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Reichert, Dr. Ludwig Verlag |
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monumenta sanctorum. Rom und Mailand als Zentren des frĂŒhen Christentums: MĂ€rtyrerkult und Kirchenbau unter den Bischöfen Damasus und AmbrosiuS Löx, Markus SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend. Reihe B: Studien und Perspektiven . 2013 352 S. 128 s/w Abb auf 69 Tafeln. 24 x 17 cm. Gb. EUR 69,00. CHF 89,00 ISBN:
978-3-89500-955-6 L, Reichert
Damasus (366â384) und Ambrosius (374â397) bemĂŒhten sich wĂ€hrend ihrer sich zeitlich ĂŒberschneidenden Episkopate um eine Verfestigung ihrer bischöflichen auctoritas. Dabei lassen sich Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten in der Instrumentalisierung der monumenta sanctorum, unter welchem Oberbegriff man Bauprojekte, literarische Selbstzeugnisse oder auch die performative Inszenierung von Heiligenauffindungen subsumieren kann, feststellen. Diese in einem detaillierten Vergleich herauszuarbeiten und ErklĂ€rungen fĂŒr die gewĂ€hlten Formen bischöflicher VergegenwĂ€rtigung zu finden, ist das Ziel der vorliegenden Studie.
Nach einer biographischen Skizze und einer Charakterisierung des kirchenpolitischen und sozialen Spannungsfeldes innerhalb dessen die beiden Bischöfe agierten (Kap. 1), werden die VerÀnderungen der christlichen Kulttopographie der StÀdte Rom und Mailand durch die Bauprojekte des Damasus und des Ambrosius untersucht (Kap. 2).
ZunĂ€chst werden alle dem Damasus zugeschriebenen BaumaĂnahmen anhand des archĂ€ologischen Befundes kritisch ĂŒberprĂŒft, um den tatsĂ€chlichen Umfang seiner BautĂ€tigkeit zu erfassen und den Beitrag des Damasus zur Entwicklung einer christlichen Kulttopographie Roms einschĂ€tzen zu können (Kap. 2.1; Anhang A). Ein solcher Ăberblick ĂŒber die BaumaĂnahmen dieses römischen Bischofs lag bislang nicht vor. In seiner innerstĂ€dtischen BautĂ€tigkeit folgte Damasus dem Vorbild seiner VorgĂ€nger, trat so aber auch in Konkurrenz zu aristokratischen Kirchenstiftungen. Dabei wurde bislang nicht beachtet, dass er seine Titelkirche durch eine solea fĂŒr die Bischofsliturgie qualifizierte. Die in der Forschung hĂ€ufig als umfassend beschriebenen MaĂnahmen in den Katakomben können nur in einem Fall sicher mit einer architektonischen Inszenierung des Grabes unter Damasus verbunden werden. Eine Verbesserung der ZugĂ€nglichkeit der MĂ€rtyrergrĂ€ber lĂ€sst sich nicht nachweisen.
Im Zentrum des darauf folgenden Abschnittes der Arbeit stehen die ambrosianischen Kirchenstiftungen (Kap. 2.2; Anhang B). Ambrosius kann entgegen der immer wieder vertretenen Meinung als Stifter von nur zwei Kirchen, die auĂerhalb Mailands lagen (basilica Apostolorum und basilica Ambrosiana), gelten.
Der Vergleich der BautĂ€tigkeit beider Bischöfe ergibt, dass beide ihren Einflussbereich besonders im Suburbium erweiterten und sich eine private Form christlicher KultausĂŒbung, die der MĂ€rtyrerverehrung, aneigneten. Indem Ambrosius Reliquien in seine Kirchen und in die Liturgie integrierte, ermöglichte er deren kollektive Verehrung, entzog die MĂ€rtyrer aber zugleich dem direkten Zugang der Gemeinde. Somit war der MailĂ€nder MĂ€rtyrerkult stĂ€rker als in Rom an die Person des Bischofs gebunden und erhielt einen offiziellen Charakter. Damasus dagegen wurde an zahlreichen MĂ€rtyrergrĂ€bern in den Inschriften genannt und so in der privaten KultausĂŒbung zwischengeschaltet. Durch seine Involvierung in zwei Bauten an den GrĂ€bern der ApostelfĂŒrsten unterstrich er die Vorrangstellung seines Bischofssitzes, der als einziger ĂŒber zwei ApostelgrĂ€ber verfĂŒgte.
Das anschlieĂende Kapitel bietet einen Vergleich der literarischen monumenta sanctorum (Kap. 3). Trotz des z. T. disparaten, literarischen Werks finden sich im Spiegel der epigraphischen Quellen formale und inhaltliche Ăbereinstimmungen. Die Unterschiede ĂŒberwiegen aber: Die MĂ€rtyrer dienen in den Epigrammen des Damasus, die durch literarische Zitate die Bildung des Bischofs betonen, als historische Exempla und begrĂŒnden den universalkirchlichen FĂŒhrungsanspruch der römischen Diözese. Im Werk des Ambrosius spielen die MailĂ€nder LokalmĂ€rtyrer eine untergeordnete Rolle, heben aber die Leistung des Ambrosius hervor, der diese WundertĂ€ter seiner Gemeinde offenbarte.
Die performative VergegenwĂ€rtigung bischöflicher auctoritas, untersucht am Beispiel der MĂ€rtyrerauffindungen, zeigt klare Unterschiede (Kap. 4). Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen: 1. Woher wussten Damasus bzw. Ambrosius, wo zu suchen war? 2. Wie wurde ein Grab als das eines MĂ€rtyrer identifiziert? 3. Welche kultischen Handlungen wurden bei der Auffindung des Grabes vollzogen? 4. Welches Publikum wurde im Moment der Auffindung angesprochen? Dabei zeigt sich, dass Damasusâ inuentiones gekennzeichnet sind von der Wahrung der IntegritĂ€t des Grabes; er richtete sich an eine kleine Gruppe privilegierter Gemeindemitglieder. Ambrosius dagegen inszenierte die Auffindungen als Massenspektakel, das, verbunden mit der translatio, der Gemeinde seine VerfĂŒgungsgewalt ĂŒber die MĂ€rtyrer vor Augen fĂŒhren sollte.
Im resĂŒmierenden Kap. 5 erweitern einige Aspekte (Gabentausch, Bischofsbestattung) das Gesamtbild der Inszenierung bischöflicher auctoritas durch Damasus und Ambrosius. AbschlieĂend eint beide die Instrumentalisierung der monumenta sanctorum zur StĂ€rkung ihrer Stellung in innergemeindlichen Konflikten. Damasusâ MaĂnahmen sind zusĂ€tzlich vom Primatanspruch des römischen Bischofssitzes bestimmt, wohingegen Ambrosius die Sicherung der eigenen memoria stĂ€rker ins Zentrum stellte.
Leben und Werk der beiden Bischöfe Damasus und Ambrosius gelten als vermeintlich erschöpfend untersucht. Durch die angewandte Methode eines personalisierten Vergleichs gelingt es dennoch u. a. deren Strategien zur Sicherung der eigenen Stellung oder zur Inszenierung von Heiligkeit zu erhellen. Die dabei gemachten, neuen Beobachtungen und Erkenntnisse tragen zum besseren VerstĂ€ndnis des Christianisierungsprozesses und der Entwicklung des MĂ€rtyrerkultes im Allgemeinen bei. Die zukĂŒnftige Rolle des Bischofs und die Grundlagen seines teilweise ĂŒberregionalen Einflusses werden in der zweiten HĂ€lfte des 4. Jahrhunderts von Damasus und Ambrosius nachhaltig geprĂ€gt. Daher erlĂ€utert die vorliegende Detailstudie Mechanismen bischöflicher VergegenwĂ€rtigung, die auch auĂerhalb Roms und Mailands zu finden sind und weit ĂŒber die SpĂ€tantike hinaus GĂŒltigkeit behalten sollten. Dieses Buch liefert somit eine wichtige Grundlage fĂŒr weitere Untersuchungen zum Bischofsamt und zum christlichen Heiligenkult.
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Die Christianisierung der StĂ€dte der Provinz Scythia Minor. Ein Beitrag zum spĂ€tantiken Urbanismus auf dem Balkan. Born, Robert. Reihe B: Studien und Perspektiven ; SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend. Reihe B: Studien und Perspektiven (36). 2013 264 S. 147 Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 58,00. CHF 77,90 ISBN:
978-3-89500-782-8 L, Reichert
Die zwischen der DonaumĂŒndung und der westlichen SchwarzmeerkĂŒste gelegene Provinz Scythia Minor stellte bis ins 7. Jahrhundert sowohl aus militĂ€rischer als auch kirchenpolitischer Perspektive einen wichtigen Vorposten Konstantinopels dar. Gleichzeitig war diese Region ĂŒber Jahrhunderte hinweg eine bedeutende ethnische Konvergenzzone Europas. Dies illustrieren die drei StĂ€dte, die mit ihrem historisch gewachsenen Nebeneinander unterschiedlicher kultureller und damit auch urbanistischer Traditionen den Fokus der vorliegenden Studie bilden.
Am Beispiel der ehemaligen griechischen Kolonien Histria und Tomis (Constanţa) und der kaiserzeitlichen StadtgrĂŒndung Tropaeum Traiani (Adamclisi) wird eine Rekonstruktion der VerĂ€nderungen der urbanistischen Strukturen vor dem Hintergrund des Aufstiegs des Christentums zu einer zentralen Instanz von Staat und Gesellschaft in der SpĂ€tantike untersucht. Im Zentrum der Studie steht die Rekonstruktion der VerĂ€nderungen im urbanistischen GefĂŒge der StĂ€dte aufgrund der Analyse der vertikalen und horizontalen BezĂŒge der neu errichteten Kirchen und Sepulchralanlagen aber auch der bisher vernachlĂ€ssigten Teilbereiche wie die Stadtmauern und die Wohn- und Handwerkskomplexe.
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Slawen an der unteren Mittelelbe. Untersuchungen zur lĂ€ndlichen Besiedlung, zum Burgenbau, zu Besiedlungsstrukturen und zum Landschaftswandel. BeitrĂ€ge zum Kolloquium vom 7. bis 9. April 2010 in Frankfurt a. M. Hrsg.: Beug, Hans-JĂŒrgen; Hrsg.: LĂŒth, Friedrich; Hrsg.: Schopper, Franz; Hrsg.: Willroth, Karl-Heinz. FrĂŒhmittelalterliche ArchĂ€ologie zwischen Ostsee und Mittelmeer (4). 2013 306 S. 27 Abb, 73 fb. Abb, 75 Tabelle(n), 40 Karte(n). 29 x 19 cm. Gb. EUR 49,80. CHF 66,90 ISBN:
978-3-89500-962-4 L, Reichert
FrĂŒhgeschichtliche Forschungen zu den Slawen können in Deutschland auf eine lange Tradition zurĂŒckblicken. Umfangreiche Ausgrabungen und Forschungen in den letzten Jahrzehnten fĂŒhrten zu einer erheblichen Verbesserung des Kenntnisstandes zur slawischen Besiedlung und zur ErschlieĂung neuer kultureller und historischer ZusammenhĂ€nge zwischen Elbe, Oder und OstseekĂŒste, vielfach einhergehend mit einer Revision bisheriger AnsĂ€tze und einer kritischen ĂberprĂŒfung frĂŒherer Forschungsergebnisse. Dies betrifft auch den Raum an der unteren Mittelelbe, aus dem zu beiden Seiten der Elbe zahlreiche frĂŒhgeschichtliche Befestigungen und offene Siedlungen bekannt sind. Diese bisher in unterschiedlichem Umfange archĂ€ologisch untersuchte Region wurde daher unter grundlegenden Fragestellungen zur Raumnutzung und -erschlieĂung, zu Besiedlungsstrukturen und zum Landschaftswandel seit 2004 im Rahmen eines interdisziplinĂ€r angelegten Forschungsprojektes erforscht, in dem neben archĂ€ologischen Ausgrabungen und der Neubewertung historischer Quellen auch geophysikalische Prospektionsmethoden ebenso zur Anwendung kamen wie bodenkundliche, palĂ€obotanische, archĂ€ozoologische und vegetationsgeschichtliche Untersuchungen.
Die Ergebnisse der von 2004 bis 2009 durchgefĂŒhrten GelĂ€ndeuntersuchungen wurden vom 7. bis 9. April 2010 auf einem Kolloquium an der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt/Main unter konkreten Fragestellungen prĂ€sentiert und unter Beteiligung externer Diskutanten kritisch besprochen, um Möglichkeiten und Perspektiven der Auswertung aufzuzeigen. Mit der Vorlage der KolloquiumsbeitrĂ€ge können die Ergebnisse der fĂŒnfjĂ€hrigen Forschungen nun relativ zeitnah der wissenschaftlichen Ăffentlichkeit prĂ€sentiert werden. In Form von 25 EinzelbeitrĂ€gen sowie kurzen thematischen EinfĂŒhrungen entsteht dabei eine Zusammenschau des aktuellen Kenntnisstandes zu zentralen Fragestellungen der frĂŒhgeschichtlichen ArchĂ€ologie an der westlichen Peripherie der slawischen Welt, die nicht nur den enormen Erkenntnisgewinn in Bezug auf Besiedlungsstrukturen, -vorgĂ€nge und den damaligen Landschaftswandel prĂ€sentiert, sondern zeigt, dass die Region entlang der unteren Mittelelbe nur projektĂŒbergreifend als ein historischer Siedlungsraum betrachtet werden muss, in dem archĂ€ologische Ergebnisse und historisch ĂŒberlieferte Ereignisgeschichte eindeutig in Zusammenhang gebracht werden kann.
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Josef Strzygowski und die Berliner Museen.Mietke, Gabriele; Ehler, Elisabeth; Fluck, CĂ€cilia; Helmecke, Gisela. 2013 104 S. 76 fb. Abb. 21 x 23 cm. Pb. EUR 16,80. CHF 24,50 ISBN:
978-3-89500-927-3 L, Reichert
Pionier der byzantinischen Kunstgeschichte
Vor 150 Jahren, am 7. MĂ€rz 1862, wurde Josef Strzygowski im damals österreichischen Bielitz in Westgalizien (heute Polen) geboren. Nach einem Studium der Kunstgeschichte wurde er 1892 Professor in Graz, 1909 in Wien. Bald entwickelte er sich zu einem der ersten Wissenschaftler auf dem damals noch jungen Gebiet der byzantinischen Kunstgeschichte. Es ist sein Verdienst, die Bedeutung Kleinasiens, Ăgyptens und des Vorderen Orients fĂŒr die Entwicklung der christlichen Kunst herausgestellt zu haben. SpĂ€ter verstieg er sich zunehmend in eine Mystifikation des Nordens und in völkische Ideen, die sein Alterswerk belasten.
Josef Strzygowski und Berlin
FĂŒr den Aufbau einer hochkarĂ€tigen spĂ€tantiken und byzantinischen Sammlung an den Berliner Museen griff Wilhelm von Bode, damals Direktor der Skulpturensammlung, auf Josef Strzygowski als Experten zurĂŒck. Mit Hilfe des in Graz lehrenden Kunsthistorikers wuchs dieser Sammlungsbereich von weniger als 100 auf etwa 2.000 Objekte an. Auch das Ăgyptische Museum und die Islamische Abteilung profitierten von seiner Arbeit. Auf dem Höhepunkt dieser Beziehungen erwarb Strzygowski mit 20000 Mark, die Bode besorgt hatte, in Ăgypten ĂŒber 1400 spĂ€tantike, byzantinische und islamische Objekte fĂŒr die Berliner Sammlungen.
Josef Strzygowski handelte nicht uneigennĂŒtzig. Er sah in seiner TĂ€tigkeit fĂŒr Bode die Chance, in den Berliner Museen seine These vom Primat der frĂŒhchristlichen Kunst des östlichen Mittelmeerraums ĂŒber die bis dahin fĂŒr dominant gehaltene Kunst Roms und Italiens monumental zu stĂŒtzen. Basld nach 1904 kĂŒhlte der Kontakt zwischen Strzygowski und Bode ab.
Die Ausstellung
Der Ausstellungskatalog stellt Strzygowskis wichtige Rolle fĂŒr die Berliner Museen heraus. Gezeigt werden biografische Dokumente, zeitgenössische Zeugnisse zu seiner TĂ€tigkeit fĂŒr Berlin und zahlreiche Objekte, die mit seiner Hilfe erworben wurden.
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MĂŒhlenbruch, Tobias. Baubefunde und Stratigraphie der Unterburg und des nordwestlichen Stadtgebiets (Kampagnen 1976 bis 1983). Teil 2: Die mykenische Nachpalastzeit (SH III C). Text. Tiryns 17. 2013. 448 S., 30 Zeichnungen. 32 x 23 cm, Gb. EUR 68,00 CHF 89,00 ISBN:
978-3-89500-849-8 L, Reichert
Die Ausgrabungen von Klaus Kilian in der Unterburg von Tiryns zwischen 1976 und 1983 fĂŒhrten maĂgeblich zu einer Neubewertung der mykenischen Nachpalastzeit (SH III C), dem 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. Der Nachpalastzeit vorangegangen war die spĂ€te mykenische Palastzeit (SH III B2), die an verschiedenen Orten in Brandkatastrophen geendet hatte, womit auch das mykenische Palastsystem mit seiner Linear B-Schrift, seinem Siegelwesen und seiner spezifischen Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur einen Einbruch erlebte bzw. endete. Kilians Ausgrabungen in der Unterburg von Tiryns verdeutlichen, dass SH III C mitnichten mitnichten als ein "dunkles Zeitalter" nach der Palastzerstörung anzusehen ist, sondern als eine wichtige historische Epoche in SĂŒdgriechenland zu gelten hat. So konnte Kilian feinstratigraphisch und groĂflĂ€chig eine Abfolge von Siedlungsschichten ausgraben, die als eine Leitstratigraphie der Nachpalastzeit anzusehen sind. Besondere Bedeutung kommt einer Sequenz von KultgebĂ€uden aus SH III C zu.
Tiryns 17,2 stellt eben diese Baubefunde und diese Stratigraphie der Unterburg aus SH III C FrĂŒh (Mitte) bis SH III C SpĂ€t vor, und darĂŒber hinaus auch die der Baubefunde und der Stratigraphie von Kilians Ausgrabung in Stadt-Nordwest (SH III C FrĂŒh). Die einzelnen Siedlungshorizonte der Unterburg und der Stadt-Nordwest werden rekonstruiert, die Bauweise in der Unterburg und in Stadt-Nordwest wird vergleichend untersucht. Auf ein Modell zur Entwicklung der Gesamtsiedlung von Tiryns zwischen der spĂ€ten Palastzeit und der frĂŒhen Eisenzeit folgt eine Auswertung der Wirtschaftsweise. DafĂŒr konnten auch archĂ€ozoologische und archĂ€obotanische Daten herangezogen werden. AbschlieĂend wird der Fundort im Kontext des Ostmittelmeerraumes des 12. und 11. Jahrhunderts v. Chr. gestellt bewertet. AusfĂŒhrlich geschieht dies fĂŒr die Argolis und die Korinthia mit den Orten Mykenai, Midea, Asine sowie Korakou, sowie im Ăberblick fĂŒr das heutige Griechenland, die tĂŒrkische WestkĂŒste sowie Zypern. Hinsichtlich Zypern interessierte die Frage, inwieweit SZ III A-Siedlungen in ihrer Struktur Parallelen zu Tiryns in SH III C aufweisen, wie Kilian zur Diskussion gestellt hatte.
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Die Karolingischen Miniaturen VIII. NachtrĂ€ge und Gesamtregister. 2013 MĂŒtherich, Florentine. 200 S. 27 x 19 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-972-3 L, Reichert
Der Band beinhaltet NachtrĂ€ge zu der zwischen 1930 und 2009 in sieben BĂ€nden vorgelegten Reihe der Karolingischen Miniaturen, Handschriften, die in Band 1 oder Band 4 zu behandeln gewesen wĂ€ren, bei deren Erscheinen aber noch nicht bekannt oder nicht als zugehörig erkannt waren. Zu Band 1, der Schule von Tours gewidmet, ist eine in der Bayerischen Staatsbibliothek in MĂŒnchen verwahrte Bibel aus der SpĂ€tzeit des Abtes Fridugisus (807-834) nachzutragen (Clm 12741), ferner eine nur fragmentarisch ĂŒberlieferte Bibel aus St. Maximin in Trier, die nach dem Zeugnis der auf verschiedene europĂ€ische und amerikanische Bibliotheken verstreute EinzelblĂ€tter der Zeit Abt Vivians (843-851) zugewiesen werden kann. Die karolingische Kopie antiker Traktate zu den Aufgaben und Methoden der Landvermesser (Agrimensoren) in der Vatikanischen Bibliothek (Pal. lat. 1564) ĂŒberliefert einen auĂergewöhnlichen Zyklus von Illustrationen, die das thematische Spektrum der in Band 4 behandelten Einzelhandschriften aus Lotharingien aus dem zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts aufschlussreich erweitern. In deren Umkreis muss auch eine Kopie des berĂŒhmten Kalenders von 354 entstanden sein, die heute nur mehr aus Abschriften des 16./17. Jahrhunderts erschlossen werden kann und daher in verkĂŒrzter Form als Exkurs behandelt wird. Zudem erschlieĂt ein Gesamtregister alle in den BĂ€nden 1-8 behandelten oder erwĂ€hnten Handschriften, das die Angaben der Ă€lteren BĂ€nde nicht nur kompiliert, sondern hinsichtlich der mitgeteilten Bibliotheksstandorte und Signaturen auch aktualisiert, was den Band zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk zu den groĂen Schulen der karolingischen Buchmalerei macht. |
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Die Inschriften der Stadt NĂŒrnberg III. Die Inschriften der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus und Wöhrd in NĂŒrnberg Teil 3 (1609 bis 1650). Zahn, Peter. 2013. 60 s/w- und 12 fb. Abb. 1 DVD . 27 x 19 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-953-2 L, Reichert
Der Band setzt die Edition der Inschriften der 1518 auĂerhalb der Mauern NĂŒrnbergs angelegten BegrĂ€bnisplĂ€tze fort. Er enthĂ€lt 1486 Beschreibungen von Inschriften und Inschriftengruppen der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus (einschlieĂlich deren Bauten) und der Vorstadt Wöhrd aus den Jahren 1608 bis 1650. Im Original oder in Fotografie sind 738 Inschriften erhalten, 748 in Abschrift oder Druck. Das Material ist und war fast ausschlieĂlich Messingguss. Der Band schlieĂt in der Nummernfolge an den zweiten Teilband (DI 68, 2008 an, der die Inschriften bis 1608 beschreibt. Die Pause zwischen den einzelnen BĂ€nden macht weiterhin eine Reihe von ErgĂ€nzungen zu den ersten beiden BĂ€nden nötig. Insgesamt nennen die Texte, Kommentare und Register wieder mehr als 4.000 Personen, rund ein Sechstel der damaligen Einwohner NĂŒrnbergs. In den Inschriften begegnen uns Handwerker, KrĂ€mer und GroĂkaufleute, Geistliche, Juristen, Ărzte, Amtsleute und Patrizier, GlaubensflĂŒchtlinge aus Norditalien, den Niederlanden und Ăsterreich, die ihre internationalen Handelsbeziehungen mitbringen. NĂŒrnberg ist auf der Höhe seines Wohlstandes, rĂŒstet gegen Ende des 16. Jahrhunderts und noch am Vorabend des DreiĂigjĂ€hrigen Krieges die atlantische Schifffahrt aus und liefert Waffen und KriegsgerĂ€t an die Parteien der groĂen europĂ€ischen Auseinandersetzungen. Aus der Vielfalt der Inschriftentexte, Wappen, Haus-, Handels- und Handwerkszeichen, den Bildszenen aus dem Alten und dem Neuen Testament und den Ornamentformen der Zeit zwischen SpĂ€trenaissance und Barock entsteht auf den Epitaphien ein Abbild des materiellen und geistigen Lebens der Reichsstadt, deren reiche Zeugnisse innerhalb der Mauern durch den Bombenkrieg unwiderruflich vernichtet wurden.
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Skulpturengarten Wolf Spemann. Hrsg.: Reusch, Felicitas. 2013. fb. Abb. 21 x 22 cm. Pb. EUR 12,00. CHF 17,90 ISBN:
978-3-89500-946-4 L, Reichert
Der Skulpturengarten von Wolf Spemann in Wiesbaden ist nur einem kleinen Kreis von Kunstinteressierten bekannt. Er gehört zum Wohnhaus der Familien Spemann und Wolff-Malm. In dem Garten der auf dem Geisberg gelegenen Villa aus dem 19. Jahrhundert sind rund 40 Skulpturen versammelt. Die Skulpturen integrieren sich auf fast natĂŒrliche Weise in den alteingewachsenen Garten; ein Rundgang ermöglicht einen Ăberblick ĂŒber Spemanns kĂŒnstlerisches Schaffen von 1953 bis 2007.
Die vorliegende Publikation möchte dieses Kleinod von ĂŒberregionaler Bedeutung einem gröĂeren Publikum vorstellen. Im Mittelpunkt steht ein Interview mit Wolf Spemann, in dem er den Entstehungsprozess einzelner Skulpturen im Garten erlĂ€utert. DarĂŒber hinaus erhĂ€lt der Leser persönliche Informationen ĂŒber Spemanns kĂŒnstlerische Entwicklung und die BeweggrĂŒnde fĂŒr sein kulturpolitisches Engagement in Wiesbaden. Spemanns Aussagen verdeutlichen, dass seine sozialkritische Haltung und die von ihm begrĂŒndeten kulturpolitischen Initiativen ein unabdingbarer Bestandteil seines kĂŒnstlerischen SelbstverstĂ€ndnisses sind. Dieser charakteristischen Besonderheit der Persönlichkeit Wolf Spemanns widmet sich der abschlieĂende Artikel von Felicitas Reusch.
Dabei entsteht ein Portrait, das Wolf Spemann als Bildhauer und kritischen Geist vorstellt. Er soll ein »lebendiges« Zeugnis seiner Person und seiner kĂŒnstlerischen Arbeit geben. Die Dokumentation der Skulpturen im Garten ist eine erste Bestandsaufnahme aus dem Gesamtbestand an Kunstwerken, die sich im Besitz des KĂŒnstlers befinden. Die Auswahl der im Text ausfĂŒhrlich behandelten Kunstwerke sowie der Abbildungen erfolgten in enger Zusammenarbeit mit Wolf Spemann. Ein Verzeichnis seiner Skulpturen im Garten sowie seiner Werke in öffentlichen und halböffentlichen RĂ€umen Wiesbadens soll als Grundlage fĂŒr weitere kunsthistorische Aufarbeitungen von Spemanns OEuvre zur VerfĂŒgung stehen.
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The Byzantine Churches of Sardinia. Johnson, Mark J.. 2013. Engl. 224 S. 131 fb. u. 71 sw. Abb. sowie 2 Ktn auf 96 Taf.. 24 x 17 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-937-2 L, Reichert
This book represents the first detailed study of Byzantine churches on the island of Sardinia and aims to bring them into the mainstream discussion of Byzantine architecture. Although the churches are not unknown and have been studied to some extent primarily by local scholars, this study is the first to be consider the entire corpus of Byzantine ecclesiastical architecture of the island and to consider them in light of similar church architecture elsewhere. The buildings are described and analyzed in detail, both individually and as a group, and considers choice of site, plan, metrology, construction, and materials. These include larger churches constructed near major urban centers such as Cagliari, Tharros, and Sant'Antioco, as well as several smaller churches scattered across the western half of the island.
The first chapter provides an introduction to the Byzantine history of the island and its connections to the rest of the Empire. The second chapter considers two churches generally thought to be Byzantine but concludes that they predate the Byzantine period. The subject of the third chapter is the Church of San Saturnino in Cagliari, the most important of the group and a building that can be linked with the important developments in architecture that took place during the reign of Justinian. The following chapters consider the other cruciform churches on the island as well as a limited number of basilica-planned buildings that belong to this period.
Many of these churches are cruciform in plan and possess a dome. One chapter is an analysis of this plan type as used in Early Christian and Byzantine ecclesiastical architecture from the fourth to the sixth centuries. This overview of church typology demonstrates that most are datable to the early Byzantine period and that most also had a funerary function, given their location in or near cemeteries. Numerous architectural drawings and color photographs illustrate the churches.
The book is intended for scholars and students of Byzantine and Late Antique architecture, as well as for those interested in larger questions of Byzantine history, material culture, and religion.
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Ulrich Erdmann. Römische Spuren in Burgund. Ein archĂ€ologischer ReisefĂŒhrer. 2004. 224 S., 24 x 17 cm, 37 sw u. 43 fb. Abb. EUR 19,90
ISBN:
978-3-89500-352-3 L, Reichert
Celtic traditions and Roman-mediterranean influences on art, crafts, religion, and forms of settlement have been in competition from the annexation of Gallia by the Roman empire until the collapse of the West-Roman empire.
This book presents the results of this competition, as can be perceived through existing ruins, through the most important excavations, and in the extraordinary wealth of the museums of the region. The text, supported by pictures and plans, designs a panorama of remarkÂably developped towns and landscapes of the actual region of Burgundy at the time of the Roman empire.
Im historischen Kontext wird das Ergebnis des Wettbewerbs zwischen keltischen Traditionen und römisch-mediterranen EinflĂŒssen auf Kunst,Handwerk, Religion und Siedlungsformen von der Annexion Galliens durch Rom bis zum Zusammenbruch des Weströmischen Reiches dargestellt so wie es in den noch aufstehenden Ruinen, in den wichtigsten
AusgrabungsstĂ€tten und in den vorzĂŒglichen Museen der Region wahrgenommen werden kann.
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Die Antikensammlungen von Hever Castle, Cliveden, Bignor Park und Knole (Sussex). Dimas, Stephanie; Reinsberg, Carola; von Hesberg, Henner. 2013. 356 S., 432 Abb., 8 fb. Abb. 32 x 23 cm. Gb. EUR 110,00. CHF 148,00 ISBN:
978-3-89500-714-9 L, Reichert
Der Band bietet einen aufschlussreichen Querschnitt durch die Sammlungen von Antiken in englischen Schlössern, in diesem Fall in der Grafschaft Sussex. Dabei gewĂ€hrt Hever Einblick in die SammeltĂ€tigkeit eines aus den USA stammenden gesellschaftlichen Aufsteigers aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, Cliveden entspricht dem Bild einer Sammlung eines traditionellen englischen Aristokraten, der die Antiken auf der Grand Tour in Italien zusammenfĂŒhrte, wĂ€hrend Bignor Park eine kleine, aber exquisite Sammlung von Antiken aus Griechenland beherbergt. |
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Capital continuous. A Study of Vandal Carthage and Central North Africa from an Archaeological Perspective. Bockmann, Ralf. Engl. 2013. 320 S. 25 s/w- und 14 fb. Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-934-1 L, Reichert
The Vandal period in North Africa has aroused the interest of historians since long as an intermediate period in late antique North Africa, spanning over much of the fifth and the early sixth centuries until the Vandal kingdom was conquered by the Byzantine Empire. Most studies have concentrated on the historic sources, through which a nuanced picture of the Vandal era was gained in recent years. This book assumes an archaeological perspective as an important counterweight and addition to the historic image. Concentrating on Carthage and two larger regions in modern Tunisia, the archaeological evidence is studied with a specific interest on the behaviour of local leading classes. Within the many signs of material continuity, the way the Vandal kings understood and executed their rule over Africa has produced some evidence that also points at the decisive changes that came with the time. |
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Kunst von unten? Stil und Gesellschaft in der antiken Welt von der »arte plebea« bis heute. Arte dal basso? Stile e società nel mondo antico, dall' »arte plebea« ad oggi. BeitrÀge zu einem Kolloquium anlÀsslich des 70. Geburtstags von Paul Zanker, Rom, Villa Massimo, 8. bis 9. Juni 2007. Hrsg.: de Angelis, Francesco; Dickmann, Jens-Arne; Pirson, Felix; von den Hoff, Ralf. 2013. 184 S. 158 Abb. 29 x 22 cm. Pb. EUR 29,90. CHF 40,90 ISBN:
978-3-89500-915-0 L, Reichert
Mit Ranuccio Bianchi Bandinellis bahnbrechendem Aufsatz âArte plebeaâ war 1967 die Forderung verbunden, Klassische ArchĂ€ologie in neuer Weise als eine kritische, dezidiert historisch ausgerichtete Wissenschaft zu betreiben. In Deutschland hat dies in den 1970er-Jahren vor allem durch die Veröffentlichungen von Paul Zanker Verbreitung gefunden. Die Analyse des VerhĂ€ltnisses von Form, Inhalt und gesellschaftlicher Position antiker Bildwerke bestimmt seitdem weite Teile der Klassischen ArchĂ€ologie. Die zehn hier vereinten BeitrĂ€ge einer Tagung anlĂ€sslich seines 70. Geburtstages zeigen Perspektiven dieser Forschungsrichtung auf - mit besonderem Blick auf die Bilderwelt des antiken Pompeji, aber auch auf die Ă€ltere griechische und die kaiserzeitliche, provinziale römische Kunst. Damit soll die AktualitĂ€t der Frage nach der âarte plebeaâ und verwandten, auch epochenĂŒbergreifenden formalen PhĂ€nomenen unterstrichen werden. Ausgehend von Fragestellungen, die seit 1967 und in den 1970er-Jahre erstmals formuliert wurden, gelingt es anhand weniger Fallstudien, weiterfĂŒhrende Forschungsperspektiven einer Klassischen ArchĂ€ologie als sozialgeschichtlich orientierter Kunstgeschichte aufzuzeigen.
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Die Bibliothek des Mittelalters als dynamischer Prozess. Hrsg.: Embach, Michael; Moulin, Claudine; Rapp, Andrea. 2013. 80 fb. Abb. und 29 s/w-Abb. auf 87 Tafeln. 24 x 17 cm. Gb. EUR 78,00. CHF 105,00 ISBN:
978-3-89500-814-6 L, Reichert
Der vorliegende Band dokumentiert die VortrĂ€ge des 3. Trierer Bibliotheksworkshops vom 19. und 20. Juni 2009. Die vom âHistorisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum Trierâ und der Trierer Stadtbibliothek veranstaltete Tagung beschĂ€ftigte sich mit dem Thema der historischen VariabilitĂ€t mittelalterlicher Bibliotheken bzw. einzelner Kodizes. Welchen VerĂ€nderungen waren die Sammlungen und Handschriften im Laufe der Zeit unterworfen? Waren diese Umgestaltungen beabsichtigt oder zufĂ€llig? Wie sind strukturelle Dynamisierungen am Text zu bewerten, etwa in Form von Glossen, Scholien und Kommentaren oder von Neubindungen, Umsignierungen und BesitzeintrĂ€gen? Auf welche Weise können moderne Technologien heute dazu beitragen, solche VerĂ€nderungen zu rekonstruieren und zu veranschaulichen? Diese und Ă€hnliche Fragen wurden auf der Trierer Tagung diskutiert und in exemplarischer Weise dargestellt.
Der Hintergrund der Thematik ergab sich aus dem BemĂŒhen, einer statischen, gewissermaĂen âontologischenâ Sicht mittelalterlichen Bibliotheken und ihrer BestĂ€nde entgegenzuwirken. DarĂŒber hinaus wollten die Veranstalter einen Beitrag leisten zu einer historisch-funktionalen Sicht des mittelalterlichen Buch- und Bibliothekswesens. Hier geht es um Fragen nach dem konkreten Funktionswert einer Bibliothek, nach dem Einfluss von Skriptorium und TrĂ€gerinstitution auf die Ausrichtung der BestĂ€nde sowie auf das MaĂ an UnabhĂ€ngigkeit, das Bibliotheken sich im Spannungsfeld von organisatorischer Notwendigkeit, funktionaler Orientierung und geistiger ReprĂ€sentation bewahren konnten.
Die einzelnen BeitrĂ€ge beschĂ€ftigen sich u. a. mit der Dombibliothek von Halberstadt (Patrizia Carmassi), mit der Buchkultur der Augustinerchorfrauen von Steterburg (Britta Juliane Kruse / Kerstin Schnabel), mit den medizinischen Werken des Amplonius Rating de Bercka (Frank FĂŒrbeth) sowie mit den Trierer Talmud-Fragmenten (Andreas Lehnardt). VortrĂ€ge zu einzelnen Handschriften und Texten betreffen die Ăberlieferung der âAdmonitio generalisâ (Bernward Schmidt) oder ein althochdeutsch glossiertes Boethius-Fragment der Stadtbibliothek Trier (Falco Klaes). Die Bibliothek als Wissensraum thematisiert Monika E. MĂŒller in ihrem Beitrag âVom armarium zum Bibliotheksraum â Prozesse der Wissensordnung im mittelalterlichen Buchbestand von St. Michael in Hildesheimâ, wĂ€hrend Regine Froschauer den Blick auf Ekkehard IV. als Benutzer der St. Galler Bibliothek lenkt. Ăber eine im Manuskript abgeschlossene Gesamtkatalogisierung aller weltweit vorhandenen Handschriften Hildegards von Bingen handeln Michael Embach und Martina Wallner. Der amerikanische Kunsthistoriker Jeffrey Hamburger (Harvard) schlieĂlich liefert eine breit angelegte Untersuchung zum Skriptorium von Kloster Arnstein
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Die GrĂ€ber von Fuente Ălamo. Fuente Ălamo Teil 4: Ein Beitrag zu den Grabriten und zur Chronologie der El Argar-Kultur. Schubart, Hermanfrid. 2013. 296 S., 80 Tafeln mit Abb., 2 Faltkarten, davon eine farbig, 20 sw. 3 fb. Abb., 8 Karte(n). 32 x 22 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-903-7 L, Reichert
Die bronzezeitliche Höhensiedlung von Fuente Ălamo liegt im SĂŒdosten der Iberischen Halbinsel auf einem am SĂŒdrand der Sierra Almagro aufragenden Felsklotz. Hier fĂŒhrte zwischen 1977 und 1999 das Deutsche ArchĂ€ologische Institut Madrid Ausgrabungen durch, deren Ergebnisse bereits in drei BĂ€nden ĂŒber Stratigraphie, Architektur und naturwissenschaftliche Forschungen sowie ĂŒber SteingerĂ€te (auch -mĂŒhlen) und Keramik aus dem Siedlungsbereich vorgelegt wurden.
Ihnen folgt nun als vierter Band eine Studie ĂŒber die 118 GrĂ€ber, die - wie in der El Argar-Kultur ĂŒblich - ĂŒberwiegend in der Siedlung angelegt wurden und dadurch ĂŒber die Datierung der Siedlungsschichten einen bedeutsamen Beitrag zur Chronologie der El Argar-Kultur liefern. Unter Einbeziehung der anthropologischen Forschungsergebnisse werden die Grabanlagen in PlĂ€nen.,Schnitten und Fotografien vorgestellt, ebenso die Grabbeigaben an Keramik, Metallwaffen und -gerĂ€t, auch Körperschmuck aus Bronze, Silber und seltener Gold. Die Auswertung der Befunde bietet Einblicke in die Bestattungssitten in Steinkisten, groĂen TongefĂ€Ăen oder Felsnischen sowie in die Totenrituale und erlaubt so Aussagen von ĂŒberregionaler Bedeutung zu einer Differenzierung der Geschlechter und zur sozialen Gliederung der bronzezeitlichen Gesellschaft.
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Erhabene Bilder. Die Kameen in der Antikensammlung Berlin. Ăberarbeitet von Platz-Horster, Gertrud; Foto(s) von Platz, Bernhard; Laurentius, Johannes. 2013. 352 S. 985 fb. Abb. 28 x 21 cm. Gb. EUR 78,00. CHF 105,00 ISBN:
978-3-89500-906-8 L, Reichert
Die Kameen in der Antikensammlung zĂ€hlen zum Ă€ltesten Bestand der Staatlichen Museen zu Berlin. Im Kern gehen sie auf die AnfĂ€nge der Kurbrandenburgischen Kunstkammer im 16. Jahrhundert zurĂŒck, aus der sie 1830 bei der GrĂŒndung der Königlichen Museen ungeteilt in das Museum am Lustgarten ĂŒberfĂŒhrt wurden. Die bedeutende Sammlung blieb bisher unzureichend publiziert. Seit dem "Verzeichnis der geschnittenen Steine im Antiquarium" von Adolf FurtwĂ€ngler 1896 erlitt die Sammlung bittere Verluste infolge des Zweiten Weltkrieges, besonders bei den reprĂ€sentativen StĂŒcken. Diese wurden soweit möglich anhand von GipsabgĂŒssen oder alten Fotos katalogisiert. In den letzten fĂŒnfzig Jahren kamen wichtige Neuerwerbungen hinzu, die jedoch die Verluste weder an Zahl noch an Bedeutung ersetzen können. Der Gesamtkatalog umfasst 875 Objekte, die in meist neu angefertigten Farbfotos abgebildet sind.
Die Rekonstruktion der Geschichte der Berliner Kameensammlung anhand von Inventaren und Dokumenten in Berlin und Brandenburg sowie in alten europĂ€ischen Sammlungen klĂ€rte den Vorbesitz der meisten StĂŒcke und verhalf ihnen zugleich zu einem Datum, vor dem sie entstanden waren. Die schwierige Frage der Datierung erhellte auch eine eingehende Analyse der verarbeiteten Edelsteine; deren Herkunft ist teilweise sowohl fĂŒr die antiken wie fĂŒr die barocken und neuzeitlichen Kameen nachweisbar. Als weiteres Kriterium dienten die seltenen originalen Fassungen der antiken Kameen. GlĂŒcklicherweise besitzt die Antikensammlung zwei römische Fundkomplexe mit Kameen, den "Schatzfund von Petescia" und das "MĂ€dchengrab bei Rom": Diese wurden wegen ihrer Besonderheit dem Katalog vorangestellt; sie binden Kameen ohne Fassung oder Kontext in einen Zeitrahmen.
Kameen mit den Signaturen antiker Graveure sind eine RaritĂ€t. Dioskurides, der im Altertum meist genannte Meister, war um 50 v. Chr. aus Aigeai in Kleinasien nach Rom ausgewandert und schnitt spĂ€ter das Siegel des Kaisers Augustus. Er signierte den Sardonyx-Kameo mit Herakles, der den Zerberus bezwingt; dieses Kleinod ist seit 1695 als Besitz des KĂŒrfĂŒrsten Friedrich III. bezeugt. Hyllos, ein Sohn des Dioskurides, verwies in der Signatur seines delikaten Kameo mit dem kecken Satyrkopf stolz auf diese Abstammung. Die hohe WertschĂ€tzung signierter Werke beflĂŒgelte die Gemmenschneider in Italien um 1800, denen wir eine Wiederbelebung der Glyptik verdanken.
Die KontinuitĂ€t dieser Kunstgattung von der Antike bis in die Neuzeit, ihre Entwicklung in Stil und Sujets ĂŒber mehr als zwei Jahrtausende zu verfolgen, erlaubt der bis heute ungeteilte Bestand an Kameen in der Antikensammlung Berlin.
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Eger, Christoph. SpÀtantikes Kleidungszubehör aus Nordafrika I. Die Funde der spÀtesten römischen Kaiserzeit und der vandalischen Zeit (um 400 bis mittleres 6. Jahrhundert). 2013. 462 S., 58 sw. 9 fb. Abb. 30 x 21 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-912-9 L, Reichert
Im metallenen Kleidungszubehör, einem wichtigen Bestandteil der Kleidung, spiegeln sich soziale IdentitĂ€ten. Besonders Fibeln und GĂŒrtelschnallen dienten in der SpĂ€tantike als "Blickfang", der wesentlich zur Rangbestimmung und ReprĂ€sentation des TrĂ€gers beitrug. Sie konnten darĂŒber hinaus die kulturelle Selbstzuordnung und das christliche Bekenntnis des TrĂ€gers zum Ausdruck bringen. Der GĂŒrtel galt als Zeichen der RechtsfĂ€higkeit und bildete seit tetrarchischer Zeit als cingulum militiae ebenso wie der von einer besonderen Fibel zusammengehaltene Mantel (paludamentum, chlamys) einen integralen Bestandteil der zivilen wie militĂ€rischen Amtstracht. Aus Nordafrika waren Funde von spĂ€tantikem Kleidungszubehör bislang kaum bekannt, was mit dem generell unbefriedigenden Publikationstand von Kleinfunden im sĂŒdlichen Mittelmeerraum zusammenhĂ€ngt. Im Rahmen einer Habilitationsschrift an der UniversitĂ€t MĂŒnchen ist nun erstmals das einschlĂ€gige Fundmaterial zusammengestellt und ausgewertet worden. Im Mittelpunkt steht der Sammlungsbestand des ArchĂ€ologischen Nationalmuseums von Karthago, der um Funde aus verschiedenen Museen des östlichen Algerien und westlichen Libyen (u. a. Djemila, Timgad und Sabratha) ergĂ€nzt werden konnte. Der erste des auf zwei BĂ€nde angelegten Werkes beinhaltet die Funde der spĂ€testen römischen Kaiserzeit und der vandalischen Zeit (um 400 bis mittleres 6. Jahrhundert n. Chr.). Nur zum kleineren Teil handelt es sich bei den rund 190 Objekten um geschlossene Grab- oder stratitifizierte Siedlungsfunde. Die Mehrheit bilden Altfunde, die zumeist ohne bekannten Kontext geborgen wurden, aber wegen ihrer formenkundlichen Vielfalt und ihrer Anzahl von groĂer Bedeutung sind. Neben einer ausfĂŒhrlichen formenkundlich-chronologischen Analyse, die den regionalen und ĂŒberregionalen Zusammenhang des Fundmaterials aufzeigt, nimmt die weitere Auswertung Fragen zum TrĂ€gerkreis und seiner kulturellen und ethnischen Zuordnung in den Blick. So wird untersucht, inwieweit sich im Kleidungszubehör die tiefgreifenden VerĂ€nderungen widerspiegeln, die Nordafrika mit dem Ende der weströmischen Herrschaft und der Errichtung des vandalisch-alanischen regnum erlebte. Expliziert wird dabei auf die seit einigen Jahren gefĂŒhrte Kontroverse eingegangen, ob eine Reihe von Grabfunden primĂ€r als vandalisch oder aber als Mode der spĂ€trömischen MilitĂ€raristokratie gelten mĂŒssen. AbschlieĂend werden die siedlungsgeschichtlichen Aussagemöglichkeiten des vandalenzeitlichen Kleidungszubehörs behandelt.
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Campus Martius. Die urbane Entwicklung des Marsfeldes von der Republik bis zur mittleren Kaiserzeit. Albers, Jon. 2013. 386 S. 150 sw. Abb, 4 fb. Abb. 32 x 24 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-921-1 L, Reichert
Das Marsfeld, obwohl am Rande der antiken Stadt gelegen, galt wegen seiner reprĂ€sentativen, öffentlich zugĂ€nglichen Bauten lange als ein wesentliches Zentrum Roms. Ăber mehrere Jahrhunderte hinweg spiegeln die hier gestifteten Monumente und Einrichtungen den politischen Zeitgeist wider. Ăber die Analyse der urbanistischen Entwicklung des Areals unter besonderer BerĂŒcksichtigung funktionaler Aspekte werden diese Strömungen aufgespĂŒrt und sichtbar gemacht. |
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Die Bildnisse des Tiberius. Hertel, Dieter. 2013. 142 s/w-Tafeln mit 560 s/w-Abb., 11 Beilagen mit 96 Strichzeichnungen. 27 x 21 cm. Gb. EUR 99,00. CHF 129,00 ISBN:
978-3-89500-917-4 L, Reichert
Der erste Kaiser des Römischen Reiches, Augustus, war darauf bedacht, eine Dynastie zu begrĂŒnden. Als Nachfolger wurde schlieĂlich Tiberius aus der Familie der Claudier ernannt. Sein Bildnis wurden im gesamten Römischen Reich verbreitet, um den Herrscher bildlich bekannt zu machen.
Der Band behandelt diese im Römischen Reich gefundenen PortrĂ€ts des Tiberius. Dabei werden seine Bildnisdarstellungen in allen Medien der Kunst zusammengetragen und nach Typen gegliedert. Es folgt eine Analyse der jeweiligen Repliken mittels einer Kopienkritik/Replikenrezension um eine Vorstellung von dem jeweiligen Urbild zu gewinnen. Nach der Datierung der PortrĂ€ttypen versucht Dieter Hertel die politische Aussage der BildnisreprĂ€sentation zu ermitteln. Alle PortrĂ€ts sind schlieĂlich mit einem Kurzkommentar und reicher Bibliographie katalogisiert und werden in einem umfassenden Tafelteil möglichst vollstĂ€ndig dokumentiert.
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Inschriften als Zeugnisse kulturellen GedÀchtnisses. 40 Jahre Deutsche Inschriften in Göttingen. BeitrÀge zum JubilÀumskolloquium vom 22. Oktober 2010 in Göttingen. Hrsg.:Henkel, Nikolaus. 24 Tafeln, 7sw. und 30 fb. Abb. 3 Tabellen.2012. 24 x 17 cm. Gb. EUR 38,00. CHF 50,90 ISBN:
978-3-89500-908-2 L, Reichert
kulturellen GedĂ€chtnisses" an die GrĂŒndung der Göttinger Inschriftenkommission im Jahr 1970 erinnert. Die BeitrĂ€ge des JubilĂ€umskolloquiums widmen sich zentralen Themen der Inschriftenforschung. Aus der Sicht der Kunstgeschichte hat Gia Toussaint die inschriftliche Kennzeichnung von Reliquien in Byzanz und im Westen in den Blick genommen. Als Historiker lenkt RĂŒdiger Fuchs bilanzierend-fragend die Aufmerksamkeit auf eher unspektakulĂ€re Inschriften wie z. B. Hochwassermarken oder MaĂeinheiten. Der sprachhistorische Beitrag von Ingrid Schröder hat "Niederdeutsche Inschriften als Zeugnisse regionaler Kultur" zum Gegenstand. AbschlieĂend untersucht Arnd Reitemeier unter dem Titel "Die Reformation und ihre Folgen in Niedersachsen" den Quellenwert der Inschriften fĂŒr die Frage nach EinfĂŒhrung und Konsolidierung der neuen Konfession.
Die BeitrĂ€ge werden ergĂ€nzt durch zwei Rechenschaftsberichte der ehemaligen Vorsitzenden der Göttinger Inschriften-Kommission, Karl Stackmann und Ulrich Schindel. Hinzu kommt ein Situationsbericht des Mitarbeiters der ersten Stunde, Werner Arnold. Das Vorwort des Herausgebers skizziert die zukĂŒnftige Entwicklung der Arbeitsstelle.
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