KunstbuchAnzeiger - Kunst, Architektur, Fotografie, Design Anzeige Verlag Langewiesche Königstein | Blaue Bücher
[Home] [Titel-Datenbank] [Druckansicht]
Themen
Recherche
Service

Titel-Datenbank

[zurück]

Lukas Verlag

 
< zurück | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | vor>
 
Kurt Meyer 1888–1944. Städtebauer in Köln und Moskau. Pistorius, Elke / Post, Christiane. 2021. 200 S., 80 Abb. 24 x 16 cm. Br. EUR 25,00 ISBN: 978-3-86732-401-4 Lukas
Die Baugeschichte wäre unvollkommen geschrieben, würden wir uns nicht auch jener Architekten und Städtebauer erinnern, die nicht durch spektakuläre Theorien und Entwürfe hervortraten, aber doch Bedeutsames auf wichtigen Gebieten des architektonischen Schaffens leisteten. Eine solche Persönlichkeit war der Kölner Stadtbaumeister Kurt Meyer (1888–1944). Hierzulande ist er so gut wie unbekannt, in Russland dagegen ein Begriff. Denn wie kein anderer deutscher Architekt war er in der ersten Hälfte der 1930er Jahre mit der Generalplanung für Moskau verbunden und hat diese eine Zeitlang stark beeinflusst. Er war der einzige Ausländer, der wesentliche Inhalte des Generalplans für Moskau von 1935 vorbereitete und mitgestaltete und wohl überhaupt einer der bedeutendsten ausländischen Städtebau-Spezialisten in den 1930er Jahren in der Sowjetunion. Meyers Werk steht für eine der realistischen Methodik verpflichtete Stadtplanung. Im Bestreben, Kontinuität und Fortschritt zu vereinen, bewies er Gespür für die Realität urbanistischer Entwicklung. Im Sommer 1936 endet seine Arbeitsbiografie tragisch. Er wurde verhaftet und zur Zwangsarbeit in einem Lager verurteilt. Das Lager überlebte er nicht.
Die Publikation unternimmt den Versuch, Kurt Meyers Lebensweg, der sich mit dem von Fritz Schumacher und Konrad Adenauer in Köln sowie von Ernst May, Hannes Meyer und Bruno Taut in Moskau überschnitt, detailliert zu rekonstruieren, seine Arbeitsbiografie und seine persönliche Lebensgeschichte nachzuvollziehen, sein Umfeld zu skizzieren und Einblick in städtebauliche Ideen aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zu geben.
Geschichte – Architektur – Ausstattung. Kirchen im ländlichen Raum (9). Friske, Matthias. Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark. 2021. 672 S. Abb. 23,5 x 15,8 cm . EUR 40,00 . ISBN: 978-3-86732-379-6 Lukas
Das Buch widmet sich den seit dem 12. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts errichteten Kirchen und ihrer Ausstattung auf dem Gebiet des ehemaligen Kreises Salzwedel, wie er bis 1952 bestand. Matthias Friske, der vergleichbare Werke auch schon für den Barnim, die nordöstliche Uckermark sowie den westlichen Fläming verfasst hat, leistet mit seinem neuen Werk eine kaum genug zu würdigende Pionierarbeit, denn die Forschungslage in dieser Region ist äußerst dürftig. So existiert hier – anders als für die Landkreise Stendal und Osterburg oder auch für den Altkreis Gardelegen – bisher nicht einmal ein Inventarband aus dem 20. oder 19. Jahrhundert, auf den zurückgegriffen werden könnte.
Kernstück des Buches und deshalb am umfangreichsten ist der alphabetisch nach Orten geordnete Katalog zu den einzelnen Kirchen dieser kulturhistorisch so bedeutenden mitteldeutschen Gegend. Der Autor verfolgt darin das Ziel, sämtliche existierenden oder rekonstruierbaren gegenständlichen Quellen zu erfassen, zu analysieren und gleichsam »lesbar« zu machen. Zahlreiche dendrochronologische Befunde ermöglichen neue Erkenntnisse zur Baugeschichte. Es handelt sich um nichts weniger als eine komplette Bestandsaufnahme dieser zu Unrecht wenig beachteten mittelalterlichen Kirchenlandschaft.
Friedrich August Krubsacius 1718–1789. Der sächsische Hof- u. Oberlandbaumeister u. seine Beziehungen ins Zwickauer Muldenland. Hrsg.: Vogel, Gerd-Helge. Deutsch. 2021. 320 S. meist fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-386-4 Lukas
Quellenkundliche Hinweise auf einen Besuch des sächsischen Hof- und Oberlandbaumeisters Friedrich August Krubsacius im September 1772 bei Detlev Carl Graf von Einsiedel (1737–1810) auf Schloss Wolkenburg gaben Anlass, das 4. Wolkenburger Symposium zur Kunst diesem bedeutenden sächsischen Baumeister am Übergang vom Rokoko zum Frühklassizismus zu widmen. Neun ausgewiesene Kenner der sächsischen Architektur-, Kunst-, Garten- und Landesgeschichte gehen in ihren Beiträgen den vielfältigen kulturhistorischen Verflechtungen des universell gelehrten Architekten nach, der sich in der Epoche der Aufklärung zu einem konsequent rationalen Bauschaffen verpflichtet sah. In Theorie und Praxis sowie als Professor für Baukunst an der Dresdner Kunstakademie übte er durch seine Verbindung mit der literarischen Aufklärung einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Künste in Sachsen aus, vor allem während des Rétablissements nach dem Siebenjährigen Krieg.
Neben seinen Verbindungen zum Grafen Einsiedel auf Wolkenburg wird ausgiebig Krubsacius` Wirken als Architekt von Schloss- und Palaisbauten, von Gartenanlagen oder als Entwerfer von Grab- und Gedächtnismalen gewürdigt, aber auch seine bauhistorischen Untersuchungen zur Rekonstruktion antiker Landsitze und seine kunsttheoretischen Schriften zur Überwindung der dekorativen Rokoko-Ornamentik. Der Tagungsband – die erste monographische Aufarbeitung des Gesamtschaffens von F. A. Krubsacius überhaupt – dient zugleich als Begleitbuch einer ihm gewidmeten Ausstellung auf Schloss Wolkenburg.
Mit Beiträgen von Marcus Becker, Dieter Dolgner, Tobias Knobelsdorf, Thomas Kuhn, Michael Lissok, Andreas Meinecke, Lutz Reike, Michael Simonsen und Gerd-Helge Vogel
Der »Spandauer Bock«. Eine Berliner Lokal-Geschichte. Brennecke, Detlef. 2021. 240 S. teils fb. Abb. 21 x 22,5 cm. EUR 24,90. ISBN: 978-3-86732-380-2 Lukas
Der »Spandauer Bock« war im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eines der größten Ausflugslokale Berlins. An manchen Tagen wurde er von zwanzigtausend Menschen besucht. Der Erfolg des hier ausgeschenkten »Bairisch Bieres« führte zur Gründung der »Spandauerberg Brauerei«, die binnen kurzem zu den bedeutendsten Brauereien Berlins gehörte und bald verwickelt war in den legendären »Berliner Bierboykott«. Die Beliebtheit der Vergnügungsstätte förderte die Einrichtung der ersten elektrischen Straßenbahnlinie der Welt mit Oberleitung. Sie fuhr bis vor die Tore des »Spandauer Bocks«. Dessen Ruhm reichte bis nach Australien und in die U.S.A. Da verwundert es nicht, dass er auf vielfältige Weise sein Echo in der Literatur fand. Fontane war mit dem Gründer des »Bocks«, Conrad Bechmann, verschwägert. Beim Umfang der Bewirtungsmöglichkeiten des »Spandauer Bocks« wurde er gern als Versammlungsort genutzt. Vor allem die sozialkritische Linke traf sich von Anfang an hier. Das veranlasste am Ende die SA, an diesem Treffpunkt des politischen Gegners einen Folterkeller zu betreiben. Die unterhaltsam geschriebene und reich illustrierte Darstellung der Geschichte des »Spandauer Bocks« entwirft an einem originellen Beispiel ein lebendiges Bild von anderthalb Jahrhunderten preußischer und deutscher Geschichte. Und vor allem der Geschichte Berlins.
Demerthin. Der Ort – das Schloss – die Kirche. Hrsg.: Klitzing, Friedrich von; Meyer-Rath, Wolf-Dietrich. Deutsch. 2021. 192 S. zahlr: FB: und SW Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 14,00. ISBN: 978-3-86732-631-5 Lukas
Kaum ein Dorf in der Prignitz besitzt so herausragende Kulturdenkmale wie Demerthin. Zu nennen sind hier vor allem die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche mit ihren großartigen spätmittelalterlichen Wandmalereien sowie das von der Familie von Klitzing errichtete Renaissanceschloss, das eines der letzten authentischen Adelshäuser seiner Art in der Mark Brandenburg ist. Beide dokumentieren in beeindruckender Weise die über achthundertjährige wechselvolle Geschichte des in der Ostprignitz nahe Kyritz gelegenen Ortes.
Nachdem 2014 eine erste Veröffentlichung zu den Kirchenmalereien und ihren frommen Botschaften erschien, haben sich nun erneut Fachautoren – darunter Kunst- und Bauhistoriker – bereiterklärt, die Demerthiner Ortsgeschichte sowie die Bau- und Ausstattungsgeschichte der Kirche und des Schlosses, zu dem auch das ehemalige Wirtschaftsgut, der Landschaftspark und das Erbbegräbnis der Familie von Klitzing gehören, umfänglich zu erforschen und in reich bebilderten Texten darzustellen. Dabei kommen auch bisher unbekannte Aspekte zur Sprache, mit denen die Bedeutung Demerthins in der Kunst- und Kulturlandschaft Brandenburgs sowie der angrenzenden Regionen erklärt und eingeordnet wird.
Der erste »Baedeker« von Berlin. Die Stadtbeschreibung von Johan Heinrich Gerken 1714–1717. Hrsg.: Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur; Fischbacher, Thomas; Hahn, Peter-Michael. Schriften zur Residenzkultur (13). Deutsch. 2021. 333 S. 40 sw. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86732-630-8 Lukas
Johan Heinrich Gerken kam vor drei Jahrhunderten als Fremder nach Berlin. Er sah eine Stadt, die rasant wuchs und repräsentativ zur Residenz der preußischen Könige umgebaut wurde. Damit waren alle älteren Beschreibungen der Stadt hinfällig. Gerken sah seine Chance und verfasste so ausführlich wie kein Autor vor ihm in den Jahren von 1714 bis 1717 eine Beschreibung der ganzen Stadt »vermittelst selbstgenommener ocularer Inspection«. Durch diese Inaugenscheinnahme Berlins schuf er ein nicht hintergehbares Zeugnis, eine Quelle ersten Ranges.
Sein Werk blieb jedoch teilweise unvollendet und vermutlich deswegen ungedruckt. Allerdings zirkulierten seine Manuskripte unter den Gelehrten. Vor allem Georg Gottfried Küster bediente sich daraus vielfach und ohne Nachweis. Gerkens Werk bildete somit eine Art von Urtext für spätere Stadtbeschreibungen und kann heute als der erste »Baedeker« Berlins gelten. In Form von Spaziergängen lädt uns Gerken ein, die sich wandelnde Stadt zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu erkunden.
Die vorliegende Edition präsentiert erstmalig den vollständigen Text mit den im Original vorgesehenen Illustrationen.
Bilanz und Perspektiven der Harz-Forschung. 150 Jahre Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde • Teil I. Knolle, Friedhart. Hrsg.: Juranek, Christian. Harz Forschungen (33). Deutsch. 2021. 330 S. 58 fb. und 42 sw. Abb. 24,0 x 17,0 cm. EUR 20,00. ISBN: 978-3-86732-628-5 Lukas
Am 15. April 2018 feierte der Harz-Verein fĂĽr Geschichte und Altertumskunde e. V. sein hundertfĂĽnfzigjähriges Jubiläum. Damit gehört er zu den ältesten aktiven Geschichtsvereinen in Deutschland. Er befasst sich seit je mit der reichen Kultur- und Naturgeschichte des in den heutigen Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und ThĂĽringen sich verteilenden deutschen Mittelgebirges Harz.
Während einer im Juni 2018 im Rathaus Wernigerode stattgefundenen zweitägigen Tagung bilanzierte der Verein erstmalig seit Jahrzehnten den Stand der historischen Forschung in der Harz-Region und versuchte zugleich, auf möglichst vielen Feldern Perspektiven künftiger Fragestellungen aufzuzeigen. Der Bogen reichte dabei von archäologischen Themen über mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte, Geographie, diachrone Linguistik, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Mentalitäts- und Gesellschaftsgeschichte, Forschungen zur Rechtsgeschichte sowie zu moderner Militärgeschichte, Naturgeschichte, Montan- und Bergbaugeschichte bis hin zur Zeitgeschichte auch nach 1945.
Die aus unterschiedlichsten Berufsumfeldern stammenden Autoren vertraten in ihren Vorträgen vielfältige Forschungsansätze. Dieses breite inhaltliche Spektrum schlägt sich folgerichtig auch in der auf zwei Bände angelegten Tagungsdokumentation nieder.
Bilanz und Perspektiven der Harz-Forschung. 150 Jahre Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde • Teil II. Hrsg.: Juranek, Christian; Knolle, Friedhart. Harz Forschungen (34). Deutsch. 2021. 400 S. 45 fb. und 85 sw Abb. 24,0 x 17,0 cm. EUR 20,00. ISBN: 978-3-86732-629-2 Lukas
Am 15. April 2018 feierte der Harz-Verein fĂĽr Geschichte und Altertumskunde e. V. sein hundertfĂĽnfzigjähriges Jubiläum. Damit gehört er zu den ältesten aktiven Geschichtsvereinen in Deutschland. Er befasst sich seit je mit der reichen Kultur- und Naturgeschichte des in den heutigen Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und ThĂĽringen sich verteilenden deutschen Mittelgebirges Harz.
Während einer im Juni 2018 im Rathaus Wernigerode stattgefundenen zweitägigen Tagung bilanzierte der Verein erstmalig seit Jahrzehnten den Stand der historischen Forschung in der Harz-Region und versuchte zugleich, auf möglichst vielen Feldern Perspektiven künftiger Fragestellungen aufzuzeigen. Der Bogen reichte dabei von archäologischen Themen über mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte, Geographie, diachrone Linguistik, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Mentalitäts- und Gesellschaftsgeschichte, Forschungen zur Rechtsgeschichte sowie zu moderner Militärgeschichte, Naturgeschichte, Montan- und Bergbaugeschichte bis hin zur Zeitgeschichte auch nach 1945.
Die aus unterschiedlichsten Berufsumfeldern stammenden Autoren vertraten in ihren Vorträgen vielfältige Forschungsansätze. Dieses breite inhaltliche Spektrum schlägt sich folgerichtig auch in der auf zwei Bände angelegten Tagungsdokumentation nieder.
Pegasus / Pegasus 20. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike. Hrsg.: Bredekamp, Horst; Nesselrath, Arnold. Deutsch; Italienisch. 2021. 212 S. SW: Abb. 24,0 x 15,5 cm. EUR 16,00. ISBN: 978-3-86732-632-2 Lukas
Etwa einmal im Jahr erscheint das mehrsprachige Periodikum des »Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance« – der PEGASUS. Er versteht sich als Diskussionsforum für alle mit antiken Traditionen befassten Disziplinen. Anders als die Datenbank setzt er keine zeitlichen Begrenzungen, sondern öffnet den Blick auf alle nachantiken Epochen. So zeigt sich im PEGASUS die Präsenz der antiken Bilderwelt, wie sie uns – gefiltert durch den Blick früherer Epochen – auch heute noch gegenwärtig ist.
Pegasus / Pegasus 20. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike. Hrsg.: Bredekamp, Horst; Nesselrath, Arnold. Italienisch; Deutsch. 2021. 212 S. Abb. 24,0 x 15,5 cm. Pb. EUR 20,00. ISBN: 978-3-86732-390-1 Lukas
Mach den Weg um Prinkipo, meine Gedanken werden Dich dabei begleiten!. Der Gefängnis-Briefwechsel 1941–1945. Schütte-Lihotzky, Margarete; Schütte, Wilhelm. Hrsg.: Flierl, Thomas. Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (12). Deutsch. 2021. 624 S. teils fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86732-627-8 Lukas
Vor mehr als dreiĂźig Jahren gab Chup Friemert das Buch »Erinnerungen aus dem Widerstand 1938 – 1945« von Margarete SchĂĽtte-Lihotzky sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR heraus. Es erlebte bis heute mehrere Auflagen in Ă–sterreich und hatte keinen geringen Anteil daran, der herausragenden Architektin einer sozialen Moderne und verfolgten kommunistischen Widerstandskämpferin den Weg zu einer späten Anerkennung in ihrem Heimatland zu ebnen. Nach ihrem Tod gelangte ein Teil ihres Nachlasses ins Archiv der Universität fĂĽr angewandte Kunst in Wien, darunter auch einige wichtige Briefe, auf die sie ihre Erinnerungen an die »25 Tage illegale Arbeit«, die Untersuchungshaft, den Prozess und die vielen Jahre Zuchthaus gestĂĽtzt hatte. Bislang unbekannt blieb jedoch, dass sich fast der gesamte Briefwechsel zwischen den Eheleuten Wilhelm SchĂĽtte (1900–1968) und Margarete SchĂĽtte-Lihotzky (1897–2000) erhalten hat. Er wurde von Margarete aufbewahrt und erst nach ihrem Tode aufgefunden.
Dieser Briefwechsel ist nicht nur ein berührendes Dokument der engen und warmherzigen Beziehung der durch die extrem unterschiedlichen Lebenssituationen getrennten, durch Beruf und Grundüberzeugungen aber verbundenen Eheleute, sondern enthält ebenso eine Vielzahl historisch interessanter Details und Perspektiven. Während Wilhelm in der Türkei weiter als Architekt tätig war und Margarete durch die Schilderung seiner Berufswelt Mut zu machen versuchte, war diese in der Haft auf die Erinnerung und auf die Solidarität ihrer Mitgefangenen angewiesen. Da Wilhelm als Exilant nicht nach Wien oder Aichach kommen konnte, vermittelte Margaretes Schwester Adele den Briefkontakt. Bald nach ihrer Wiederbegegnung trennte sich das Paar.
Anhand des Briefwechsels und gestĂĽtzt auf die Gestapo-Akten im Bundesarchiv, die neueren Forschungen zum Widerstand der KPĂ– jener Jahre, eigene Recherchen in der TĂĽrkei sowie auf Dokumente des Komintern-Archivs in Moskau und The National Archives in London zeichnet Thomas Flierl in einem umfangreichen Nachwort das Leben von Margarete und Wilhelm SchĂĽtte zwischen 1937 und 1945 nach.
Demerthin. Der Ort – das Schloss – die Kirche. Friedrich von Klitzing, Wolf-Dietrich Meyer-Rath. Beitr.: Hans Burger, Torsten Foelsch, Georg Frank, Friedrich von Klitzing, Peter Knüvener, Hartmut Kühne, Nadine Mai, Wolf-Dietrich Meyer-Rath, Kay Richter, Andreas Salgo, Hans Joachim Schmitt, Gordon Thalmann, Werner Ziems 2021. 192 S, zahlr. fb. und sw. Abb., Br, EUR 18,00 ISBN: 978-3-86732-364-2 Lukas
Kaum ein Dorf in der Prignitz besitzt so herausragende Kulturdenkmale wie Demerthin. Zu nennen sind hier vor allem die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche mit ihren großartigen spätmittelalterlichen Wandmalereien sowie das von der Familie von Klitzing errichtete Renaissanceschloss, das eines der letzten authentischen Adelshäuser seiner Art in der Mark Brandenburg ist. Beide dokumentieren in beeindruckender Weise die über achthundertjährige wechselvolle Geschichte des in der Ostprignitz nahe Kyritz gelegenen Ortes.
Nachdem 2014 eine erste Veröffentlichung zu den Kirchenmalereien und ihren frommen Botschaften erschien, haben sich nun erneut Fachautoren – darunter Kunst- und Bauhistoriker – bereiterklärt, die Demerthiner Ortsgeschichte sowie die Bau- und Ausstattungsgeschichte der Kirche und des Schlosses, zu dem auch das ehemalige Wirtschaftsgut, der Landschaftspark und das Erbbegräbnis der Familie von Klitzing gehören, umfänglich zu erforschen und in reich bebilderten Texten darzustellen. Dabei kommen auch bisher unbekannte Aspekte zur Sprache, mit denen die Bedeutung Demerthins in der Kunst- und Kulturlandschaft Brandenburgs sowie der angrenzenden Regionen erklärt und eingeordnet wird.
Die Stadtbeschreibung von Johan Heinrich Gerken 1714–1717. Schriften zur Residenzkultur (13). Hrsg.: Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur; Fischbacher, Thomas; Hahn, Peter-Michael. Der erste »Baedeker« von Berlin. Deutsch. 2021. 333 S. 40 Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-358-1 Lukas
Johan Heinrich Gerken kam vor drei Jahrhunderten als Fremder nach Berlin. Er sah eine Stadt, die rasant wuchs und repräsentativ zur Residenz der preußischen Könige umgebaut wurde. Damit waren alle älteren Beschreibungen der Stadt hinfällig. Gerken sah seine Chance und verfasste so ausführlich wie kein Autor vor ihm in den Jahren von 1714 bis 1717 eine Beschreibung der ganzen Stadt »vermittelst selbstgenommener ocularer Inspection«. Durch diese Inaugenscheinnahme Berlins schuf er ein unhintergehbares Zeugnis, eine Quelle ersten Ranges.
Sein Werk blieb jedoch teilweise unvollendet und vermutlich deswegen ungedruckt. Allerdings zirkulierten seine Manuskripte unter den Gelehrten. Vor allem Georg Gottfried Küster bediente sich daraus vielfach und ohne Nachweis. Gerkens Werk bildete somit eine Art von Urtext für spätere Stadtbeschreibungen und kann heute als der erste »Baedeker« Berlins gelten. In Form von Spaziergängen lädt uns Gerken ein, die sich wandelnde Stadt zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu erkunden.
Die vorliegende Edition präsentiert erstmalig den vollständigen Text mit den im Original vorgesehenen Illustrationen.
Die Marktkirche Hannover. St. Georgii et Jacobi im Spiegel der Zeiten. Hrsg.: Volkhardt, Ulrike; Beitr.: Druzynski von Boetticher, Alexandra; Fischer, Axel; Hage, Jens; Henke, Thorsten; Kröger, Rüdiger; Lampe, Jörg H.; Michel, Christian; Volkhardt, Ulrike. Deutsch. 2021. 352 S. meist ffb. Abb. 28,0 x 21,0 cm. EUR 29,80. ISBN: 978-3-86732-376-5 Lukas
Die Marktkirche, Hannovers älteste und größte Kirche im Zentrum der Stadt, ist seit jeher die Kirche der Bürgerschaft – und auch heute »Citykirche« mitten im Leben aller.
Das Buch versammelt aktuelle Erkenntnisse und Informationen aus den Bereichen Glaube, Architektur, Inschriften, Ausstattung und Klang. Es werden historische – darunter etliche neu entdeckte – Quellen untersucht und in den heutigen Kontext gestellt. In ihrer Summe ermöglichen die Aufsätze eine generelle Übersicht über diesen bedeutenden Sakralraum. Die Kenntnis seines Entstehens, seiner Wirkung und steten Veränderung vertieft das persönliche Erleben.
Harz-Zeitschrift fĂĽr den Harz-Verein fĂĽr Geschichte und Altertumskunde / Harz-Zeitschrift. 72. Jahrgang 2020. Hrsg.: Harzverein fĂĽr Geschichte und Altertumskunde. Deutsch. 2021. 160 S. Abb. 24,0 x 17,0 cm. EUR 20,00. ISBN: 978-3-86732-360-4 Lukas
Harz-Zeitschrift fĂĽr den Harz-Verein fĂĽr Geschichte und Altertumskunde / Harz-Zeitschrift. 72. Jahrgang 2020. Hrsg.: Harzverein fĂĽr Geschichte und Altertumskunde. Deutsch. 14.12.2020. 160 S. einige SchwarzweiĂźabbildungen. 24,0 x 17,0 cm. EUR 16,00. ISBN: 978-3-86732-633-9 Lukas
Die frühen Jahre. Mart Stam, das Institut und die Sammlung Industrielle Gestaltung. Hrsg.: Hentschel, Cornelia; Scheiffele, Walter; Semrau, Jens; Stiftung Industrie und Alltagskultur; Beitr.: Köster, Hein; Flagmeier, Renate; Flierl, Thomas; Möller, Werner; Semrau, Jens; Scheiffele, Walter; Ebert, Hildtrud; Hentschel, Cornelia; Kreisel, Ann Kristin. Deutsch. 220 S. meist fb. Abb. 29 x 22 cm. Lukas Verlag, Berlin 2020. EUR 36,00. ISBN: 978-3-86732-377-2 Lukas
Mart Stam zählte zu den bedeutendsten Architekten und Formgestaltern der internationalen Avantgarde. Er entwarf im Rahmen der Bauausstellung des Deutschen Werkbunds für den Stuttgarter Weißenhof einen Reihenhaustyp, zu dessen Innenausstattung ein hinterbeinloser Kragstuhl gehörte, der Prototyp des berühmten Freischwingers. Diese »Stilikone« wird in mehreren Varianten bis heute produziert und nachgeahmt. Stam unterrichtete am Bauhaus in Dessau und projektierte in der »Brigade May« in den 1930er Jahren Städte in der Sowjetunion. Nach Kriegsende ging er in die SBZ/DDR, wurde dort 1948 Rektor sowohl der Hochschule für Werkkunst als auch der Akademie der Bildenden Künste in Dresden, im Anschluss daran 1950 Direktor der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Dort gründete und leitete er das Institut für industrielle Gestaltung. Bald als »bürgerlicher Formalist« stigmatisiert, verließ Stam die DDR Ende 1952 und kehrte nach Holland zurück.
Der Ausstellungsbegleitband widmet sich der Aufbruchsphase der industriellen Gestaltungskultur in der DDR und hier insbesondere der Arbeit Mart Stams. Um 1950 bestanden ungeachtet der nachkriegsbedingten Mangelwirtschaft vielerlei Gestaltungsintentionen, Produktformen, Entwicklungsstadien nebeneinander. Die Klarheit der Ansätze Stams und seines Kreises steht erkennbar für sich. Sein Institut für industrielle Gestaltung prägte das ostdeutsche Produktdesign durch die Ausrichtung auf eine industrielle, funktions- und technologiegerechte, gleichzeitig gediegene und bescheidene dauerhafte Gestaltung von Alltagsgegenständen.
Die Beiträge, Dokumente, Interviews und Abbildungen in dieser Publikation vermitteln kaum bekanntes Material zum Leben und Wirken Mart Stams von seinem Engagement für die UdSSR 1930–34 bis zu seinem Wirken in der SBZ/DDR zwischen 1948 und 1952. Betrachtet wird aber auch die Folgeentwicklung, als das umbenannte Institut für »angewandte Kunst« weniger moderne, dafür mehr handwerklich-dekorative Formen durchzusetzen versuchte.
 Rezension lesen
Gotische Kunst und städtische Lebensform. Von Saint-Denis nach Notre-Dame. Strecke, Reinhart. Deutsch. 2020. 104 S. Abb. 21,0 x 14,8 cm. EUR 15,00. ISBN: 978-3-86732-375-8 Lukas
So eindrücklich sich die Anfänge der Gotik in der Île-de-France lokalisieren, so unbestimmt bleiben die Gründe hierfür. Es gilt daher sich zu vergegenwärtigen, wie der als Wiege der Gotik geltende Neubau in Saint-Denis sich in eine Strategie einfügte, den Einfluss der Abtei auf das französische Königtum zu sichern und ihre Attraktivität gegenüber der aufkommenden Konkurrenz des benachbarten Paris zu behaupten. Die Kongruenz der gotischen Anfänge in Saint-Denis und in den gleichzeitig florierenden Städten der Île-de-France macht anschaulich, welchen Erfordernissen diese neue Baukunst entgegenkam, und die spezifischen Parameter der neuen kommunalen Verfassung lassen erkennen, wie sehr die gotische Architektur eine äquivalente Raumauffassung ausbildete. Mit der zunehmenden Marienverehrung trägt die Gotik zudem substantiell einem gerade in den Städten sich wandelnden Frauenbild Rechnung. Nicht weniger beziehungsreich gehen Universität und Scholastik als genuin urbane Denkmodelle mit der Ausdifferenzierung der neuen Welt der Kathedralen einher. Je mehr sich aus diesem Blickwinkel deren Sitz im Leben bestimmen lässt, desto einsichtiger wird auch die umgehende Rezeption der Gotik andernorts und nachvollziehbar wird, welche Strahlkraft dem Bild der gotischen Kathedrale bis heute innewohnt.
Gotische Kunst und städtische Lebensform. Von Saint-Denis nach Notre-Dame. Strecke, Reinhart. Deutsch. 2020. 104 S. Abb. 21,0 x 14,8 cm. EUR 12,00. ISBN: 978-3-86732-634-6 Lukas
Torstraße 111. Zwanzig Jahre des Kunst- und Projekthauses in Berlin-Mitte. Hrsg.: Seyboth, Ulrike; Fröhlich, Ingo. Deutsch. 2020. 208 S. meist fb. Abb. 29,0 x 22,0 cm. EUR 30,00 ISBN: 978-3-86732-366-6 Lukas
Anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des in Berlin-Mitte gelegenen Kunst- und Projekthauses Torstraße 111 illustriert der Band aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie die Teilhabe von Künstlern am kollektiven Stadtraum die innerstädtische Vielfalt bereichert. Mit der dokumentarischen Einbindung des Produzentenprojektes in den kunstgeschichtlichen Kontext der 1990er bis 2020er Jahre wird zudem die Entwicklung künstlerischer Freiräume in Berlin untersucht. Eine Gegenüberstellung historischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Forschungsgebiete verdeutlicht, dass durch Partizipation am kollektiven Raum kreative Biotope entstehen können, die eine lebendige und innovative urbane Diversität garantieren.
Eine Foto- und Bilddokumentation zur Geschichte des Hauses, Interviews mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern, geschichtliche Bezugnahmen sowie eine kunstwissenschaftliche Verortung des Produzentenprojektes zeigen auf, wie durch innovative Ansätze unterschiedliche Nutzungen eines Wohn- und Kunsthauses integriert werden können und wie dies alles im zeitgenössischen Kunstkontext zu verorten ist.
< zurück | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | vor>
© 2003 Verlag Langewiesche [Impressum] [Nutzungsbedingungen]