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Titel-Datenbank |
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Reichert, Dr. Ludwig Verlag |
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Die Inschriften des Hochtaunus-Kreises und des Main-Taunus-Kreises. Mainzer Reihe; Die Deutschen Inschriften (97). Monsees, Yvonne; Fuchs, RĂŒdiger. Deutsch. 2020. 884 S. 136 Tafeln, 99 Abbildungen, schwarz-weiĂ, 316 Abbildungen, farbig. 27,0 x 19,0 cm. EUR 98,00. ISBN:
978-3-95490-297-2 L, Reichert
Der Band enthĂ€lt ca. 400 Katalognummern mit den mittelalterlichen und frĂŒhneuzeitlichen Inschriften vom 7. Jahrhundert bis zum Jahr 1700. Der Katalog beginnt mit dem einzigen erhaltenen frĂŒhmittelalterlichen Grabstein der Roteldis. Danach sind Inschriften erst wieder aus dem 14. Jahrhundert nachzuweisen. Heraus ragen die Grabplatten der Herren von Kronberg und ab dem 15. Jahrhundert die Adelsgrablegen ebendort, in Eppstein und Königstein mit Figurengrabplatten. Das adlige SelbstverstĂ€ndnis der Familie von Kronberg spiegelt sich darĂŒber hinaus in Schlachten-, Familienbildern und Fensterzyklen. Einen eigenen Schwerpunkt fĂŒr das 17. Jahrhundert bildet die Grablege der Landgrafen von Hessen in der FĂŒrstengruft der Homburger Residenz. Zahlreiche ZinnsĂ€rge der landgrĂ€flichen Familie legen in ausfĂŒhrlichen Bibelzitaten und lĂ€ngeren Grabinschriften ein eindrucksvolles Zeugnis von der Frömmigkeit einer FĂŒrstenfamilie ab. Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert sind Inschriften von gelehrten Theologen und Juristen, Pfarrern und Amtleuten sowie von BĂŒrgern ĂŒberliefert. Der Band enthĂ€lt einen gröĂeren Fachwerkbestand auch mit poetischen Hausinschriften. |
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Die frĂŒhhellenistische Nekropole von Alexandria-Shatby. Studien zur Antiken Stadt (RJ342), Band: 17. Rummel, Christoph; Schmidt, Stefan. 2020. 148 S., 243 Abbildungen, 2 Beilagen. 32 x 24 cm., Hardcover. Deutsch. EUR 69,00 ISBN:
978-3-95490-395-5 L, Reichert
Nach der GrĂŒndung durch Alexander den GroĂen wuchs Alexandria schnell zu einer GroĂstadt neuen Typs. Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft schufen sich einen neuen Lebensraum und neue gesellschaftliche Strukturen. Das Ă€lteste bekannte BegrĂ€bnisgelĂ€nde der Stadt ist die Nekropole von Shatby, die in den besonders bewegten einhundert Jahren nach der StadtgrĂŒndung genutzt wurde. Ausgrabungen am Beginn des 20. Jahrhunderts sowie die aktuellen Nachuntersuchungen der Autoren zeigen die Entwicklung der alexandrinischen Bestattungsformen und Grabarchitekturen, bei der auf unterschiedliche Inspirationsquellen zurĂŒckgegriffen wurde. Neben detaillierten Analysen der alten und neuen archĂ€ologischen Befunde bietet der Band einen Einblick in die gesellschaftlichen Bindungen und Bedingungen, die sich in den GrĂ€bern widerspiegeln. Das rasante Wachstum der Stadt fĂŒhrte schlieĂlich zur Aufgabe der frĂŒhen Nekropole. Auch dieser Vorgang kann im archĂ€ologischen Befund nachvollzogen werden. |
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From Ordinary to Luxury. Islamic Ceramics from Iran, Central Asia and Afghanistan. Siméon, Pierre. Hrsg.: Daiber, Verena. Engl. 2020. 192 S. 190 Abb. 369 fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 79,00. ISBN:
978-3-95490-387-0 L, Reichert
âFrom Ordinary to Luxuryâ is based on the glazed and unglazed pottery from The Bumiller Collection, assembled by the late Manfred Bumiller (1928-2018). The work is both a profound study of Central Asian ceramics and the start of the new series âStudies on The Bumiller Collectionâ dedicated to the development of the collection of the University Museum of Islamic Art in Bamberg. Pierre SimĂ©onâs expertise and hands-on experience as an archaeologist are invaluable assets for the knowledge of Iranian and Central Asian pottery. Apart from that, his study takes into account the works of our Russian colleagues, that have gone without adequate acknowledgement for decades due to the language barrier. After a break of ten years this book on material largely neglected and barely studied in a comprehensive way launches the new series of Studies on The Bumiller Collection. May it be a handbook for whoever works on and is interested in the field of Islamic ceramics from the area that spreads from the Zagros to the borders of China. |
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Zur Wiederholung und VervielfÀltigung von Reliefs in römischer Zeit. Monumenta Artis Romanae (MAR) (41). Reinhardt, Arne. Reproduktion und Bild. 2020. 215 S. 8 fb. Abb, 192 Abb. 32 x 23 cm. EUR 110,00. ISBN:
978-3-95490-440-2 L, Reichert
Im Zentrum der Arbeit steht die römische Bild(re)produktion als ein PhĂ€nomen der antiken Kulturgeschichte. Ihr Ziel sind nahsichtige Einblicke in die Mechanismen der visuellen Kultur sowie eine differenzierte Beurteilung der Frage, vor welchen HintergrĂŒnden und mit welchen BedĂŒrfnissen BildentwĂŒrfe im Zeitraum vom 1. Jh. v. bis zum 2. Jh. n. Chr. wiederholt und vervielfĂ€ltigt wurden. Dabei richtet die Arbeit den Blick auf die beteiligten Akteure, ihre Intentionen sowie Aspekte der ReprĂ€sentation und schenkt speziell der VerĂ€nderlichkeit von Bildern und ihrer kontextuellen Einbettung groĂe Aufmerksamkeit.
In einem komplementĂ€ren Ansatz werden dafĂŒr im ersten Teil die technischen Grundlagen am Beispiel der so genannten toreutischen GipsabgĂŒsse (speziell der Abformungen von reliefierten GefĂ€ĂwĂ€nden) untersucht. Dort lĂ€sst sich deutlich die situative Bedingtheit der Bild(re)produktion zeigen, finden sich doch gleichberechtigt sowohl vollstĂ€ndige Wiedergaben als auch â sogar hĂ€ufiger â partielle Reproduktionen, die als Ausgangspunkt fĂŒr neue Bildfindungen im Sinne des modernen âșcopy & pasteâč dienten und als solche von anderen Handwerkszweigen rezipiert wurden.
Der Hauptteil der Arbeit beschĂ€ftigt sich mit SerienstĂŒcken im Bereich der marmornen Reliefs und RelieftrĂ€ger des römischen âșAusstattungsluxusâč. Nach einer Diskussion des Serien-Begriffs liegt der Fokus der folgenden drei Detailstudien auf der Frage der Kongruenz beziehungsweise Varianz zwischen SerienstĂŒcken, wobei letztere als Indikator fĂŒr die Ă€uĂere Beeinflussung der Bildreproduktionen interpretiert wird. Bei den PirĂ€us-Reliefs fallen in diesem Sinn punktuelle gestalterische und motivische Abweichungen innerhalb der Serien dieses Fundes auf, die sich als eine selbstbewusste, eigenstĂ€ndige Einflussnahme der ausfĂŒhrenden Bildhauer innerhalb des kulturellen Umfelds der Zweiten Sophistik lesen lassen. Das nĂ€chste Fallbeispiel thematisiert ein mehrteiliges Weihegeschenk im Diana-Heiligtum von Nemi und interpretiert die zwei zugehörigen Serien und ihre Varianz mit Blick auf die ReprĂ€sentationsabsichten des Stifters. Die in diesen Fallstudien gewonnenen Beobachtungen werden in einer letzten Detailstudie mit weiteren SerienstĂŒcken konfrontiert. Auf dieser Grundlage werden ĂŒbergreifende PhĂ€nomene im Bereich des römischen Ausstattungsluxus sichtbar, innerhalb dessen das Thema der Serienfertigung eine charakteristische Facette der visuellen Kultur bildet.
Die Arbeit schlieĂt an aktuelle Diskussionen sowohl von klassisch-archĂ€ologischer Seite als auch in den Kunst- und Kulturwissenschaften an und möchte den etablierten Blick auf die antike Bildreproduktion als eine traditionelle Frage des diachronen Bildbezugs beziehungsweise der Technikgeschichte weiten. Durch ihre synchrone und kontextbezogene Betrachtungsweise der reproduzierten Bilder treten die ReprĂ€sentation der beteiligten Akteure, herrschende Sehgewohnheiten und Ă€sthetische Vorstelllungen sowie ĂŒbergeordnete Fragen der Konstituierung von Bildbedeutungen deutlicher als wichtige Facetten der antiken Bild(re)produktion hervor.
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Eine kulturhistorische AnnĂ€herung. Reihe B: Studien und Perspektiven; SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz (47). RollĂ© Ditzler, Ilse. Der Senat und seine Kaiser im spĂ€tantiken Rom. 2020. 524 S. 86 Tafeln, 327 Abb. 24 x 17 cm. EUR 78,00. ISBN:
978-3-95490-344-3 L, Reichert
In den traditionellen Altertumswissenschaften spielt der Senat von Rom eine Hauptrolle bei Aufbau und Expansion der römischen Republik; seit Octavian/Augustus prĂ€gen die Kaiser mit ihrem Genie oder Wahnsinn die Politik und setzen 250 Jahre lang die MaĂstĂ€be fĂŒr Bauwerke, Kunst, Zeremoniell und ReprĂ€sentation, wĂ€hrend der Senat mehr oder weniger als Echoraum ihrer Machtentfaltung fungiert; im sogenannten Dominat ab 300 n. Chr. gilt er vollends als antiquarisches Relikt im dekapitalisierten Rom. TatsĂ€chlich haben von der augusteischen res publica restituta an rund 600 Jahre lang die reichsten, gebildetsten, ambitioniertesten Exponenten der römischen Oberschicht, die Senatoren, regelmĂ€Ăig in der Curia Iulia/Diocletiana getagt, damit einen Zentralort der römischen Myth-Historie kontinuierlich besetzt und ĂŒber Generationen hinweg enorme Ressourcen und Prestige in diese TĂ€tigkeit investiert. Die Arbeit postuliert einen Perspektivwechsel, indem sie a) den Römer Senat einer âlangen Kaiserzeitâ ins Zentrum der Betrachtungen rĂŒckt, in seinem SelbstverstĂ€ndnis und in seinen variierenden Beziehungen zu den Herrschern; b) anhand bildlich-archĂ€ologischer, epigraphischer, numismatischer und literarischer Befunde jene mentalen und materiellen Faktoren herausarbeitet, welche die Spielregeln fĂŒr die Koexistenz der beiden Akteure charakterisieren; c) die keineswegs lineare Evolution des VerhĂ€ltnisses zwischen SPQR (Senatus populusque Romanus) und den Caesares Augusti Imperatores bis ĂŒber das Ende des weströmischen Kaisertums hinaus verfolgt. Es zeigen sich multiple Interaktionen und VerschrĂ€nkungen von Kompetenzen und Rollenspielen, sowohl fĂŒr den Senat als auch fĂŒr die Kaiser, wobei RĂŒckgriffe, Spoliierungen oder Umdeutungen aufkumulierter historischer Vorbilder maĂgebend sind. Der Senat von Rom und seine Kaiser bilden als bipolare AutoritĂ€tsstruktur die conditio sine qua non fĂŒr die Persistenz des römischen Staatswesens und mĂŒssen daher als zusammengehörige, sich bedingende Teile eines Staatskonstrukts sui generis betrachtet werden. |
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Löwenmensch und mehr. Die Ausgrabungen 2008â2013 in den altsteinzeitlichen Schichten der Stadel-Höhle im Hohlenstein (Lonetal), Gemeinde Asselfingen, Alb-Donau-Kreis. Hrsg.: Kind, Claus-Joachim. 2019. 206 S. 122 fb. Abb., 129 Abb. 30 x 21 cm. EUR 35,00. ISBN:
978-3-95490-409-9 L, Reichert
Der Hohlenstein im Lonetal gehört zu einer Gruppe von Höhlen auf der SchwĂ€bischen Alb, aus denen die Ă€ltesten bekannten Belege figĂŒrlicher Kunst der Menschheitsgeschichte stammen und die seit 2017 UNESCO-Weltkulturerbe sind. Bekannt wurde er vor allem durch den âLöwenmenschenâ â eine einzigartige, aus Mammutelfenbein geschnitzte Darstellung eines Mischwesens aus der Zeit vor etwa 35.000 bis 40.000 Jahren. Zwischen 2008 und 2013 wurden neue Ausgrabungen am Hohlenstein durchgefĂŒhrt. Ăberraschend kamen dabei auch weitere Fragmente der Figur des Löwenmenschen zutage. |
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Von Stadtmauern und Salbtöpfen. ArchÀologie zur Siedlungs- und Apothekengeschichte in Biberach. Schmid, Beate; Kulessa, Birgit. 2019. 419 S. 127 fb. Abb., 18 Abb. 30 x 21 cm. EUR 59,00. ISBN:
978-3-95490-389-4 L, Reichert
Die Stadt Biberach bewahrte ĂŒber Jahrhunderte eine weitgehend ungestörte mittelalterliche Altstadt mit einem beachtlichen Bestand an spĂ€tmittelalterlicher Bausubstanz. In der vorliegenden Publikation werden die Ergebnisse von zwei Untersuchungen vorgestellt, die unter völlig unterschiedlichen Fragestellungen und an gegensĂ€tzlichen Standorten im mittelalterlichen StadtgefĂŒge durchgefĂŒhrt wurden. Die Untersuchung auf dem Viehmarktplatz galt primĂ€r der Frage nach dem Siedlungsbeginn und der Siedlungsentwicklung in Stadtrandlage und damit verbunden auch nach Verlauf, Art und StĂ€rke der ersten Stadtbefestigung. Durch die Vorlage sowie die Interpretation des Fundmaterials wird ein Bild vom Alltagsleben in einer mittelalterlichen Stadt vermittelt. Bei der Untersuchung des GebĂ€udes Marktplatz 7 stand die Baugeschichte und die Nutzung eines Patrizierhauses in zentraler Lage zwischen Kirche und Markt im Vordergrund. Der Beitrag thematisiert weniger strukturelle Fragen der stĂ€dtischen Entwicklung, sondern erhellt vielmehr die wechselvolle Hausgeschichte eines spĂ€tmittelalterlichen BĂŒrgerhauses. Schwerpunkt der Betrachtung ist die Beurteilung und Interpretation eines umfangreichen Fundspektrums, das RĂŒckschlĂŒsse auf die Bewohner des GebĂ€udes erlaubt. So kann nachgewiesen werden, dass das Haus ĂŒber einen gewissen Zeitraum von einem Apotheker genutzt wurde, und das Fundmaterial vermittelt einen Eindruck von der Praxis dieses Berufs. Weitere Funde ermöglichen RĂŒckschlĂŒsse auf unterschiedliche Lebensbereiche eines Haushalts und auf den Wandel seiner Sachkultur ĂŒber Jahrhunderte. |
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Shepheard`s of Cairo. The Birth of the Oriental Grand Hotel. Menschen â Reisen â Forschungen (5). Ibrahim, Tarek. 2019. 120 S. 63 fb. Abb., 52 Abb. 27 x 21 cm. Engl. EUR 49,00. ISBN:
978-3-95490-368-9 L, Reichert
Few buildings reflect the waxing and waning of European influence in Egypt during the 19th and 20th centuries as profoundly as Shepheard`s Hotel in Cairo. Prior to its total destruction during the infamous âBlack Saturdayâ riots of January 1952, the building was a potent symbol of the problematic relationship between native and foreigner, Orient and Occident, colonized and colonizer. Initially the site of Napoleon`s headquarters during his ill-fated Egyptian campaign, over the following 150 years, successive expansions and reconstructions transformed the humble lodge into one of the most glamorous and legendary hotels in the world. Hardly a single important political, social or artistic figure that passed through Cairo failed to stay and make an appearance at the hotel.
Until recently, a scholarly analysis and documentation on the architecture of Shepheardâs Hotel has been cursory at best due the near total absence of primary visual material. Thanks to a spectacular discovery at GrĂŒnsberg Castle near Nuremberg, Germany, primary visual material of the building - including original floor plans, correspondence, sketches and photographs - has come to light. The design of the hotel can now be correctly attributed to the previously unknown German architect Johann Adam Rennebaum (1858-1937) who lived and worked in Egypt for more than 50 years. This cache, combined with material from numerous archives in Egypt, Europe and North America, allows for the first comprehensive survey on the art, architecture and design of the legendary lost hotel.
More than merely lodging, Shepheard`s made design a destination and allowed visitors to step through the looking glass into a fantastic recreation of the wonders along the banks of the Nile, quickly becoming an essential part of the grand tour in Egypt for well-heeled travelers of the late 19th and early 20th centuries.
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Goethe in Wiesbaden 1814 und 1815. Band I: Tageschronik. TagebucheintrÀge, Briefe, Gedichte, GesprÀchsaufzeichnungen, Rechnungen / Band II: Briefwechsel / Band III: Begegnungen und besuchte StÀtten. Hrsg.: Stahmer, Carsten. 1436 S. 75 fb. Abb., 229 Abb. 24 x 17 cm. 3 Bd. im Schuber,. L. Reichert Verlag, Wiesbaden 2019 EUR 79,00. ISBN:
978-3-95490-378-8 L, Reichert
Das Reisen nahm in Goethes Leben einen besonderen Stellenwert ein. Dazu gehörten auch Fahrten in verschiedene Kurorte, um sich von den gesundheitlichen Problemen, die ihn Zeit seines Lebens plagten, zu erholen. Neben der körperlichen Genesung stand bei diesen Reisen jedoch stets auch die geistige Erfrischung und Erneuerung im Vordergrund. In den Sommermonaten der Jahre 1814 und 1815 hielt er sich zur Kur in Wiesbaden auf, um hier sowohl das heilbringende Wasser als auch das gesellschaftliche Badeleben zu genieĂen.
Diese beiden Kuraufenthalte werden in dieser Dokumentation aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: Der ersten Band zeigt die persönliche Perspektive Goethes. Eine Chronik seiner tĂ€glichen AktivitĂ€ten auf Grundlage von TagebĂŒchern gibt dem Leser einen ganz privaten Einblick in sein Alltagsleben in Wiesbaden.
Goethe machte in der Kurstadt die Bekanntschaft zahlreicher Menschen; er korrespondierte von dort mit Freunden und Bekannten aus der Weimarer und Jenaer Gegend. Die persönliche Perspektive wird somit im zweiten Band durch den Blick von und auf seine Briefpartner ergÀnzt und zeigt Goethe als regen Dialogpartner.
Der dritte Band beschreibt die gesellschaftlichen Kreise, in denen Goethe sich bewegte, und geht aus zeitgenössischer Sicht auf die StĂ€tten ein, die er in Wiesbaden und Umgebung besuchte. Dieser Blickwinkel wird abschlieĂend durch einen Epilog zu den Spuren Goethes im heutigen Wiesbaden ergĂ€nzt.
Zahlreiche historische Dokumente, die zum Teil erstmals veröffentlicht werden, und eine reiche Bebilderung machen dieses von Carsten Stahmer in Zusammenarbeit mit einem Team von Expertinnen und Experten herausgegebene Werk zu einer besonderen und spannenden LektĂŒre fĂŒr jeden Goethe-Interessierten.
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Götterabbildungen im Westen des Römischen Reiches â Imagens de divindades no Ocidente do ImpĂ©rio romano. Iberia ArchĂ€ologica (20). Hrsg.: Schattner, Thomas G.; Guerra, AmĂlcar. Das Antlitz der Götter â O rosto das divindades. 2019. 332 S. 223 Abb., 18 fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 98,00. ISBN:
978-3-95490-423-5 L, Reichert
Götterdarstellungen finden im Vergleich zu italischen, punischen oder gar griechischen Mittelmeer-Anrainern vergleichsweise spĂ€t und zögerlich Eingang in die Bildwelt der Hispaniae. TatsĂ€chlich erscheinen sie allenthalben erst in der römischen Kaiserzeit, da die römischen Götter in Statue und Relief als DenkmĂ€ler das provinzielle Panorama beherrschen. Neben diesen Darstellungen aus dem griechisch-römischen Repertoire lassen sich jedoch schon frĂŒh formale AusprĂ€gungen in der Plastik beobachten, die teils auf ostmediterrane orientalische und griechisch-römische Vorbilder zurĂŒckgehen, die aber andererseits durch eigene Traditionen bestimmte Rezeption widerspiegeln. Diese beiden Komponenten lassen sich bis in die Mittlere Kaiserzeit fassen, da die Tendenz zur Vereinheitlichung und Konvergenz als eine Auswirkung der Romanisierung Platz greift. Die verschiedenen Aspekte sind in den BeitrĂ€gen dieses Sammelbandes besprochen und diskutiert, der die Akten eines Kolloquiums im nordportugiesischen Boticas zum Thema enthĂ€lt. Diese stammen aus der Feder von 17 Autoren internationaler Herkunft. Die Gliederung des Bandes ist am griechischen wie am römischen Götterbild orientiert, an den Schriftquellen wie an den VerhĂ€ltnissen in anderen Provinzen des Römischen Reiches, wie etwa an den Rheinprovinzen, die als Vergleich gelten können. Im Mittelpunkt steht jedoch das Götterbild der Hispaniae, wie es in spĂ€t-iberischen und provinzialrömischen DenkmĂ€lern vor uns tritt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem hispanischen Nordwesten und Westen, da diese Regionen als letzte von der Verbreitung des römischen Formenguts erfaĂt werden, so daĂ die Fortdauer des Indigenen sich deutlicher zeigt als anderswo. Damit leistet die Abteilung Madrid einen Beitrag zur Heiligtumforschung, die am Deutschen ArchĂ€ologischen Institut (DAI) traditionell eine bedeutende Rolle spielt. |
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Vom 10. bis zum 14. Jahrhundert, Anhang: Die illuminierten Handschriften englischer und spanischer Herkunft. Teil 1: Katalog der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in MĂŒnchen (7). Bauer-Eberhardt, Ulrike. Die illuminierten Handschriften französischer Herkunft in der Bayerischen Staatsbibliothek. 2019. 676 S. 495 fb. Abb. 32 x 24 cm. 2 Bde im Schuber. EUR 348,00. ISBN:
978-3-95490-357-3 L, Reichert
Im Zuge der kunsthistorischen Bearbeitung der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek MĂŒnchen â bei der bereits von der Autorin alle italienischen Handschriften beschrieben und einem chronologischen und geographischen Muster unterworfen wurden â werden nun die französischen Handschriften mit Buchschmuck systematisch erfasst. Dabei beinhaltet der erste Teil mit Text- und Tafelband alle französischen Handschriften vom 10. bis zum 14. Jh. Im Anhang wird auch der Gesamtbestand der spanischen und englischen Handschriften vorgestellt, wobei gerade letztere mit ihrer Dekoration wĂ€hrend des sog. Channel Style um 1200 engstens in den nordfranzösischem Stilformen verwachsen und teilweise sogar nur durch andere Kriterien von jenen zu trennen sind. Ein herausragendes Beispiel englischer Buchkunst ist der berĂŒhmte, im 1. Drittel des 13. Jhs. in Oxford ausgestattete Goldene MĂŒnchener Psalter. |
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Ursprung und FrĂŒhzeit des Heraion von Samos. Teil 1: Topographie, Architektur und Geschichte. Walter, Hans; Clemente, Angelika; Niemeier, Wolf-Dietrich. 2019. 356 S. 9 fb. Abb., 420 Abb. 34 x 24 cm. EUR 78,00. ISBN:
978-3-95490-399-3 L, Reichert
Ernst Buschor, langjĂ€hriger AusgrĂ€ber des Heraion auf Samos, hat 1959 festgestellt: »Wohl kein anderes groĂes griechisches Heiligtum kann in so geschlossenem, anschaulichem Bild von seinen frĂŒhen Jahrhunderten bis in die spĂ€ten verfolgt werden wie dieses, und von keinem anderen Fundort hat die altionische Baukunst so bedeutendes Licht empfangen«. Es war Buschors groĂes wissenschaftliches Verdienst, die FrĂŒhzeit dieses Heiligtums zu entdecken, mit den Hekatompedoi I und II, âșhundertfĂŒĂigenâč Tempelbauten, die den beiden Riesentempeln Dipteros I und II vorausgingen, und sechs bis ca. 1000 v. Chr. zurĂŒckreichenden SteinaltĂ€ren, die unter dem gegen die Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. erbauten und mit Dipteros I zu verbindenden GroĂen Altar zutage kamen. Der Verlust von Fundmaterial und Grabungsdokumentation im Zweiten Weltkrieg verhinderte die endgĂŒltige Publikation dieser wichtigen Grabungen. Hauptziel der nach dem Zweiten Weltkrieg von Buschor wiederaufgenommenen Grabungen war es, zunĂ€chst die Bauten und Anlagen innerhalb des vor dem Krieg ergrabenen Bereichs erneut zu untersuchen, die verlorenen Befunde wiederzugewinnen und zu veröffentlichen. Nach Buschors Tod 1961 untersuchte Hans Walter mit Angelika Clemente als Architektin noch einmal den Kernbereich des frĂŒhen Heiligtums, die frĂŒhen AltĂ€re und die Hekatompedoi I und II. Walters Weggang 1965 von Samos um den neu gegrĂŒndeten Lehrstuhl fĂŒr Klassische ArchĂ€ologie an der UniversitĂ€t Salzburg zu ĂŒbernehmen und die Ausgrabungen auf dem Kolonna-HĂŒgel auf Ăgina wieder aufzunehmen, fĂŒhrte zu einer groĂen Verzögerung der endgĂŒltigen Publikation der Grabungen der Jahre 1957 bis 1964 im samischen Heraion und â damit verbunden â zu Unsicherheiten in Hinsicht auf Datierung und Gestalt der frĂŒhen Bauten im Heiligtum und zu kontroversen Diskussionen um sie. Der vorliegende Band, in dem grundlegend die Topographie, Architektur und Geschichte des frĂŒhen Heraion von der âșminoischen Thalassokratieâč ĂŒber die mykenische Expansion, die âșIonische Wanderungâč, den groĂen Aufschwung des Heiligtums im 7. Jh. v. Chr. mit den ersten Tempelbauten und zahlreichen Weihegaben aus Ăgypten und dem Vorderen Orient bis in die Zeit der Errichtung des ersten GroĂtempels, Dipteros I, in der ersten HĂ€lfte des 6. Jhs. v. Chr. dargestellt und in den geographischen Rahmen der gleichzeitigen Entwicklungen auf den Inseln der SĂŒdost-ĂgĂ€is und an der WestkĂŒste Kleinasiens gestellt wird, schlieĂt daher eine wichtige LĂŒcke in der Samos-Reihe. |
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Ingelheim von der Steinzeit bis zur Gegenwart. GeiĂler, Hartmut. 240 S. 128 fb., 33 sw. Abb. 24 x 17 cm. Gb. L. Reichert Verlag, Wiesbaden 2019. EUR 16,90. ISBN:
978-3-95490-186-9 L, Reichert
Jahrtausende schon wĂ€hrt die wechselhafte Geschichte Ingelheims, das durch den Rhein und sein mildes Klima bereits in FrĂŒh-, Römer- und Merowingerzeit besiedelt wurde, Karl den GroĂen zum Bau seines berühmten monumentalen Regierungspalastes anregte und sich in seiner mittelalterlichen Blütezeit zum höfischen und militĂ€rischen Zentrum der deutschen Kaiser und Könige erheben sollte. Auf Basis des vom Historischen Verein Ingelheims e. V. erarbeiteten umfangreichen Materials legt der Historiker und Ingelheimkenner Hartmut GeiĂler einen aktuellen Abriss der Stadtgeschichte vor, der von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert reicht. Der Leser wird auf eine gut recherchierte, quellen- und bilderreiche Zeitreise entfĂŒhrt, die dem Laien, dem historischen Kenner und allen an Ingelheim Interessierten ein anschauliches Bild dieser kleinen Stadt und ihrer groĂen Geschichte zu vermitteln vermag.
Zum ersten Mal seit 1964 hat sich wieder ein Autor an die schwierige Aufgabe gemacht, eine umfassende Geschichte der Kreisstadt Ingelheim am Rhein zu verfassen und mit reichem Bildmaterial zu veranschaulichen. Hartmut GeiĂler, geb. 1941, war nach seinem Studium in Mainz und Wien Gymnasiallehrer fĂŒr Latein, Geschichte und Politik und hat sich seit seiner Pensionierung ganz der Erforschung und Darstellung der Geschichte Ingelheims verschrieben. Er arbeitet auch als Ingelheimer GĂ€stefĂŒhrer.
Als Vorstandsmitglied im Historischen Verein Ingelheim e.V. verfasst und betreut er seit 2005 die mittlerweile ca. 800 Webseiten zur Ingelheimer Geschichte (www.ingelheimergeschichte.de). Dabei stĂŒtzt er sich ebenso auf die reichhaltige bisherige Literatur wie auf die neuesten Erkenntnisse der Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim und in einigen Bereichen zusĂ€tzlich auf eigene Forschungsergebnisse (frĂŒh- und hochmittelalterliche Pfalzgeschichte, SpĂ€tmittelalter, Ingelheimer Adel, Sebastian MĂŒnster, Ingelheimer âSaalâ in der Neuzeit, Ingelheimer Schulen im 19. Jahrhundert, Nationalsozialismus).
Im Auftrag der Forschungsstelle Kaiserpfalz hat er alle lateinischen Quellenstellen zur Ingelheimer Pfalzgeschichte gesammelt, ĂŒbersetzt und historisch neu bewertet. Man kann ihn deswegen als einen fundierten Kenner der Ingelheimer Pfalzgeschichte bezeichnen, der die ĂŒberlieferten lateinischen PfalzerwĂ€hnungen auch in gröĂeren lateinischen ZusammenhĂ€ngen prĂŒfen kann, was bisweilen die Geschichten ĂŒber Ingelheim in einem etwas anderen Licht erscheinen lĂ€sst. |
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Die Gartenanlagen. Madrider BeitrĂ€ge (39). Arnold, Felix; Canto GarcĂa, Alberto; Vallejo Triano, Antonio. Munyat ar-Rummaniya. 2019. 184 S. 59 Abb., 220 fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 69,00. ISBN:
978-3-95490-407-5 L, Reichert
Bei der Genese des Gartens der europĂ€ischen Renaissance spielte die islamische Gartenkultur eine entscheidende Rolle. Umso mehr muss ĂŒberraschen, wie wenig bislang ĂŒber islamische GĂ€rten des Mittelalters geforscht worden ist. Unsere Kenntnisse der islamischen Gartenbautradition beruht beinahe ausschlieĂlich auf literarischen Quellen und historischen Abbildungen. Erst in jĂŒngster Zeit haben sich auch archĂ€ologische Projekte der Erforschung islamischer GĂ€rten gewidmet. Der Landsitz ar-Rummānīya auĂerhalb der Stadt CĂłrdoba (Spanien) bietet die Chance, einen Garten aus der BlĂŒtezeit der islamischen Kultur zu erforschen. Durch die wiederholte Ablagerung von Zerstörungsschutt angrenzender Bauten ist die ursprĂŒngliche GartenoberflĂ€che noch auf einer beachtlich groĂen FlĂ€che ungestört erhalten geblieben. Von 2013 bis 2014 war der Garten Gegenstand eines von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Forschungsprojektes, welches gemeinschaftlich von dem Deutschen ArchĂ€ologischen Institut, dem Conjunto ArqueolĂłgico de Madinat al-Zahra und der Universidad AutĂłnoma de Madrid durchgefĂŒhrt wurde. Erstmals konnten dabei Einblicke in die Gestaltung eines Gartens des 10. Jahrhunderts gewonnen werden. So wurde das System der GartenbewĂ€sserung geklĂ€rt, von einem groĂen Becken, das als Wasserreservoir diente bis zu BewĂ€sserungskanĂ€len und Drainagen fĂŒr die Hangmauern. Zentral fĂŒr die Untersuchung des Gartens waren botanischen Analysen, wobei neben der Bestimmung von GroĂresten auch Pollenanalysen durchgefĂŒhrt wurden. Insbesondere Sedimente im BewĂ€sserungskanal geben Aufschluss ĂŒber den Artenreichtum, der ursprĂŒnglich im Garten und seiner Umgebung existierte. Die These einer Monokultur â etwa einer Olivenplantage â kann damit eindeutig widerlegt werden. Die Kombination unterschiedlicher Analyseverfahren erlaubt es, eine Reihe von Pflanzenarten dem Garten zuzuweisen, neben OlivenbĂ€umen Mandel- und GranatapfelbĂ€ume sowie Weinreben, aber auch Myrte und Lavendel. Hinzu kommen Blumen und KrĂ€uter wie Thymian, Lilien und Ringelblumen. Zudem wurde der bislang frĂŒheste Nachweis fĂŒr weiĂe MaulbeerbĂ€ume auf der Iberischen Halbinsel erbracht, eine Voraussetzung fĂŒr die Entwicklung einer eigenstĂ€ndigen Produktion von Seide. Einen Eindruck vom Luxus des Lebens auf dem Landgut vermitteln die bei der Grabung gemachten Kleinfunde, darunter ein dekorierter Fingerhut fĂŒr Lederarbeiten und eine gelb glasierte Schale aus Ă€gyptischer Produktion. Die Reparaturen an einer anderen Schale weisen einerseits auf die WertschĂ€tzung qualitĂ€tvoller Keramik hin, andererseits den langsamen Verfall an der Wende zum 11. Jahrhundert, der einen Ersatz solcher Waren erschwerte. In dem vorliegenden Band werden die Ergebnisse des Projektes umfassend dargestellt und in einen kulturhistorischen Rahmen gestellt. |
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Göttinger Reihe (21); Die Deutschen Inschriften (105). Lampe, Jörg H. Die Inschriften des Altkreises Osterode. 2019. 376 S. 48 Tafeln, 148 Abb., 45 fb. Abb. 27 x 19 cm. EUR 62,00. ISBN:
978-3-95490-353-5 L, Reichert
Der Band enthĂ€lt in 221 Nummern die Edition der bis zum Jahr 1650 entstandenen Inschriften des Altkreises Osterode. Neben Namen und Jahreszahlen stehen lange Programme mit umfangreicheren Texten. Aufgenommen sind auĂer den im Original erhaltenen Inschriften auch diejenigen, die nur noch in Abschriften oder Abbildungen vorliegen. Die bis zum Stichjahr entstandenen Graffiti der Einhornhöhle bei Scharzfeld werden im Anhang verzeichnet.
Osterode und das frĂŒhere Kloster Walkenried bilden zahlenmĂ€Ăig die Schwerpunkte des Katalogs, die kleineren Vorkommen an Inschriften in weiteren 21 Orten enthalten daneben nicht minder interessante EinzelfĂ€lle. Die Untersuchung der SchrifteigentĂŒmlichkeiten erweitert die Kenntnis der WerkstĂ€tten von Steinmetzen, GlockengieĂern und Goldschmieden. Erstmals ediert werden die kurz vor der Reformation entstandenen Gewandsauminschriften des Retabels von Bartold Kastrop in St. Marien in Osterode. Die Analyse der Schrift und der Textquellen zeigt andererseits, dass das nur teilweise erhaltene ChorgestĂŒhl aus dem Kloster Pöhlde tatsĂ€chlich hochmittelalterlichen Ursprungs ist â was in der kunstgeschichtlichen Forschung vor einiger Zeit angezweifelt worden war. Walkenried wird durch seine Inschriften als mittelalterliches Kloster wie als Schule im 16. und 17. Jahrhundert lebendig. Als Grablege wurde es von Adeligen vom Hochmittelalter bis zu den Honsteiner Grafen in der FrĂŒhen Neuzeit geschĂ€tzt.
Inschriften auf der Kirchenausstattung dokumentieren Formen spĂ€tmittelalterlicher und reformationszeitlicher Frömmigkeit. Eine interessante Gruppe bilden die Inschriften auf mittelalterlichen und frĂŒhneuzeitlichen Glocken. Grabinschriften zeigen das ReprĂ€sentationsstreben von regierenden Familien, Adeligen und BĂŒrgern. VielfĂ€ltige BezĂŒge ergeben sich zu den bereits edierten BestĂ€nden der Nachbarlandkreise Göttingen (DI 76) und Northeim (DI 96).
Die Einleitung stellt BezĂŒge zwischen dem Inschriftenbestand und der Geschichte des Landkreises bzw. der bedeutendsten Standorte her und wertet die Inschriften unter mehreren Aspekten aus. HerzstĂŒck des Buches ist die Edition, d. h. die möglichst genaue Lesung und Wiedergabe der Texte unter Auflösung der AbkĂŒrzungen. Lateinische und niederdeutsche Texte werden ĂŒbersetzt. Eine Beschreibung des InschriftentrĂ€gers vermittelt einen Eindruck von dem Zusammenhang, in dem die Inschrift steht. Im Kommentar werden wichtige, die Inschrift, den InschriftentrĂ€ger oder die Ăberlieferungsgeschichte betreffende Fragestellungen erörtert. Zehn Register erschlieĂen dem Leser die Katalogteile. Ein umfangreicher Tafelteil ergĂ€nzt die Editionen.
Damit werden reichhaltige Materialien der lokal- und regionalgeschichtlichen Forschung, aber auch fĂŒr ĂŒbergreifende Fragestellungen der Frömmigkeits-, Bildungs- und MentalitĂ€tsgeschichte, fĂŒr kunstgeschichtliche und philologische Untersuchungen z. B. zur Lexik des Niederdeutschen zur VerfĂŒgung gestellt.
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Romania und Germania. Kulturelle und literarische Austauschprozesse in SpĂ€tmittelalter und FrĂŒher Neuzeit. Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft (22). (2018/2019): Hrsg.: Bastert, Bernd; Hartmann, Sieglinde; Zusammen mit Herz, Lina. Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft. 2019. 488 S. 11 fb. Abb., 2 Abb. 21 x 15 cm. EUR 69,00. " ISBN:
978-3-95490-376-4 L, Reichert
Literarische und kulturelle Austauschprozesse und Beziehungen zwischen der Romania und der Germania haben schon frĂŒh das Interesse der Forschung auf sich gezogen. Konzentriert hat man sich dabei insbesondere auf die zwischen der Mitte des 12. und des 13. Jahrhunderts konstatierbaren EinflĂŒsse der höfischen Literatur und Kultur Frankreichs auf die kontemporĂ€re Kultur und Literatur des deutschsprachigen Raumes. Sie sind mittlerweile eingehend untersucht und beschrieben worden, wobei neben einzelnen Werken auch praktisch alle Gattungen und Register in den Fokus gerieten. Weniger gut erschlossen sind hingegen die Wechselbeziehungen zwischen Romania und Germania in SpĂ€tmittelalter und FrĂŒher Neuzeit, die ab dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts verstĂ€rkt wieder einsetzen. Die Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft legt nun einen Band vor, in dem die bislang oft verstreut erschienenen und an spezifischen Texten oder Konstellationen thematisierten Besonderheiten der Austauschprozesse zwischen Romania und Germania in SpĂ€tmittelalter und FrĂŒher Neuzeit in einem gröĂeren Kontext untersucht und beschrieben werden. An Beispielen sprachlicher, medialer und kultureller Transformationen werden Themenfelder einer Aufarbeitung und Bilanzierung dieser Beziehungen abgesteckt. Analysiert werden sowohl deutsche Adaptionen französischer Texte aus dem weltlichen und dem geistlichen Stoffbereich (z.B. Rappoltsteiner Parzifal, Fierrabras, Kaiser Octavian, Magelone, Amadis, Geschichtsklitterung, Pilgerfahrt des trĂ€umenden Mönchs) als auch die Rezeption deutschsprachiger Werke in der Romania (mystische Texte Meister Eckarts, Taulers und Seuses). Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Untersuchung kultureller und medialer Austauschprozesse.
Den Herausgebern ist es gelungen, vieler jener Fachleute, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema eines kulturellen, literarischen und medialen Austausches zwischen Romania und Germania in SpĂ€tmittelalter und FrĂŒher Neuzeit befassen, zur Mitarbeit zu gewinnen.
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SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz (46). Feist, Sabine. Die byzantinische Sakralarchitektur der Dunklen Jahrhunderte. 2019. 368 S. 249 Abb. 24 x 17 cm. EUR 110,00. ISBN:
978-3-95490-420-4 L, Reichert
Dunkle Jahrhunderte tragen ihren Namen in kaum einer Epoche grundlos. Meist werden mit diesen wenig schmeichelhaften Worten langjĂ€hrige Phasen bezeichnet, die in der Forschung gemeinhin als Niedergang einer bis dato blĂŒhenden Kunst- und Kulturlandschaft gelten. In der byzantinischen ArchĂ€ologie wird solch ein Verfall mit der Ăbergangszeit zwischen SpĂ€tantike und Mittelalter assoziiert, einer Zeit, aus der nur verhĂ€ltnismĂ€Ăig wenige Beispiele christlicher Sakralarchitektur auf uns gekommen sind. Bei ebenjenen Beispielen handelt es sich zudem oftmals lediglich um Um- oder Neubauten Ă€lterer Kirchen. Dennoch kann die Bedeutung der in dieser Zeit entstandenen Sakralarchitektur kaum ĂŒberschĂ€tzt werden, geriet die den Kirchenbau bis dato bestimmende Basilikaarchitektur damals doch schlagartig ins Hintertreffen. Die baulichen VerĂ€nderungen Ă€lterer Kirchen waren zu dieser Zeit nĂ€mlich keineswegs gleichbedeutend mit einer schlichten Instandsetzung der Ă€lteren VorgĂ€nger. Man entschied sich vielmehr gegen die altbewĂ€hrte Longitudinalarchitektur und ĂŒberwölbte die einstigen basilikalen Bauten stattdessen mit Kuppeln.
In diesem Buch wird die Baugeschichte ebensolcher Kirchen analysiert, die wĂ€hrend der Dunklen Jahrhunderte verĂ€ndert wurden. Dabei werden die Sakralbauten dieser Epoche erstmals nicht von vornherein als eine architektonisch kaum anspruchsvolle Vorstufe nachfolgender mittel- und spĂ€tbyzantinischer Entwicklungen, sondern aus der Perspektive der (spĂ€t)antiken VorgĂ€nger betrachtet. Die Analyse einzelner SchlĂŒsselmonumente lĂ€sst dabei stets wiederkehrende Charakteristika erkennen. Zu diesen gehört etwa das Festhalten an Ălterem, sowohl in Form von Atria und Narthices als auch in Form der bauplastischen und liturgischen Ausstattung. Aber auch die in der SpĂ€tantike fĂŒr das christliche Gotteshaus entwickelten Raumkonzepte wurden wĂ€hrend der Dunklen Jahrhunderte weitergefĂŒhrt und intensiviert. So wurde der bereits von frĂŒhen Kirchenbauten bekannte Dualismus zwischen DrauĂen und Drinnen, zwischen Profanem und Sakralem um die PolaritĂ€t von Altem und Neuem erweitert. Erst nachdem die von diesen GegensĂ€tzen charakterisierten AuĂen- und Eingangsbereiche der Kirchen durchschritten worden waren, gelangte man in einen in sich geschlossenen neuen sakralen Idealraum, in dem Kuppelarchitektur und Bildprogramm Spiegelbild einer himmlischen Hierarchie waren. Geschaffen war damit ein dem Alltag und der Zeitlichkeit entrĂŒckter, geradezu heterotopischer Ort. Die KohĂ€renz von (Stadt)Landschaft und Kirche, deren Auflösungsprozess ihren Anfang schon in der SpĂ€tantike genommen hatte, wurde wĂ€hrend der Dunklen Jahrhunderte somit endgĂŒltig aufgebrochen.
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Untersuchungen zur Grabarchitektur und Ausstattung vom 4. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. Italikå (6). Ruhardt, Birte. Die KammergrÀber von Tarent. 2019. 356 S. 2 Karten, 48 Tafeln, inkl. DVD, 16 fb. Abb., 117 Abb. 30 x 21 cm. EUR 198,00. ISBN:
978-3-95490-205-7 L, Reichert
Bis heute zĂ€hlt Tarent zu den bedeutendsten StĂ€dten SĂŒditaliens. Bereits Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. als einzige Tochterstadt Spartas gegrĂŒndet, entwickelte sich die Stadt schon bald zum fĂŒhrenden Handelsplatz der Magna Graecia (GroĂgriechenland). Zwischen dem letzten Drittel des 4. und dem 1. Jahrhundert v. Chr. profitierte eine gesellschaftliche Schicht von der politischen und wirtschaftlichen Situation und drĂŒckte dies im Grabwesen durch die Errichtung architektonisch aufwendiger KammergrĂ€ber mit reichen Grabbeigaben aus.
In der vorliegenden Publikation werden die Tarentiner KammergrĂ€ber erstmals in einem umfassenden Katalog mit PlĂ€nen zu den einzelnen Grabkammern und der Nekropole, einer Beschreibung jedes Grabkontextes sowie einer fotografischen Dokumentation der Funde zusammengestellt. Mit ĂŒber 150 bisher aufgedeckten KammergrĂ€bern bilden die hier vorgelegten Befunde die bisher gröĂte systematisch ausgewertete Gruppe von unteritalischen Grabkammern. In keiner anderen unteritalischen Nekropole konnte bisher eine derartige Konzentration von KammergrĂ€bern ausgemacht werden, was als Indiz fĂŒr einen enormen Wohlstand Tarents in dieser Zeit gewertet werden kann. Gleichzeitig sind die GrabgebĂ€ude ein Beispiel fĂŒr die seit dem letzten Drittel des 4. Jahrhunderts v. Chr. einsetzende Monumentalisierung der Grabarchitektur in weiten Teilen Unteritaliens.
Auf dieser Befundbasis baut eine eingehende Analyse der Grabarchitektur, der Ausstattung und der Beigaben, aber auch der topografischen Organisation der Nekropole auf. Im Vergleich mit zeitgenössischen unteritalischen Grabkammern wird eine fĂŒr Tarent typische Erscheinungsform der Grabanlagen herausgearbeitet. An ihnen kann abgelesen werden, wie die Tarentiner Oberschicht auf die kulturellen EinflĂŒsse, kriegerischen Auseinandersetzungen und Eroberungen reagierte und die ideologischen und identitĂ€tsstiftenden Elemente zur Selbstdarstellung im Grab verĂ€nderte oder weiterfĂŒhrte. Vor allem mit dem Eingreifen Roms in Unteritalien und dem östlichen Mittelmeerraum kommt es zu deutlichen strukturellen VerĂ€nderungen in den Grabanlagen. VerĂ€nderungen, neu aufkommende Elemente und Besonderheiten in der Grabarchitektur können dabei als Reflexe des zeitgenössischen Geschehens und der gesellschaftlichen VerĂ€nderung angesehen werden. Dabei ist jedoch hervorzuheben, dass die Struktur einer Nekropole kein einfacher Spiegel der realen gesellschaftlichen VerhĂ€ltnisse ist, sondern vielmehr dem Idealbild, das eine Gesellschaft von sich entwirft, entspricht.
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Die Grabungen am SĂŒdhang der bronzezeitlichen Höhensiedlung. Die El Argar-Zeit. Madrider BeitrĂ€ge (40). Schubart, Hermanfrid. Fuente Ălamo. 2019. 124 S. 12 Beilagen, 111 Abb. 30 x 21 cm. EUR 69,00. ISBN:
978-3-95490-391-7 L, Reichert
Ăber die Grabungen in Fuente Ălamo (1977â1999) sind bereits als »Fuente Ălamo Teil 1 bis 4«" Arbeiten ĂŒber den Verlauf der Grabung, ĂŒber die Siedlung und deren Stratigraphie, ĂŒber die GrĂ€ber sowie ĂŒber die Funde von SteingerĂ€ten und TongefĂ€Ăen erschienen. In diesem Teil 5 der Fuente Ălamo gewidmeten Monographien-Folge wird nun ĂŒber die bedeutsame Teilgrabung auf dem steilen SĂŒdhang der Höhensiedlung berichtet, so ĂŒber die beispielhaft dokumentierte Schichtgrabung in der schwierigen Hangsituation, ihre Verzahnungen und die dort angetroffenen Hausreste, auch ĂŒber die in einem Falle reich mit Silberschmuck ausgestatteten GrĂ€ber und das entsprechende Fundmaterial in seiner relativen wie absoluten Zeitstellung.
Die Leitung der Grabung auf dem SĂŒdhang lag vom Beginn 1988 an bis zu ihrem vorgezogenen Ende 1999 in den bewĂ€hrten HĂ€nden von Volker Pingel, doch muĂten die wichtigen Ergebnisse nach seinem allzu frĂŒhen Tod im Jahre 2005 erst bearbeitet und fĂŒr den Druck vorbereitet werden, eine Aufgabe, die der MitausgrĂ€ber Hermanfrid Schubart 2008 abschloĂ und nun vorgelegt wird.
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Nordost-Tor und persische Belagerungsrampe in Alt-Paphos. Leibundgut Wieland, Danielle; Tatton-Brown, Veronica. Hrsg.: von Wartburg, Marie-Louise. 2019. 372 S. 489 Abb., 28 fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 98,00. ISBN:
978-3-95490-410-5 L, Reichert
FĂŒr die Geschichte und ArchĂ€ologie der Stadt Alt-Paphos auf Cypern, Sitz der paphischen Könige und berĂŒhmt fĂŒr das grosse Aphrodite-Heiligtum, ist die persische Belagerungsrampe beim Nordost-Tor auf dem Marchellos-Plateau von höchstem Interesse. Hier, in dominanter Position ĂŒber der Stadt, bilden das monumentale Tor, ein Teil der Wehrmauern mit Turm und ein Trockengraben einen SchlĂŒsselpunkt der antiken Stadtbefestigung. Brandreste, Waffenfunde und eine mĂ€chtige Belagerungsrampe zeugen von einem Krieg, der kurz nach 500 v. Chr. stattgefunden hat. In der RampenaufschĂŒttung kamen TrĂŒmmer eines zum Bau der Rampe mutwillig abgebrochenen Heiligtums zutage, das ausserhalb der Stadt gestanden haben muss. UrsprĂŒngliche Lage und Grundriss der KultstĂ€tte lassen sich nicht mehr bestimmen, doch ist es gelungen, den baulichen Charakter und Teile der Innenausstattung zu erfassen. Zum ungewöhnlichen Fundkomplex, dessen spĂ€testmögliches Datum durch die Belagerung gegeben ist, gehören einige der qualitĂ€tvollsten auf Cypern gefundenen archaischen Skulpturen, ausserdem Votivstelen, kleine AltĂ€re, Inschriftblöcke, SteingerĂ€te und Bauteile, darunter grosse Palmkapitelle, profilierte Gesimse und Scheinfenster mit Balustrade. Der Standort des vermutlich einem mĂ€chtigen Schutzgott und der paphischen Aphrodite geweihten Heiligtums in der NĂ€he des monumentalen Nordost-Tores, seine Bauornamentik und die Wahl der Bildmotive fĂŒr die Weihgaben machen deutlich, dass die KultstĂ€tte einen hohen Rang und zudem eine enge Verbindung zum paphischen König und der Elite hatte. Bemerkenswert sind mĂ€nnliche Statuen mit königlichen Insignien und GewĂ€ndern, die wahrscheinlich nur im Kult getragen wurden, darunter besonders herausragend ein bĂ€rtiger Kopf, der als zeremonielles PortrĂ€t eines Priesterkönigs von Paphos gedeutet wird. Seine Krone und Haartracht vereinen Elemente Ă€gyptischer und assyrisch-persischer Herrschaftssymbolik. |
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