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Fremdbilder – Selbstbilder. Paradigmen japanisch-deutscher Wahrnehmung (1861–2011). 2013 Hrsg.: Köhn, Stephan. 390 S. 38 Abb. 7 Tabelle(n). 24 x 17 cm. Pb. EUR 78,00. CHF 105,00 ISBN: 978-3-447-06978-6 Harrassowitz Verlag
Die Globalisierung ehemals rĂ€umlich, ethnisch und/ oder kulturell getrennter SphĂ€ren hat mit der fortschreitenden digitalen Vernetzung zweifelsohne eine neue Dimension erreicht. Unterschiedlichste kulturĂŒbergreifende Austauschprozesse finden heute mit einer bis dato ungeahnten Leichtigkeit und Schnelligkeit statt und forcieren dabei in vielen FĂ€llen Prozesse der Hybridisierung bzw. Kreolisierung. Nationale und kulturelle IdentitĂ€ten, die im China und Japan der Nachkriegszeit - wenn auch aus verschiedenen GrĂŒnden - immer schon ein Ă€ußerst sensibles Thema dargestellt haben, werden umso mehr auf eine harte Probe gestellt, da bisherige Dichotomien ambigue erscheinen, die Grenzen sich in vielen FĂ€llen sogar aufzulösen beginnen. Innerhalb des Spannungsfeldes von Selbstbehauptung und Fremdwahrnehmung zeugen gerade die unterschiedlichen medialen Strategien der Selbstinszenierung, Selbsterfindung und Selbstexotisierung von der scheinbar als dringlich empfundenen Suche nach einer national und kulturell distinktiven, postmodernen bzw. postkolonialen IdentitĂ€t im Zeitalter des Transkulturellen und Hybriden. In 14 BeitrĂ€gen fokussiert der von Stephan Köhn und Michael Schimmelpfennig herausgegebene Sammelband auf die verschiedensten Auswirkungen, welche die Konfrontation/ en mit dem Anderen - sei es nun der numinose Westen, das exotische Asien oder das unbegreiflich Fremde im vermeintlich Eigenen - auf das Spannungsfeld von nationaler, kultureller und ethnischer Selbstinszenierung und Fremdwahrnehmung ausgeĂŒbt haben.
Kampf um Rom. Bilder und Texte zum Nachleben der Antike. 2013 Wangenheim, Wolfgang von. 188 S. 118 Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 25,00. CHF 35,50 ISBN: 978-3-447-06930-4 Harrassowitz Verlag
Das Rom der Neuzeit war der kulturelle Mittelpunkt Europas und das Epizentrum der Antike; aus seinem Schutt wurden SchĂ€tze geborgen, auf seinen Weiden entstanden PalĂ€ste so prĂ€chtig wie ihre zerfallenen VorgĂ€nger. Seine Landschaft malten KĂŒnstler aller Herren LĂ€nder.
Zur gleichen Zeit wollte aber auch Paris das neue Rom werden und das alte ĂŒbertreffen. Die im Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung Kampf um Rom versammelten Bilder und Texte entstanden ĂŒberwiegend im 18. Jahrhundert. Sie kĂŒnden von einem Wettstreit, von einer unverwĂŒstlichen Sehnsucht, einer zeitlosen Mode: von der Erneuerung und Verewigung der klassischen Antike.
Die Ausstellung war vom 2.2.2013 bis zum 4.4.2013 in der Aula der Martin-Luther-UniversitÀt Halle-Wittenberg zu sehen.
Die Keramik der Älteren Ischtar-Tempel in Assur. Von der zweiten HĂ€lfte des 3. Jahrtausends bis zur Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. 2013 Beuger, Claudia. 226 S. 938 Abb., 8 Diagramm(e), 14 Tabelle(n), 1 Karte(n). 35 x 24 cm. EUR 75,00. CHF 99,00 ISBN: 978-3-447-69298-8 Harrassowitz Verlag
Die Keramik der Älteren Ischtar-Tempel in Assur. Von der zweiten HĂ€lfte des 3. Jahrtausends bis zur Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr; Beuger, Claudia. Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 138. 2013. X, 226 S., 938 Abb. 8 Diagramme, 14 Tabellen, 1 Karte. 35 x 24 cm, Gb. EUR 75,00 CHF 77,10 ISBN: 978-3-447-69298-4 Harrassowitz Verlag
Die sogenannten Älteren Ischtar-Tempel gelten als der am besten dokumentierte Baukomplex in Assur, der Keimzelle des spĂ€teren assyrischen Reiches. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden diese Befunde unter der Leitung von Walter Andrae bis auf den anstehenden Fels hinab ausgegraben und es konnten die vermutlich frĂŒhesten erhaltenen Kultbauten der Stadt freigelegt werden. Nachdem die Architektur und die wichtigsten Funde von dem AusgrĂ€ber selbst bereits in den 1920er Jahren vorgelegt wurden, hat sich JĂŒrgen BĂ€r im Rahmen des gut 70 Jahre spĂ€ter ins Leben gerufenen Assur-Projektes einer umfassenden Neubearbeitung der im Vorderasiatischen Museum zu Berlin einlagernden Dokumentation und Kleinfunde gewidmet.
Zum gegenwĂ€rtigen Zeitpunkt verfĂŒgt Assur als einziger Fundort ĂŒber eine vergleichsweise gut dokumentierte Keramiksequenz aus dem 3. bis 2. Jahrtausend v.Chr. Da Assur in einer BrĂŒckenregion zwischen dem sĂŒdmesopotamischen und dem syro-anatolischen Raum liegt, erlaubt das von Claudia Beuger vorgestellte Material auch eine neue Diskussion und Definition der Grenzen und Gemeinsamkeiten der nord- und sĂŒdmesopotamischen Keramikkulturen, insbesondere da heute intensivierte Feldforschungen unter internationaler Beteiligung im Nordirak wieder möglich sind. Mit ihrer Untersuchung leistet Beuger so einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Keramik der Älteren Ischtar-Tempel in Assur.
Alexander und die großen Ströme. Die FlussĂŒberquerungen im Lichte altorientalischer Pioniertechniken (SchwimmschlĂ€uche, Keleks und PontonbrĂŒcken). 2013 Rollinger, Robert. 177 S. 39 Abb. 24 x 17 cm. EUR 38,00. CHF 50,90 ISBN: 978-3-447-06927-4 Harrassowitz Verlag
Vom Nil aus um die alte Welt. Rekonstruktionen Àgyptischer, minoischer und griechischer Schiffe. 2013 Hrsg.: Kunze, Max. 155 Abb. 3 Karte(n), 1 Tabelle(n). 30 x 21 cm. Engl.Br. EUR 30,00. CHF 40,90 ISBN: 978-3-447-06956-4 Harrassowitz Verlag
Der Nil war fĂŒr die altĂ€gyptische Kultur die zentrale Lebensader, er war der Hauptverkehrsweg fĂŒr Handel und Materialtransport im ganzen Land. Prozessionsfeste und VergnĂŒgungsfahrten fanden ebenso zu Wasser statt wie der Personenverkehr oder die Jagd im Papyrusdickicht. Hölzerne Schiffsmodelle sollten als prestigetrĂ€chtige Grabbeigabe ihrem Besitzer auch in der jenseitigen Welt verfĂŒgbar sein. Und nicht zuletzt diente die Barke in den religiösen Vorstellungen der Ägypter den Göttern als Fortbewegungsmittel.
Auch die Minoische Kultur (3100–1330 v. Chr.), die Ă€lteste europĂ€ische Hochkultur mit ihren imposanten Palastbauten, grĂŒndete ihren Wohlstand auf der Seefahrt. Durch die zentrale Insellage begĂŒnstigt, stand Kreta in regem Handelskontakt mit den umliegenden Mittelmeerkulturen. Einige Jahrhunderte spĂ€ter, vom 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr., gelang es den Griechen dank ihrer Schiffstechnologie, Kolonien zu grĂŒnden und so ihren Einflussbereich im Mittelmeerraum entscheidend auszudehnen. Die Schiffskonstruktionen waren auf hohem technischen Niveau. Griechische Vasen bilden frĂŒhe Schiffe in vereinfachter Form ab; Ă€gyptische Reliefs wiederum schildern detailgetreu den Schiffsaufbau oder das Handeln mit GĂŒtern auf dem Seeweg. Anhand dieser Darstellungen, unter Einbeziehung antiker Schriftquellen wie Herodot, beschĂ€ftigt sich Michael Bormann seit vielen Jahren mit der Rekonstruktion antiker Schiffe und baut in Kleinstarbeit detaillierte Modelle. Seine Rekonstruktionen bilden den roten Faden in der Ausstellung und geben die Themenbereiche vor.
Gezeigt werden unter anderem auch zwei originale hölzerne Boote aus der Zeit um 2000 v. Chr. und weitere Originalexponate der antiken Keramik und Kleinkunst sowie Reproduktionen von Ă€gyptischen Reliefs. Außerdem befasst sich ein Themenbereich mit der Wiederentdeckung der antiken Schifffahrt in der antiquarischen Forschung von der Renaissance bis zu Johann Joachim Winckelmann.
Civitas equitata Eine archÀologische Studie zu Equiden bei den Treverern in keltisch-römischer Zeit. Martini, Simone. 2013. 536 S. 139 Abb, 2 Diagramm(e), 4 Tabelle(n). 21 x 30 cm. Gb. EUR 148,00. CHF 199,00 ISBN: 978-3-447-06934-2 Harrassowitz Verlag
Historische Geographie und Digital Humanities. Eine Fallstudie zum spÀtbyzantinischen und osmanischen Makedonien. Popovic, Mihailo. 2013. 40 Karte(n). 24 x 17 cm. Gb. EUR 32,00. CHF 42,90 ISBN: 978-3-447-06950-2 Harrassowitz Verlag
Den Ausgangspunkt dieser Monographie bilden die seit Jahrzehnten verankerte Methode des Projektes der Tabula Imperii Byzantini (TIB) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und die daraus anhand des Quellenstudiums gewonnenen Lemmata zu den Toponymen der historischen Landschaft Makedonien, wie sie im Rahmen des Teilprojektes „Makedonien, nördlicher Teil“ (TIB 16) vorab definiert wurde. Der Verfasser hat bewußt eine Mesoregion aus diesem umfassenden Bearbeitungsgebiet von TIB 16 gewĂ€hlt, nĂ€mlich die FlußtĂ€ler der Strumica (StrumeÅ¡nica) und der Kriva Lakavica zwischen den Orten Å tip im Nordwesten und Melnik im Osten, um an ebendieser seine Gedanken einer innovativen Weiterentwicklung der historisch-geographischen Erforschung des Byzantinischen Reiches exemplarisch darzulegen bzw. zu formulieren.
Diese Weiterentwicklung wird in insgesamt neun Abschnitten umfassend erlĂ€utert. Ausgehend von der TIB setzt der Verfasser zunĂ€chst einen Schwerpunkt auf die Untersuchung der erwĂ€hnten Mesoregion unter dem Gesichtspunkt siedlungstheoretischer Überlegungen. Namentlich wird die modifizierte „Central Place Theory“ auf insgesamt vier Untereinheiten der Mesoregion angewandt, um deren rĂ€umliche Ausgestaltung bzw. Differenzierung vom 13. bis zum 16. Jahrhundert erfaßbar zu machen. Daraus lassen sich neben Daten zur ZentralitĂ€t auch jene zur Siedlungsentwicklung - wie zum Beispiel zu WĂŒstungsprozessen, Kolonisation und SiedlungskontinuitĂ€t - herauslesen. Aufgezeigt wird zudem die Bedeutung der Weidewirtschaft in der Nutzung von vermeintlichem „Niemandsland“ zwischen Siedlungen, die sowohl in den schriftlichen Quellen als auch im toponomastischen Befund greifbar ist.
Weiters wird veranschaulicht, wie sich der Informationsgehalt mittelalterlicher schriftlicher Quellen und archĂ€ologischer Befunde zum Bearbeitungsgebiet sinnvoll durch neuzeitliche Archivalien des 19. Jahrhunderts (d. h. aus vorindustrieller Zeit), durch Surveys vor Ort, durch die Anwendung des Global Positioning System (GPS) und durch den Einsatz der Geoinformatik ergĂ€nzen bzw. bereichern lĂ€ĂŸt. Hierbei tritt deutlich hervor, daß z. B. eine wesentliche Vertiefung der Kenntnisse ĂŒber den Verlauf von Verkehrswegen in einer Region durch die Einbeziehung der besagten Aspekte (im besonderen durch „ least-cost path“-Modelle sowie Georeferenzierung neuzeitlicher Landkarten) erzielt werden kann.
Nur durch eine zeitintensive Vorbereitung lĂ€ĂŸt sich feststellen, ob aus der Kombination von schriftlichen Quellen, archĂ€ologischem Befund, ergĂ€nzenden neuzeitlichen Archivalien und von Surveys samt GPS-Einsatz ein Datensatz erstellt werden kann, der sich in das Rechenmodell geoinformatischer Anwendungen (Geographical Information Systems / GIS) einbetten lĂ€ĂŸt. Ausgehend von den GPS-Wegpunkten der auf der Basis der schriftlichen Quellen greifbaren Siedlungen, die wĂ€hrend der Surveys vor Ort eingemessen wurden, wird eine tiefergreifende Auswertung des ZentralitĂ€tsfaktors von Siedlungen mittels historisch-geographischer Netzwerkanalyse prĂ€sentiert.
Somit stellt diese Monographie das verbindende Glied in einer langen Kette historisch-geographischer ForschungstĂ€tigkeit an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften dar, indem sie von der bewĂ€hrten Methode der TIB ausgehend durch gezielte Anwendung von Siedlungstheorien und Geoinformatik den bisherigen Weg bereichert und einen neuen in Richtung GIS, GIS-Datenbanken und verstĂ€rkter InternetprĂ€senz weist.
Zypern im Spiegel antiker Zeugnisse. Ein kulturhistorischer Reisebegleiter. Roeske, Kurt. 2013. 2 Karte(n). 24 x 17 cm. Pb. EUR 29,80. CHF 40,90 ISBN: 978-3-447-06759-1 Harrassowitz Verlag
Das Buch begleitet den Zypernreisenden zu den bedeutenden archĂ€ologischen StĂ€tten. SorgfĂ€ltige Beschreibungen helfen dem Besucher, sich zu orientieren. Texte aus der antiken Literatur vermitteln ein lebendiges Bild historischer Ereignisse und fĂŒhren in viele Bereiche der Kultur und Zivilisation ein.
Der Leser erfÀhrt von den immer wieder scheiternden Versuchen der Zyprer, sich von dem Joch fremder MÀchte zu befreien, und von dem spannungsreichen Nebeneinander der beiden Völker, die auf der Insel lebten, der Griechen und Phönizier.
Zypern ist die Insel der Mythen. Die Bilder der Mosaiken in Paphos, Kourion und Salamis sind Abbreviaturen der Geschichten, die die alten Dichter und Schriftsteller erzĂ€hlen. Die „Verwandlungsgeschichten“ des Ovid sind bis in die Gegenwart lebendig geblieben. G.B.Shaw, Christa Wolf, Botho Strauss und viele andere haben sich von ihnen anregen lassen. Das Buch bietet beides, die Originale in neuer poetischer Übersetzung und Beispiele aus der literarischen Rezeptionsgeschichte. Zahlreiche Abbildungen vermitteln einen guten Eindruck der qualitĂ€tvollen Kunstwerke.
Zypern ist die Insel der Göttin Aphrodite, und sie ist die Insel, auf der Paulus und Barnabas Christus verkĂŒndet haben. Von beidem ist die Rede, von der griechischen Göttin und von dem neuen Gott, und von der Auseinandersetzung der neuen mit der alten und der alten mit der neuen Religion. Aus Zypern stammt Zenon, der die Philosophenschule der Stoa gegrĂŒndet hat. Sie hat die Theologie des Christentums beeinflusst und hat bis in die Neuzeit gewirkt. Ihr ist ein Kapitel gewidmet.
Was erwartete die Besucher im Theater, was im Amphitheater, was lockte sie in die Thermen? Schilderungen antiker Autoren geben Einblick in das Alltagsleben der Menschen, die vor 2000 Jahren lebten.
Ein Anhang enthÀlt ErklÀrungen zu allen antiken Namen.
Ägypten und sein Umfeld in der Umfeld in der SpĂ€tantike. Vom Regierungsantritt Diokletions 284/285 bis zur arabischen Eroberung des Vorderen Orients um 635-646 Akten der Tagung vom 7.-9.7.2011 in MĂŒnster. 2013. Hrsg.: Feder, Frank; Lohwasser, Angelika. 324 S. 47 Abb. 21 x 17 cm. Pb. EUR 64,00. CHF 85,00 ISBN: 978-3-447-06892-5 Harrassowitz Verlag
Ohne Zweifel war die von tiefgreifenden politischen, religiösen und ökonomischen UmwĂ€lzungen geprĂ€gte SpĂ€tantike eine der faszinierendsten Epochen der Menschheitsgeschichte. Die Ereignisse und VerĂ€nderungen im und rund um den Mittelmeerraum vom Ende des 3. bis zum 7. Jahrhundert schufen das Fundament fĂŒr eine neue Epoche, die wir gemeinhin „Mittelalter“ nennen. Hier entstand die politische und kulturelle Trennung der ‚Alten Welt’ in ein christliches Abendland und ein muslimisches Morgenland, die bis heute unvermindert unsere Wahrnehmung bestimmt.
Forscher unterschiedlichster Disziplinen kamen vom 7. bis 9.7.2011 in MĂŒnster zusammen, um Ägypten, eine der reichsten Provinzen Roms an der Schnittstelle zwischen Europa, Afrika und Asien, die uns eine FĂŒlle von archĂ€ologischen Dokumenten und DenkmĂ€lern auch aus der SpĂ€tantike hinterlassen hat, gewissermaßen von „innen“ und „außen“ in den untersuchenden Blick zu nehmen. Der von Frank Feder und Angelika Lohwasser herausgegebene Tagungsband veröffentlicht die Ergebnisse und Erkenntnisse dieser multidisziplinĂ€ren Tagung und vermittelt einen umfassenden Einblick in die kulturelle Situation des östlichen Mittelmeerraumes in der SpĂ€tantike mit Fokus auf Ägypten.
Amor sacro e profano. Modelle und Modellierungen der Liebe in Literatur und Malerei der italienischen Renaissance. Rosen, Valeska von; Steigerwald, Jörn. 2013. 390 S. 89 Abb. Gb. EUR 78,00. CHF 105,00 ISBN: 978-3-447-06848-2 Harrassowitz Verlag
Die interdisziplinĂ€re Erforschung des VerhĂ€ltnisses von himmlischer und irdischer Liebe, von amor sacro e profano, ist grundlegend fĂŒr das VerstĂ€ndnis der historischen Konfigurationen von Liebe in der italienischen Renaissance: In welcher Beziehung stehen himmlische und irdische Liebe zueinander? Wie wirkt sich diese Beziehung auf die Darstellung der Liebe in der Bildenden Kunst und in der Literatur aus? Der von Jörn Steigerwald und Valeska von Rosen herausgegebene Sammelband zeigt anhand von BeitrĂ€gen aus Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft, dass erst die Erarbeitung dieser Fragen aus einer systematischen Doppelperspektive heraus ein umfassendes VerstĂ€ndnis fĂŒr das VerhĂ€ltnis von himmlischer und irdischer Liebe ermöglicht. Der Fokus auf die je eigenen medialen Bedingungen und Möglichkeiten von Literatur und Malerei eröffnet dabei einen genaueren Blick sowohl auf die PluralitĂ€t der Liebesdarstellungen als auch auf die spezifischen historischen Bedeutungsinhalte der kĂŒnstlerischen Modellierungen.
Belgrad zwischen sozialistischem Herrschaftsanspruch und gesellschaftlichem Eigensinn. Die jugoslawische Hauptstadt als Entwurf und urbane Erfahrung. MĂŒnnich, Nicole. 2013. 480 S. 23 Abb. Gb. EUR 78,00. CHF 105,00 ISBN: 978-3-447-06881-9 Harrassowitz Verlag
In den 1960er Jahren war Belgrad das Zentrum des „Dritten Wegs“ zum Sozialismus, auf dem sich das sozialistische Jugoslawien in den Zeiten des Kalten Krieges durch eine AnnĂ€herung an den Westen bewusst zwischen den Blöcken positionierte. In der Hauptstadt wurde die Kombination von sozialistischer Planung und westlichem „Way of life“ verhandelt und es entstanden neue SpielrĂ€ume fĂŒr gesellschaftliche Partizipation. Belgrad verhieß das Modell einer neuen Gesellschaft, eines „anderen“ Sozialismus, der sich vor allem in der Alltagskultur spiegelte und dank wirtschaftlichen Aufschwungs und zunehmender VerfĂŒgbarkeit von KonsumgĂŒtern das Versprechen einer echten Alternative einzulösen schien.
Nicole MĂŒnnich lotet in ihrer Studie die PartizipationsspielrĂ€ume aus, die der „Dritte Weg“ fĂŒr die Belgrader Gesellschaft eröffnete. Am Beispiel von sozialistischer Stadtplanung, Wohnungsbau/Wohnen und Konsumkultur, den drei zentralen Aspekten des urbanen Lebens, werden die Strategien der Partei beleuchtet, Belgrad zu einer sozialistischen Metropole, einem „jugoslawischen Washington D.C.“, zu formen. Im Mittelpunkt der Beobachtung stehen dabei die Reaktionen der Bewohner der Hauptstadt auf diese Lenkungsversuche sowie die alternativen EntwĂŒrfe, die die Belgrader entwickelten. Es zeigt sich, dass gerade aus den Reibungsprozessen zwischen sozialistischer Planung und gesellschaftlichem Aneignungswillen heraus eine urbane BlĂŒtezeit Belgrads entstand, die weit ĂŒber die Grenzen Jugoslawiens hinaus strahlte.
Begrifflichkeit, Konzepte, Definitionen. Schreiben ĂŒber Kunst und ihre Medien in Giovan Pietro Belloris Viten und in der Kunstliteratur der FrĂŒhen Neuzeit. 2013. Hrsg.: Oy-Marra, Elisabeth; Bernstorff, Marieke von; Keazor, Henry. 300 S. 34 Abb. Gb. EUR 54,00. CHF 71,90 ISBN: 978-3-447-06857-4 Harrassowitz Verlag
Giovan Pietro Belloris in der zweiten HÀlfte des 17. Jahrhunderts verfassten Lebensbeschreibungen von 15 namhaften zeitgenössischen Malern, Bildhauern und Architekten wie Caravaggio, Annibale Carracci, Rubens, Algardi und die persönlich mit ihm bekannten und befreundeten Poussin und Maratta werden heute vor allem aufgrund ihrer herausragenden Bildbeschreibungen hoch geschÀtzt.
Coptica. Koptische Ostraka und Papyri, koptische und griechische Grabstelen aus Ägypten und Nubien, spĂ€tantike Bauplastik, Textilien und Keramik. 2013. Hrsg.: Hodak, Suzana; Richter, Tonio Sebastian; Steinmann, Frank. Gb. EUR 69,90. CHF 95,00 ISBN: 978-3-447-06790-4 Harrassowitz Verlag
Der Großteil der Sammlung des Ägyptischen Museums in Leipzig stammt aus der Ausgrabungs- und AnkaufstĂ€tigkeit seines Namenspatrons Georg Steindorff (1861–1951). Auch wenn diese StĂŒcke sich bereits seit bald hundert Jahren in Leipzig befinden, sind doch die Fragen an die Objekte immer wieder neu zu stellen und der rasante Erkenntniszuwachs in der Altertumswissenschaft des östlichen Mittelmeerraums bietet immer wieder neue Möglichkeiten fĂŒr Interpretation und Publikation.
Mit den Coptica, Band 3 des Katalogs Ă€gyptischer Sammlungen in Leipzig, werden die koptischen und spĂ€tantiken BestĂ€nde erstmals umfassend in rund 100 KatalogeintrĂ€gen und teils farbigen Fotografien publiziert. Unter den edierten Ostraka befinden sich Teile der Korrespondenzen des Bischofs Abraham von Hermonthis, des Priesters Markus vom Topos des St. Markus und des thebanischen Geistlichen Apa Aron. Die im Zweiten Weltkrieg weitgehend verlorene Kollektion nubischer Grabstelen aus Qasr Ibrim mit so bedeutenden StĂŒcken wie der Stele eines Eparchen und der Stele der Tochter eines Bischofs wird anhand von Archivphotos prĂ€sentiert. Zudem umfasst das Spektrum auch ein StĂŒck reich dekorierter Bauplastik mit einer frĂŒhen Darstellung des Apostels Petrus, eine Assemblage von Purpur- und Buntwirkereien sowie eine Gruppe von Menas-Ampullen.
Gauer, Werner. Der Zorn des Zeus und die klassische Kunst der Griechen. Einladung zu einer Griechenlandreise. 208 S., zahlr. Abb. 21 x 14 cm, Gb. Philipp Rutzen, Ruhpolding 2012. EUR 29,80 CHF 40,90 ISBN: 978-3-447-06741-6 Harrassowitz Verlag
Die Absicht des Buches ist es, die klassische Kunst der Griechen mit der Geschichte zu versöhnen, indem gezeigt wird, wie das Volk von Athen sich seinerseits durch die Kunst mit seiner Geschichte versöhnt hat.
Gegenstand ist das, was man als das griechische Wunder bezeichnet, die klassische Kunst des 5 Jh. v.Chr. vor dem Hintergrund der Perserkriege. Die Kunst scheint nach den bis heute gĂ€ngigen rein mythologischen Deutungen und dem immer noch vorherrschenden idealistischen VerstĂ€ndnis der Klassik von dem Existenzkampf der Generation von Salamis keine Notiz zu nehmen Unmittelbar nach den Perserkriegen wurde der Zeustempel von Olympia erbaut und eine Generation spĂ€ter der Parthenon. An beiden Bauten findet man kaum eine Spur von dem großen Erlebnis. Am Zeustempel hat man sie nie gesucht, am Parthenon hat man sie gelegentlich gefunden, beispielsweise mit der ansprechenden Vermutung, daß in den Reitern des PanathenĂ€enfrieses die 192 Gefallenen der Schlacht von Marathon gemeint sein könnten.
Am Anfang der Perserkriege steht eine Mordtat, der die historische Forschung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat, der nur von Herodot ĂŒberlieferte Doppelmord an den Gesandten des Königs Dareios. Dieser Mord, fĂŒr den die Athener im Gegensatz zu den Spartanern nie Buße geleistet haben, hat Geschichte gemacht wie kaum ein anderes Ereignis der Weltgeschichte. Er hat den Gegenschlag des persischen Weltreichs zum unausweichlichen Muß gemacht, und er hat den Zorn des Zeus und die vom delphischen Orakel vorausgesagte Zerstörung Athens und seiner HeiligtĂŒmer nach sich gezogen. Vor allem hatte der Mord eine spĂ€te Bußleistung der Athener zur Folge, als sie kurz nach der Mitte des 5. Jahrhunderts ihren Frieden mit dem Perserkönig machen wollten. Das Ergebnis dieser spĂ€ten Beichte haben wir am Parthenon vor Augen. Wie sie aussieht, und wie das alles zusammenhĂ€ngt, ist eine spannende Geschichte.
Auslieferung fĂŒr Verlag Franz Philipp Rutzen
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Echnaton - Tutanchamun. Daten, Fakten, Literatur. Schlögl, Hermann A. 2013. 138 S. 16 Abb. 20 x 13 cm. Pb. EUR 19,00. CHF 27,50 ISBN: 978-3-447-06845-1 Harrassowitz Verlag
Amenophis IV. Echnaton und sein Sohn Tutanchaton/Tutanchamun sind heute wohl die berĂŒhmtesten Könige des Alten Ägypten. Steht bei Echnaton die ungewöhnliche und schillernde Persönlichkeit des Herrschers und die von ihm selbst ausgelöste Kulturrevolution im Mittelpunkt des Interesses, so ist der Name des jung verstorbenen Tutanchamun mit der sensationellen Wiederentdeckung seines einmaligen Grabschatzes verbunden.
Die nunmehr fĂŒnfte Auflage von Hermann Alexander Schlögls bewĂ€hrtem BĂ€ndchen wurde auf Grundlage der neuen und spektakulĂ€ren Erkenntnisse, die die historische und interdisziplinĂ€re Forschung in den letzten zwei Jahrzehnten geliefert hat, vollstĂ€ndig ĂŒberarbeitet und erweitert. Mit zahlreichen Hinweisen und bibliographischen Angaben wird der Leser durch die verzweigten Pfade der Fachliteratur zu Echnaton und Tutanchamun gefĂŒhrt. Die ausfĂŒhrliche Bibliographie ist chronologisch und thematisch geordnet, ein kurzes einleitendes Kapitel informiert jeweils ĂŒber die wichtigsten historischen ZusammenhĂ€nge. Zudem stellt ein umfangreicher Anhang dem Leser wichtige Quellen der Zeit in Übersetzung zur VerfĂŒgung.
Frauenbilder - Frauenkörper. Inszenierungen des Weiblichen in den Gesellschaften SĂŒd- und Ostasiens. Köhn, Stephan. 2013. Hrsg.: Moser, Heike. 552 S. 85 Abb., 3 Tabelle(n). 24 x 17 cm. Gb. EUR 98,00. CHF 129,00 ISBN: 978-3-447-06858-1 Harrassowitz Verlag
SpĂ€testens seit der Globalisierung ist der imaginierte Raum Asien besonderen Spannungen ausgesetzt, da unser kolonialistisch geprĂ€gtes Bild eines exotischen Asien mit der Entwicklung asiatischer LĂ€nder zu neuen Global Playern der Weltwirtschaft konfrontiert wird. Die dadurch erfolgte Egalisierung bzw. Umkehrung eines ehemals asymmetrischen KrĂ€fteverhĂ€ltnisses wird in den westlichen Medien mit Skepsis betrachtet. Sie richten ihren kritischen Blick nicht mehr auf die Wirtschaftsleistung, sondern auf die QualitĂ€t des soziokulturellen Wandels. Indem sie diesen LĂ€ndern gesellschaftliche RĂŒckstĂ€ndigkeit attestieren, wird ihre Erfolgsgeschichte in Frage gestellt.
Diese RĂŒckstĂ€ndigkeit wird von den Medien hĂ€ufig an der Rolle der Frau festgemacht, die als Indikator fĂŒr den Grad an Demokratie und Modernisierung herangezogen wird – ungeachtet der Umsetzungsprobleme von Gender Equality im Westen. Der von Stephan Köhn und Heike Moser herausgegebene Sammelband untersucht das Themenfeld „Frau in Asien“ aus einer neuen Perspektive. Mit einer thematischen EinfĂŒhrung und 25 BeitrĂ€gen aus den FĂ€chern Indologie, Japanologie und Sinologie werden die unterschiedlichen Facetten der Inszenierung des Weiblichen in sĂŒd- und ostasiatischen Gesellschaften beleuchtet. Die Projektionen und ReprĂ€sentationen von Frauenbildern und -körpern im öffentlich-medialen Raum werden dabei aus kulturwissenschaftlicher Perspektive, unabhĂ€ngig von der Frage des dahinter stehenden biologischen Geschlechts der involvierten Akteure betrachtet. Denn das Frausein in Asien kennt in Wahrheit viele Gesichter.
Felix Martin FurtwÀngler. Der Maler liebt die Einsamkeit. Lagerkatalog I, Malerei. Erik Stephan (Hg.) Texte: Lothar Lang, Gerhard Fichtner. 2013. 239 S., 158 Abb. 30 x 27 cm, Gb. EUR 39,00 ISBN: 978-3-447-06818-5 Harrassowitz Verlag
Felix Martin FurtwĂ€ngler, vielen bekannt als herausragender BuchkĂŒnstler, ein „peintre-Ă©diteur“ im besten Sinne, ist mit seinen MalerbĂŒchern und graphischen Werken in weit ĂŒber hundert Sammlungen weltweit vertreten. Die Wanderausstellung Der Maler liebt die Einsamkeit zeigt als Schwerpunkt FurtwĂ€nglers Bilder in Acryl, Lascaux und Gouache auf Holztafeln aus drei Jahrzehnten. Seit 1996 hatte FurtwĂ€ngler bewusst auf die Ausstellung seiner Malerei verzichtet, hatte in den folgenden 16 Jahren sein bisher gemaltes Werk ĂŒberarbeitet, verĂ€ndert und ergĂ€nzt, so dass heute ein geschlossenes malerisches OEuvre vorgestellt werden kann, das den Zeitraum von 1988 bis 2012 umfasst.
Der Ausstellungskatalog wird um einen kunstwissenschaftlichen Beitrag zum ‚verlorenen Menschen‘ bei FurtwĂ€ngler sowie um die posthum gedruckte Rede von Gerhard Fichter zur Ausstellung „Tohuwabohu“ ergĂ€nzt.
Die Wanderausstellung ist in Schweinfurt, Speyer, Memmingen, Potsdam, Stuttgart und Burgk zu sehen.
Die alexandrinischen GaumĂŒnzen der römischen Kaiserzeit. Die Ă€gyptischen Gaue und ihre Ortsgötter im Spiegel der numismatischen Quellen. Weber, Manfred; Geissen, Angelo. 2013. 460 S. zahlr. Abb., 4 Karte(n), 4 Tabelle(n). Gb. EUR 124,00. CHF 167,00 ISBN: 978-3-447-06846-8 Harrassowitz Verlag
In der römischen Kaiserzeit wurden fĂŒr die Provinz Ägypten in einer Zeitspanne von mehr als 300 Jahren (ca. 30 v.Chr. bis 298 n.Chr.) MĂŒnzen in Alexandria geprĂ€gt. Der besondere Wert dieser alexandrinischen MĂŒnzen nicht nur fĂŒr die politische, sondern auch fĂŒr die kulturelle Geschichte des Landes liegt in der FĂŒlle der RĂŒckseitendarstellungen, bei denen sich eine stetig zunehmende Anpassung an die Anschauungen und Interessen der Ă€gyptischen Lebenswelt feststellen lĂ€sst. Bilderserien mit religiösen Themen zeigen neben der griechischen auch die Ă€gyptische Götterwelt, es erscheint nicht nur die offizielle Trias des Landes (Sarapis, Isis, Harpokrates), sondern es werden auch die lokalen Ortsgötter aus den zahlreichen Gauen und einigen StĂ€dten des Landes sowie ihre heiligen Tiere und Symbole in eigenen Serien dargestellt, die zum Anlass besonderer Feste der Kaiser Domitian, Trajan, Hadrian und Antoninus Pius (91−145 n.Chr.) erschienen.
Die Bedeutung dieser Gruppe der alexandrinischen MĂŒnzdarstellungen ist von außergewöhnlichem Wert fĂŒr die Ă€gyptische Religionsgeschichte wĂ€hrend der römischen Kaiserzeit. In ihrer Untersuchung zeigen Angelo Geissen und Manfred Weber, dass den Darstellungen der Ortsgötter auf den MĂŒnzen − im Gegensatz zu den bisher die Forschung dominierenden Auffassungen − eine geradezu wohl durchdachte Konzeption zugrunde liegt. Die Auswahl der Motive lĂ€sst zudem sogar auf die Mitwirkung eines kompetenten Ă€gyptischen Priesters am Hofe des Praefectus Aegypti, des Stellvertreters des Kaisers in Ägypten, schließen. Damit wird deutlich, dass sich in der Wiedergabe der Motive zugleich die offizielle Auffassung der obersten Behörden des Landes von der Vielfalt der Kulte widerspiegelt.
Attische Grabbezirke klassischer Zeit. Breder, Jan. 2013. 30 x 21 cm. Gb. EUR 128,00. CHF 172,00 ISBN: 978-3-447-06868-0 Harrassowitz Verlag
Um 430 v.Chr. setzten die attischen Grabbezirke ein. Diese Komplexe aus Architektur, Bestattung mit Beigaben, Opferstellen und Stelenausstattung standen im Kontext der langen griechischen Sepulkraltradition. Besonders interessant ist der Aspekt der Gestaltung des Innenraumes der Grabbezirke, also die Frage, ob die Grabanlagen terrassenartig hoch verfĂŒllt waren oder nach einer Umfriedung den Bestattungsplatz umschlossen, woraus sich erkennen lĂ€sst, ob Bestattungen oder spĂ€tere GedĂ€chtnisriten innerhalb des Grabbezirks oder auf dessen OberflĂ€che stattfanden.
Jan Breder untersucht in seiner Studie am Gegenstand der Grabbezirke die Frage, ob bestimmten Bauformen eine inhaltliche Bedeutung immanent war, die ĂŒber ihre reine FunktionalitĂ€t hinausging. Die Analyse von Konstruktion und Wandaufbau zeigt, dass die Umfassungsmauern der Grabbezirke denen von HeiligtĂŒmern entsprachen, durch ihr spezifisches Erscheinungsbild evozierten sie die Konnotation als „Temenos“ und boten den Hinterbliebenen die Möglichkeit, die GrabstĂ€tte im Habitus einer KultstĂ€tte zu prĂ€sentieren. Auch in der Ausstattung der Grabbezirke mit Stelen und MarmorgefĂ€ĂŸen lassen sich sakralisierende Elemente beobachten, zudem wurden seit langem etablierte Objekte der Grabpflege wie Lekythen in den Grabbezirksfassaden in Marmor monumentalisiert. Breder stellt ĂŒberzeugend dar, dass sich als Beweggrund fĂŒr die Gestaltung der Grabbezirke auf eine dauerhafte Darstellung der als Nomizomena bezeichneten Totenriten schließen lĂ€sst.
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