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Reichert, Dr. Ludwig Verlag

 
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Spanische Buchmalerei des Mittelalters. Mireille Mentré. 4°; 320 S. 106 sw. Abb., 146 fb. Abb., L. Reichert, Wiesbaden 2006. EUR 78,- ISBN: 3-89500-196-1 L, Reichert
Die besonderen historischen Bedingungen des christlichen Spanien unter arabischer Herrschaft um das Jahr 1000 fĂŒhren in der Kunst und insbesondere in der Buchmalerei zu einer ungewöhnlich ausdrucksstarken Bildsprache, deren Wert erst seit kurzem erkannt und geschĂ€tzt wird. Hier werden Formen entwickelt, die Vorgaben der Antike und SpĂ€tantike umformulieren, indem sie figĂŒrliche Motive auf ihre Grundformen reduzieren und mit einer neuen graphischen OberflĂ€che versehen. Durch die ungewöhnliche Wahl und Kombination von PrimĂ€rfarben, die flĂ€chendeckend die Miniaturen ausfĂŒllen, entsteht eine „moderne Kunst“ schon zum ersten Jahrtausendwechsel.
Unter unterschiedlichen Aspekten erörtert die Autorin Herkunft, Eigenart und Bedeutung dieser Formen und belegt ihre Thesen durch reiches Bildmaterial, das dem Betrachter die Besonderheit der mozarabischen Buchmalerei in ihrer ganzen ExpressivitĂ€t vor Augen fĂŒhrt.
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Die römischen Terrakottamasken in den Nordwestprovinzen. Herkunft – Herstellung – Verbreitung – Funktion (= MAR XXXVII) Von Hannelore Rose. 2006. 4°. 144 S., 573 s/w-Abb., Ln., EUR 98,– ISBN: 3-89500-504-5 L, Reichert
Diese Untersuchung ist die erste Gesamtbetrachtung dieser Objektgattung fĂŒr einen antiken Kulturraum. Sie entstand im Kontext interdisziplinĂ€rer Fragestellungen der ArchĂ€ologie der Römischen Provinzen und der Klassischen ArchĂ€ologie an der UniversitĂ€t zu Köln. Ausgewertet wurden fast 500 Maskenindividuen aus den Provinzen Germania inferior und Germania superior sowie Gallia Belgica und Britannia. Dies gewĂ€hrleistet eine reprĂ€sentative Materialbasis fĂŒr diese Regionen. Soweit möglich ist jedes Objekt durch eine Photographie bzw. Zeichnung illustriert. Die Materialsammlung dient als Basis fĂŒr die hier erörterten Fragen nach Herkunft, Herstellung, Produktionsorten, Verbreitung und Funktion der Masken.
Einige Masken sind weitgehend vollstĂ€ndig erhalten, von anderen gibt es nur noch kleine Fragmente. HĂ€ufig sind Reste der originalen Bemalung vorhanden, die dem Betrachter ein lebhaftes Bild ihres ursprĂŒnglichen Aussehens vermitteln.
Die in Gipsformen gefertigte Ware konnte in bislang 35 verschiedene Serien eingeteilt werden, diese umfassen Gruppen, z. T. mit einer weiteren Einteilung in mehrere Varianten. Durch Kombination seriengleicher Fragmente war es möglich, unvollstĂ€ndig ĂŒberlieferte Serien zu rekonstruieren und in schematischen Zeichnungen zu visualisieren.
Die Masken sind etwa lebensgroß und zeigen eine große Typenvielfalt – vorherrschend sind groteske mĂ€nnliche Masken mit auffallend gebleckten ZĂ€hnen. Ihre Herstellung erfolgte in wenigen spezialisierten Töpfereien (Köln, Trier, Nimwegen, Rheinzabern, Frankfurt-Nied, Westheim, Straubing), die sich durch das verwendete Material sowie technische und ikonographische Details voneinander absetzen.
Exkurse zu anderen Regionen des römischen Reiches (Pompeji, Lyon, Athen, Korinth) ermöglichen eine Abgrenzung der lokalen Besonderheiten. Zeitlich gehören die Masken in die Phase vom 1. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr.; ihre BlĂŒte lag im 2. Jahrhundert n. Chr.
Zwar leiten sich die Terrakottamasken von Typen verschiedener Theatergattungen ab, sie dienten allerdings als Hausdekoration, vornehmlich in römischen Wohn- und Kastellbauten. Dort schmĂŒckten sie SĂ€ulenhallen und GĂ€rten als GlĂŒcks- und Schutzsymbol und waren Ausdruck fĂŒr die Zugehörigkeit zur römischen Kulturgemeinschaft. Ihre Verwendung in den verschiedenen Bereichen wird unter anderem anhand gut dokumentierter Fundkontexte anschaulich gemacht.
The Phenomenon of “Foreign” in Oriental Art. Ed. by Annette Hagedorn. Engl. 2006. 8°. 202 S., 17 fb. und 66 s/w Abb, Geb., EUR 88,– ISBN: 3-89500-476-6 L, Reichert
Die Frage, wie Fremdheit wahrgenommen und bildlich festgehalten wird, bildet eines der grundlegenden Themen aller visuellen Disziplinen. Dieses PhĂ€nomen wird hier fĂŒr die orientalische Kunstgeschichte durch namhafte Vertreter verschiedener Teilbereiche des Faches beleuchtet. Die BeitrĂ€ge zeigen die wechselseitige Beeinflussung der Kunst des Vorderen Orients und Chinas, Beziehungen zwischen der chinesischen und europĂ€ischen Kunst sowie derjenigen Irans und Ägyptens, und schließlich den Einfluss der indischen Kunst auf Europa sowie die Rezeption islamischer Kunstwerke in Europa.
Tiryns. Hg. vom Deutschen ArchĂ€ologischen Institut in Athen. Studien zur spĂ€tmykenischen Keramik. Von Christian Podzuweit (†). 2006. 4°. 616 S., 1339 s/w- Abb., und 100 Tabellen, EUR 78,00 ISBN: 3-89500-548-7 L, Reichert
Stadtspuren. Zeugnisse zur Urbanisierung der Chalkidiki. [Griechenland] Von Eva Winter. 2006. 372 S., 99 s-w und 17 fb. Abb. 10 Karten, Gb. EUR 68,– ISBN: 3-89500-558-4 L, Reichert
Diese Studie rekonstruiert die Siedlungsgeschichte der Chalkidiki anhand von archĂ€ologischen Funden und Befunden, GelĂ€ndebeobachtungen und der Überlieferung in den antiken Schriftquellen fĂŒr die Zeitspanne vom Protogeometrischen bis zur Einrichtung der römischen Provinz Macedonia (ca. 1000 – 148 v.Chr.).
Vor dem Hintergrund der zeit- und forschungsgeschichtlichen Sonderstellung der Region an der nördlichen Peripherie Griechenlands werden hier alle verfĂŒgbaren Zeugnisse entweder einem ĂŒberlieferten antiken Ortsnamen oder einem modernen Fundort zugeordnet und ausgewertet. Karten und PlĂ€ne, sowie zahlreiche Abbildungen dokumentieren hĂ€ufig zum ersten Mal die topographische Situation der Ortschaften.
Auf dieser Grundlage wird einerseits versucht, die antike Infrastruktur der Chalkidiki zu rekonstruieren, und andererseits erste Aussagen zur Typologie der Siedlungsstandorte sowie zur Gestaltung der Orte zu formulieren.
Interessenten: ArchÀologen, Kulturgeographen
Der Zeuskult in Sizilien und bei den Westgriechen. Palilia. Band 17. Hrsg. Deutsches ArchÀologisches Institut Rom. Von Mirko Vonderstein. 2007. 4°. 250 S., 65 s/w-Abb., Gb., EUR 29,90 ISBN: 978-3-89500-546-6 L, Reichert
Zeus gehörte zu den wichtigsten griechischen Gottheiten und wurde in der gesamten griechischen Welt verehrt. Das hohe Ansehen, das der Gott sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich genoss, ist durch zahlreiche Kulte und eine Vielzahl unterschiedlicher Kultbeinamen wie Eleutherios, Olympios oder Soter belegt.
Dieser Band gibt erstmals einen umfassenden Überblick ĂŒber die unterschiedlichen Verehrungsformen und Kulte des Gottes in der Magna Graecia und auf Sizilien. Dabei werden vor allem auch die lokalen Unterschiede in der Verehrung des Gottes vor dem Hintergrund seiner gesamtgriechischen und von antiker Literatur und Mythos geprĂ€gten Gestalt beleuchtet. Der zeitliche Rahmen der Untersuchung reicht von der GrĂŒndung der ersten griechischen StĂ€dte im Westen im spĂ€ten 8. Jh. v. Chr. bis zur Eingliederung der Poleis in das römische Reich.
FĂŒr die Rekonstruktion der Zeusverehrung in den jeweiligen Poleis berĂŒcksichtigt der Autor sĂ€mtliche aussagekrĂ€ftigen Kultbelege, zu denen archĂ€ologisches Material wie Terrakotten, Großplastik und Baubefunde ebenso gehören wie inschriftliche und literarische Zeugnisse. Eine wichtige Quelle sind zudem die MĂŒnzen: FĂŒr einige StĂ€dte unterstreichen sie die Stellung des Göttervaters als Polisgottheit, in anderen FĂ€llen dokumentieren sie das eng mit Ereignissen der politischen Geschichte verbundene, kurzzeitige AufblĂŒhen von Kulten wie jenen des Zeus Eleutherios oder des Zeus Hellanios. FĂŒr den am Ätna verehrten Zeus Aitnaios ĂŒberliefern uns die MĂŒnzbilder schließlich auch eine Vorstellung von dem einst prĂ€chtigen, heute nicht mehr erhaltenen Kultbild.
Mit Hilfe der Kultbelege wird die Zeusverehrung stĂ€dteweise und in Hinblick u. a. auf die sakrale Topographie, Art und Funktion der Priesterschaft, besondere lokale KultbrĂ€uche und Charakter der Votive nachvollzogen. Da die Siedler neben politischen und kĂŒnstlerischen Traditionen auch religiöse BrĂ€uche aus ihren Heimatorten ĂŒbertrugen, werden außerdem die jeweiligen mutterlĂ€ndischen Kulte eingehend berĂŒcksichtigt. Ein weiteres Augenmerk gilt den Beziehungen der GriechenstĂ€dte zu den einheimischen italischen und sizilischen VolksstĂ€mmen sowie den EinflĂŒssen der ZeusheiligtĂŒmer von Olympia und Dodona auf die westgriechischen Poleis. Auf diese Weise lĂ€sst sich vor allem fĂŒr die westgriechischen StĂ€dte dorisch-achĂ€ischer Abstammung eine besonders intensive Verehrung von Zeus Olympios nachweisen, die ihren Ursprung in den engen Kontakten zu Olympia seit der Zeit der Kolonisation hatte.
Interessengebiete:
ArchÀologie, Alte Geschichte, Religion, Altertumswissenschaften, Numismatik
Sörries, Reiner: Daniel in der Löwengrube. Zur GesetzmĂ€ssigkeit frĂŒhchristlicher Ikonographie. 2006. 244 S., 48 sw. Abb. 24 x 17 cm. Gb EUR 72,00 ISBN: 3-89500-469-3 L, Reichert
Umfassende Einzelarbeiten zu ikonographischen Themen der frĂŒhchristlichen Kunst sind selten, und wo frĂŒhchristliche Motive behandelt werden, fĂ€llt auf, daß die zur formalen oder inhaltlichen Beurteilung herangezogenen Beispiele immer wieder dieselben sind; der große DenkmĂ€lerbestand bleibt unberĂŒcksichtigt. Keine Monographie zu einem wichtigen frĂŒhchristlichen Motiv strebte bisher an, ihrer Betrachtung einen vollstĂ€ndigen DenkmĂ€lerbestand zugrunde zu legen. In dieser Arbeit wurde deshalb versucht, dem Thema in allen Kunstgattungen und in allen Kunstlandschaften des römischen Imperiums nachzugehen. So konnte nachgewiesen werden, daß die Bildchiffre „Mann mit erhobenen Armen zwischen zwei Löwen“ im Detail so differenziert ist, daß sich fĂŒr die Darstellungen in den einzelnen Kunstlandschaften bestimmten GesetzmĂ€ĂŸigkeiten erkennen lassen. Der stadtrömische Typ des Daniel beispielsweise ist auf die Stadt Rom beschrĂ€nkt, und in allen anderen Regionen zeigt das Motiv signifikante Abweichungen und Details. Auch stellt sich heraus, daß bestimmte ikonographische Lösungen mit speziellen BildtrĂ€gern, Materialien und Funktionen in Einklang stehen. Ein bekleideter Daniel mit ausschwingendem Glockenrock findet sich beispielsweise nur auf nordafrikanischen Tonlampen, und KrĂ€nze in den erhobenen HĂ€nden hĂ€lt er nur auf nordafrikanischen und spanischen Tonkacheln.
Es werden weitere ikonographische Lösungen vorgestellt, wie der bÀrtige Daniel mit einem Buch auf kleinasiatischen Tonlampen.
Mit 337 Beispielen des Sujets Daniel in der Löwengrube wird hier eine Grundlage geschaffen, die erlaubt, die bildliche Umsetzung des Themas in der gesamten spĂ€tantiken Welt und ĂŒber einen Zeitraum vom dritten bis zum sechsten, teilweise siebten Jahrhundert zu verfolgen. Es ist nicht Ziel dieser Arbeit, den bisherigen Deutungsversuchen neue hinzuzufĂŒgen oder gar in die Diskussion um den Stellenwert des Daniel in der Alten Kirche und in der patristischen Literatur einzugreifen. Vielmehr geht es um die Erfassung der Daniel-Ikonographie. Es werden GesetzmĂ€ĂŸigkeiten herausgearbeitet, die der Theorie von der „Disziplinlosigkeit“ des frĂŒhchristlichen Bildschaffens entgegen treten, außerdem soll versucht werden, eindeutige Regeln nachzuweisen, denen die Ikonographie des Daniel in den einzelnen Kunstgattungen und in den Kulturkreisen folgt.
Jucker, Ines: Skulpturen der Antiken-Sammlung Ennetwies. Teil 2. 2006. 140 S., 102 sw. Abb. 29,70 x 20,80 cm. (Monumenta Artis Romanae (MAR) Band 36) Ld, EUR 59,00 ISBN: 3-89500-490-1 L, Reichert
Nach 10 Jahren folgt hier ein zweiter, abschließender Band zur Sammlung Ennetwies. Er stellt wiederum antike Kunstwerke ganz unterschiedlicher Herkunft und Epochen vor. Sie stammen aus Ägypten, Griechenland und Italien und verteilen sich auf einen Zeitraum von der Archaik bis zur Schwelle der SpĂ€tantike. Einige Stein- und Tonplastiken sind in Großgriechenland und Etrurien entstanden. Aber die besondere Vorliebe des Sammlers gilt, wie schon der erste Band erkennen ließ, den antiken Bildnissen und den Persönlichkeiten, die sie abbilden. So stehen beispielsweise zwei Köpfe Alexanders des Großen in der Sammlung Ennetwies, ein unterlebensgroßer hellenistischer aus Ton und ein kolossaler in spĂ€tantoninisch-severischer Zeit entandener Marmorkopf. Die Geschichte dieses AlexanderportrĂ€ts lĂ€ĂŸt sich vom Rom des 18. Jhs. bis zu seinen wechselnden Schicksalen in englischem Adelsbesitz verfolgen.
Doch die meisten Bildnisse stellen Römer dar, unter ihnen so berĂŒhmte Persönlichkeiten wie ein – lange verschollen geglaubter – kleiner Pompejus, Caesar oder eine Julia Domna. Alle StĂŒcke sind durch Fotografien dokumentiert und ausfĂŒhrlich beschrieben. Auf dieser Grundlage konnten sie wissenschaftlich bestimmt und in ihr stilistisches und kulturelles Umfeld eingeordnet werden.
Architektur und Liturgie. Akten des Kolloquiums vom 25. bis 27. Juli 2003 in Greifswald. Hrsg. v. Altripp, Michael / Nauerth,Claudia. (SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz. Band 21) 2006. 348 S., 98 sw. Abb., 48 Taf. 24 x 17 cm. Gb EUR 98,00 ISBN: 3-89500-474-X L, Reichert
Die BeitrĂ€ge dieses Bandes gehen auf VortrĂ€ge zurĂŒck, die wĂ€hrend des Kolloquiums „Architektur und Liturgie“ im Juli 2003 in Greifswald gehalten wurden. Im Gegensatz zu frĂŒheren Veranstaltungen mit Ă€hnlicher Thematik bot dieses Kolloquium die Möglichkeit zu einem Austausch zwischen Vertretern der spĂ€tantik-christlichen, der byzantinischen und der westlichen mittelalterlichen Kunstgeschichte, der Liturgiewissenschaft und der Theologie. Auf diese Weise sollte der Versuch unternommen werden, das VerhĂ€ltnis zwischen Architektur und Liturgie in Ost und West in seinen Strukturen zu veranschaulichen, um so Gemeinsamkeiten und spezifische Unterschiede herausstellen zu können.
Es geht damit im wesentlichen um die Frage nach der Funktion von Architektur, die man in zweifacher Hinsicht stellen kann: WĂ€hrend sich die ArchĂ€ologie und die Kunstgeschichte einem Bau zunĂ€chst mit typologischen und stilistischen Fragestellungen nĂ€hert, verfolgt die Liturgiewissenschaft bei der Analyse einer Kirche, die Frage nach den rituellen AblĂ€ufen. In diesem Geflecht von Architekturformen, Bautopographie, Bausymbolik und liturgischer Funktion spielen u. a. auch die Bildprogramme eine wesentliche Rolle, weshalb dieser Bereich, sofern er fĂŒr das VerhĂ€ltnis von Architektur und Liturgie aussagekrĂ€ftig ist, wĂ€hrend des Kolloquiums ebenfalls BerĂŒcksichtigung gefunden hat. Zweitens ist fĂŒr die Funktion aber auch die Frage wichtig, welche Bedeutung Architektur in Ost und West beigemessen wurde. Wie sehr war sie Ausdruck der Selbstdarstellung einzelner Stifter? Stellte sie lediglich den kultischen Raum fĂŒr die AusĂŒbung der liturgischen Riten bereit oder kam ihr selbst – durch eine symbolische Ausdeutung und die Verwendung von bestimmten Maßzahlen – eine ĂŒberhöhte Bedeutung zu? Gerade bei der zweiten Interpretation von Funktion dĂŒrften die grĂ¶ĂŸten Differenzen zwischen den Entwicklungen im östlichen und westlichen Mittelalter zu erwarten sein. Der Ansatz zur Beantwortung dieser Fragen ist allerdings im VerhĂ€ltnis zwischen Architektur und Liturgie zu suchen.
Der interdisziplinĂ€re Diskurs, zu dem unser Kolloquium einen Anstoß geben sollte, dient dazu, den Dialog zwischen den Wissenschaftlern im Bereich der spĂ€tantiken und byzantinischen Kunst mit jenen im Bereich der westlichen mittelalterlichen Kunst sowie den Theologen und Liturgiewissenschaftlern zu intensivieren und sie zu vernetzen. Die vorliegenden Akten möchten die Fortsetzung dieses Dialoges ermöglichen.
Fachgebiete:
Christliche ArchÀologie, Byzantinische Kunstgeschichte, Kunstgeschichte, Architekturgeschichte, Allgemeine (westliche) Kunstgeschichte, Liturgiewissenschaft
Die Tetrarchie. Ein neues Regierungssystem und seine mediale PrĂ€sentation. Hrsg. v. Boschung, Dietrich /Eck, Werner. Bearb. v. Marcks, Carmen. Schriften des Lehr- und Forschungszentrums fĂŒr die antiken Kulturen des Mittelmeerraumes – Centre for Mediterranean Cultures, Band 3. 2006. 422 S., 108 sw. Abb. Pb EUR 39,90 ISBN: 3-89500-510-X L, Reichert
Die Regierungszeit Diocletians (284–305 n. Chr.) und das von ihm entwickelte Regierungssystem der Tetrarchie wirkt wie ein tiefer Einschnitt in der Römischen Geschichte. Das ist nicht zuletzt durch das neue Herrschaftssystem bedingt. Denn die Gewalt wurde von vier Kaisern ausgeĂŒbt, die nicht miteinander verwandt waren, die als Kollegium handelten und die zudem in einem regelmĂ€ĂŸigen Rhythmus von neuen Inhabern der Macht abgelöst werden sollten. Dieses neue, allem bisher Bekannten widersprechende System mußte den Untertanen, vor allem aber dem Heer vermittelt werden. Das Buch beschreibt in vierzehn BeitrĂ€gen auf der Basis aller einschlĂ€gigen archĂ€ologischen, epigraphischen, literarischen, numismatischen und papyrologischen Quellen aus dem Blickpunkt verschiedener Disziplinen, in welchen medialen Formen dies geschah und welche Bevölkerungsgruppen dadurch ĂŒberzeugt werden sollten.
Aus dem Inhalt:
Dietrich Boschung und Werner Eck: EinfĂŒhrung
Hartmut Leppin: Zur Geschichte der Erforschung der Tetrarchie
Simon Corcoran: The Tetrarchy: Policy and Image as Reflected in Imperial Pronouncements
Klaus Maresch: Die PrÀsentation der Kaiser in den Papyri der Tetrarchenzeit
Patrick Brosch: Zur PrÀsentation der Tetrarchie in den Panegyrici Latini
Thomas Fischer: Das römische Heer in der Zeit der Tetrarchie. Eine Armee zwischen Innovation und KontinuitÀt?
Henner von Hesberg: ResidenzstĂ€dte und ihre höfische Infrastruktur – traditionelle und neue Raumkonzepte
Werner Oenbrink: Maxentius als conservator urbis suae. Ein antitetrarchisches Herrschaftskonzept tetrarchischer Zeit
Wolfram Weiser: Die Tetrarchie – Ein neues Regierungssystem und seine mediale PrĂ€sentation auf MĂŒnzen und Medaillons
Peter Weiß: Die Tetrarchie in Bleisiegeln der Reichsverwaltung
Wolfgang Thiel: Die Pompeius-SĂ€ule in Alexandria und die ViersĂ€ulenmonumente Ägyptens. Überlegungen zur tetrarchischen ReprĂ€sentationskultur in Nordafrika
Werner Eck: Worte und Bilder. Das Herrschaftskonzept Diocletians im Spiegel öffentlicher Monumente
Dietrich Boschung: Die Tetrarchie als Botschaft der Bildmedien. Zur Visualisierung eines Herrschaftssystems
Katja Sporn: Kaiserliche Selbstdarstellung ohne Resonanz? Zur Rezeption tetrarchischer Bildsprache in der zeitgenössischen Privatkunst
Hartwin Brandt: Die Tetrarchie in der Literatur des 4. Jhs. n. Chr.
Interessenten: ArchÀologen, Historiker, Klassische Philologen
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ThĂŒring von Ringoltingen Melusine (1456). Hrsg. AndrĂ© Snyder in Verb. mit Ursule Rautenberg. 2006. 312 S., 68 fb. und 8 sw Abb., Ln. EUR 128,00 ISBN: 978-3-89500-508-4 L, Reichert
Am 29. Januar 1456 schließt der Berner Patrizier ThĂŒring von Ringoltingen die Prosabearbeitung der „Melusine“ nach der französischen Versfassung des Coudrette ab. Der Roman um die Fee, die zur Ahnfrau des Geschlechts Lusignan wird, selbst aber unerlöst bleibt, gehört mit seiner weitreichenden Rezeptionsgeschichte zu den bekannten Stoffen der europĂ€ischen Literatur. Die deutsche Tradition beruht auf ThĂŒrings Prosaroman. Zum 550jĂ€hrigen JubilĂ€um wird er hier in der editio princeps des Basler Druckerverlegers Bernhard Richel (um 1474) in einer neuen Ausgabe vorgelegt.
Diese Ausgabe, als Teilfaksimile angelegt, erweitert den bisherigen Erschließungsstand des Romans markant, bringt sie doch neben Transkription, Übersetzung und Stellenkommentar (AndrĂ© Schnyder) auch den qualitĂ€tvollen Illustrationszyklus eines unbekannten Basler Meisters mit 67 blattgroßen Holzschnitten nach dem zeitgenössisch kolorierten Exemplar der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe (St. Peter pap. 23). Ein Aufsatzteil widmet sich der Herkunft und Person des Autors ThĂŒring (Vinzenz Bartlome), dem Druck der Erstausgabe, Basel als Druckort und den GrundzĂŒgen der frĂŒhen DruckĂŒberlieferung (Ursula Rautenberg), der Sprache des Erstdrucks (Mechthild Habermann) sowie literarischen Aspekten des Werks (AndrĂ© Schnyder). Eine ausfĂŒhrliche Bibliographie dokumentiert die Forschung zum deutschen Roman und zu seinen französischen VorgĂ€ngerwerken; den Band beschließt ein Verzeichnis der Eigennamen nach dem Erstdruck.
Interessenten:
Studierende und Lehrende der FĂ€cher Germanistik, Literaturwissenschaft, Buchkunst, Inkunabel- und Handschriftenkunde, mittelalterliche Geschichte, Kunstgeschichte; Wissenschaftsgeschichte
Die antiken Skulpturen in Castle Howard (= MAR XXXI) Von Barbara Borg, Henner von Hesberg und Andreas Linfert. 2005. 29 x 22 cm, 300 S., 376 s/w und 9 fb. Abb. Ln., EUR 98,– ISBN: 3-89500-440-5 L, Reichert
Die Antikensammlung in Castle Howard wird hier zum ersten Mal in grĂ¶ĂŸtmöglicher VollstĂ€ndigkeit dargeboten. 135 Antiken aus den Gattungen Idealplastik, PortrĂ€t, Relief und Bauornamentik sind in Fotografien vorgelegt und durch wissenschaftliche Katalogtexte erschlossen. Zudem wird die Entstehung und Geschichte der Sammlung aufgrund von Dokumenten im Archiv von Castle Howard aufbereitet. Partielle Bestandsaufnahmen sind schon aus frĂŒherer Zeit bekannt, erfassen die BestĂ€nde in Castle Howard jedoch nur lĂŒckenhaft und in willkĂŒrlicher Auswahl. Eine zutreffende Vorstellung von Umfang und Charakter der Sammlung vermitteln sie nicht. Im Jahr 1833 besuchte der Comte de Clarac die wichtigsten Privatsammlungen in England, um Zeichnungen von den dort vorhandenen Statuen fĂŒr sein „MusĂ©e de Sculpture antique e moderne“ anfertigen zu lassen. Die Statuen blieben fĂŒr lange Zeit die einzigen Antiken, die aus der Sammlung Howard in Stichen publiziert wurden.
Die Berichte kenntnisreicher Dilettanten der frĂŒheren Jahre wurden in der 2. HĂ€lfte des 19. Jhs. durch die Erforschung der AntikenbestĂ€nde auf einer stĂ€rker wissenschaftlich ausgerichteten Basis abgelöst. Um die englischen Privatsammlungen machten sich vor allem deutsche ArchĂ€ologen verdient, unter denen Adolf Michaelis der Hauptanteil zukommt. In den 50er Jahren unternahm der Amerikaner C. C. Vermeule den Versuch, eine Neuauflage des Werks von Michaelis herauszugeben. Im Zuge dieser Arbeit ĂŒberprĂŒfte er die von Michaelis erfaßten Sammlungen auf ihren Bestand, wobei er nicht nur Verluste registrierte, sondern manchenorts auch noch unbekannte Antiken fand. Das Ergebnis seiner Recherchen liegt nur im Manuskript vor, das im Britischen Museum aufbewahrt wird. Von Vermeule veröffentlicht wurden lediglich vier AufsĂ€tze zwischen 1955 und 1959, die eine Übersicht ĂŒber die noch existierenden Sammlungen und verstreuten BestĂ€nde geben, neuere Literatur anfĂŒhren und den Verbleib vieler inzwischen (hĂ€ufig nach Amerika) verkaufter StĂŒcke nachweisen.
Der Katalog des Forschungsarchivs fĂŒr Antike Plastik ist nicht nur mit 135 Nummern um mehr als das Doppelte gegenĂŒber dem von Michaelis angewachsen, sondern bietet auch eine umfangreiche fotografische Erschießung der Antiken, von denen viele erstmals in Abbildungen vorgelegt werden.
Interessenten: Kunsthistoriker, ArchÀologen
Palestinian Theatre. 2005. 256 S. - 24 x 17 cm. (lit. im kontext. arab. - pers. - tĂŒrk. 20) Gb EUR iVb ISBN: 3-89500-479-0 L, Reichert
Katalog der Skulpturen. ReliefgeschmĂŒckte Gattungen römischer Lebenskultur. Griechische Originalskulptur. Monumente orientalischer Kulte. Bearb. v. Sinn, Friederike. Bd III: 2005. 336 S., 44 Textabb., 112 Taf. mit 358 Abb. 30 x 20 cm. (Monumenta Artis Romanae (MAR) 33) Ln EUR 159,- ISBN: 3-89500-393-X L, Reichert
Vatikanische Museen, Museo Gregoriano Profano ex Lateranense.
Katalog der Skulpturen, Band III
Hg. von den Vatikanischen Museen und vom Forschungsarchiv fĂŒr Antike Plastik.
BegrĂŒndet von Georg Daltrop und Hansgeorg Oehler
Gesamtreihe: Monumenta Artis Romanae, Band XXXIII
Hg. vom Forschungsarchiv fĂŒr Antike Plastik am ArchĂ€ologischen Institut der UniversitĂ€t zu Köln
Der Band fĂŒhrt die 1991 begonnene Reihe der Bestandskataloge des Museo Gregoriano Profano fort, die fĂŒr diese Abteilung der pĂ€pstlichen Sammlungen eine erste bebilderte Publikation darstellt. Die Materialauswahl umfasst im Hauptteil reliefgeschmĂŒckte DenkmĂ€lergattungen, die dem privaten römischen Lebensraum zuzuordnen sind. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich um Monumente, die vornehmlich fĂŒr die luxuriöse Ausstattung von Villen und GĂ€rten konzipiert waren. Neben Schmuckreliefs und Wandverkleidungen sind dies vor allem AltĂ€re, Brunneneinfassungen, Kande-laber und steinernes Mobiliar, PrunkgefĂ€ĂŸe und SteingerĂ€t. In der Abteilung des Museo Gregoriano Profano wurden 1988 die 17 griechischen Originalskulpturen im Besitz der pĂ€pstlichen Sammlungen zusammengefĂŒhrt. Bis auf zwei Ausnahmen handelt es sich um Reliefs, fĂŒr die zumeist eine Provenienz von FundplĂ€tzen in Rom wahrscheinlich zu machen ist. Da römische Villenbesitzer nachweislich antike griechische Grab- und Votivreliefs gesammelt haben, ist mit dieser Fundgruppe die Entwicklung der römischen Ausstattungskunst unter dem Einfluss der nach Rom exportierten griechischen Kunstwerke ideal illustriert und auch in dem dichten Bestand von eklektischen Reliefs thematisch aufgegriffen.
Die Monumente orientalischer Kulte (23 StĂŒcke), denen ein eigenes Kapitel gewidmet ist, runden den Aspekt der privaten Lebenswelt ab, der mit diesem Band anschaulich gemacht werden soll.
Zu der ehemals im Lateran-Museum untergebrachten Antikensammlung haben O. Benndorf und R. Schöne schon 1867 einen ersten Katalog mit einer kleinen Auswahl von Zeichnungen herausgebracht. Die Neuerfassung bildet jetzt fĂŒr 97 StĂŒcke der 197 Nummern eine Erstpublikation. Darunter lassen sich einige DenkmĂ€ler besonderen Ranges nennen, wie eine bisher verschollen geglaubte Reliefplatte des Vespasian-Tempels auf dem Forum Romanum, die im Magazin identifiziert werden konnte.
Bei allen Gattungsgruppen wurde der hohe Magazinanteil der Museumsabteilung komplett berĂŒcksichtigt. Nach dem Umzug aus dem 1963 geschlossenen Lateran-Museum in den Neubau innerhalb der Vatikanischen Museen gelangten ganze Materialgruppen in Magazinverwahrung (z. B. Maskenreliefs, Trapezophoren, Schmuckhermen), wĂ€hrend die Ausstellung durch BestĂ€nde aus anderen Abteilungen der PĂ€pstlichen Sammlungen thematisch ergĂ€nzt wurde.
Die Gruppe der offiziellen Staatsrelief wird in einem weiteren Katalogband von Friederike Fless und Martin Langner prÀsentiert, wÀhrend die GrabdenkmÀler mit Ausnahme der Sarkophage bereits in der Publikationsreihe in zwei BÀnden von Friederike Sinn vorgelegt worden sind. Die Rundskulptur ist bereits in zwei BÀnden von Christiane Vorster erschlossen.
Bereits erschienen:
Vatikanische Museen, Museo Gregoriano Profano ex Lateranense. Katalog der Skulpturen
Bilder von der Vergangenheit. Zur Geschichte der archÀologischen FÀcher. Hrsg. Fischer, Thomas /Lehr- u. Forschungszentrum f. d. antiken Kulturen d. Mittelmeerraumes d. UniversitÀt zu Köln. 2005. 272 S., 67 Abb. 24 x 17 cm. Gb EUR 29,90 ISBN ISBN: 3-89500-442-1 L, Reichert
Walter Berschin. Eremus und Insula. St. Gallen und die Reichenau im Mittelalter – Modell einer lateinischen Literaturlandschaft. 2005. 8°. 176 S., 12 s/w- und 5 fb. Abb. Gb. EUR 24,90 ISBN: 3-89500-433-2 L, Reichert
Das Buch ist eine EinfĂŒhrung in die mittelalterlich-lateinische Literaturgeschichte St. Gallens und der Reichenau. Es enthĂ€lt eine vergleichende Darstellung unter den Gesichtspunkten Bibliotheken, Schreiber und Maler, Schule und Kirche, GĂ€rten und GĂ€ste, „Hausherren“ und „Hausliteratur“, Dichter des Goldenen / Gelehrte des Silbernen Zeitalters und Geschichtsschreiber. Eine Zeittafel, eine umfassende Bibliographie zur mittelalterlichen Literatur der beiden Bodenseeklöster und der Bildteil sind angelegt als Versuche zur weiteren perspektivischen Durchdringung einer der schönsten und fruchtbarsten Literaturlandschaften des lateinischen Mittelalters. Das Buch wie auch die Ausstellung der Stiftsbibliothek St. Gallen im Jahr 2002 zeigt ĂŒberdies, wie sich kultureller Fortschritt aus dem fruchtbaren Mit- und Gegeneinander ebenbĂŒrtiger Konkurrenten entwickelt. In dieser zweiten, ĂŒberarbeiteten Auflage des 1987 erstmalig erschienenen Bandes wurden Anmerkungen, wichtige Daten in der zeitlichen Übersicht sowie bibliographische Daten ergĂ€nzt und eine verbesserte Übertragung der lat. Tropen und Sequenzen ins Deutsche vorgelegt. Auch wurde das Buch um einen Beitrag zur Bedeutung der Musik in den Handschriften der beiden Klöster erweitert.
This book is a comparative literary history of the two monasteries St. Gall (Eremus) and Reichenau (Insula). Many examples show that the spirit of competition was deci-sive for the intellectual and artistic development of these two great monasteries of the Lake Constance Region. The chapters cover the following topics: Libraries, Scribes and Painters, School and Church, Gardens and Guests, ”Hausherren“and ”Hausliteratur“, Poets of the Golden Age – Scholars of the Silver Age, Historians. A chronological table, a bibliography of the medieval literature of St. Gall and Reichenau and 16 illustrations are also included in an effort to provide a more comprehensive overview of one of the most fertile ”literary landscapes“ of the Latin Middle Ages.
Interessenten: Literaturwissenschaftler, Mittelalterhistoriker
Die Inschriften des Odenwald-Kreises. 2005. 380 S., 176 sw. Abb., 2 Taf. mit Steinmetz- u. Meisterzeichen, 1Kte. 27 x 19 cm. (Dt. Inschr. Heidelb. Reihe 63) Gb EUR 59,- ISBN: 3-89500-428-6 L, Reichert
Der Band umfaßt 312 Katalognummern mit den mittelalterlichen und frĂŒhneuzeitlichen Inschriften des Odenwaldkreises bis zum Jahr 1650. 69 Texte werden hier zum erstenmal ediert. Die Überlieferung konzentriert sich auf die Grablegen der Grafen von Erbach in Steinbach und Michelstadt sowie auf die Grablege der Herren von Rodenstein in FrĂ€nkisch-Crumbach. Die dichte Reihe der GrabdenkmĂ€ler macht den sozialen Auf- beziehungsweise Abstieg der Familien sowie die Auswirkungen der Reformation sichtbar. Zahlreiche Inschriften zu Baumaßnahmen und Ausstattung von GebĂ€uden spiegeln die politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region wider.
Henze, Ingrid: Die Inschriften der Stadt Helmstedt bis 1800. 2005. (Dt. Inschr. Heidelb. Reihe 61) EUR 69,- ISBN: 3-89500-363-8 L, Reichert
Der Band enthĂ€lt eine kommentierte Edition von 528 Inschriften der Stadt Helmstedt vom 10. Jahrhundert bis 1800. Alle lateinischen, griechischen und niederdeutschen Inschriften sind ĂŒbersetzt.
Den grĂ¶ĂŸten Anteil an der hier vorgelegten Sammlung haben die ĂŒberwiegend lateinischen Inschriften der 1576 eröffneten UniversitĂ€t. Eine dichte Überlieferung vor allem der Grabinschriften von UniversitĂ€tsangehörigen bietet reiches Material zur MentalitĂ€ts-, Personen- und UniversitĂ€tsgeschichte insbesondere des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. In reizvoller Wechselbeziehung zu dieser akademischen Epigraphik steht die Selbstdarstellung des stĂ€dtischen BĂŒrgertums in seinen Haus- und Grabinschriften. In die Welt geistlicher Institutionen fĂŒhren die Inschriften des Benediktinerklosters St. Ludgeri und des Augustinerchorfrauenstifts St. Marienberg. Von besonderem Interesse ist hier der romanische Gipsfußboden in der Kirche St. Ludgeri mit seinen den Sieben Weisen gewidmeten Versen und das originelle Inschriftenprogramm, mit dem die Pröpste von St. Ludgeri im 18. Jahrhundert ihre Scheunen und StĂ€lle schmĂŒckten. Mittelalterliche Frömmigkeit bezeugen die Texte auf den liturgischen GerĂ€ten, GemĂ€lden und Paramenten aus St. Marienberg.
Madrider Mitteilungen. Bd 46: Hrsg. v. Deutsches ArchÀologisches Institut Madrid. 2005. 556 S., 480 z. T. fb.Abb., 21 Tab. 25 x 19 cm. Ln EUR iVb ISBN: 3-89500-463-4 L, Reichert
Schmidt, Andrea B /Westphalen, Stephan: Christliche Wandmalerei in Syrien. Qara und das Kloster Mar Yakub. 2005. 288 S., 103 sw u. 38 fb. Abb. 24 x 17 cm. (Sprachen und Kulturen des Christl. Orient 14) Gb EUR 89,- ISBN: 3-89500-395-6 L, Reichert
Die BeitrĂ€ge des Sammelbands sind der Veröffentlichung von Wandmalereien gewidmet, die ausnahmslos erst in den letzten Jahren im Rahmen von Restaurierungsarbeiten und Ausgrabungen zutage kamen. Der Schwerpunkt liegt mit dem Jakobskloster bei Qara und der Eliasgrotte von Ma‘arrat Saydnaya zwar auf dem Qalamungebirge nördlich von Damaskus, der Horizont ist mit Andarin aber weiter bis in das syrische Steppengebiet östlich von Hama gesteckt.
Chronologisch sind vor allem die Jahrzehnte um das Jahr 1200 vertreten. In Qara ist zusĂ€tzlich eine Ă€ltere Fassung des frĂŒhen elften Jahrhunderts erhalten, und das Wandbild in Andarin fĂŒhrt in die Zeit des siebten und achten Jahrhunderts. Im Vordergrund stehen gattungsspezifische Fragen nach der thematischen Auswahl der Wandbilder, ihrer programmatischen Verteilung im Raum und ihren formalen Kriterien. Gleichermaßen wird das kunsthistorische Umfeld berĂŒcksichtigt, das mit dem syrisch-orthodoxen Moseskloster bei Nebek (Dair Mar Musa) und den ausgemalten Kapellen im Hinterland von Tripolis ebenfalls erst in den letzten Jahren erschlossen wurde.
Thematisch ist die syrische Wandmalerei durch die Auswahl ikonenhafter Heiligenbilder charakterisiert, die ohne erkennbares Programm an den WĂ€nden aufgereiht sind. Ein narrativer Christuszyklus wie in Qara oder ein liturgisches Thema wie die Bischofsprozession in der Eliasgrotte sind im Rahmen eines einheitlichen Ausmalungsprogramms eher die Ausnahme. In formaler Hinsicht werden die Wand-bilder von zwei Tendenzen geprĂ€gt: Die eine vertritt eine byzantinisierende Richtung, die von Zypern beeinflusst ist und möglicherweise ĂŒber Antiochia vermittelt wurde. Die zweite kommt vor allem in der Zeit um 1200 zum Tragen und ist als landschaftstypischer Regionalstil sowohl in den syrischen Ausmalungen von Qara und dem Moseskloster bei Nebek als auch gehĂ€uft auf libanesischer Seite vertreten. Die unterschiedlichen Tendenzen in der Malerei sind aber weder an eine Konfession, noch an ein Territorium gebunden. Dieses Ergebnis ist in mancherlei Hinsicht bemerkenswert. Sowohl die Kirchenspaltungen als Folge des Konzils von Chaicedon (451 n. Chr.) als auch Territorialgrenzen, die sich zwischen den muslimischen, lateinischen und byzantinischen Herrschaftsbereichen verschieben, prĂ€gen die Situation der christlichen Minderheiten im westlichen Syrien. Die Wandmalerei scheint davon unbeeinflusst zu sein; sie spiegelt vielmehr einen grenz- und konfessionsiibergreifenden Austausch wider, hinter dem ein monastisches Netzwerk zu vermuten ist.
Aus dem Inhalt:
Andrea Schmidt: Zur Geschichte des Bistums Qara im Qalamun — Stephan Westphalen: Das Kloster Mar Yakub und seine Wandmalereien — Mat Immerzeel: The Decoration of the Chapel of the Prophet Elijah in Ma‘arrat Saydnaya — Christine Strube: Eine VerkĂŒndigungsszene im Kastron von Androna/al-Andarin — Sebastian Brock: The Syriac Inscription of Androna/al-Andarin.
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