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Reichert, Dr. Ludwig Verlag

 
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Der archaische Heiligtumsbefund vom Taxiarchis-HĂŒgel in Didyma. Teilband 2: Das Fundmaterial aus den archaischen Kontexten des Taxiarchis-HĂŒgels, Teil 1. Didyma (III. 6). Ehrhardt, Norbert; Jeske, Olivia; Kaiser, Ivonne; Lölhöffel, Karoline; von Miller, Alexandra; Reichardt, Bettina. Hrsg.: Bumke, Helga. 2024. 1380. S. 2418 fb. Abb., 2691 Abb. 29,7 x 21 cm. 2 BĂ€nde (Bd 1: 604 S., Bd. 2: 776 S.). EUR 198,00. ISBN: 978-3-7520-0757-2 L, Reichert
Der â€șTaxiarchis-HĂŒgelâ€č in Didyma liegt etwa 200 m nordwestlich des Apollon-Tempels und ist der Fundort eines weitgehend ungestörten Befundes von Relikten aus einem archaischen Heiligtum, bei denen es sich mehrheitlich um Weihgaben handelt. Diese wurden hier in verschiedenen Phasen der archaischen Epoche abgelagert und traten besonders konzentriert in einer kompakten Brandschicht auf, die mit der Perserzerstörung verbunden werden kann. Dieser Heiligtumsbefund umfasst zahlreiche Fundobjekte verschiedenster Gattungen von hoher QualitĂ€t und ist fĂŒr unsere Kenntnis des archaischen Votivwesens Didymas von großer Relevanz, da es sich hier um den ersten ungestörten Befund dieser Art handelt.
Im zweiten Band der dreibĂ€ndigen Publikation wird die Fundkeramik vorgelegt, die erstmals einen reprĂ€sentativen Überblick ĂŒber das archaische Spektrum der lokalen und importierten Keramikgattungen Didymas gibt. Insbesondere die lokalen Gattungen sind hier in einem bislang unbekannten Variantenreichtum vertreten, der unsere Kenntnisse der ionischen Keramikproduktion auf eine neue Grundlage stellt. Nicht zuletzt gehören zum Befund zahlreiche GefĂ€ĂŸe und besondere GefĂ€ĂŸformen, deren Identifizierung als Kultkeramik die Rekonstruktion ritueller Praktiken erlaubt und einen wichtigen Beitrag fĂŒr die HeiligtumsarchĂ€ologie liefert. Das gilt auch fĂŒr die zahlreichen GefĂ€ĂŸe, die als Votive dargebracht wurden, finden sich unter diesen doch auch solche kultspezifischer Gattungen, die nicht in allen HeiligtĂŒmern vertreten sind und zumindest Hinweise auf die IdentitĂ€t der verehrten Gottheit zu geben vermögen. The â€șTaxiarchis Hillâ€č in Didyma is located about 200m northwest of the temple of Apollo and is the site of largely undisturbed features with finds from an Archaic sanctuary, most of which are votive offerings. These were deposited in different phases of the Archaic period and are particularly concentrated in a compact burnt layer that can be linked to the destruction by the Persians. The features include numerous high-quality finds of various types and are of great relevance for our knowledge of Archaic dedications in Didyma, since they are the first undisturbed finds of this kind recovered in this sanctuary. This second part of the three-volume publication presents the pottery found during the excavations, which for the first time gives an overview of the spectrum of local and imported Archaic pottery in Didyma. Local types are present in a hitherto unknown richness of variants, which gives our knowledge of Ionian pottery production a new basis. Furthermore, the identification of numerous vessels and special vessel forms as cult pottery allows the reconstruction of ritual practices and provides an important contribution to the archaeology of sanctuaries. This also applies to the numerous vessels that were offered as dedications, since they also include cult-specific types that are not represented in all sanctuaries. These assemblages can provide clues to the identity of the worshipped deity.
Inschriften von Didyma. Supplement von Wolfgang GĂŒnther unter Mitwirkung von Rudolf Haensch. Didyma (III. 7). GĂŒnther, Wolfgang; Haensch, Rudolf. Hrsg.: Bumke, Helga. 2023. 308 S. 329 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 98,00. ISBN: 978-3-7520-0723-7 L, Reichert
In diesem Band werden rund 300 Inschriften vorgelegt, die teils Inedita der bis 1925 durchgefĂŒhrten preußischen Ausgrabungen, zum weitaus grĂ¶ĂŸeren Teil aber Neufunde der seit 1962 wiederaufgenommenen GrabungsaktivitĂ€ten sind. Sie umfassen im Wesentlichen einen Zeitraum von einem Jahrtausend, vom 6. Jh. v. Chr. bis zum 6. Jh. n. Chr. (unterbrochen durch eine LĂŒcke von ca. 170 Jahren, die nach der Zerstörung des Heiligtums im Ionischen Aufstand 494 v. Chr. bis zu seiner Renaissance in der Alexanderzeit eintrat). Das neue, insbesondere die hellenistische Epoche und die römische Kaiserzeit dokumentierende Material ist nicht nur ein quantitativer, sondern auch qualitativer Zuwachs zu den bislang schon im Corpus von Albert Rehm (1958) erfassten Didyma-Inschriften. So enthalten die Bauberichte fĂŒr die Bauforschung neue, detaillierte Informationen ĂŒber den Stand der Arbeiten am Apollontempel im frĂŒhen 2. Jh. v. Chr.; die Orakelinschriften geben fĂŒr die Religionsgeschichte Hinweise ĂŒber die zunehmende Tendenz des Heiligtums, als HeimstĂ€tte auch anderer Kulte zu einem Pantheon zu werden. Die zahlreichen DenkmĂ€ler schließlich, welche die ReprĂ€sentanten des Apollon- und Artemiskults, die Propheten und Hydrophoren, als Selbstzeugnisse errichteten, zeichnen ein konturiertes Bild der milesischen Elite und ihrer Vernetzung. Am Ende der langen Tradition und dem Versiegen der epigraphischen Überlieferung steht eine Rechtsurkunde aus der Zeit Iustinians, die in ihrer einzigartigen Erhaltung und Schriftvisualisierung geradezu als Königin der spĂ€tantiken Epigraphik gelten kann.
Festschrift fĂŒr Klaus Peter Kuhlmann. Zum 80. Geburtstag ĂŒberreicht von Freunden und WeggefĂ€hrten. Studia Panopolitana (5). Hrsg.: El-Sayed, Rafed; Hrsg.: Lakomy, Konstantin C. Von Panopolis bis ans ,Ende der Welt?. 2023. 320 S. 72 Abb., 329 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 119,00. ISBN: 978-3-7520-0789-3 L, Reichert
Der fĂŒnfte Band der Reihe Studia Panopolitana (Occasional Paper 5) ist eine Festschrift fĂŒr Klaus Peter Kuhlmann anlĂ€sslich seines 80 Geburtstags. Die BeitrĂ€ge von Freunden und WeggefĂ€hrten, die Klaus P. Kuhlmann wĂ€hrend seiner vier Jahrzehnte wĂ€hrenden archĂ€ologischen TĂ€tigkeit in Ägypten begleitet haben, spiegeln das breite Spektrum der Forschungsinteressen des Jubilars wider. Sie reichen von der Pyramidenzeit bis zur modernen Geschichte der Ă€gyptischen ArchĂ€ologie, umfassen die Bereiche ArchĂ€ologie, Geschichte und Linguistik und umfassen die Kulturen des Ă€gyptischen Niltals, der Libyschen WĂŒste sowie des hellenischen Mittelmeerraums. Die ArchĂ€ologie und Geschichte der Region AkhmĂźm ist einer der Forschungsschwerpunkte von Klaus P. Kuhlmann.
Commodus: The public image of a Roman emperor. Smith, Bert; Niederhuber, Christian. 2023. 224 S. 100 Tafeln, 323 fb. Abb., 162 Abb. 31 x 23 cm. EUR 69,00. ISBN: 978-3-7520-0764-0 L, Reichert
The richly illustrated book presents a fresh argument and new evidence about the workings of the imperial image in the Antonine period, through the changing portraits of the emperor Commodus (180–192) — more than ninety survive. The study also publishes for the first time an important and previously unknown portrait of the emperor, currently in the Ashmolean Museum in Oxford. The late Antonine period was in many ways the apogee of Roman marble portrait carving, and the new Commodus is one of its very best examples, from a workshop close to the imperial court in Rome.
1. Halbband 2023. ArchÀologischer Anzeiger. Hrsg.: Fless, Friederike; von Rummel, Philipp. ArchÀologischer Anzeiger. 2023. 456 S. 397 fb. Abb., 224 Abb. 28 x 21 cm. EUR 40,00. ISBN: 978-3-7520-0762-6 L, Reichert
Im ArchĂ€ologischen Anzeiger werden KurzbeitrĂ€ge zu aktuellen Forschungen und Berichte ĂŒber Grabungsprojekte des DAI sowie von Fachkollegen weltweit publiziert. SchwerpunktmĂ€ĂŸig informiert die Zeitschrift ĂŒber Themen aus dem Mittelmeerraum von der Vorgeschichte bis in die SpĂ€tantike, durchaus aber auch ĂŒber Projekte außerhalb des Kernbereichs der Alten Welt.
Stratigraphy and Periodization in the City Center. Bonn Contributions to Asian Archaeology (8); Mongolian-German Karakorum Expedition (2). Reichert, Susanne. A Layered History of Karakorum. 2023. 352 S. 2 Tabellen, 12 Beilagen, 4 fb. Abb., 37 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 70,00. ISBN: 978-3-7520-0770-1 L, Reichert
The up to 5 m thick stratigraphy in the center of Karakorum, the most important city of the Mongol Empire north of the Gobi, is analyzed with a combination of established stratigraphical methods and a novel software with special software and thus a solid basis for any study of this center is created. Nine construction phases can be distinguished. The catalogue comprises the more than 2000 features uncovered from 2000–2005 in the artisans` quarter and the 130 spatial units defined on this basis, so that for the first time comprehensive information on an ancient city in Mongolia is available.
Workshop 29. November 2019, Berlin. ArchÀometrische Studien (2). Hrsg.: Benecke, Norbert. Leben in der mittelalterlichen Stadt. Neue archÀobiologische Forschungen. 2023. 260 S. 271 fb. Abb., 16 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 98,00. ISBN: 978-3-7520-0726-8 L, Reichert
Der Band enthĂ€lt zehn BeitrĂ€ge eines Workshops vom November 2019, der sich mit dem Leben mittelalterlicher Stadtbevölkerungen aus archĂ€obiologischer Perspektive beschĂ€ftigte. Einen Schwerpunkt bilden die Ergebnisse von Untersuchungen an Pflanzen- und Tierresten aus neueren Ausgrabungen in der mittelalterlichen Doppelstadt Berlin-Cölln sowie aus der Altstadt von Köpenick und der benachbarten Burg auf der Schlossinsel. Die behandelten Materialien dokumentieren Besonderheiten und Unterschiede in der Nutzung von Pflanzen und Tieren fĂŒr die ErnĂ€hrung in den Wohnquartieren verschiedener sozialer und religiöser Bevölkerungsgruppen sowie im Bereich öffentlicher GebĂ€ude (altes Berliner Rathaus) und auf der Köpenicker Burg. Ähnliche Untersuchungen werden fĂŒr das mittelalterliche Pozna? vor dem Hintergrund der historischen Etappen der Stadtentwicklung sowie fĂŒr die Fundstelle MĂŒnchen-Marienhof vorgelegt. Ein Beitrag befasst sich mit der Versorgung mittelalterlicher und frĂŒhneuzeitlicher StĂ€dte mit Stockfisch durch die Hanse. Fragen der Umwelt-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters stehen im Mittelpunkt pollenanalytischer Untersuchungen an einem Bohrkern aus der Altstadt von Brandenburg an der Havel. Aspekte der Krankheitsbelastung im Mittelalter werden am Beispiel der Zahngesundheit lĂ€ndlicher und stĂ€dtischer Bevölkerungen in Brandenburg thematisiert. Der Band wird abgerundet durch einen methodischen archĂ€ozoologischen Exkurs sowie einen Beitrag, der sich mit Problemen und Chancen einer rekonstruierten mittelalterlichen Vergangenheit am Beispiel des Museumsdorfs DĂŒppel in Berlin beschĂ€ftigt.
Karakorum and its Artisans. Mongolian-German Karakorum Expedition (3); Bonn Contributions to Asian Archaeology (9). Reichert, Susanne. Craft Production in the Mongol Empire. 2023. 428 S. 26 Tabellen, 76 Tafeln, 975 fb. Abb., 506 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 99,00. ISBN: 978-3-7520-0771-8 L, Reichert
The book offers for the first time an in-depth study of craft production in the capital of the Mongol Empire, Karakorum. Workshops, installations, remains from production processes, and tools are analyzed. The analysis of the organization of craft production reveals the dependency of artisans from the elites. A multi-layered picture of the artisans` quarter excavated in parts from 2000–2005 emerges, contributing significantly to a new understanding of cities in the Eastern Steppes.
Jahrbuch des Deutschen ArchÀologischen Instituts 138, 2023. Hrsg.: von Rummel, Philipp; Piesker, Katja; Deutsches ArchÀologisches Institut. Zentrale. 2023. 292 S. 43 fb. Abb.116 sw. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 84,00. ISBN: 978-3-7520-0753-4 L, Reichert
In seinem Jahrbuch (JdI) publiziert das Deutsche ArchĂ€ologische Institut seit 1885 jĂ€hrlich im Schnitt sieben AufsĂ€tze zu archĂ€ologischen Themen von der Vorgeschichte bis in die SpĂ€tantike mit Schwerpunkt auf der griechisch-römischen Zeit. Aktuelle Fragestellungen zu Kunst- und Stilgeschichte, Ikonographie und Typologie, zur Rekonstruktion von Plastik und Architektur sowie in der Hermeneutik und Wissenschaftsgeschichte insbesondere aus dem Bereich der Klassischen ArchĂ€ologie, aber auch aus anderen archĂ€ologischen Fachdisziplinen werden grundlegend und auf dem neusten Stand der Forschung diskutiert. In der Zeitschrift werden Forschungen von Fachkollegen weltweit veröffentlicht. Die BeitrĂ€ge, die alle ein doppelblindes Peer-Review-Verfahren durchlaufen, sind in der Regel auf Deutsch oder Englisch, aber auch auf Italienisch, Französisch oder Spanisch verfasst. Jeder Beitrag wird durch ein Abstract in englischer Sprache ergĂ€nzt. Die JdI-BĂ€nde sind großzĂŒgig ausgestattet und reich bebildert, die Abbildungen in hoher QualitĂ€t und teils in Farbe gedruckt.
Der gesprengte Kreis. Max Beckmanns SchĂŒler zwischen Realismus und Abstraktion. Victor, Marion. 2023. 204 S. 68 sw. Abb., 84 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 39,90. ISBN: 978-3-7520-0756-5 L, Reichert
Wahrscheinlich wĂ€ren sie lĂ€ngst anerkannt und einige sogar berĂŒhmt, die acht KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler, die am Ende der 20er Jahre in der Frankfurter StĂ€delschule die Meisterklasse von Max Beckmann besuchten: Inge Dinand, Theo Garve, Georg Heck, Walter Hergenhahn, Leo Maillet, Friedrich Wilhelm Meyer, Marie-Louise von Motesiczky, Karl Tratt. Wie ihr berĂŒhmter Lehrer wurden sie 1933, gerade als sie erste Erfolge vorweisen konnten, von den nationalsozialostischen Machthabern als entartet diffamiert, zum kĂŒnstlerischen Schweigen oder zum Exil gezwungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Zuge des Kalten Krieges, wurden sie zum zweiten Mal an den Rand gedrĂ€ngt, diesmal vom Ă€sthetischen Zeitgeist und dem damit verbundenen Kunstmarkt. Vor 1933 hatten sie keine Zeit gehabt, sich einen Namen zu machen, nun waren sie nicht mehr jung und malten zudem gegenstĂ€ndlich. Damit passten sie nicht in das kunstpolitische Konzept der 50er und 60er Jahre. Die einstigen MeisterschĂŒler und –schĂŒlerinnen sind weitgehend vergessen, - eine verlorene Generation. Dieses Buch beschĂ€ftigt sich mit ihrem Leben wie mit ihrem Werk und will sie dem Vergessen entreißen
Stadtrekonstruktionen von Trier im Mittelalter. Hrsg.: Clemens, Lukas; Kessler, Marzena. 2023. 64 S. 3 Beilagen, 7 sw. Abb., 22 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 16,90. ISBN: 978-3-7520-0734-3 L, Reichert
Der Band versammelt drei von Lukas Clemens und Marzena Kessler konzipierte sowie kommentierte und durch den Luxemburger KĂŒnstler Nic Herber umgesetzte Rekonstruktionen zum mittelalterlichen Trier. Eine Darstellung zeigt den hochmittelalterlichen Turm Jerusalem in der DomimmunitĂ€t, dessen ehemaliges Erscheinungsbild auf der Grundlage umfangreicher archĂ€ologischer und bauhistorischer Untersuchungen sowie mit Hilfe frĂŒhneuzeitlicher Bildquellen zuverlĂ€ssig dargestellt werden kann. ErklĂ€rt wird der Name des Turmes, der mit der Judenverfolgung des Jahres 1096 in Zusammenhang steht, genauso wie seine weitere Geschichte, zu der auch gehört, dass Papst Eugen III., als er im Winter 1147/48 in Trier weilte, Wohnung in dem GebĂ€ude nahm. Die beiden grĂ¶ĂŸeren Darstellungen sind die Umsetzungen von Gesamtansichten Triers um 1120 sowie um 1430. Auch diesen in der Vogelperspektive ausgefĂŒhrten Rekonstruktionen liegen intensive archĂ€ologische, bauhistorische und archivalische Recherchen zugrunde. Abgebildet wird in zwei Zeitschnitten die prozesshafte Transformation einer von der antiken Vergangenheit noch lange geprĂ€gten Topographie ĂŒber die erzbischöfliche Kathedralstadt hin zu dem durch die Stadtgemeinde verwalteten urbanen Zentrum. Die erste Ansicht zeigt dabei eine hochmittelalterliche Stadt, die nicht nur von den Ruinen römischer Großbauten, sondern auch den Resten antiker Wohn- und Gewerbebebauung weiterhin geprĂ€gt war. Zudem ist sie als weitgehend agrarische Siedlung mit lockerer Bebauung zu charakterisieren, da viele stĂ€dtische Areale mit Rebpflanzungen und Gartenkulturen bewirtschaftet sowie als Streuobstwiesen oder Feldern genutzt wurden. Um 1120 war Trier eine offene Stadt, denn die ruinöse antike Stadtbefestigung erfĂŒllte ihre ursprĂŒngliche Funktion nicht mehr und die neue hochmittelalterliche Ummauerung war gerade erst im Entstehen begriffen. Gut dreihundert Jahre spĂ€ter hat sich das stĂ€dtische Erscheinungsbild grundsĂ€tzlich verĂ€ndert. Durch eine weitreichende mittlerweile eingetretene Versteinerung der Bauweise sind die antiken Überreste als Steinbruch genutzt und verschwunden. Ferner ist eine deutliche Siedlungsverdichtung, auch durch die Etablierung zahlreicher neuer geistlicher Institutionen eingetreten, wodurch es zu mehr als einer Verdoppelung der Bevölkerung auf rund 10.000 Einwohner gekommen ist. Mit Hilfe zweier spĂ€tmittelalterlicher Vermögenssteuerlisten war es möglich, die exakten HĂ€userzahlen fĂŒr die meisten Gassen des SiedlungsgefĂŒges sowie die dort einmal vorhandenen Sozial- und Gewerbestrukturen zu ermitteln und fĂŒr die Rekonstruktion auszuwerten.
IV. Das Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle. MĂŒnchener Reihe (21); Die Deutschen Inschriften (110). Knorr, Walburga; Mayer, Werner. Die Inschriften der Stadt Regensburg. 2023. 314 S. 34 Tafeln, 100 fb. Abb. 27 x 19 cm. EUR 69,00. ISBN: 978-3-7520-0715-2 L, Reichert
Der Band ist der vierte Teil der Inschriftenedition der Stadt Regensburg. Nach den bereits erschienen BestÀnden der Minoritenkirche und des Domes widmet sich diese Publikation den Inschriften des Kollegiatstiftes Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle. Sie umfasst nicht nur die Kirche selbst sondern auch Objekte in den angrenzenden Kapellen, dem Kreuzgang, den unmittelbaren StiftsgebÀuden sowie der Pfarrkirche St. Kassian.
Das 875 von Ludwig dem Deutschen gegrĂŒndete und 1102 von Heinrich II. wiedererrichtete Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle ist eine der Ă€ltesten, bis heute bestehenden Institutionen der Stadt. Als zum Bistum Bamberg gehöriger Exklave kommt der Alten Kapelle eine Sondersstellung zu. Zu den Ă€ltesten Inschriften zĂ€hlen die Glocken auf dem Turm der Alten Kapelle, die eines der Ă€ltesten erhaltenen Glockenensembles Bayerns (1247) darstellen. Die Stiftskirche sowie der Kreuzgang beherbergen zahlreiche GrabdenkmĂ€ler der Kanoniker ab dem 15. Jahrhundert, darunter auch Werke namhafter BildhauerwerkstĂ€tten wie die der Roritzer. Daneben gibt es eine ganze Reihe an Inschriften des Totengedenkens fĂŒr Regensburger BĂŒrgerfamilien. Hierzu zĂ€hlen die Ă€ltesten im Original erhaltenen Artefakte noch aus dem 14. Jahrhundert. Besonders tritt die Familie der Zant hervor, die eine eigene Kapelle stiftete und durch zwei Bauinschriften belegt ist. Die lange Tradition als Bestattungsort spiegelt die reiche kopiale Überlieferung in einer von Elias Eppinger stammenden Abschriften des spĂ€ten 16. Jahrhunderts wider. Durch dieses Quellenwerk kann der ehemals umfangreiche Bestand an spĂ€tmittelalterlichen, heute nicht mehr erhaltenen Grabinschriften ab dem spĂ€ten 13. Jahrhundert rekonstruiert werden. Ein Tragaltar des 12. und ein Pedum des 16. Jahrhunderts bezeugen den ehemals großen im DreißigjĂ€hrigen Krieg verlorenen Kirchenschatz.
. Die Deutschen Inschriften (114); Göttinger Reihe (23). Kagerer, Katharina. Die Inschriften des Landkreises Nienburg/Weser. 2023. 570 S. 235 Abb., 48 fb. Abb. 27 x 19 cm. EUR 62,00. ISBN: 978-3-7520-0636-0 L, Reichert
Der Band wird in 372 Katalognummern Inschriften aus der Mittelweserregion vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1650 prĂ€sentieren. Der bedeutendste Inschriftenstandort im Landkreis Nienburg ist das ehemalige Zisterzienserkloster Loccum. Etwa die HĂ€lfte der rund 100 Loccumer Inschriften, darunter zahlreiche GrabmĂ€ler, ist im Original erhalten, die ĂŒbrigen sind in Handschriften des 17. und 18. Jahrhunderts ĂŒberliefert und werden teilweise erstmals publiziert. Einen reichen Inschriftenbestand bietet außerdem Nienburg, frĂŒhere Residenzstadt der Grafschaft Hoya. Die ĂŒbrigen Inschriften, die sich auf die Klöster und Stifte in Schinna, Nendorf und BĂŒcken sowie auf die Dörfer und Flecken des Landkreises verteilen, geben Einblicke in die SelbstreprĂ€sentation von BĂŒrgern, Bauern und landsĂ€ssigem Niederadel.
Inklusive der BestĂ€nde des Landesmuseums Mainz ohne Provenienzangaben. Mainzer ArchĂ€ologische Schriften (18). Gorecki, Joachim. Die römischen MetallgefĂ€ĂŸe aus Mainz und Rheinhessen. 2023. 510 S. 1093 Abb., 3 fb. Abb. 29,2 x 20,5 cm. EUR 78,00. ISBN: 978-3-7520-0679-7 L, Reichert
Der 461 Nummern verzeichnende Katalog der römischen MetallgefĂ€ĂŸe aus Mainz und Rheinhessen gibt erstmals einen umfassenden gefĂ€ĂŸtoreutischen Überblick dieser bedeutenden Materialgruppe fĂŒr den Legionsstandort und die Provinzhauptstadt Mainz sowie deren Umland. SĂ€mtliche bekannten GefĂ€ĂŸe bzw. GefĂ€ĂŸfragmente aus Museen, Privatsammlungen und dem Bestand der LandesarchĂ€ologie werden in dem Band behandelt, auch solche, die nur noch als Literaturzitat ĂŒberliefert sind. Der weitaus grĂ¶ĂŸte Fundanteil stammt erwartungsgemĂ€ĂŸ aus dem Stadtgebiet von Mainz sowie aus dem Rhein, der mit seinem Verlauf die Siedlungsareale zum Teil begrenzt. Es ist zu berĂŒcksichtigen, dass hier die Fundverteilung auch die Grabungs- und Sammlungsgeschichte widerspiegelt. Soweit möglich, wurden die Objekte in rekonstruierender Form neu gezeichnet; Fotos belegen den eigentlichen Erhaltungszustand. FĂŒr fast die HĂ€lfte der GefĂ€ĂŸe liegen Metallanalysen vor. Der Katalog gliedert das Fundmaterial nach Metallart, funktionalen und typologischen Kriterien. AusfĂŒhrliche Angaben zum Forschungsstand sowie eingehende chronologische ErlĂ€uterungen zu den GefĂ€ĂŸtypen gehen ĂŒber einen rein beschreibenden Katalog hinaus und nehmen Teile der geplanten Auswertung bereits vorweg.
SiedlungsarchĂ€ologie im Alpenvorland XV. Die Pfahlbausiedlungen von Sipplingen-Osthafen am Bodensee 1. Befunde und dendrochronologische Untersuchungen. Matuschik, IrenĂ€us; MĂŒller, Adalbert; Billamboz, AndrĂ©; Nelle, Oliver; Ebersbach, Renate; Schlichtherle, Helmut. 2023. 516 S. 1 Tabellen, 133 fb. Abb., 21 sw Abb. 29,7 x 21 cm. 2 BĂ€nde. EUR 89,00. ISBN: 978-3-7520-0648-3 L, Reichert
Die Fundstelle „Sipplingen-Osthafen“ am Nordufer des Überlinger Sees gehört zu den bedeutendsten prĂ€historischen Seeufersiedlungen des Bodensees. Seit 2011 ist sie Teil des UNESCO-Welterbes „PrĂ€historische Pfahlbauten um die Alpen“.
Entdeckt wurde das prĂ€historische Siedlungsareal bereits im Jahre 1864. Durch eine Caissongrabung, die Prof. Dr. Hans Reinerth in den Jahren 1929–30 durchfĂŒhrte, wurde die Fundstelle schon frĂŒh bekannt. Reinerths Grabung in einem ausgepumpten Senkkasten war seinerzeit zwar eine Pionierleistung in der Entwicklung der Grabungsmethode, ließ aber aus heutigem Blickwinkel viele wissenschaftliche Fragen offen.
In den 1960er und 1970er Jahren wurden Teile des Siedlungsareals durch die Anlage eines Hafens zerstört. Dies gab 1978 den Anlass zu ersten taucharchĂ€ologischen Untersuchungen. In den folgenden drei Jahrzehnten gelang es durch systematische Sondagen, Bohrungen und OberflĂ€chenaufnahmen, die Reste von mindestens 21 Siedlungen aus der Zeit zwischen 3900–900 v. Chr. zu dokumentieren. Obwohl kaum großflĂ€chige Grabungen stattfanden, ergaben die gezielten, ĂŒber das ganze Siedlungsareal verteilten Schnitte, Bohrungen und systematischen OberflĂ€chenaufnahmen ein detailreiches Bild zur Siedlungsentwicklung ĂŒber 3000 Jahre. ArchĂ€obiologische, geoarchĂ€ologische und dendroökologische Untersuchungen ermöglichten dabei Einblicke in die Wirtschaftsweise, die Ressourcennutzung und den menschlichen Einfluss auf die Umwelt in der Siedlungskammer von Sipplingen im Lauf der Jahrtausende.
Im vorliegenden Band werden die Ergebnisse der Grabungen und der dendrochronologischen Analysen vorgelegt sowie die Schlussfolgerungen zur Besiedlungsgeschichte und zur Siedlungs- und Hausbauweise diskutiert. In zwei weiteren BĂ€nden folgen Funde und naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse.
ArchĂ€ologie des Mittelalters in Baden-WĂŒrttemberg. Scholkmann, Barbara; Brenker, Fabian. 2023. 413 S. 65 sw Abb., 221 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 24,95. ISBN: 978-3-7520-0729-9 L, Reichert
Seit ĂŒber 60 Jahren sind die im Boden erhaltenen Überreste aus dem Mittelalter ein Arbeits- und Forschungsfeld der archĂ€ologischen Denkmalpflege und der UniversitĂ€ten in Baden-WĂŒrttemberg. Die Ergebnisse der zahlreichen grĂ¶ĂŸeren und kleineren Ausgrabungen sind ebenso umfangreich wie die Erkenntnisse neu und bedeutend: Ă€lteste Zeugnisse christlicher Architektur, mĂ€chtige Klöster oder die Entwicklung der Pfalzen und StĂ€dte waren ebenso Gegenstand archĂ€ologischer Forschung wie Skelette und SpeiseabfĂ€lle mit vielen Informationen ĂŒber ErnĂ€hrung, Wirtschaftsweise und Glaubenswelt der damaligen Bevölkerung. Neu entdeckte Mauern, Gruben und Funde ermöglichten Einblicke in den Alltag in Stadt und Land. Sie zeugen auch von MĂŒhen ebenso wie genialen Erfindungen in Bergbau, Schifffahrt und Handwerk.
Barbara Scholkmann und Fabian Brenker legen in diesem Buch erstmals eine zusammenfassende Bilanz vieler durch die Grabungen neu gewonnenen Einsichten in die Welt des Mittelalters vor. Dazu gehören die lĂ€ndlichen Siedlungen mit Haus, Hof, Feld und Weide ebenso wie die Pfalzen und Königshöfe als Aufenthaltsorte der Herrscher, z.B. Rottweil. Ein umfangreiches Kapitel widmet sich der StadtarchĂ€ologie mit Ergebnissen unter anderem zu Ulm, der einzigen mittelalterlichen Großstadt im SĂŒdwesten, zur zĂ€hringischen GrĂŒndungsstadt Freiburg, der Bischofsstadt Konstanz und nicht zuletzt der Landeshauptstadt Stuttgart. Die archĂ€ologische Erforschung von Burgen ergab interessante Ergebnisse in die Entwicklung adeliger ReprĂ€sentation und HerrschaftsausĂŒbung. Die Bilanz zur SakralarchĂ€ologie umfasst Kirchen, Klöster und Stifte; Friedhöfe und Kirchenbestattungen wurden im Rahmen einer ArchĂ€ologie des Todes untersucht. Daneben werden auch die archĂ€ologisch erforschten Zeugnisse mittelalterlichen jĂŒdischen Lebens zusammengestellt. Zu Handwerk und gewerblicher Produktion können umfangreiche neue Entdeckungen beschrieben werden. Dazu kommen Ergebnisse zum Handel und Verkehr zu Wasser und zu Lande. Ganz besonders vielfĂ€ltig ist schließlich das Spektrum an neuem Wissen zur materiellen Kultur, der Vielzahl der AlltagsgegenstĂ€nde, ihrem praktischen Nutzen wie ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Vorangestellt ist ein umfassender Überblick ĂŒber die Forschungsgeschichte der ArchĂ€ologie des Mittelalters in Baden-WĂŒrttemberg, eine wertende Stellungname zu den bisher vorliegenden Erkenntnissen bildet den Abschluss.
Insgesamt liegt mit diesem Werk eine umfassende Bilanz der bisherigen archĂ€ologischen Erforschung des Mittelalters in Baden-WĂŒrttemberg vor, die nicht nur fĂŒr die mediĂ€vistischen Nachbardisziplinen eine sehr gut aufbereitete Information ĂŒber den aktuellen Forschungsstand bietet, sondern auch eine wichtige Basis fĂŒr kĂŒnftige ForschungsansĂ€tze, Schwerpunktsetzungen und Bewertungen im Fach selbst bietet.
Das NeuenbĂŒrger Erzrevier im Nordschwarzwald als Wirtschaftsraum wĂ€hrend der SpĂ€thallstatt- und FrĂŒhlatĂšnezeit. Gassmann, Guntram; Wieland, GĂŒnther; Schmitt, Felicitas. 2023. 168 S. 14 Tabellen, 1 Beilage, 24 sw Abb., 105 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 39,00. ISBN: 978-3-7520-0650-6 L, Reichert
In den Jahren 2004 bis 2011 wurden in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt umfangreiche Relikte einer keltischen Eisenproduktion des 6./5. Jhs. v. Chr. bei NeuenbĂŒrg im Nordschwarzwald archĂ€ologisch erforscht. Die außergewöhnlich gut erhaltenen VerhĂŒttungsplĂ€tze stellen ein einzigartiges montanarchĂ€ologisches Denkmal in Baden-WĂŒrttemberg dar und gehören zu den Ă€ltesten Nachweisen dieser Technologie nördlich der Alpen.
Nach der Entdeckung keltischer Siedlungsspuren auf dem NeuenbĂŒrger Schlossberg in den 1930er Jahren wurde ein Zusammenhang mit dem NeuenbĂŒrger Erzrevier vermutet, aber erst 1995/96 durch gezielte GelĂ€ndeforschungen nachgewiesen. Der tatsĂ€chliche Umfang konnte dann im Rahmen des DFG-Projekts erfasst werden.
Systematische Prospektionen in den WĂ€ldern um NeuenbĂŒrg erbrachten umfangreiche und zum Teil außergewöhnlich gut erhaltene Überreste der keltischen EisenerzverhĂŒttung in Form von Abfallhalden aus Rennofenschlacken und Ofenbauteilen. Mittlerweile sind ĂŒber 80 dieser Produktionsareale bekannt, sie liegen in einem ca. 5 x 6 km umfassenden Bereich sĂŒdlich und östlich der Höhensiedlung auf dem NeuenbĂŒrger Schlossberg. Anscheinend wurde hier ĂŒber einen relativ kurzen Zeitraum wĂ€hrend der spĂ€ten Hallstatt- und frĂŒhen LatĂšnezeit eine intensive und hoch spezialisierte Eisenproduktion betrieben. Ausgrabungen an bislang sechs VerhĂŒttungsplĂ€tzen belegen eine sehr einheitliche Organisation und Produktionsweise. Bei den Grabungen wurden immer wieder standardisierte Ensembles der metallurgischen Produktionskette angetroffen, welche Erzaufbereitung, VerhĂŒttung und erste Weiterverarbeitungsschritte der Stahlluppe umfassen. Mehrere Rennfeueröfen an jedem Platz lassen auf eine zentral organisierte, kontinuierliche und normierte Metallproduktion schließen. Die Erzaufbereitung erfolgte durch Rösten und anschließendes Zerkleinern auf Steinpodien mittels faustgroßer „Pochsteine“ und SchiebemĂŒhlen. Die in den Rennfeueröfen produzierten Stahlluppen wurden noch am VerhĂŒttungsplatz ausgeschmiedet, die weitere Verarbeitung fand dann wohl in den Siedlungen statt.
Die Kenntnis von Bergbau und ErzverhĂŒttung ist wahrscheinlich als Technologieimport ĂŒber die Kontakte der frĂŒhkeltischen Welt zum mediterranen Raum in den Nordschwarzwald gelangt und hat hier zur Herausbildung einer kurzfristigen ĂŒberregional bedeutenden Eisenproduktion im NeuenbĂŒrger Erzrevier gefĂŒhrt.
Band 2 Die altsabĂ€ischen und minĂ€aischen Inschriften. Mit einem Anhang: Unbeschriftete Objekte und FĂ€lschungen. Epigraphische Forschungen auf der Arabischen Halbinsel (10). Stein, Peter. Die altsĂŒdarabischen Minuskelinschriften auf HolzstĂ€bchen aus der Bayerischen Staatsbibliothek in MĂŒnchen. 2023. 644 S. 84 Tafeln, 262 Abb .29,7 x 21 cm. EUR 110,00. ISBN: 978-3-7520-0704-6 L, Reichert
Auch wenn das antike SĂŒdarabien zu den vergleichsweise gut dokumentierten Schriftkulturen des Alten Orients zĂ€hlt, beschrĂ€nkte sich die textliche Überlieferung lange Zeit auf sogenannte Monumentalinschriften – fĂŒr die öffentliche Zurschaustellung gemachte, formulargebundene Bau- und Weihinschriften, juristische Verlautbarungen und herrschaftliche Tatenberichte. Dokumentarische Texte aus dem Alltagsleben wie Wirtschaftsabrechnungen, signierte VertrĂ€ge oder Briefe kamen erst seit den 1970er Jahren ans Tageslicht. Diese Alltagskorrespondenz wurde in handliche HolzstĂ€bchen geritzt, wobei eine eigene, von der zeitgenössischen Monumentalschrift deutlich abweichende Kursivschrift entstand. Mehrere tausend solcher Aufzeichnungen sind heute bekannt, doch nur ein kleiner Teil davon ist publiziert, was nicht zuletzt mit Schwierigkeiten der Lesung und der neuartigen sprachlichen Gestalt dieser Texte zusammenhĂ€ngt. So wartet namentlich die Briefkorrespondenz mit zahlreichen bislang völlig unbekannten Wörtern, Syntagmen und stilistischen Ausdrucksweisen auf, die unser VerstĂ€ndnis der zugrundeliegenden Sprachen deutlich erweitern. Dies gilt insbesondere fĂŒr die noch immer nur rudimentĂ€r erschlossene minĂ€ische Grammatik, deren Kenntnis mithilfe der im vorliegenden Corpus umfangreich vertretenen Texte in dieser Sprache einen erheblichen Zugewinn erfĂ€hrt. Die ausfĂŒhrliche philologische Kommentierung sĂ€mtlicher Texte steht daher im Mittelpunkt der Edition.
Doch auch der inhaltliche Ertrag aus den vielfĂ€ltigen neuen Textgattungen ist immens. So erfahren wir beispielsweise Details ĂŒber Zinsregelungen bei Geldschulden, die DurchfĂŒhrung von Gerichtsverfahren oder rituelle Praktiken von Orakel und Magie – Sachverhalte, die in den zeitgenössischen Monumentalinschriften ĂŒberhaupt nicht zur Sprache kommen. Die zahlreichen Übungstexte, vom Alphabet bis zum vollstĂ€ndigen Urkundenformular, lassen RĂŒckschlĂŒsse auf die Verbreitung von LiteralitĂ€t sowie die Ausbildung des Schreibernachwuchses zu. Als zeitgenössische Dokumente bilden die beschrifteten HolzstĂ€bchen aus dem antiken Jemen eine wichtige PrimĂ€rquelle fĂŒr die Kultur- und Sozialgeschichte der Arabischen Halbinsel in vorislamischer Zeit.
Mit den hier veröffentlichten 180 Texten und Textfragmenten in sabĂ€ischer und minĂ€ischer Sprache sowie im amiritischen Dialekt, die etwa dem Zeitraum vom 9. bis zum 2. Jh. v. Chr. entstammen, wird die Edition der insgesamt 385 SchriftstĂŒcke umfassenden Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek in MĂŒnchen zum Abschluss gebracht. Es handelt sich dabei um das grĂ¶ĂŸte zusammenhĂ€ngend publizierte Corpus dieser Art. ErgĂ€nzend zu den altsĂŒdarabischen Schriftdokumenten wird in einem Anhang summarisch auch auf die im MĂŒnchner Sammlungsbestand befindlichen HolzgegenstĂ€nde und die nicht wenigen modernen FĂ€lschungen beschrifteter StĂ€bchen eingegangen. SĂ€mtliche behandelten Objekte sind in einem umfassenden Tafelteil illustriert. Der lexikalische und onomastische Ertrag der Texte wird durch detaillierte Verzeichnisse erschlossen.
2. Halbband 2022. ArchÀologischer Anzeiger. Hrsg.: Fless, Friederike; von Rummel, Philipp. ArchÀologischer Anzeiger. 2023. 396 S. 390 fb. Abb . 111 Abb .28 x 21 cm. EUR 40,00. ISBN: 978-3-7520-0727-5 L, Reichert
Im ArchĂ€ologischen Anzeiger werden KurzbeitrĂ€ge zu aktuellen Forschungen und Berichte ĂŒber Grabungsprojekte des DAI sowie von Fachkollegen weltweit publiziert. SchwerpunktmĂ€ĂŸig informiert die Zeitschrift ĂŒber Themen aus dem Mittelmeerraum von der Vorgeschichte bis in die SpĂ€tantike, durchaus aber auch ĂŒber Projekte außerhalb des Kernbereichs der Alten Welt.
Eine Neubewertung der Weihung anatomischer Votive in Latiums HeiligtĂŒmer. Menschen - Kulturen - Traditionen (20). Boecker, Velia. Kulte - Orte - Körperteile. 2023. 354 S. 80 fb. Abb . 13 Abb .29,7 x 21 cm. EUR 68,00. ISBN: 978-3-7520-0711-4 L, Reichert
Zu den interessantesten Funden aus den HeiligtĂŒmern des antiken Latium gehören aus Terrakotta gefertigte Nachbildungen von Körperteilen, die sich ins 4. bis 1. Jh. v. Chr. datieren lassen. Diese anatomischen Votive galten bisher als Indikatoren fĂŒr Heilkulte und als Bestandteile griechischer oder römischer Religion, die im Laufe der römischen Expansion in die HeiligtĂŒmer Latiums ĂŒbernommen wurden. Auf diese Körperteilweihungen und ihre Deutung wirft diese Monographie einen neuen, frischen Blick. Sie wertet die archĂ€ologischen Kontexte aus und analysiert mehr als 100 Fundorte mit insgesamt ĂŒber 15.000 anatomischen Votiven nicht nur quantitativ, sondern auch hinsichtlich ihrer Verbindung zu topographischen Merkmalen und der Anbindung an Straßen und Siedlungen. Auf dieser Grundlage lassen sich zwei Gruppen von StĂ€tten klassifizieren, die sich hinsichtlich ihrer Lage, der Zusammensetzung der Votivkomplexe, der adressierten Gottheiten und in geschlechtsspezifischer Hinsicht voneinander abgrenzen lassen. Beide Gruppen wurzeln vermutlich in Ă€lteren, regionalen Kulttraditionen und lassen mit Blick auf die Architektur der StĂ€tten oder hinsichtlich der adressierten Gottheiten keinen spezifischen Schwerpunkt als „Heilkult“ erkennen. Stattdessen zeigen die quantitative Analyse der Votivkomplexe und die Untersuchung der Vergesellschaftung der Körperteilweihungen mit anderen Votivgaben die anatomischen Votive als Medien, die in Situationen eingesetzt wurden, die mit Unsicherheit, Stress oder persönlichen Krisen verbunden waren. Sie dienten somit der StĂ€rkung der persönlichen Resilienz, indem sie diese Unsicherheiten und Ängste thematisierten, sichtbar machten oder ihre Überwindung symbolisierten. Damit sind anatomische Votive höchstwahrscheinlich nicht als Opfergaben mit einer statischen Bedeutung in einem festen kultischen Kontext zu verstehen, sondern vielmehr als multivalente Objekte in einem flexiblen Bezugsrahmen. Es ist davon auszugehen, dass die Bedeutung der Körperteilweihungen von ihren Stiftern und Stifterinnen individuell festgelegt wurde und je nach Kontext variieren konnte.
Die Kontextualisierung der Funde ermöglicht eine neue Sicht auf die StĂ€tten, die bislang als HeilkultstĂ€tten betrachtet wurden und erlaubt die Neu-Deutung der Körperteilweihungen als Zeugnis lokaler, eng vernetzter Gemeinschaften mit einem von autochthonen Traditionen beeinflussten Vorstellungshorizont. Damit lassen sie sich auch als Teil einer eigenstĂ€ndigen IdentitĂ€t innerhalb eines grĂ¶ĂŸeren Bezugsrahmens verstehen. Dieser Perspektivwechsel trĂ€gt zu neuen Einsichten in die Tradition und Thematik archĂ€ologischer StĂ€tten bei, die frĂŒher als HeilkultstĂ€tten betrachtet wurden.
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