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Titel-Datenbank |
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Lukas Verlag |
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St. Adalbert in Berlin Mitte. Schriftenreihe des Berliner Kirchenbauforums. Prechtl, Franz. Dtsch. 2018. 300 S. teils fb. Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 20,00. ISBN:
978-3-86732-285-0 Lukas
Mit der in der Spandauer Vorstadt gelegenen katholischen Kirche St. Adalbert schuf 1933 der österreichische Architekt Clemens Holzmeister (1886–1983) ein bedeutendes Kirchenbauwerk der Zwischenkriegsmoderne. Wie in Berlin häufig, befindet sich das fast vollständig original erhaltene Bauwerk auf einem Hinterhof. Die beeindruckend klare Architektursprache findet ihren Höhepunkt in der Schaufront des Baus, der Kirchenrückseite an der Linienstraße.
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Marguerite Blume-Cárdenas. Körper und Konturen. Hrsg.: Cárdenas, Livia. Beitr.: Heidrun Hegewald, Ronald Paris, Peter H. Feist, Jens Semrau und Sibylle Badstübner-Gröger. 2018. 88 S. meist fb. Abb. 26 x 20 cm. EUR 15,00. ISBN:
978-3-86732-318-5 Lukas
Leitmotiv des künstlerischen Schaffens von Marguerite Blume-Cárdenas ist der menschliche Körper in seiner Vielfältigkeit, sei es als Fragment, im Torso oder als integrale Figur, in der Zeichnung. In den Arbeiten der Künstlerin gelangt die gestaltgebende Struktur des Materials Sandstein in Wechselwirkung mit dem schweren Eisenwerkzeug zu einer neuen künstlerischen Harmonie. Die Arbeitsspuren des Meißels werden nicht verleugnet, sondern sind Mittel, um Lebensalter und körperliche Verwerfungen zu zeichnen. Die Schwere des Steins überführt Marguerite Blume-Cárdenas in ihren fast klassischen Formfindungen in eine Leichtigkeit der Oberflächen von erstaunlicher Dynamik.
Auch in ihrem malerischen Schaffen ist Sandstein ein materiales Leitmotiv, indem er ihr als Pigment für ihre Steinbruchmalereien dient. Hier finden sich Tektonik und Dynamik gleichermaßen als strukturelle Formmotiviken wieder.
Marguerite Blume-Cárdenas, geboren 1942, ist Vertreterin einer überwiegend figurativen Kunstauffassung und gehört zu den namhaftesten Bildhauerinnen Ostdeutschlands. Der Katalog versammelt einen Überblick ihres künstlerischen Schaffens der vergangenen zwanzig Jahre. Ergänzt wird dieser Einblick in ihr Werk durch Textbeiträge von Kolleginnen und Kollegen sowie von Kunstwissenschaftlerinnen und Kunstwissenschaftlern.
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Die Häuser der Bölschestraße in Berlin-Friedrichshagen. Eine Dokumentation 1753–2015. Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge (9). Giesche, Aribert; Lange, Karl-Ludwig. 2018. 503 S. Abb. 31 x 24 cm. Gb. EUR 39,80. ISBN:
978-3-86732-270-6 Lukas
Friedrichshagen wurde 1753 als friderizianische Siedlung für hundert Kolonistenfamilien gegründet und 1920 nach Berlin eingemeindet. Seine Hauptstraße, die Bölschestraße, entwickelte sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer über den Ort hinaus beliebten Wohn- und Geschäftsstraße und prägt heute einen der markantesten Kieze Berlins.
Aribert Giesche hat auf Basis der Bauakten und zahlreicher weiterer Quellen die Bau-, Besitz- und Nutzungsgeschichte aller 142 Häuser geschrieben und durch Pläne und Ansichten des 19. und 20. Jahrhunderts illustriert. Karl-Ludwig Lange schuf im Frühjahr 1990 und dann noch einmal im Frühjahr 2003, nach dem Vorbild der berühmten Berliner »Lindenrolle«, zwei komplette Fotodokumentationen aller Hausfassaden.
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SOLI DEO GLORIA. Johann Böhm (1595–1667) und die westsächsische Bildhauerkunst im Barock. Hrsg.: Vogel, Gerd-Helge. 2018. 250 S. zahlr. fb. Abb. 28 x 21 cm. Pb. EUR 36,00. ISBN:
978-3-86732-268-3 Lukas
Johann Böhm, der in Schneeberg eine über drei Generationen hinweg florierende eigene Werkstatt begründete, war einer der einflussreichsten Bildhauer des Frühbarocks im westsächsischen Raum.
Anlässlich seines 350. Todestags fand in Böhms Geburtsstadt Hartenstein im Erzgebirge ein Symposium zu seinem Leben und Wirken statt. In dem daraus hervorgegangenen Tagungsband betrachten sechs namhafte Kunstwissenschaftler aus unterschiedlichen Blickwinkeln Persönlichkeit und Schaffen dieses Schöpfers zahlreicher Werke hauptsächlich der Sakralkunst. Sie beleuchten das familiäre Umfeld am Geburtsort sowie die soziokulturellen Bedingungen seiner Lehr- und Ausbildungszeit in Magdeburg, Leipzig und Dresden, aber auch die honorigen Auftraggeber aus der westsächsisch-ostthüringischen Region, die sich der Werke Johann Böhms zur Selbstrepräsentation und zu ihrem Nachruhm bedienten: Die im »SOLI DEO GLORIA« zum Ausdruck gebrachte »Gottesehre« war immer auch mit weltlichen Interessen verknüpft.
Versucht wird nichts weniger als eine Neubewertung von Johann Böhms künstlerischem Werk. Die erste monographische Publikation illustriert zugleich das seinerzeit hohe Niveau der westsächsischen Bildhauerkunst. Hier entfaltete sich ein neben Magdeburg, Leipzig oder Dresden unabhängiges künstlerisches Zentrum, das eigene ästhetische Akzente zu setzen vermochte.
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Unerkannt durch Freundesland. Illegale Reisen durch das Sowjetreich. 2011. 500 S., 322 z. T. fb. Abb. 16 x 24 cm. Gb.
ISBN:
978-3-86732-076-4 Lukas
Reisen war in der DDR ein heikles Thema. Der Westen war sowieso tabu, aber auch Richtung Osten gab es vielerlei Einschränkungen. Nicht einmal die Sowjetunion, den vielbeschworenen Retter und großen Bruder, durfte man ohne offizielle Erlaubnis und den Geleitschutz einer Reisegruppe besuchen. Doch gerade das Verbotene lockte. Unangepasste junge Leute unternahmen mit Hilfe eines Transitvisums, das nur für drei Tage galt, wochenlange riskante Expeditionen in ein Riesenreich, das elf Zeitzonen umfasste und gigantische Landschaften versprach. Wer sich derart illegal und unerkannt durch Freundesland bewegte, konnte alle Absurditäten des sowjetischen Alltags und der Bürokratie kennenlernen, die kein normaler Tourist mitbekam. Zugleich kam die deutsch-sowjetische Freundschaft in den verblüffendsten Situationen zum Tragen. Fast alle Reisenden erlebten eine schier unglaubliche Gastfreundschaft.
Das Buch berichtet von jenen, die im Land bleiben wollten und dennoch die Ferne suchten. Von denen, die die Propaganda von der Völkerfreundschaft beim Wort nahmen und auf eigene Faust kreuz und quer durch die riesige Sowjetunion reisten – immer auf der Flucht vor dem KGB und der Miliz. In zahlreichen Zeitzeugeninterviews, ergänzt durch essayistische Betrachtungen, werden wahrhaft verwegene Reisen rekonstruiert, die bis in die entlegensten Winkel dieser Welt führten. Dorthin, wo manchmal nicht einmal mehr der Sozialismus regierte, sondern nur noch die Gesetze der Natur und des Überlebens herrschten. Die Abenteurer fanden, wo sie die politischen und bürokratischen Grenzen zu überwinden vermochten, ihre innere Freiheit.
Das illegale Reisen durch die Sowjetunion ist heute sowohl im Westen als auch im Osten Deutschlands wenig bekannt. Wie viele solcher Fahrten unternommen wurden, ist statistisch nicht erfasst, aber die Zahl geht in die Tausende.
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Auf jeden Fall nach Feuerland ... Fundstücke aus Südamerika. Mücklausch, Uwe; Wunderlich, Verona. 2017. 156 S. Abb. 21 x 26 cm. Gb. EUR 20,00. ISBN:
978-3-86732-291-1 Lukas
Eine längere Reise ermöglicht die Befreiung vom Ballast des Alltags – erleichtert, wird nur der Rucksack mitgenommen. Es soll auf jeden Fall nach Feuerland gehen, nicht durchgeplant nur auf den bekannten Touristenpfaden, sondern neugierig reisend mit offener Route.
Verona Wunderlich ist vor 30 Jahren das erste Mal in Südamerika gewesen, ist mit den Sprachen der Region vertraut und nimmt ihren Fotoapparat mit. Uwe Mücklausch skizziert seit mehr als 30 Jahren und hat dieses Mittel auch zur Kommunikation perfektioniert. Zeichnend begibt er sich das zweite Mal auf den Subkontinent.
Es geht beiden darum, für die Ausdehnung der Länder der Südhalbkugel ein Gespür zu bekommen; was macht dies mit den Menschen, mit Flora und Fauna, mit Licht und Farben. Sie wollen verweilen und weiterziehen, den Zufall nicht ausschließen und offen sein für Fundstücke unterschiedlicher Art und Weise, die sie zeichnen, fotografieren, beschreiben oder auch collagieren.
Das Skizzieren erfolgt in der Natur, direkt und unvermittelt am Geschehen vor Ort. Es erfordert das konzentrierte, rasche Arbeiten und die Reduktion auf das Wesentliche. Das gesehene Bild, der flüchtige Augenblick wird mit der Kamera festgehalten. Das Schreiben ermöglicht Zeit für Korrekturen. Alle Sinne sind gefordert.
Dabei zieht sich der Mittagsmoment durch die gemeinsame Reise, innehalten jeden Tag zu einer festen Zeit, dazu eine Notiz.
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Carl Blechen. Innenansichten eines Genies. Berndt, Iris; Börsch-Supan, Helmut. 2017. 112 S. meist fb. Abb. 28 x 21 cm. Pb. EUR 20,00. ISBN:
978-3-86732-287-4 Lukas
Unruhig bis zur Sprunghaftigkeit und tief empfindend suchte Carl Blechen in das Wesen der Erscheinungen einzudringen, in denen er Spiegelungen seiner Seele sah. So ergab sich ihm eine Einheit von Innen- und Außenwelt. »Er fühlte, dass das Geheimnis der Natur in seinen Händen sei«, hieß es bereits in einer Gedächtnisrede auf den 1840 verstorbenen Künstler.
Das Betrachten und Beschreiben seiner Kunst verlangen eine vergleichbare Einstellung. Dazu anzuregen, ist die Absicht dieses Buches.
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Mittelalterliche Wandmalerei in der Mark Brandenburg. Arbeitshefte des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landsmuseums (41). Hrsg.: Drachenberg, Thomas. 2017. 141 S. meist fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 16,00. CHF 19,00 ISBN:
978-3-86732-682-7 Lukas
Eine von der ehemaligen Patronatsfamilie initiierte Monographie zur spätmittelalterlichen Ausmalung der Prignitzer Dorfkirche Demerthin bot im Sommer 2015 den Anlass, dort eine gemeinsame Tagung des Vereins Alte Kirchen Berlin Brandenburg e.V. und des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege zu veranstalten.
Der daraus hervorgegangene Aufsatzband vereint Beiträge von Denkmalpflegern, Kunsthistorikern und Restauratoren zur mittelalterlichen Wandmalerei und Architekturfassung in Brandenburg und in angrenzenden Regionen. Im Zentrum stehen dabei die vorreformatorischen Wandmalereien in Dorfkirchen und damit eine bisher eher wenig beachtete Kunstgattung und denkmalpflegerische Aufgabe. Der Band reiht sich ein in die aktuellen Bemühungen, diese wertvollen Zeugnisse des Glaubens und der Kunst systematisch zu erfassen und zu dokumentieren. Mit der Erforschung und Publikation der Bildwerke soll deren bessere Wahrnehmung durch Wissenschaft und Öffentlichkeit ermöglicht und so auch eine wichtige Voraussetzung für die Erhaltung und optimale Präsentation geschaffen werden.
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Von den Bauten zur Praxis der Pflanzenkultivierung. Schriftenreihe des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V. (14). Hrsg.: Arbeitskreis Orangerien in Deutschland e. V. Orangeriekultur in Weimar und im östlichen Thüringen. 2017. 206 S. meist fb. Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 19,80. ISBN:
978-3-86732-279-9 Lukas
Der vorliegende Band begibt sich auf die Spuren der reichen Garten- und Orangeriegeschichte der Stadt Weimar und des Bundeslandes Thüringen und dokumentiert damit die Ergebnisse der 37. Jahrestagung des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V. Nach einer Einführung zu den Anlagen des Herzogshauses Sachsen-Weimar befassen sich mehrere Beiträge mit den seit drei Jahrhunderten in Funktion befindlichen Orangeriegebäuden in Weimar-Belvedere. Sie konnten in jüngster Zeit zusammen mit dem zentralen Gärtnerhaus und dem Orangenplatz behutsam saniert werden. Detailberichte, beispielsweise über die Lehmbodensanierung, vermitteln, wie ein schonender Umgang mit dem historischen Bestand und mit historischer Technik bei gleichzeitig modernem Betrieb der Pflanzenhäuser möglich ist.
Einen zweiten Schwerpunkt bilden Aspekte der Pflanzenkultivierung. Gewürdigt werden Geschichte und Gegenwart des Orangeriebestands in Schloss Belvedere, die Präsentation von Orangeriepflanzen im Greizer Park sowie die Orangerie in Altenburg. Überregionale Erfahrungen bei der Zitruskultivierung in verschiedenen europäischen Orangerien und eine gründliche pflanzengeschichtliche Darstellung der merkwürdigen Citrus ‘Bizzarria’, einer Chimäre aus Bitterorange und Zitronatzitrone, runden den Band ab.
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Mittelalterliche Wandmalerei in der Mark Brandenburg. Hrsg.: Drachenberg, Thomas. 2017. 150 S. 100 meist fb. Abb. 30 x 21 cm. Pb. EUR 20,00. ISBN:
978-3-86732-261-4 Lukas
Eine von der ehemaligen Patronatsfamilie initiierte Monographie zur spätmittelalterlichen Ausmalung der Prignitzer Dorfkirche Demerthin bot im Sommer 2015 den Anlass, dort eine gemeinsame Tagung des Vereins Alte Kirchen Berlin Brandenburg e.V. und des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege zu veranstalten.
Der daraus hervorgegangene Aufsatzband vereint Beiträge von Denkmalpflegern, Kunsthistorikern und Restauratoren zur mittelalterlichen Wandmalerei und Architekturfassung in Brandenburg und in angrenzenden Regionen. Im Zentrum stehen dabei die vorreformatorischen Wandmalereien in Dorfkirchen und damit eine bisher eher wenig beachtete Kunstgattung und denkmalpflegerische Aufgabe. Der Band reiht sich ein in die aktuellen Bemühungen, diese wertvollen Zeugnisse des Glaubens und der Kunst systematisch zu erfassen und zu dokumentieren. Mit der Erforschung und Publikation der Bildwerke soll deren bessere Wahrnehmung durch Wissenschaft und Öffentlichkeit ermöglicht und so auch eine wichtige Voraussetzung für die Erhaltung und optimale Präsentation geschaffen werden. |
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Der »Gute Conrad« von Weißensee. Judenmord und Heiligenverehrung zwischen Spätmittelalter und Reformation. Hrsg.: Kühne, Hartmut; Mötsch, Johannes. 2017. 102 S. meist fb. Abb. 24 x 16 cm. Pb. EUR 14,90. ISBN:
978-3-86732-280-5 Lukas
Im Jahre 1303 löste der Fund eines toten Jugendlichen die grausame Vernichtung einer jüdischen Siedlung in Thüringen aus. Die in der abendländischen Gesellschaft verbreitete Obsession, Juden würden Christen rituell töten, kostete mehr als einhundert Juden in Weißensee, Gotha, Kölleda und Tennstedt das Leben. Der tote Junge hingegen wurde unter dem Namen »Guter Conrad« als Heiliger verehrt. Er fand sein Grab in der Peter- und Paulskirche von Weißensee, wo ihn Hilfesuchende und andere Wallfahrer aufsuchten. Der Ort war damit einer der ganz wenigen in Mitteldeutschland, wo ein einheimischer Heiligenkult entstand. Auch wenn die römische Kirche diesen Kult niemals formell anerkannte, erlebte die Verehrung des »Guten Conrads« um 1500 sogar noch einmal einen besonderen Aufschwung.
Die Verehrung endete erst mit der Einführung der Reformation 1539 und ist seither weithin in Vergessenheit geraten. Doch neue Quellenfunde initiierten in den letzten Jahren wissenschaftliche Forschungen zu den Weißenseer Vorgängen des Jahres 1303, zum lokalen Heiligenkult und zu dessen Zerstörung im Zuge der Reformation. Eine Rolle spielten hierbei auch archäologische Funde, die im Rahmen der umfangreichen Sanierung der Peter- und Paulskirche gemacht wurden.
Der Band dokumentiert eine auf Einladung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und des Thüringer Landesamtes für Archäologie am 13. November 2015 in Weißensee veranstaltete Tagung, deren Vorträge die einschlägigen Forschungen der letzten Jahre zusammenfassten.
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Mitte!. Modernisierungen und Zerstörungen des Berliner Stadtkerns von 1850 bis zur Gegenwart. Goebel, Benedikt. 2017. 160 S. 170 teils fb. Abb. 26 x 21 cm. Pb. EUR 19,80. ISBN:
978-3-86732-294-2 Lukas
Die Stadt Berlin plant gravierende Neugestaltungen ihrer Mitte. Deren enorme Freiflächen und Autostraßen suggerieren problemlose Baufreiheit. Doch will man – was dringend geboten ist! – diese Pläne fundiert diskutieren, muss man um das bauliche Schicksal des historischen Zentrums wissen: Es scheint weithin vergessen. Dabei ist der Ort hochgradig mit Bedeutung aufgeladen. Auf einer Fläche, die heute im Osten und Norden durch die Stadtbahn und im Süden und Westen durch den Spreekanal begrenzt wird, finden sich unter Rasen und Asphalt die Kellermauern aus achthundert Jahren Stadtgeschichte. Nirgends sonst besitzt Berlin weiter zurückreichende urbane Spuren. Doch der heutige Zustand verrät fast nichts davon. Er ist das Ergebnis nicht allein des Bombenhagels in den 1940er Jahren, sondern mehr noch einer im europäischen Maßstab extremen Modernisierung nach den Prinzipien des modernen Städtebaus – vor allem zugunsten des Autoverkehrs.
Dieses Buch bringt erstmals die wesentlichen Informationen und Abbildungen zur Planungs-, Bau- und Besitzgeschichte des historischen Zentrums im 19. und 20. Jahrhundert, auch der DDR-Zeit, in bündiger Form zusammen. Es führt vor Augen, wie der Berliner Stadtkern zu dem wurde, was er heute ist: die geschichtsentleerte Mitte einer geschichtsträchtigen Stadt.
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Von den Bauten zur Praxis der Pflanzenkultivierung. Schriftenreihe des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V. (14). Hrsg.: Arbeitskreis Orangerien in Deutschland e. V. Orangeriekultur in Weimar und im östlichen Thüringen. 2017. 206 S. meist fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 16,00. CHF 18,00 ISBN:
978-3-86732-687-2 Lukas
Der vorliegende Band begibt sich auf die Spuren der reichen Garten- und Orangeriegeschichte der Stadt Weimar und des Bundeslandes Thüringen und dokumentiert damit die Ergebnisse der 37. Jahrestagung des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V. Nach einer Einführung zu den Anlagen des Herzogshauses Sachsen-Weimar befassen sich mehrere Beiträge mit den seit drei Jahrhunderten in Funktion befindlichen Orangeriegebäuden in Weimar-Belvedere. Sie konnten in jüngster Zeit zusammen mit dem zentralen Gärtnerhaus und dem Orangenplatz behutsam saniert werden. Detailberichte, beispielsweise über die Lehmbodensanierung, vermitteln, wie ein schonender Umgang mit dem historischen Bestand und mit historischer Technik bei gleichzeitig modernem Betrieb der Pflanzenhäuser möglich ist.
Einen zweiten Schwerpunkt bilden Aspekte der Pflanzenkultivierung. Gewürdigt werden Geschichte und Gegenwart des Orangeriebestands in Schloss Belvedere, die Präsentation von Orangeriepflanzen im Greizer Park sowie die Orangerie in Altenburg. Überregionale Erfahrungen bei der Zitruskultivierung in verschiedenen europäischen Orangerien und eine gründliche pflanzengeschichtliche Darstellung der merkwürdigen Citrus ‘Bizzarria’, einer Chimäre aus Bitterorange und Zitronatzitrone, runden den Band ab.
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Blickränder. Grenzen, Schwellen und ästhetische Randphänomene in den Künsten. Hrsg.: Lang, Astrid; Windorf, Wiebke. 2017. 515 S. 175 teils fb. Abb. 24 x 16 cm. EUR 32,00. CHF 35,00 ISBN:
978-3-86732-689-6 Lukas
Aus dem Wunsch und Bedürfnis heraus, Hans Körner ein Geschenk zu machen, das sowohl sein umfassendes wissenschaftliches Œuvre als auch sein fast vierzigjähriges Wirken als Wissenschaftler, Lehrer, Mentor und Kollege widerspiegelt, entstand der vorliegende Sammelband. Mit dem Titel »Blickränder. Grenzen, Schwellen und ästhetische Randphänomene in den Künsten« soll Bezug genommen werden auf Hans Körners facettenreiche Beschäftigung mit dem Phänomen der Kunstwahrnehmung, der Begegnung von Werk und Betrachter, welche vielleicht die grundsätzliche Schwellensituation bei der Analyse von Kunst und (kunst-)historischen Zusammenhängen darstellt.
Dieser Schwellensituation nähern sich die Beiträge des Liber Amicorum aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und versuchen so, die Kontaktaufnahme des Subjekts mit dem Objekt über dessen dingliche, räumliche, semiotische und kontextuelle Grenzen auszuloten. Und auch die Randgebiete der kunst- und kulturhistorischen Forschungslandschaft in Bezug auf genau diese Kontaktaufnahme, welche Hans Körner im Laufe seiner wissenschaftlichen Tätigkeit immer wieder fasziniert haben, werden durch die Autorinnen und Autoren des Bandes aus diversen Blickwinkeln beleuchtet.
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Der Dirigent, der nicht mitspielte. Leo Borchard 1899–1945. Sträßner, Matthias. 2017. 529 S. 95 Abb. 24 x 16 cm. EUR 20,00. CHF 22,00 ISBN:
978-3-86732-693-3 Lukas
Am 26. Mai 1945 gibt Leo Borchard als frisch ernannter Chefdirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters sein erstes Konzert im Berliner Titania-Palast. Es ist zugleich das allererste Konzert der Philharmoniker nach dem Zweiten Weltkrieg. Sowohl die russischen Besatzer als auch die später in Berlin eintreffenden Amerikaner und Briten huldigen dem sechsundvierzig Jahre alten Dirigenten. Ist in ihm vielleicht schon der Nachfolger Wilhelm Furtwänglers gefunden?
Aber schon das Konzert am 25. August dirigiert Borchard nicht mehr. Amerikanische Soldaten erschießen ihn zwei Tage zuvor, als er in dem Fahrzeug eines britischen Offiziers am heutigen Bundesplatz die Sektorengrenze passieren will. Die Kugeln treffen einen Dirigenten, der sich dem Dritten Reich standhaft verweigert hatte und mit der von ihm und seiner Lebensgefährtin Ruth Andreas-Friedrich gegründeten Widerstandsgruppe »Onkel Emil« vielen Verfolgten helfen konnte.
Matthias Sträßner widmet sich dem »Fall Borchard« aufgrund des unerwartet aufgetauchten Archivs der Schwester des Dirigenten, Margarita von Kudriavtzeff, nach fast zwanzig Jahren ein zweites Mal und deutlich erweitert: Die Geschichte von Leo Borchard ist nicht nur wegen ihres tragischen Endes spannend, sondern gerade auch wegen seines ungewöhnlichen Lebens. In seiner Biographie fokussieren sich die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin und das Dritte Reich auf bemerkenswerte Weise. Und die hundert Tage des Chefdirigenten Borchard zeigen, dass die Nachkriegsgeschichte der Berliner Philharmoniker auch ganz anders hätte verlaufen können…
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»Schießen Sie mich nieder!«. Käte Frieß’ Aufzeichungen über KZ und Zwangsarbeit von 1941 bis 1945. Hrsg.: Sandow, Christin. 2017. 234 S. 20 Abb. 24 x 16 cm. EUR 16,00. CHF 17,00 ISBN:
978-3-86732-692-6 Lukas
Im November 1941 wird die zwanzigjährige Jüdin Käte Frieß mit ihrem Mann Georg von Nürnberg nach Riga deportiert. Sie übersteht den Aufenthalt in verschiedenen Haftstätten in Lettland, bis man sie im Februar 1945 zurück nach Deutschland, nach Hamburg, »evakuiert«. Aus dem dortigen Polizeigefängnis Fuhlsbüttel treibt die SS die Häftlinge auf einem Fußmarsch in das »Arbeitserziehungslager Nordmark« bei Kiel. Dort endlich wird Käte Frieß Anfang Mai 1945 von den »Weißen Bussen« des Dänischen Roten Kreuzes befreit und nach Schweden gebracht.
Als sie im Sommer 1945 erfährt, dass ihr Mann in Bergen-Belsen umgekommen ist, fließen Trauer und Schmerz über diesen Verlust in ihren Erinnerungsbericht mit ein. Ihr überliefertes Zeugnis »Meinem Gori gewidmet« ist somit nicht allein eine Rekonstruktion der Lagererfahrungen, sondern auch und vor allem der Versuch, den gewaltsamen Tod eines geliebten Menschen zu bewältigen.
Dieses vielschichtige Dokument wird hier in einer behutsam bearbeiteten Fassung erstmals vollständig veröffentlicht. Die Herausgeberin ergänzt den Text um biografische Angaben zur Verfasserin und liefert eine historische Kontextualisierung. In einer kommunikativen Analyse unternimmt sie sodann den Versuch, die komplexe Verschränkung von Erfahrung, Erinnerung und Erzählung aufzubrechen.
Käte Frieß emigrierte im Herbst 1945 nach Kalifornien und starb dort 1997. Über ihre Vergangenheit und ihr Überleben unter nationalsozialistischer Herrschaft hat sie außer in ihrem Erinnerungsbericht nie wieder ausführlich gesprochen.
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Johann Tetzel und der Ablass. Begleitband zur Ausstellung »Tetzel – Ablass – Fegefeuer« in Mönchenkloster und Nikolaikirche Jüterbog. Hrsg.: Kühne, Hartmut; Bünz, Enno; Wiegand, Peter. 2017. 427 S. zahlr. meist fb. Abb. 28 x 21 cm. Pb. EUR 29,80. ISBN:
978-3-86732-262-1 Lukas
Johann Tetzel gehört zu den bekanntesten Figuren des Reformationszeitalters. In der frühen Neuzeit zur Gegenfigur Martin Luthers stilisiert, ist seine historische Gestalt in der populären Wahrnehmung unter zahlreichen Legenden verschüttet. Zwar hat die Forschung seit Ende des 19. Jahrhunderts ein differenziertes Bild seines Lebens und seiner kirchlichen Wirksamkeit gezeichnet, doch wurde dies über einen kleinen Kreis von Spezialisten hinaus kaum bekannt.
Die Reformationsdekade bot den Rahmen, sich erneut mit Tetzels Person, aber auch den Ablasskampagnen der Jahre um 1500 zu beschäftigen, als deren prominentester Vertreter er gilt. Stadt und Kirchgemeinde Jüterbog haben diesem Vorhaben einen Ort gegeben, da Tetzels Auftreten in der damals zum Erzstift Magdeburg gehörenden Stadt den Anlass für Luthers Thesenanschlag im nahen Wittenberg bot.
Das Buch dokumentiert die Ergebnisse einer in Jüterbog im April 2016 veranstalteten Tagung. Zugleich ist es Begleitband zur Ausstellung »Tetzel – Ablass – Fegefeuer«, die vom 8. September bis zum 26. November 2017 im Mönchenkloster und der Nikolaikirche Jüterbog gezeigt wird. Auf breiter Quellengrundlage dokumentiert es die Lebenswelt Johann Tetzels, zeigt bisher wenig beachtete Facetten seiner Persönlichkeit und versucht, ihn als Repräsentanten der vorreformatorischen Ablasspraxis einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Alle wichtigen zeitgenössischen Dokumente zum Wirken des sächsischen Dominikanermönchs, darunter einige Neufunde, werden mit Bild und Kommentar präsentiert.
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Otto Weidt. Anarchist und »Gerechter unter den Völkern«. Kain, Robert. 2017. 652 S. einige Abb. 24 x 16 cm. EUR 28,00. CHF 31,00 ISBN:
978-3-86732-694-0 Lukas
Der Kleinfabrikant Otto Weidt (1883–1947) betrieb zu Beginn der 1940er Jahre in der Rosenthaler Straße 39 in Berlin-Mitte eine als wehrwichtig eingestufte Besenmacherwerkstatt. Seine Belegschaft bestand überwiegend aus blinden und gehörlosen Juden, die er so vor Verfolgung und Deportation zu schützen versuchte. Für seinen Einsatz wurde er 1971 posthum als »Gerechter unter den Völkern« geehrt.
Weniger bekannt ist das frühere Leben Weidts: In der Kaiserzeit war er in der anarchistischen Arbeiterbewegung aktiv und wurde von der Politischen Polizei überwacht. Den Ideen und Idealen des Anarchismus blieb er aber auch später verbunden. Zeitlebens war er ein strikter Gegner von Militarismus, Nationalismus und staatlicher Bevormundung.
Robert Kain nähert sich zunächst dem Anarchisten Weidt und zeichnet ein detailliertes Bild der anarchistischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Anschließend untersucht er die Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Eröffnung der »Blindenwerkstatt Otto Weidt«. Der Autor behandelt hier neben Weidts Militärdienst, Ehen und Scheidungen auch dessen Erblindung um 1924 und den daraus resultierenden Weg zum Bürstenmacher.
Die umfangreichsten Kapitel widmen sich natürlich detailliert dem aufopferungsvollen Einsatz von Otto Weidt für jüdische Mitmenschen und wie er sich dabei in einem weit verzweigten Hilfsnetzwerk für NS-Verfolgte bewegte.
Abschließend befasst sich die fundamentale Arbeit mit der Rolle der Blindenwerkstatt in der Nachkriegszeit, Otto Weidts Engagement für die Instandsetzung eines Alten- und Kinderheims der Jüdischen Gemeinde in Niederschönhausen und der Wahrnehmung und Würdigung seiner Person nach 1945. Ein biographischer Anhang gibt Auskunft über viele in der »Blindenwerkstatt Otto Weidt« einst Beschäftigten.
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Der Wald war ein letzter Ausweg. Hilfe für verfolgte Juden im Dtsch besetzten Weißrussland 1941–1944. Reichelt, Katrin. 2017. 448 S. teils fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 20,00. CHF 22,00 ISBN:
978-3-86732-691-9 Lukas
Für Zinaida Krasner war die unbekannte Frau ihre letzte Hoffnung. Als sie zaghaft an die Tür von Varvara Kosokovskajas bescheidener Hütte klopfte, hoffte sie nur auf ein wenig zu essen. Die unbekannte Frau bat sie herein und befragte sie nach ihrem Leben im Ghetto von Berezino. Überwältigt von dem Elend nahm sie das kleine Mädchen zu sich. Sie wusste, dass sie damit ihr eigenes Leben und das ihres Mannes riskierte. Dieser schüttelte nur den Kopf und erwiderte: »Was soll’s. Du hast sie ja schon aufgenommen.« In den darauffolgenden Jahren mussten sie täglich um ihr Leben zittern. Alle überlebten wie durch ein Wunder.
Familie Kosokovski waren nicht die Einzigen, die einen solchen Schritt wagten. Dieses ist nur ein Beispiel, wie sich Bewohner des besetzten Weißrusslands der Verfolgung der Juden widersetzten. Einige taten es aus spontanem Mitgefühl, andere empfanden einen starken Willen, Widerstand zu leisten. Andere wiederum wurden durch ihre Tätigkeit im Untergrund mit Rettungsfällen konfrontiert. Sie halfen Freunden, Mitstreiten im Widerstand oder auch Fremden.
Die deutschen Besatzer überzogen Weißrussland mit einem brutalen Terror, der jeden einzelnen Lebensbereich der Zivilbevölkerung betraf. Am Ende der Okkupation waren ein Drittel der Landesbevölkerung ermordet, Millionen Menschen obdachlos und Hunderttausende zur Zwangsarbeit verschleppt worden. Der vorliegende Band stellt die Bedingungen und Dimensionen vor, unter denen sich Menschen dennoch zur Hilfe für Verfolgte entschlossen. Beide Seiten, die Retter wie auch die Untergetauchten, trugen das tödliche Risiko in jeder Hinsicht gemeinsam.
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Verlauf | Akteure | Deutungen. Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge (8). Hrsg.: Göse, Frank. Reformation in Brandenburg. 2017. 344 S. 24 x 17 cm. EUR 20,00. CHF 22,00. ISBN:
978-3-86732-696-4 Lukas
Die epochale Bedeutung und die Nachwirkungen der mit Luthers Thesenanschlag zu Wittenberg einsetzenden Reformation dürften unbestritten sein. Gleichwohl hat diese europäische – und sukzessive weltweite – Bewegung spezifische Verlaufsmuster und Ausprägungen in den einzelnen Landschaften des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation erfahren. Die aus einer gleichnamigen Tagung hervorgegangenen Aufsätze wenden sich den Vorgängen im damaligen Kurfürstentum Brandenburg zu, in dem die Reformation zwar vergleichsweise spät Fuß gefasst hatte, wo aber dennoch Staat und Gesellschaft nachhaltig durch sie geprägt wurden. Basierend auf neuen Quellenfunden und innovativen Fragestellungen wird sowohl nach den Akteuren und mittelfristigen Folgen der reformatorischen Bewegung gefragt als auch versucht, die Reformation in Brandenburg in einen größeren Kontext zu stellen. |
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