischer Perspektive einen wichtigen Vorposten Konstantinopels dar. Gleichzeitig war diese Region über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende ethnische Konvergenzzone Europas. Dies illustrieren die drei Städte, die mit ihrem historisch gewachsenen Nebeneinander unterschiedlicher kultureller und damit auch urbanistischer Traditionen den Fokus der vorliegenden Studie bilden.
Am Beispiel der ehemaligen griechischen Kolonien Histria und Tomis (Constanţa) und der kaiserzeitlichen Stadtgründung Tropaeum Traiani (Adamclisi) wird eine Rekonstruktion der Veränderungen der urbanistischen Strukturen vor dem Hintergrund des Aufstiegs des Christentums zu einer zentralen Instanz von Staat und Gesellschaft in der Spätantike untersucht. Im Zentrum der Studie steht die Rekonstruktion der Veränderungen im urbanistischen Gefüge der Städte aufgrund der Analyse der vertikalen und horizontalen Bezüge der neu errichteten Kirchen und Sepulchralanlagen aber auch der bisher vernachlässigten Teilbereiche wie die Stadtmauern und die Wohn- und Handwerkskomplexe.
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Slawen an der unteren Mittelelbe. Untersuchungen zur ländlichen Besiedlung, zum Burgenbau, zu Besiedlungsstrukturen und zum Landschaftswandel. Beiträge zum Kolloquium vom 7. bis 9. April 2010 in Frankfurt a. M. Hrsg.: Beug, Hans-Jürgen; Hrsg.: Lüth, Friedrich; Hrsg.: Schopper, Franz; Hrsg.: Willroth, Karl-Heinz. Frühmittelalterliche Archäologie zwischen Ostsee und Mittelmeer (4). 2013 306 S. 27 Abb, 73 fb. Abb, 75 Tabelle(n), 40 Karte(n). 29 x 19 cm. Gb. EUR 49,80. CHF 66,90 ISBN:
978-3-89500-962-4 L, Reichert
Frühgeschichtliche Forschungen zu den Slawen können in Deutschland auf eine lange Tradition zurückblicken. Umfangreiche Ausgrabungen und Forschungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer erheblichen Verbesserung des Kenntnisstandes zur slawischen Besiedlung und zur Erschließung neuer kultureller und historischer Zusammenhänge zwischen Elbe, Oder und Ostseeküste, vielfach einhergehend mit einer Revision bisheriger Ansätze und einer kritischen Überprüfung früherer Forschungsergebnisse. Dies betrifft auch den Raum an der unteren Mittelelbe, aus dem zu beiden Seiten der Elbe zahlreiche frühgeschichtliche Befestigungen und offene Siedlungen bekannt sind. Diese bisher in unterschiedlichem Umfange archäologisch untersuchte Region wurde daher unter grundlegenden Fragestellungen zur Raumnutzung und -erschließung, zu Besiedlungsstrukturen und zum Landschaftswandel seit 2004 im Rahmen eines interdisziplinär angelegten Forschungsprojektes erforscht, in dem neben archäologischen Ausgrabungen und der Neubewertung historischer Quellen auch geophysikalische Prospektionsmethoden ebenso zur Anwendung kamen wie bodenkundliche, paläobotanische, archäozoologische und vegetationsgeschichtliche Untersuchungen.
Die Ergebnisse der von 2004 bis 2009 durchgeführten Geländeuntersuchungen wurden vom 7. bis 9. April 2010 auf einem Kolloquium an der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt/Main unter konkreten Fragestellungen präsentiert und unter Beteiligung externer Diskutanten kritisch besprochen, um Möglichkeiten und Perspektiven der Auswertung aufzuzeigen. Mit der Vorlage der Kolloquiumsbeiträge können die Ergebnisse der fünfjährigen Forschungen nun relativ zeitnah der wissenschaftlichen Öffentlichkeit präsentiert werden. In Form von 25 Einzelbeiträgen sowie kurzen thematischen Einführungen entsteht dabei eine Zusammenschau des aktuellen Kenntnisstandes zu zentralen Fragestellungen der frühgeschichtlichen Archäologie an der westlichen Peripherie der slawischen Welt, die nicht nur den enormen Erkenntnisgewinn in Bezug auf Besiedlungsstrukturen, -vorgänge und den damaligen Landschaftswandel präsentiert, sondern zeigt, dass die Region entlang der unteren Mittelelbe nur projektübergreifend als ein historischer Siedlungsraum betrachtet werden muss, in dem archäologische Ergebnisse und historisch überlieferte Ereignisgeschichte eindeutig in Zusammenhang gebracht werden kann.
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Josef Strzygowski und die Berliner Museen.Mietke, Gabriele; Ehler, Elisabeth; Fluck, Cäcilia; Helmecke, Gisela. 2013 104 S. 76 fb. Abb. 21 x 23 cm. Pb. EUR 16,80. CHF 24,50 ISBN:
978-3-89500-927-3 L, Reichert
Pionier der byzantinischen Kunstgeschichte
Vor 150 Jahren, am 7. März 1862, wurde Josef Strzygowski im damals österreichischen Bielitz in Westgalizien (heute Polen) geboren. Nach einem Studium der Kunstgeschichte wurde er 1892 Professor in Graz, 1909 in Wien. Bald entwickelte er sich zu einem der ersten Wissenschaftler auf dem damals noch jungen Gebiet der byzantinischen Kunstgeschichte. Es ist sein Verdienst, die Bedeutung Kleinasiens, Ägyptens und des Vorderen Orients für die Entwicklung der christlichen Kunst herausgestellt zu haben. Später verstieg er sich zunehmend in eine Mystifikation des Nordens und in völkische Ideen, die sein Alterswerk belasten.
Josef Strzygowski und Berlin
Für den Aufbau einer hochkarätigen spätantiken und byzantinischen Sammlung an den Berliner Museen griff Wilhelm von Bode, damals Direktor der Skulpturensammlung, auf Josef Strzygowski als Experten zurück. Mit Hilfe des in Graz lehrenden Kunsthistorikers wuchs dieser Sammlungsbereich von weniger als 100 auf etwa 2.000 Objekte an. Auch das Ägyptische Museum und die Islamische Abteilung profitierten von seiner Arbeit. Auf dem Höhepunkt dieser Beziehungen erwarb Strzygowski mit 20000 Mark, die Bode besorgt hatte, in Ägypten über 1400 spätantike, byzantinische und islamische Objekte für die Berliner Sammlungen.
Josef Strzygowski handelte nicht uneigennützig. Er sah in seiner Tätigkeit für Bode die Chance, in den Berliner Museen seine These vom Primat der frühchristlichen Kunst des östlichen Mittelmeerraums über die bis dahin für dominant gehaltene Kunst Roms und Italiens monumental zu stützen. Basld nach 1904 kühlte der Kontakt zwischen Strzygowski und Bode ab.
Die Ausstellung
Der Ausstellungskatalog stellt Strzygowskis wichtige Rolle für die Berliner Museen heraus. Gezeigt werden biografische Dokumente, zeitgenössische Zeugnisse zu seiner Tätigkeit für Berlin und zahlreiche Objekte, die mit seiner Hilfe erworben wurden.
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Mühlenbruch, Tobias. Baubefunde und Stratigraphie der Unterburg und des nordwestlichen Stadtgebiets (Kampagnen 1976 bis 1983). Teil 2: Die mykenische Nachpalastzeit (SH III C). Text. Tiryns 17. 2013. 448 S., 30 Zeichnungen. 32 x 23 cm, Gb. EUR 68,00 CHF 89,00 ISBN:
978-3-89500-849-8 L, Reichert
Die Ausgrabungen von Klaus Kilian in der Unterburg von Tiryns zwischen 1976 und 1983 führten maßgeblich zu einer Neubewertung der mykenischen Nachpalastzeit (SH III C), dem 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. Der Nachpalastzeit vorangegangen war die späte mykenische Palastzeit (SH III B2), die an verschiedenen Orten in Brandkatastrophen geendet hatte, womit auch das mykenische Palastsystem mit seiner Linear B-Schrift, seinem Siegelwesen und seiner spezifischen Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur einen Einbruch erlebte bzw. endete. Kilians Ausgrabungen in der Unterburg von Tiryns verdeutlichen, dass SH III C mitnichten mitnichten als ein "dunkles Zeitalter" nach der Palastzerstörung anzusehen ist, sondern als eine wichtige historische Epoche in Südgriechenland zu gelten hat. So konnte Kilian feinstratigraphisch und großflächig eine Abfolge von Siedlungsschichten ausgraben, die als eine Leitstratigraphie der Nachpalastzeit anzusehen sind. Besondere Bedeutung kommt einer Sequenz von Kultgebäuden aus SH III C zu.
Tiryns 17,2 stellt eben diese Baubefunde und diese Stratigraphie der Unterburg aus SH III C Früh (Mitte) bis SH III C Spät vor, und darüber hinaus auch die der Baubefunde und der Stratigraphie von Kilians Ausgrabung in Stadt-Nordwest (SH III C Früh). Die einzelnen Siedlungshorizonte der Unterburg und der Stadt-Nordwest werden rekonstruiert, die Bauweise in der Unterburg und in Stadt-Nordwest wird vergleichend untersucht. Auf ein Modell zur Entwicklung der Gesamtsiedlung von Tiryns zwischen der späten Palastzeit und der frühen Eisenzeit folgt eine Auswertung der Wirtschaftsweise. Dafür konnten auch archäozoologische und archäobotanische Daten herangezogen werden. Abschließend wird der Fundort im Kontext des Ostmittelmeerraumes des 12. und 11. Jahrhunderts v. Chr. gestellt bewertet. Ausführlich geschieht dies für die Argolis und die Korinthia mit den Orten Mykenai, Midea, Asine sowie Korakou, sowie im Überblick für das heutige Griechenland, die türkische Westküste sowie Zypern. Hinsichtlich Zypern interessierte die Frage, inwieweit SZ III A-Siedlungen in ihrer Struktur Parallelen zu Tiryns in SH III C aufweisen, wie Kilian zur Diskussion gestellt hatte.
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Die Karolingischen Miniaturen VIII. Nachträge und Gesamtregister. 2013 Mütherich, Florentine. 200 S. 27 x 19 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-972-3 L, Reichert
Der Band beinhaltet Nachträge zu der zwischen 1930 und 2009 in sieben Bänden vorgelegten Reihe der Karolingischen Miniaturen, Handschriften, die in Band 1 oder Band 4 zu behandeln gewesen wären, bei deren Erscheinen aber noch nicht bekannt oder nicht als zugehörig erkannt waren. Zu Band 1, der Schule von Tours gewidmet, ist eine in der Bayerischen Staatsbibliothek in München verwahrte Bibel aus der Spätzeit des Abtes Fridugisus (807-834) nachzutragen (Clm 12741), ferner eine nur fragmentarisch überlieferte Bibel aus St. Maximin in Trier, die nach dem Zeugnis der auf verschiedene europäische und amerikanische Bibliotheken verstreute Einzelblätter der Zeit Abt Vivians (843-851) zugewiesen werden kann. Die karolingische Kopie antiker Traktate zu den Aufgaben und Methoden der Landvermesser (Agrimensoren) in der Vatikanischen Bibliothek (Pal. lat. 1564) überliefert einen außergewöhnlichen Zyklus von Illustrationen, die das thematische Spektrum der in Band 4 behandelten Einzelhandschriften aus Lotharingien aus dem zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts aufschlussreich erweitern. In deren Umkreis muss auch eine Kopie des berühmten Kalenders von 354 entstanden sein, die heute nur mehr aus Abschriften des 16./17. Jahrhunderts erschlossen werden kann und daher in verkürzter Form als Exkurs behandelt wird. Zudem erschließt ein Gesamtregister alle in den Bänden 1-8 behandelten oder erwähnten Handschriften, das die Angaben der älteren Bände nicht nur kompiliert, sondern hinsichtlich der mitgeteilten Bibliotheksstandorte und Signaturen auch aktualisiert, was den Band zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk zu den großen Schulen der karolingischen Buchmalerei macht. |
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Die Inschriften der Stadt Nürnberg III. Die Inschriften der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus und Wöhrd in Nürnberg Teil 3 (1609 bis 1650). Zahn, Peter. 2013. 60 s/w- und 12 fb. Abb. 1 DVD . 27 x 19 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-953-2 L, Reichert
Der Band setzt die Edition der Inschriften der 1518 außerhalb der Mauern Nürnbergs angelegten Begräbnisplätze fort. Er enthält 1486 Beschreibungen von Inschriften und Inschriftengruppen der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus (einschließlich deren Bauten) und der Vorstadt Wöhrd aus den Jahren 1608 bis 1650. Im Original oder in Fotografie sind 738 Inschriften erhalten, 748 in Abschrift oder Druck. Das Material ist und war fast ausschließlich Messingguss. Der Band schließt in der Nummernfolge an den zweiten Teilband (DI 68, 2008 an, der die Inschriften bis 1608 beschreibt. Die Pause zwischen den einzelnen Bänden macht weiterhin eine Reihe von Ergänzungen zu den ersten beiden Bänden nötig. Insgesamt nennen die Texte, Kommentare und Register wieder mehr als 4.000 Personen, rund ein Sechstel der damaligen Einwohner Nürnbergs. In den Inschriften begegnen uns Handwerker, Krämer und Großkaufleute, Geistliche, Juristen, Ärzte, Amtsleute und Patrizier, Glaubensflüchtlinge aus Norditalien, den Niederlanden und Österreich, die ihre internationalen Handelsbeziehungen mitbringen. Nürnberg ist auf der Höhe seines Wohlstandes, rüstet gegen Ende des 16. Jahrhunderts und noch am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges die atlantische Schifffahrt aus und liefert Waffen und Kriegsgerät an die Parteien der großen europäischen Auseinandersetzungen. Aus der Vielfalt der Inschriftentexte, Wappen, Haus-, Handels- und Handwerkszeichen, den Bildszenen aus dem Alten und dem Neuen Testament und den Ornamentformen der Zeit zwischen Spätrenaissance und Barock entsteht auf den Epitaphien ein Abbild des materiellen und geistigen Lebens der Reichsstadt, deren reiche Zeugnisse innerhalb der Mauern durch den Bombenkrieg unwiderruflich vernichtet wurden.
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Skulpturengarten Wolf Spemann. Hrsg.: Reusch, Felicitas. 2013. fb. Abb. 21 x 22 cm. Pb. EUR 12,00. CHF 17,90 ISBN:
978-3-89500-946-4 L, Reichert
Der Skulpturengarten von Wolf Spemann in Wiesbaden ist nur einem kleinen Kreis von Kunstinteressierten bekannt. Er gehört zum Wohnhaus der Familien Spemann und Wolff-Malm. In dem Garten der auf dem Geisberg gelegenen Villa aus dem 19. Jahrhundert sind rund 40 Skulpturen versammelt. Die Skulpturen integrieren sich auf fast natürliche Weise in den alteingewachsenen Garten; ein Rundgang ermöglicht einen Überblick über Spemanns künstlerisches Schaffen von 1953 bis 2007.
Die vorliegende Publikation möchte dieses Kleinod von überregionaler Bedeutung einem größeren Publikum vorstellen. Im Mittelpunkt steht ein Interview mit Wolf Spemann, in dem er den Entstehungsprozess einzelner Skulpturen im Garten erläutert. Darüber hinaus erhält der Leser persönliche Informationen über Spemanns künstlerische Entwicklung und die Beweggründe für sein kulturpolitisches Engagement in Wiesbaden. Spemanns Aussagen verdeutlichen, dass seine sozialkritische Haltung und die von ihm begründeten kulturpolitischen Initiativen ein unabdingbarer Bestandteil seines künstlerischen Selbstverständnisses sind. Dieser charakteristischen Besonderheit der Persönlichkeit Wolf Spemanns widmet sich der abschließende Artikel von Felicitas Reusch.
Dabei entsteht ein Portrait, das Wolf Spemann als Bildhauer und kritischen Geist vorstellt. Er soll ein »lebendiges« Zeugnis seiner Person und seiner künstlerischen Arbeit geben. Die Dokumentation der Skulpturen im Garten ist eine erste Bestandsaufnahme aus dem Gesamtbestand an Kunstwerken, die sich im Besitz des Künstlers befinden. Die Auswahl der im Text ausführlich behandelten Kunstwerke sowie der Abbildungen erfolgten in enger Zusammenarbeit mit Wolf Spemann. Ein Verzeichnis seiner Skulpturen im Garten sowie seiner Werke in öffentlichen und halböffentlichen Räumen Wiesbadens soll als Grundlage für weitere kunsthistorische Aufarbeitungen von Spemanns OEuvre zur Verfügung stehen.
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The Byzantine Churches of Sardinia. Johnson, Mark J.. 2013. Engl. 224 S. 131 fb. u. 71 sw. Abb. sowie 2 Ktn auf 96 Taf.. 24 x 17 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-937-2 L, Reichert
This book represents the first detailed study of Byzantine churches on the island of Sardinia and aims to bring them into the mainstream discussion of Byzantine architecture. Although the churches are not unknown and have been studied to some extent primarily by local scholars, this study is the first to be consider the entire corpus of Byzantine ecclesiastical architecture of the island and to consider them in light of similar church architecture elsewhere. The buildings are described and analyzed in detail, both individually and as a group, and considers choice of site, plan, metrology, construction, and materials. These include larger churches constructed near major urban centers such as Cagliari, Tharros, and Sant'Antioco, as well as several smaller churches scattered across the western half of the island.
The first chapter provides an introduction to the Byzantine history of the island and its connections to the rest of the Empire. The second chapter considers two churches generally thought to be Byzantine but concludes that they predate the Byzantine period. The subject of the third chapter is the Church of San Saturnino in Cagliari, the most important of the group and a building that can be linked with the important developments in architecture that took place during the reign of Justinian. The following chapters consider the other cruciform churches on the island as well as a limited number of basilica-planned buildings that belong to this period.
Many of these churches are cruciform in plan and possess a dome. One chapter is an analysis of this plan type as used in Early Christian and Byzantine ecclesiastical architecture from the fourth to the sixth centuries. This overview of church typology demonstrates that most are datable to the early Byzantine period and that most also had a funerary function, given their location in or near cemeteries. Numerous architectural drawings and color photographs illustrate the churches.
The book is intended for scholars and students of Byzantine and Late Antique architecture, as well as for those interested in larger questions of Byzantine history, material culture, and religion.
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Ulrich Erdmann. Römische Spuren in Burgund. Ein archäologischer Reiseführer. 2004. 224 S., 24 x 17 cm, 37 sw u. 43 fb. Abb. EUR 19,90
ISBN:
978-3-89500-352-3 L, Reichert
Celtic traditions and Roman-mediterranean influences on art, crafts, religion, and forms of settlement have been in competition from the annexation of Gallia by the Roman empire until the collapse of the West-Roman empire.
This book presents the results of this competition, as can be perceived through existing ruins, through the most important excavations, and in the extraordinary wealth of the museums of the region. The text, supported by pictures and plans, designs a panorama of remarkably developped towns and landscapes of the actual region of Burgundy at the time of the Roman empire.
Im historischen Kontext wird das Ergebnis des Wettbewerbs zwischen keltischen Traditionen und römisch-mediterranen Einflüssen auf Kunst,Handwerk, Religion und Siedlungsformen von der Annexion Galliens durch Rom bis zum Zusammenbruch des Weströmischen Reiches dargestellt so wie es in den noch aufstehenden Ruinen, in den wichtigsten
Ausgrabungsstätten und in den vorzüglichen Museen der Region wahrgenommen werden kann.
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Die Antikensammlungen von Hever Castle, Cliveden, Bignor Park und Knole (Sussex). Dimas, Stephanie; Reinsberg, Carola; von Hesberg, Henner. 2013. 356 S., 432 Abb., 8 fb. Abb. 32 x 23 cm. Gb. EUR 110,00. CHF 148,00 ISBN:
978-3-89500-714-9 L, Reichert
Der Band bietet einen aufschlussreichen Querschnitt durch die Sammlungen von Antiken in englischen Schlössern, in diesem Fall in der Grafschaft Sussex. Dabei gewährt Hever Einblick in die Sammeltätigkeit eines aus den USA stammenden gesellschaftlichen Aufsteigers aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, Cliveden entspricht dem Bild einer Sammlung eines traditionellen englischen Aristokraten, der die Antiken auf der Grand Tour in Italien zusammenführte, während Bignor Park eine kleine, aber exquisite Sammlung von Antiken aus Griechenland beherbergt. |
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Capital continuous. A Study of Vandal Carthage and Central North Africa from an Archaeological Perspective. Bockmann, Ralf. Engl. 2013. 320 S. 25 s/w- und 14 fb. Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-934-1 L, Reichert
The Vandal period in North Africa has aroused the interest of historians since long as an intermediate period in late antique North Africa, spanning over much of the fifth and the early sixth centuries until the Vandal kingdom was conquered by the Byzantine Empire. Most studies have concentrated on the historic sources, through which a nuanced picture of the Vandal era was gained in recent years. This book assumes an archaeological perspective as an important counterweight and addition to the historic image. Concentrating on Carthage and two larger regions in modern Tunisia, the archaeological evidence is studied with a specific interest on the behaviour of local leading classes. Within the many signs of material continuity, the way the Vandal kings understood and executed their rule over Africa has produced some evidence that also points at the decisive changes that came with the time. |
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Kunst von unten? Stil und Gesellschaft in der antiken Welt von der »arte plebea« bis heute. Arte dal basso? Stile e società nel mondo antico, dall' »arte plebea« ad oggi. Beiträge zu einem Kolloquium anlässlich des 70. Geburtstags von Paul Zanker, Rom, Villa Massimo, 8. bis 9. Juni 2007. Hrsg.: de Angelis, Francesco; Dickmann, Jens-Arne; Pirson, Felix; von den Hoff, Ralf. 2013. 184 S. 158 Abb. 29 x 22 cm. Pb. EUR 29,90. CHF 40,90 ISBN:
978-3-89500-915-0 L, Reichert
Mit Ranuccio Bianchi Bandinellis bahnbrechendem Aufsatz „Arte plebea“ war 1967 die Forderung verbunden, Klassische Archäologie in neuer Weise als eine kritische, dezidiert historisch ausgerichtete Wissenschaft zu betreiben. In Deutschland hat dies in den 1970er-Jahren vor allem durch die Veröffentlichungen von Paul Zanker Verbreitung gefunden. Die Analyse des Verhältnisses von Form, Inhalt und gesellschaftlicher Position antiker Bildwerke bestimmt seitdem weite Teile der Klassischen Archäologie. Die zehn hier vereinten Beiträge einer Tagung anlässlich seines 70. Geburtstages zeigen Perspektiven dieser Forschungsrichtung auf - mit besonderem Blick auf die Bilderwelt des antiken Pompeji, aber auch auf die ältere griechische und die kaiserzeitliche, provinziale römische Kunst. Damit soll die Aktualität der Frage nach der „arte plebea“ und verwandten, auch epochenübergreifenden formalen Phänomenen unterstrichen werden. Ausgehend von Fragestellungen, die seit 1967 und in den 1970er-Jahre erstmals formuliert wurden, gelingt es anhand weniger Fallstudien, weiterführende Forschungsperspektiven einer Klassischen Archäologie als sozialgeschichtlich orientierter Kunstgeschichte aufzuzeigen.
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Die Bibliothek des Mittelalters als dynamischer Prozess. Hrsg.: Embach, Michael; Moulin, Claudine; Rapp, Andrea. 2013. 80 fb. Abb. und 29 s/w-Abb. auf 87 Tafeln. 24 x 17 cm. Gb. EUR 78,00. CHF 105,00 ISBN:
978-3-89500-814-6 L, Reichert
Der vorliegende Band dokumentiert die Vorträge des 3. Trierer Bibliotheksworkshops vom 19. und 20. Juni 2009. Die vom ‚Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum Trier’ und der Trierer Stadtbibliothek veranstaltete Tagung beschäftigte sich mit dem Thema der historischen Variabilität mittelalterlicher Bibliotheken bzw. einzelner Kodizes. Welchen Veränderungen waren die Sammlungen und Handschriften im Laufe der Zeit unterworfen? Waren diese Umgestaltungen beabsichtigt oder zufällig? Wie sind strukturelle Dynamisierungen am Text zu bewerten, etwa in Form von Glossen, Scholien und Kommentaren oder von Neubindungen, Umsignierungen und Besitzeinträgen? Auf welche Weise können moderne Technologien heute dazu beitragen, solche Veränderungen zu rekonstruieren und zu veranschaulichen? Diese und ähnliche Fragen wurden auf der Trierer Tagung diskutiert und in exemplarischer Weise dargestellt.
Der Hintergrund der Thematik ergab sich aus dem Bemühen, einer statischen, gewissermaßen „ontologischen“ Sicht mittelalterlichen Bibliotheken und ihrer Bestände entgegenzuwirken. Darüber hinaus wollten die Veranstalter einen Beitrag leisten zu einer historisch-funktionalen Sicht des mittelalterlichen Buch- und Bibliothekswesens. Hier geht es um Fragen nach dem konkreten Funktionswert einer Bibliothek, nach dem Einfluss von Skriptorium und Trägerinstitution auf die Ausrichtung der Bestände sowie auf das Maß an Unabhängigkeit, das Bibliotheken sich im Spannungsfeld von organisatorischer Notwendigkeit, funktionaler Orientierung und geistiger Repräsentation bewahren konnten.
Die einzelnen Beiträge beschäftigen sich u. a. mit der Dombibliothek von Halberstadt (Patrizia Carmassi), mit der Buchkultur der Augustinerchorfrauen von Steterburg (Britta Juliane Kruse / Kerstin Schnabel), mit den medizinischen Werken des Amplonius Rating de Bercka (Frank Fürbeth) sowie mit den Trierer Talmud-Fragmenten (Andreas Lehnardt). Vorträge zu einzelnen Handschriften und Texten betreffen die Überlieferung der ‚Admonitio generalis’ (Bernward Schmidt) oder ein althochdeutsch glossiertes Boethius-Fragment der Stadtbibliothek Trier (Falco Klaes). Die Bibliothek als Wissensraum thematisiert Monika E. Müller in ihrem Beitrag ‚Vom armarium zum Bibliotheksraum – Prozesse der Wissensordnung im mittelalterlichen Buchbestand von St. Michael in Hildesheim’, während Regine Froschauer den Blick auf Ekkehard IV. als Benutzer der St. Galler Bibliothek lenkt. Über eine im Manuskript abgeschlossene Gesamtkatalogisierung aller weltweit vorhandenen Handschriften Hildegards von Bingen handeln Michael Embach und Martina Wallner. Der amerikanische Kunsthistoriker Jeffrey Hamburger (Harvard) schließlich liefert eine breit angelegte Untersuchung zum Skriptorium von Kloster Arnstein
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Die Gräber von Fuente Álamo. Fuente Álamo Teil 4: Ein Beitrag zu den Grabriten und zur Chronologie der El Argar-Kultur. Schubart, Hermanfrid. 2013. 296 S., 80 Tafeln mit Abb., 2 Faltkarten, davon eine farbig, 20 sw. 3 fb. Abb., 8 Karte(n). 32 x 22 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-903-7 L, Reichert
Die bronzezeitliche Höhensiedlung von Fuente Álamo liegt im Südosten der Iberischen Halbinsel auf einem am Südrand der Sierra Almagro aufragenden Felsklotz. Hier führte zwischen 1977 und 1999 das Deutsche Archäologische Institut Madrid Ausgrabungen durch, deren Ergebnisse bereits in drei Bänden über Stratigraphie, Architektur und naturwissenschaftliche Forschungen sowie über Steingeräte (auch -mühlen) und Keramik aus dem Siedlungsbereich vorgelegt wurden.
Ihnen folgt nun als vierter Band eine Studie über die 118 Gräber, die - wie in der El Argar-Kultur üblich - überwiegend in der Siedlung angelegt wurden und dadurch über die Datierung der Siedlungsschichten einen bedeutsamen Beitrag zur Chronologie der El Argar-Kultur liefern. Unter Einbeziehung der anthropologischen Forschungsergebnisse werden die Grabanlagen in Plänen.,Schnitten und Fotografien vorgestellt, ebenso die Grabbeigaben an Keramik, Metallwaffen und -gerät, auch Körperschmuck aus Bronze, Silber und seltener Gold. Die Auswertung der Befunde bietet Einblicke in die Bestattungssitten in Steinkisten, großen Tongefäßen oder Felsnischen sowie in die Totenrituale und erlaubt so Aussagen von überregionaler Bedeutung zu einer Differenzierung der Geschlechter und zur sozialen Gliederung der bronzezeitlichen Gesellschaft.
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Erhabene Bilder. Die Kameen in der Antikensammlung Berlin. Überarbeitet von Platz-Horster, Gertrud; Foto(s) von Platz, Bernhard; Laurentius, Johannes. 2013. 352 S. 985 fb. Abb. 28 x 21 cm. Gb. EUR 78,00. CHF 105,00 ISBN:
978-3-89500-906-8 L, Reichert
Die Kameen in der Antikensammlung zählen zum ältesten Bestand der Staatlichen Museen zu Berlin. Im Kern gehen sie auf die Anfänge der Kurbrandenburgischen Kunstkammer im 16. Jahrhundert zurück, aus der sie 1830 bei der Gründung der Königlichen Museen ungeteilt in das Museum am Lustgarten überführt wurden. Die bedeutende Sammlung blieb bisher unzureichend publiziert. Seit dem "Verzeichnis der geschnittenen Steine im Antiquarium" von Adolf Furtwängler 1896 erlitt die Sammlung bittere Verluste infolge des Zweiten Weltkrieges, besonders bei den repräsentativen Stücken. Diese wurden soweit möglich anhand von Gipsabgüssen oder alten Fotos katalogisiert. In den letzten fünfzig Jahren kamen wichtige Neuerwerbungen hinzu, die jedoch die Verluste weder an Zahl noch an Bedeutung ersetzen können. Der Gesamtkatalog umfasst 875 Objekte, die in meist neu angefertigten Farbfotos abgebildet sind.
Die Rekonstruktion der Geschichte der Berliner Kameensammlung anhand von Inventaren und Dokumenten in Berlin und Brandenburg sowie in alten europäischen Sammlungen klärte den Vorbesitz der meisten Stücke und verhalf ihnen zugleich zu einem Datum, vor dem sie entstanden waren. Die schwierige Frage der Datierung erhellte auch eine eingehende Analyse der verarbeiteten Edelsteine; deren Herkunft ist teilweise sowohl für die antiken wie für die barocken und neuzeitlichen Kameen nachweisbar. Als weiteres Kriterium dienten die seltenen originalen Fassungen der antiken Kameen. Glücklicherweise besitzt die Antikensammlung zwei römische Fundkomplexe mit Kameen, den "Schatzfund von Petescia" und das "Mädchengrab bei Rom": Diese wurden wegen ihrer Besonderheit dem Katalog vorangestellt; sie binden Kameen ohne Fassung oder Kontext in einen Zeitrahmen.
Kameen mit den Signaturen antiker Graveure sind eine Rarität. Dioskurides, der im Altertum meist genannte Meister, war um 50 v. Chr. aus Aigeai in Kleinasien nach Rom ausgewandert und schnitt später das Siegel des Kaisers Augustus. Er signierte den Sardonyx-Kameo mit Herakles, der den Zerberus bezwingt; dieses Kleinod ist seit 1695 als Besitz des Kürfürsten Friedrich III. bezeugt. Hyllos, ein Sohn des Dioskurides, verwies in der Signatur seines delikaten Kameo mit dem kecken Satyrkopf stolz auf diese Abstammung. Die hohe Wertschätzung signierter Werke beflügelte die Gemmenschneider in Italien um 1800, denen wir eine Wiederbelebung der Glyptik verdanken.
Die Kontinuität dieser Kunstgattung von der Antike bis in die Neuzeit, ihre Entwicklung in Stil und Sujets über mehr als zwei Jahrtausende zu verfolgen, erlaubt der bis heute ungeteilte Bestand an Kameen in der Antikensammlung Berlin.
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Eger, Christoph. Spätantikes Kleidungszubehör aus Nordafrika I. Die Funde der spätesten römischen Kaiserzeit und der vandalischen Zeit (um 400 bis mittleres 6. Jahrhundert). 2013. 462 S., 58 sw. 9 fb. Abb. 30 x 21 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-912-9 L, Reichert
Im metallenen Kleidungszubehör, einem wichtigen Bestandteil der Kleidung, spiegeln sich soziale Identitäten. Besonders Fibeln und Gürtelschnallen dienten in der Spätantike als "Blickfang", der wesentlich zur Rangbestimmung und Repräsentation des Trägers beitrug. Sie konnten darüber hinaus die kulturelle Selbstzuordnung und das christliche Bekenntnis des Trägers zum Ausdruck bringen. Der Gürtel galt als Zeichen der Rechtsfähigkeit und bildete seit tetrarchischer Zeit als cingulum militiae ebenso wie der von einer besonderen Fibel zusammengehaltene Mantel (paludamentum, chlamys) einen integralen Bestandteil der zivilen wie militärischen Amtstracht. Aus Nordafrika waren Funde von spätantikem Kleidungszubehör bislang kaum bekannt, was mit dem generell unbefriedigenden Publikationstand von Kleinfunden im südlichen Mittelmeerraum zusammenhängt. Im Rahmen einer Habilitationsschrift an der Universität München ist nun erstmals das einschlägige Fundmaterial zusammengestellt und ausgewertet worden. Im Mittelpunkt steht der Sammlungsbestand des Archäologischen Nationalmuseums von Karthago, der um Funde aus verschiedenen Museen des östlichen Algerien und westlichen Libyen (u. a. Djemila, Timgad und Sabratha) ergänzt werden konnte. Der erste des auf zwei Bände angelegten Werkes beinhaltet die Funde der spätesten römischen Kaiserzeit und der vandalischen Zeit (um 400 bis mittleres 6. Jahrhundert n. Chr.). Nur zum kleineren Teil handelt es sich bei den rund 190 Objekten um geschlossene Grab- oder stratitifizierte Siedlungsfunde. Die Mehrheit bilden Altfunde, die zumeist ohne bekannten Kontext geborgen wurden, aber wegen ihrer formenkundlichen Vielfalt und ihrer Anzahl von großer Bedeutung sind. Neben einer ausführlichen formenkundlich-chronologischen Analyse, die den regionalen und überregionalen Zusammenhang des Fundmaterials aufzeigt, nimmt die weitere Auswertung Fragen zum Trägerkreis und seiner kulturellen und ethnischen Zuordnung in den Blick. So wird untersucht, inwieweit sich im Kleidungszubehör die tiefgreifenden Veränderungen widerspiegeln, die Nordafrika mit dem Ende der weströmischen Herrschaft und der Errichtung des vandalisch-alanischen regnum erlebte. Expliziert wird dabei auf die seit einigen Jahren geführte Kontroverse eingegangen, ob eine Reihe von Grabfunden primär als vandalisch oder aber als Mode der spätrömischen Militäraristokratie gelten müssen. Abschließend werden die siedlungsgeschichtlichen Aussagemöglichkeiten des vandalenzeitlichen Kleidungszubehörs behandelt.
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