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August Macke – Ein Farbenroman

August Macke. Welch ein kurzes intensives Leben!
Der Roman erzählt die Jugend des Künstlers, seine Freundschaft mit Hans Thuar, die romantische junge und intensive Liebe zu Elisabeth, deren Eltern dem jungen Maler nicht sonderlich gewogen waren, nur ihr Bruder Walter schätzte August Macke als guten Freund.
Erst nach dem Tod des Schwiegervaters können die jungen Leute endlich heiraten, Elisabeth ist schwanger. Es beginnt eine wunderbare Zeit mit Reisen und zahllosen Erkenntnissen und Erfahrungen, die den jungen Künstler in großen Schritten weiterführen. Johannes Wilkes erzählt von zahlreichen Begegnungen Mackes in Paris und Berlin und von seiner Freundschaft mit Franz Marc, seiner Mitgliedschaft im Blauen Reiter und seinen kritischen Auseinandersetzungen mit deren Zielen und der Hinwendung zu Robert Delaunay, dessen Fensterbilder ihm den Weg zu seinem berühmten Spätwerk öffneten. Auch die Reise mit Paul Klee und Louis Moilliet nach Tunis findet ihren Niederschlag. Den „Jungs“ geht es prächtig und sie genießen die Fremde, das Licht und das Meer.
August Macke malt, zeichnet und aquarelliert wie besessen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, ahnt er sein baldiges Ende. Sein letztes Bild „Abschied“ (1914) ist ganz entgegen seiner Art in hellen lichten Farben zu malen, bedrückend dunkel gestaltet.
In diesem wunderbaren Roman wird neben den meist fröhlichen Beziehungen, der innigen Liebe zu seiner Frau und seinen beiden Söhnen auch viel über die neuen Entwicklungen der Malerei der Moderne berichtet wie auch über die lebhaften Auseinandersetzungen zwischen den jungen Malern und ihren noch sehr bürgerlichen Zeitgenossen und Kritikern.

„Johannes Wilkes hat mit diesem Roman ein lebendiges Porträt August Mackes geschaffen, das sich auf gründliche Recherche der verschiedenen Quellen stützt. Es ist bewundernswert, wie einfühlsam er die dokumentierten Ereignisse ausführt und sie um kleine Geschichten erweitert, damit der Leser die jeweilige Situation lebendig nachempfinden kann. Dieser Roman ist Dichtung und Wahrheit im besten Sinne! So betrachtet, ist er eine liebenswerte Ergänzung zu den zahlreichen Dokumentationen über das künstlerische Werk dieses Frühvollendeten“. So berichtet im Schlusswort Dr. Til Macke, ein Enkel des Künstlers, der das Buch sorgfältig durchgesehen und geprüft hat.

Einzig ungewöhnlich ist, dass es in diesem Buch keine Kapitelunterteilungen gibt, d. h. der Text auf 351 Seiten einfach läuft und läuft und läuft. Leider wird man beim Lesen immer mal wieder von lässlichen Tipp- und Grammatikfehlern gequält. Am Ende legt man das Buch unglücklich über den frühen Tod dieses genialen Malers, aber dennoch hochzufrieden bei Seite.

07.12.2015

Gabriele Klempert
August Macke. Ein Farbenroman. Wilkes, Johannes. 356 S., 20 x 12 cm, Gb. Bernstein Verlag, Siegburg 2014. EUR 19,80
ISBN 978-3-939431-87-9
 
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