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Lukas Verlag |
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Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz. Architektur für eine exotische Pflanzenwelt im Alpenraum. Schriftenreihe des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V. (19). Matthies, Jörg. 2024. 325 S. fb. Abb. 23,8 x 16,7 cm. EUR 40,00. CHF 40,00 ISBN:
978-3-86732-455-7 Lukas
Die Geschichte der Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz ist geprägt von der Vielgestaltigkeit der eigenen botanischen und kulturellen Landschaften sowie den unterschiedlichen politischen und kulturellen Einflüssen der angrenzenden Länder. Höfisches Repräsentationsbedürfnis, botanisches Forschungs- und Sammlungsinteresse und humanistische Bildungsideale führten bereits im späten 16. Jahrhundert zu ersten Sammlungen von Zitruspflanzen. Für sie wurden spezifische Überwinterungsbauten in zunehmend architektonischer und konstruktiv-innovativer Vielgestaltigkeit errichtet.
Der Band präsentiert eine gartenkulturelle Entwicklungsgeschichte von Pflanzenhäusern aus dem Umfeld der Klöster, botanischen Gärten und patrizischen Herrschaftssitzen sowie aus dem Besitz der im 18. Jahrhundert einflussreichen Kaufleute bis zu den um 1900 reüssierenden Bankiers und Industriellen. Der umfassenden Dokumentation von 75 Orangerien und Gewächshäusern ist eine Geschichte der Orangeriekultur des Landes vorangestellt, in der Schweizer Besonderheiten des Sammler-Habitus, der Gartenliteratur, des Pflanzenhandels und der ikonografischen Einflüsse in Kunst und Kunstgewerbe dargelegt werden.
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Die Aktion »Entartete Kunst« 1937 im Berliner Kupferstichkabinett. Kustos Willy Kurth rettet Meisterblätter der Moderne. Beloubek-Hammer, Anita. 2024. 409 S. teils fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 32,00. ISBN:
978-3-86732-589-9 Lukas
Sommer 1937: Im Berliner Kupferstichkabinett, seinerzeit die bedeutendste Sammlung zur Graphik der Moderne in Deutschland, werden von den Nationalsozialisten über 800 Arbeiten als »entartet« konfisziert. Dieser Bildersturm trifft ebenso rund 100 weitere deutsche Museen mit dem Verlust von insgesamt etwa 21?000 Werken der modernen Kunst, von denen ein Teil in der diffamierenden Wanderausstellung »Entartete Kunst« über mehrere Jahre im ganzen Land gezeigt wird. Dennoch verblieben dem Berliner Kupferstichkabinett einige Hundert der verfemten Werke – darunter Hauptblätter von Ernst Ludwig Kirchner und seinen »Brücke«-Gefährten Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Otto Mueller, aber auch von Emil Nolde, Max Beckmann, Ernst Barlach, Wilhelm Lehmbruck, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky –, und zwar deshalb, weil der zuständige Kustos Willy Kurth (1881–1963) mit bewundernswerter Zivilcourage und wagemutigen Tricks den Zugriff der NS-Beschlagnahmekommission unterlief.
Erstmals wird dieser deutschlandweit einzigartige Vorgang detailreich beleuchtet und gewürdigt. Die Teilung der Berliner Staatlichen Museen nach dem Zweiten Weltkrieg in Ost- und Weststandorte, die damit verbundene willkürliche Trennung von Künstlerkollektionen und Erwerbungsunterlagen, zudem der Kriegsverlust der Geschäftsakten des Kupferstichkabinetts verhinderten bis zur Wiedervereinigung Deutschlands eine gültige Aufarbeitung des historischen Geschehens. Inzwischen wurden neue Dokumente zugänglich, die auch einen Einblick in die museumsinterne angespannte Situation zwischen dem systemkonformen Direktor des Kabinetts, der nie etwas von der Rettungsaktion erfahren hat, und dem antifaschistischen Kustos Kurth ermöglichen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat Kurth nicht in den regulären Ruhestand, sondern übernahm die Leitung der Schlösser und Gärten von Sanssouci sowie eine Professur für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin bis zu seinem Tod 1963. Ein Beitrag von Jürgen Becher ist diesem Wirken Kurths nach Kriegsende gewidmet.
Das Buchprojekt wurde initiiert und finanziert von der Ferdinand-Möller-Stiftung.
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Studien zur Backsteinarchitektur / Früher Backsteinbau zwischen Ostsee und Alpen. Hrsg.: Badstübner, Ernst; Schumann, Dirk; Schöfbeck, Tilo. 2024. 448 S. 380 meist fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 32,00. ISBN:
978-3-86732-581-3 Lukas
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ergriff eine regelrechte Bauwelle Mitteldeutschland und den Ostseeraum. Das hier bisher unbekannte Material Backstein wurde dabei zum Ausgangspunkt einer bis ins Heute reichenden Tradition. Es war sowohl bei großen Kirchenbauten als auch bei repräsentativen Herrschaftssitzen der Landesherren sehr beliebt, obwohl häufig auch anderes steinernes Baumaterial zur Verfügung gestanden hätte.
Der interdisziplinär angelegte Band untersucht die frühe Phase des Backsteinbaus bis Mitte des 13. Jahrhunderts vor allem im südlichen Ostseeraum. Der Blick wird aber auch nach Osteuropa, Skandinavien und den Niederlanden sowie nach Italien gelenkt. Neue Ergebnisse aus der Bauarchäologie und Bauforschung werden vorgestellt, kultur- und landesgeschichtliche Zusammenhänge aufgezeigt.
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Das Berliner Wohngebiet Fennpfuhl. Vom gesamtdeutschen städtebaulichen Wettbewerb zum Wohnen im Grünen mitten in der Stadt. Balzer, Georg. 2024. 124 S. teils fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 12,00. ISBN:
978-3-86732-584-4 Lukas
Ab 1972 entstand im damaligen Stadtbezirk Lichtenberg das erste industriell errichtete Ost-Berliner Neubaugebiet mit annähernd 16.000 Wohnungen für geplante 50.000 Einwohner, einem Kaufhaus, zwei Schwimmhallen, Kaufhallen, Gaststätten, Schulen, Kindereinrichtungen, einer Poliklinik und einer Apotheke. Diese neue Stadt in der Stadt trägt den Namen »Fennpfuhl« nach dem gleichnamigen See, um den herum man als Gegengewicht zur Plattenbausiedlung einen Park anlegte. Ungeachtet der seriellen Bauweise enthält sie individuell gestaltete Wohnbereiche. Sowohl das urbane Zentrum als auch der Fennpfuhlpark wurden mit zahlreichen Werken der bildenden Kunst bereichert.
Auf dem 175 Hektar großen Gelände wurde der erste WBS-70-Block errichtet. Seine Bebauung bildete den Auftakt des ambitionierten DDR-Wohnungsbauprogramms in Berlin; größere Wohngebiete wie Marzahn und Hellersdorf sollten folgen.
Mehrere Fachautoren skizzieren die Geschichte der Großwohnsiedlung bis 1990 und die Entwicklung bis heute. Sie zeigen, dass es sich beim »Fennpfuhl« um ein innerstädtisches Neubauareal handelt, dessen gelungene Zuordnung von Wohngebäuden, Wohnfolgeeinrichtungen und öffentlichen Freiraum auch für die städtebaulichen Herausforderungen der Gegenwart beispielhaft sein kann.
Mit Beiträgen von Georg Balzer, Martina Becker, Andreas Butter, Wolfgang Kil, Antje Kirsch und Dieter Rühle
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Der Berliner Bierboykott von 1894. Brennecke, Detlef. 2024. 230 S. meist fb. Abb. 21 x 22,5 cm. EUR 20,00. ISBN:
978-3-86732-579-0 Lukas
Bier war am Ende des 19. Jahrhunderts das Getränk der Berliner. Die Industrialisierung nahm zu, und mit ihr wuchs die Zahl der Einwohner der Stadt – vor allem in den Arbeitervierteln. Bald war die Berliner Bierindustrie die größte in Europa. Und eine Schlüsselindustrie.
Nachdem 1890 die erneute Verlängerung des Gesetzes »gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie«, des Sozialistengesetzes, gescheitert war, wurden besonders die Brauereien zum Ziel der Agitation einer immer selbstbewusster auftretenden Arbeiterschaft. Ein Beispiel hierfür ist die heute weitgehend vergessene Geschichte, wie ein paar Böttcher in einer Kneipe im Berliner Vorort Rixdorf beschlossen hatten, den 1. Mai 1894, den Tag der Arbeiterbewegung, als Ruhetag zu feiern, und wie sich daraus ein acht Monate währender Kampf zwischen Brauereiarbeitern und »Bierprotzen« entwickelte.
Gewonnen hatte am Ende keine der beiden Parteien, denn sie hatten durch ihre Einigung am 24. Dezember 1894 gemeinsam ein Regelwerk zustandegebracht, das den Grundstein legte zu den Prinzipien heutiger Sozialpartnerschaft.
Detlef Brennecke bringt die Geschichte des Berliner Bierboykotts von 1894 in ihren dramatischen und amüsanten Momenten auf unterhaltsame Weise wieder in Erinnerung.
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Erhard Frommhold und die Fundus-Bücher. Die ersten Jahre. Ebert, Hildtrud. 2024. 96 S. Abb. 13 x 21 cm. EUR 12,00. ISBN:
978-3-86732-580-6 Lukas
Als der Rowohlt Verlag 1955 seine »deutsche enzyklopädie« auf den Markt brachte, konnte Erhard Frommhold den VEB Verlag der Kunst Dresden, wo er als Lektor arbeitete, vom Aufbau einer eigenen Theoriereihe überzeugen. Der Name Fundus war schnell gefunden und nicht ohne Hintersinn gewählt. Denn mit dem publizistischen Zugriff auf ein historisches Erbe sollte nichts weniger als eine marxistische Kunstwissenschaft begründet werden. Der österreichische Schriftsteller Ernst Fischer, dessen Text »Von der Notwendigkeit der Kunst« 1959 als erster Band der Reihe erschien, hatte dieser Idee spontan zugestimmt – nicht zuletzt, um den Marxismus als geistige Position gegen seine orthodoxe Auslegung zu verteidigen. Dass dies bald schon den Argwohn der Politik weckte, verwundert nicht. Die Schriften von Fischer, Ehrenburg, Childe, Caudwell, Laming, Lunatscharski, Bia?ostocki, Neutra und anderen, die Frommhold in den ersten Jahren veröffentlichte, waren in der Tat nur schwer in den Kanon sozialistischer Kultur integrierbar. Daher wurde der Verlag 1964 gezwungen, die vulgärsoziologischen »Grundgesetze der Kunst« von Todor Pawlow in die Reihe aufzunehmen. Da war das diskreditierende Wort von der »intellektuellen Kunstliteratur« bereits gefallen. Auch die Stimmen aus dem DDR-Kulturministerium, die Frommholds Entlassung als Cheflektor forderten, waren nicht mehr zu überhören. |
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Friedrich Gilly 1772 - 1800. Kubus, Licht und Schatten. Hrsg.: Mende, Jan. 2024. 320 S. meist fb. Abb. 25,5 x 24 cm. EUR 24,00. ISBN:
978-3-86732-582-0 Lukas
Der bereits im Alter von 28 Jahren verstorbene Friedrich Gilly war der innovativste deutsche Architekt seiner Zeit. Seinen Zeitgenossen galt er als »Genie im Baufache«, und sie hatten recht.
Gillys Architekturideen waren kompromisslos. Nur wenige seiner Entwürfe sind tatsächlich gebaut worden, aber seine Architekturvisionen beflügelten selbst noch die Moderne des 20. Jahrhunderts. Radikal wie kein anderer zielte er aufs Ganze: Baukunst war für ihn eine treibende Kraft der gesellschaftlichen Erneuerung.
Anlässlich seines 250. Geburtstages veranstaltete das Stadtmuseum Berlin ein wissenschaftliches Symposium.
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Harz-Zeitschrift für den Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde / Harz-Zeitschrift. 75. Jahrgang 2023. Hrsg.: Harzverein für Geschichte und Altertumskunde. 2024. 191 S. Abb. 24 x 17 cm. EUR 16,00. ISBN:
978-3-86732-578-3 Lukas
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Mittelalterliche Stadtbefestigungen in der Mark Brandenburg und in Norddeutschland. Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge (11); Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte (27). Hrsg.: Müller, Joachim; Schumann, Dirk. 2024. 463 S. meist fb. Abb. 31 x 24 cm. EUR 40,00. ISBN:
978-3-86732-583-7 Lukas
Im Mittelalter verfügte so gut wie jede Stadt über eine eigene Befestigung. Sie bot eine effektive militärische Verteidigung, schied den Rechtsbezirk der Stadt vom Land und veranschaulichte Wohlstand und Selbstbewusstsein, denn die Stadtmauer war damals in der Regel das aufwendigste Bauwerk einer Kommune. Auch wenn solche Befestigungen später oft aus dem Stadtbild verschwanden, blieben doch in vielen märkischen Orten umfangreiche mittelalterliche Mauerreste und prächtige Wehrbauten erhalten. Gemessen an ihrer architektonischen und historischen Bedeutung sind sie aber bisher nur unzureichend gewürdigt worden. Eine 2018 in Brandenburg an der Havel durchgeführte Tagung versammelte daher die Ergebnisse aus dreißig Jahren archäologischer und bauarchäologischer Forschungstätigkeit im Land Brandenburg und bereicherte sie auch um Ausblicke nach Nord- und Westdeutschland. Außerdem widmete sie sich architektur- und kulturhistorischen Fragen wie nach den Bauherren oder den Kontexten bestimmter Bauformen und Baugestaltungen. |
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Aus dem Gruppenbuch der Christiane P.. From the Group Journal of Christiane P.. Leupold, Matthias. Fotos von Leupold, Matthias. Deutsch; Englisch. 2024. 132 S. fb. Abb. 23 x 34,5 cm. EUR 30,00. ISBN:
978-3-86732-457-1 Lukas
Matthias Leupold erinnert sich in seinen szenischen Fotografien an seine Ost-Berliner Kindheit und Jugend in den sechziger bis achtziger Jahren unter den Bedingungen der Diktatur in der DDR und stellt die Kamera »in den toten Winkel jener Epoche«, wie Karl Corino seine Arbeitsweise 1995 treffend beschrieb.
Das Tragen von Uniformen – die der Pioniere, der Freien Deutschen Jugend, der paramili¬tärischen Gesellschaft für Sport und Technik und schließlich der Nationalen Volksarmee – war für Leupolds Generation eine Selbstverständlichkeit. Die DDR-Nomenklatura versuchte durch die Kinder- und Jugendorganisationen sowie durch ständige Propaganda von Beginn an das Denken und Handeln ihrer jungen Bürger zu prägen.
Der Titel „Aus dem Gruppenbuch der Christiane P.« spielt u.a. auf das Aufgehen des Individuums in der Gruppe an. Wer sich nicht unterordnete, wurde vom System ausgespien: sei es die fallengelassene Goldmedaillengewinnerin oder sei es Matthias Leupold selbst, der 1982 wegen Nichtanzeige der Republikflucht eines Freundes in der Zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Hohenschönhausen einsaß. Hier erlebte er die Entpersonalisierung als systematisches Mittel der Unterdrückung Andersdenkender.
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Harz-Zeitschrift für den Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde / Harz-Zeitschrift. 75. Jahrgang 2023. Hrsg.: Harzverein für Geschichte und Altertumskunde. 2024. 191 S. s/w.Abb. 24 x 17 cm. EUR 20,00. ISBN:
978-3-86732-434-2 Lukas
Das Goslarer Franziskanerkloster St. Laurentius. Ein Nachtrag zu den Grabungen von 1981 und 1993
Markus C. Blaich und Torsten Gohlisch
Zwischen Löscheimern und Feuerversicherung. Stadtbrände und Feuerschutz in Goslar im 18. Jahrhundert Ansgar Schanbacher
Die Reiterstandbilder Kaiser Friedrichs I. Barbarossa, Kaiser Wilhelms I. und die Braunschweiger Löwen vor der Kaiserpfalz Goslar
Otmar Hesse
Baumpech aus Fichtenharz und seine Gewinnung in der Harzregion. Birgit Schlegel
Halberstädter Zinngießer. Manfred Nehrkorn
Die ehemaligen prähistorischen Sammlungen und das städtische Museum von Thale sowie das Verdienst Joseph Fiedlers um die Sammlungsbestände. Teil 1: Die Entwicklung bis 1949. Ute Fuhrmann und Rainer Vogt
Ein gräflicher Neuankömmling im Südharz? Zum genealogischen Hintergrund Adalgers I. von Ilfeld. Felix Kruse
Sturmeisen aus den Maßwerkfenstern im Chorpolygon der Klosterkirche Walkenried (14. Jahrhundert) Fritz Reinboth
Literaturschau |
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Spuren und Geschichte[n] Oberhavels. Eine Festschrift zum dreißigsten Geburtstag. Hrsg.: Landkreis Oberhavel. 2024. 208 S. meist fb. Abb. 24 x 30 cm. EUR 25,00. ISBN:
978-3-86732-035-1 Lukas
Das repräsentative Buch entstand anlässlich des 30. Geburtstages des brandenburgischen Landkreises Oberhavel. Es beleuchtet sowohl dessen Vorgeschichte als auch die Entwicklung in den vergangenen drei Jahrzehnten. In Text und Bild werden die Seele und das Wesen einer einzigartigen Region eingefangen: Oberhavel bietet eine faszinierende Symbiose aus Metro¬polregion und Naturidyll.
Der Streifzug durch die Geschichte Oberhavels beschränkt sich nicht auf eine nüchterne Auf¬zählung von Daten und Fakten, sondern vermittelt ein lebendiges Porträt einer Region, die stolz auf ihre Vergangenheit blickt und zugleich optimistisch in die Zukunft schaut.
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Geschichte - Architektur - Kunst. Forschungen zur Kulturstiftung Sachsen-Anhalt (1). Hrsg.: Philipsen, Christian; Michl, Eike Henning; Tille, Katrin; Belitz, Michael; Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. 850 Jahre Weihe des Havelberger Domes. 2024. 320. S. meist fb. Abb. 29,7 x 21 cm. Pb. EUR 40,00. ISBN:
978-3-86732-445-8 Lukas
Anlässlich des Weihejubiläums des romanischen Havelberger Domes, welches sich am 16. August 2020 zum 850. Mal jährte, veranstalteten die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, das Prignitz-Museum am Dom Havelberg und der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.?V. eine Fachtagung. Sie würdigten damit nicht nur das historische Ereignis und seine Protagonisten, sondern nahmen auch das Gebäude und seine künstlerische Ausstattung in den Blick.
Der Tagungsband vereint die für den Druck aufbereiteten Vorträge zur Geschichte des Bauwerks und seiner Weihe, zu seiner Architektur und zu ausgewählten Kunstwerken in seinem Inneren. Neueste Forschungsergebnisse stehen nun in einer reich illustrierten Publikation sowohl dem Fachpublikum als auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Mit Beiträgen von Clemens Bergstedt, Uwe Czubatynski, Stephan Freund, Matthias Hardt, Joachim Hoffman, Peter Knüvener, Tillmann Lohse, Katharina Neuerer, Eef Overgaauw, Christian Philipsen, Christian Popp, Claudia Rückert, Dirk Schumann, Anja Seliger und Matthias Untermann
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Das Berliner Wohngebiet Fennpfuhl. Vom gesamtdeutschen städtebaulichen Wettbewerb zum Wohnen im Grünen mitten in der Stadt. Balzer, Georg. 2023. 124 S. teils fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 15,00. ISBN:
978-3-86732-439-7 Lukas
Ab 1972 entstand im damaligen Stadtbezirk Lichtenberg das erste industriell errichtete Ost-Berliner Neubaugebiet mit annähernd 16.000 Wohnungen für geplante 50.000 Einwohner, einem Kaufhaus, zwei Schwimmhallen, Kaufhallen, Gaststätten, Schulen, Kindereinrichtungen, einer Poliklinik und einer Apotheke. Diese neue Stadt in der Stadt trägt den Namen »Fennpfuhl« nach dem gleichnamigen See, um den herum man als Gegengewicht zur Plattenbausiedlung einen Park anlegte. Ungeachtet der seriellen Bauweise enthält sie individuell gestaltete Wohnbereiche. Sowohl das urbane Zentrum als auch der Fennpfuhlpark wurden mit zahlreichen Werken der bildenden Kunst bereichert.
Auf dem 175 Hektar großen Gelände wurde der erste WBS-70-Block errichtet. Seine Bebauung bildete den Auftakt des ambitionierten DDR-Wohnungsbauprogramms in Berlin; größere Wohngebiete wie Marzahn und Hellersdorf sollten folgen.
Mehrere Fachautoren skizzieren die Geschichte der Großwohnsiedlung bis 1990 und die Entwicklung bis heute. Sie zeigen, dass es sich beim »Fennpfuhl« um ein innerstädtisches Neubauareal handelt, dessen gelungene Zuordnung von Wohngebäuden, Wohnfolgeeinrichtungen und öffentlichen Freiraum auch für die städtebaulichen Herausforderungen der Gegenwart beispielhaft sein kann.
Mit Beiträgen von Georg Balzer, Martina Becker, Andreas Butter, Wolfgang Kil, Antje Kirsch und Dieter Rühle.
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Friedrich Gilly 1772 - 1800. Kubus, Licht und Schatten. Hrsg.: Mende, Jan. 2023. 320 S. meist fb. Abb. 25,5 x 24 cm. EUR 30,00. ISBN:
978-3-86732-427-4 Lukas
Der bereits im Alter von 28 Jahren verstorbene Friedrich Gilly war der innovativste deutsche Architekt seiner Zeit. Seinen Zeitgenossen galt er als »Genie im Baufache«, und sie hatten recht.
Gillys Architekturideen waren kompromisslos. Nur wenige seiner Entwürfe sind tatsächlich gebaut worden, aber seine Architekturvisionen beflügelten selbst noch die Moderne des 20. Jahrhunderts. Radikal wie kein anderer zielte er aufs Ganze: Baukunst war für ihn eine treibende Kraft der gesellschaftlichen Erneuerung.
Anlässlich seines 250. Geburtstages veranstaltete das Stadtmuseum Berlin ein wissenschaftliches Symposium.
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Zweifach war des Bauens Lust. Architektur | Leben | Gesellschaft. Eisentraut, Wolf R. 2023. 379 S. teils fb. Abb. 26 x 21 cm. Gb. EUR 40,00. ISBN:
978-3-86732-429-8 Lukas
Zwei Architektenleben in einer Person: eines in der DDR und eines im vereinigten Deutschland, beide geprägt vom Engagement für Bauen und Baukultur. In lockerer zeitlicher Abfolge berichtet Wolf R. Eisentraut über seinen Umgang mit politischen und wirtschaftlichen Zwängen, über die Gewinnung geistiger Freiräume und das Berufsethos. Anhand konkreter Ereignisse und Planungen denkt er objektive Vorgänge und subjektive Erlebnisse zusammen, stellt Lust und Frust des Architektenlebens in zwei Gesellschaftsordnungen dar. Mehrfach setzt er sich mit der Typenprojektierung in der DDR, aber auch mit dem profitorientierten Bauen der Gegenwart auseinander. Und er gibt Einblicke, wie Architektur entsteht. Seine Betrachtungen zur Rolle von individuellem und kollektivem Schaffen und zum Urheberrecht entspringen persönlichem Erleben. Breiten Raum nimmt nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit Ingenieuren und bildenden Künstlern ein.
Die sein Leben und Schaffen strukturierenden zeitgeschichtlichen Perioden korrespondieren mit den drei großen Kapiteln »Werden«, »Wirken« und »Weiterbauen«. Diese bieten zugleich wichtige Einblicke in die Architekturgeschichte der DDR und der Folgezeit. Ob an der Nordsee oder auf Usedom, auf dem Brocken oder in Sachsen, vor allem aber in Berlin begegnet man baulichen Zeugnissen des Architekten, der schildert, wie er in den Beruf hineinwuchs und ihn als Berufung begriff.
Die kurzweiligen Texte sind mit Abbildungen ausgeführter Bauten oder von Arbeitsskizzen illustriert. Die darin sich widerspiegelnde Vielseitigkeit der Bauaufgaben lässt ein ausgefülltes und schaffensreiches Leben erkennen, das Wolf R. Eisentraut nicht nur als Architekt im volkseigenen und im privaten Büro, sondern auch als Hochschullehrer, Bühnenbildner, Moderator, Publizist und sogar Maurer beglückt hat.
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Eugenie Fuchs 1873 bis 1943. Leben und Werk einer vergessenen Berliner Malerin. Mauersberger, Lutz. 2023. 72 S. teils fb. Abb. 26 x 21 cm. EUR 15,00. ISBN:
978-3-86732-432-8 Lukas
Eugenie Fuchs war Schülerin von Franz Skarbina, Walter Leistikow und Lovis Corinth, gehörte zur Dachauer Künstlerkolonie, war Mitglied im Verein Berliner Künstlerinnen und befand sich auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, als 1933 der radikale politische Wandel auch das Kunst- und Kulturleben betraf. Sie emigrierte nach Paris und musste vermutlich ihr gesamtes Werk in Berlin zurücklassen. Nach der Besetzung Frankreichs wurde sie interniert, 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Ihr Werk und ihr Schicksal gerieten in Vergessenheit. Erst durch ein Ausstellungsprojekt im Stadtmuseum Berlin im Jahr 2013 wurde man auf sie aufmerksam, freilich zunächst nicht wegen ihrer Kunst, sondern weil sie Miterbin eines Grundstücks am Schlossplatz 5 war und somit Opfer der »Arisierung«.
Nur eine Handvoll ihrer Bilder sind heute noch nachweisbar, einige andere lassen sich aus Katalogen rekonstruieren. In deutschen oder französischen Ausstellungsbesprechungen erfahren wir von weiteren Kunstwerken. Die so zusammengetragenen Beschreibungen, Wer¬tungen und Abbildungen vermitteln uns eine Vorstellung von der Breite ihres Schaffens.
Der Großteil ihres Werks dürfte für immer verloren sein. Immerhin war es dem Autor 2013 geglückt, eine Winterlandschaft aus dem Jahr 1931 zu erwerben. Heute befindet sich das Bild im Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin und ist vermutlich das einzige öffentlich zugängliche der wenigen erhaltenen Gemälde der Künstlerin, das den Weg in ihre Heimatstadt zurückgefunden hat. Das von Lutz Mauersberger verfasste Lebensbild leistet eine überfällige erste Annäherung an Eugenie Fuchs.
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Das Wohngebiet an der Karl-Marx-Allee im Zentrum von Berlin. Planungs- und Baugeschichte. Gegenstand und Raum, Neue Folge (2). Leinauer, Irma. Magistrale der Moderne. 2023. 600 S. teils fb. Abb. 28 x 22 cm. EUR 60,00. ISBN:
978-3-86732-410-6 Lukas
Die 1959 erfolgte Grundsteinlegung des zweiten Bauabschnitts der Berliner Karl-Marx-Allee markierte in Bautechnik, Gestaltung und Ausstattung den Bruch mit der Baupolitik der »nationalen Traditionen« der früheren Stalinallee. Die vor Wohnscheiben freigestellten »gesellschaftlichen Einrichtungen« entlang der Magistrale wurden großflächig mit Glas gestaltet, ihre Stützenkonstruktionen bewusst sichtbar gehalten. Die Erfolgsgeschichten des Restaurants »Moskau«, des Kinos »International«, der »Mokka-Milch-Eisbar«, des Hotels »Berolina« oder der Ladenpavillons waren nicht nur ihrer Funktion oder ihrem Angebot geschuldet – ihre Architekturen selbst strahlten großstädtisches Leben aus. Zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz entstand aber nicht nur eine repräsentative Verlängerung der »Magistrale« mit Solitären von stadtweiter Bedeutung, sondern zugleich ein innerstädtisches Wohngebiet mit allen Versorgungsfunktionen. Man wandte sich von geschlossenen Blockstrukturen ab; Freiräume wurden nicht mehr durch Bauten gefasst, sondern durch sie gegliedert. Neue Technologien wuchsen über experimentelle Vorhaben hinaus – die Großplattenbauweise wurde Konstruktionsgrundlage für alle Wohnbauten. Allein das Fugenraster der industriell hergestellten und mit dezent-farbiger Keramik verkleideten Plattenelemente gliederte den Fassadenaufbau. Die KMA II ist somit ein bedeutendes Zeugnis nicht nur der Ost-Berliner Zentrumsplanung, sondern des internationalen Städtebaus der Nachkriegsmoderne. Ebenso exemplarisch hat sich hier nach 1990 der fachöffentliche Diskurs zur DDR-Moderne entzündet. Heute ist das Ensemble Teil des Berliner Vorschlags für die Welterbe-Liste der UNESCO.
Mit ihrem Buch legt Irma Leinauer die erste umfassende Darstellung der Planungs-, Bau- und Architekturgeschichte der KMA II samt ihren Akteuren, politischen Implikationen und institutionellen Verflechtungen von Anfang der 1950er Jahre bis nach 1990 vor.
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"Grenzland | Borderlands. Jüdische Spuren im Osten Europas | Jewish Traces in the East of Europe. Herrmann, Christian. 2023. 220 S. fb. Abb .23 x 30 cm. Englisch; Deutsch. EUR 40,00. " ISBN:
978-3-86732-425-0 Lukas
Landschaften wie Galizien, Bessarabien, Podolien oder die Bukowina finden sich heute auf keiner Landkarte mehr. Dort, im Osten Europas, in einem Gürtel zwischen Baltikum und Schwarzem Meer, lebte einst die Mehrheit der europäischen Juden. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie von den deutschen Besatzern und ihren Helfern nahezu vollständig ermordet. Polen, die drei baltischen Länder, Belarus, die Ukraine, Moldawien – die Geschichte Osteuropas ist auch eine lange Geschichte nach Unabhängigkeit strebender Völker und fortgesetzter Versuche von Imperien, sie sich untertan zu machen. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat das schmerzhaft in Erinnerung gerufen. Diese Region sich überschneidender imperialer Interessen war jahrhundertelang das Kerngebiet des europäischen Judentums. Immer wieder Verfolgungen ausgesetzt, hat hier jüdisches Leben einen prägenden Beitrag zur Entwicklung nicht nur der östlichen Hälfte des Kontinents geleistet, ehe es mit dem deutschen Überfall im Zweiten Weltkrieg fast vollständig vernichtet wurde. Doch seine Spuren sind noch immer zu finden, und seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kann auch wieder offen über sie gesprochen werden.
Der Kölner Fotograf und Blogger Christian Herrmann ist solchen Spuren in zahlreichen Reisen nachgegangen. Was er vorgefunden hat, sind zahllose verwilderte Friedhöfe, zerstörte oder zweckentfremdete Synagogen, Spuren von Haussegen an den Türrahmen – aber auch Anzeichen dafür, dass das jüdische Erbe allmählich seinen Platz in den neuen nationalen Narrativen findet.
Mit Beiträgen von Samuel D. Gruber und Rolf Sachsse.
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Werner Scholz 1898-1982. Eine Biografie. Aus der Erinnerung und dem Archiv zusammengetragen von der Tochter des Malers. Grasse, Claudia. 2023. 120 S. teils fb. Abb .26 x 21 cm. EUR 20,00. ISBN:
978-3-86732-431-1 Lukas
Werner Scholz – gebürtiger Berliner – war ein bedeutender, heute eher wenig bekannter Vertreter der Klassischen Moderne in Deutschland. Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, stand er Anfang der Zwanzigerjahre den »Brücke«-Künstlern nahe und wurde von seinem Vorbild Emil Nolde unterstützt. Stärker als bei ihnen schlugen sich das soziale und seelische Elend der Großstadt in seinen Werken nieder, sodass sein damaliges Schaffen etwa mit Otto Dix’ expressivem Realismus in eine Reihe gestellt werden kann.
Er sah früh die Schatten des Nationalsozialismus heraufziehen und wurde nach 1933 entsprechend als »entartet« diffamiert und mit Ausstellungsverbot belegt. Auch nach Übersiedlung ins Tiroler Exil gab er seine expressive Bildsprache nicht auf, doch widmete er sich nun stärker den existentiellen Bedrängungen der bäuerlichen Gesellschaft, aber auch in immer intensiverer Farbigkeit der Landschaft oder schönen Erscheinungen der Natur wie Schmetterlingen und Blumen. Seit den Fünfzigerjahren setzte sich Scholz zudem mit der alttestamentarischen und griechischen Mythologie auseinander, später kam er mit der Industriewelt des Ruhrgebiets in unmittelbare Berührung. Der schicksalhaft in die Welt gestellte Mensch blieb in Ausdruck und Gebärde das Zentrum seines Werks.
Abgesehen von zwei Monografien von Adolf Behne (1947) und Hans-Georg Gadamer (1968) existiert keine wissenschaftliche Biographie von Werner Scholz, immerhin jedoch zwei von seiner Tochter Claudia erstellte Werkverzeichnisse der Ölbilder und der frühen Pastelle. Nun hat sie auf der Basis von Archivfunden und eigenen Erinnerungen in einem persönlich gehaltenen Text und mit zahlreichen Abbildungen versehen eine Annäherung an Leben und Werk ihres Vaters unternommen.
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