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Olms - Georg Olms Verlag Ag |
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Der Dunkle Stil Gottes. Dissertationen der LMU MĂŒnchen (62). Recker, Catharina. Seraphim und Cherubim in der SpĂ€tantike und Byzanz. Deutsch. 2023. 338 S. 24 x 17 cm. EUR 59,00. ISBN:
978-3-487-16342-0 Olms
Seit jeher beanspruchen die himmlischen Wesen der Seraphim und Cherubim in Bild und Text eine wichtige Position zwischen Göttlichkeit und Irdischem, ohne dabei â wie Engel â mit den Menschen in Verbindung zu treten. Im Gegenteil: Durch ihre visuell und akustisch ĂŒberwĂ€ltigende Erscheinung in den biblischen Visionsberichten Jesajas, Ezechiels und der Johannesoffenbarung entziehen sie sich und Gottes Figur dem menschlichen VerstĂ€ndnis. Dies fĂŒhrt zu einer Genese von Bildzeugnissen, die im kirchlichen (Raum-) Kontext zu finden sind. Durch diesen Konnex zur liturgischen Welt werden Seraphim und Cherubim Teil der aktiven liturgischen Performanz und rufen so die imaginative Verbindung von irdischer und himmlischer Welt im byzantinischen Ritus hervor. Die damit einhergehende Entstehung der vielfĂ€ltigen Darstellungsmodi orientiert sich dabei an ihren biblischen Elementen und befolgt Regeln, die den einzelnen ikonographischen Kontexten und ihren semantischen Funktionen zugeordnet werden können. Doch gleich wie vielfĂ€ltig die enigmatischen Himmelswesen abgebildet werden â sie werden in der byzantinischen Vorstellungswelt stets als Sinnbild göttlicher PrĂ€senz, dem Dunklen Stil Gottes, verstanden. |
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Mit schweren Schritten aufs Schafott. Geschichte und Geschichten rund um den Galgen. MĂŒhlen, Roland von zur. 2022. 472 S. 195 Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 58,00. ISBN:
978-3-487-08643-9 Olms
Nichts wird dem Zufall ĂŒberlassen. Alles ist vorherbestimmt. Und doch kommt es bei Hinrichtungen in den letzten Stunden zu unerwarteten Begebenheiten, ĂŒber die Augenzeugen berichten: Der Henker "freibittet" die Kindsmörderin zur Ehe. Der Galgen ist morsch und bricht. Das Schwert ist stumpf. Der GehĂ€ngte ĂŒberlebt. Das Blut des Hingerichteten ist als Medizin hoch begehrt. "Very British" fĂ€hrt der "Earl" mit Kalesche und Butler zu seiner Exekution. Der böse Blick des Todgeweihten wird durch die Henkermahlzeit besĂ€nftigt, die auch heute noch in einigen US-Staaten gereicht wird, allerdings nicht mehr als eine Handvoll Dollars kosten darf. All das liest man mit einer GĂ€nsehaut. Im Angesicht des Ewigen Lebens war das Mittelalter sehr viel barmherziger.
Dieses so lehrreiche wie teilweise verstörende, in vielen Einzelheiten aber auch amĂŒsante Buch zeichnet mittelalterliche Rechtsgeschichte nach, indem es die bei öffentlichen Hinrichtungen gebotenen Rituale in den Mittelpunkt stellt. Es sind tief verwurzelte Gewohnheiten aus frĂŒhestem Brauchtum, von Generation zu Generation weitergegeben, und schlieĂlich als Gesetze und Vollzugsanweisungen in feinstem Juristendeutsch formuliert. Beeindruckende zeitgenössische Bilder illustrieren das Geschehen. Der Leser erlebt hautnah den Ablauf der Galgenfrist, von der VerkĂŒndung des Urteils bis zum schweren Gang auf das Schafott.
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Die Dame Vernunft und das Schreiben von Geschichte / Lady Reason and the Writing of History. Christine de Pizans "Livre de la Cité des Dames". Leisch-Kiesl, Monika. Deutsch; Englisch.140 S. zahlr Abb. 30 x 22 cm. Gb. Georg Olms Verlag, Heidelberg 2022. EUR 48,00. ISBN:
978-3-487-16021-4 Olms
"Le livre de la citĂ© des dames" (Das Buch von der Stadt der Frauen) der französischen Schriftstellerin und Philosophin Christine de Pizan (1364âca. 1430) zĂ€hlt zu den meist gelesenen Schriften des frĂŒhen 15. Jahrhunderts und gilt als eines der ersten feministischen Werke der europĂ€ischen Literatur. Als Frucht der immensen LektĂŒretĂ€tigkeit einer hochgebildeten Autorin reflektiert es die intellektuellen und gesellschaftspolitischen Debatten seiner Zeit und bezeugt auch in seiner BuchĂ€sthetik, dass Christine de Pizan darauf bedacht war, ihre Wort- und Bild-Kompositionen in vielschichtiger wie selbstbewusster Form zu verbreiten.
Die multidisziplinĂ€re Auseinandersetzung mit dem weitverzweigten Forschungsfeld âChristine de Pizanâ dauert bis heute ungebrochen an. Der Kunstwissenschaftlerin und Philosophin Monika Leisch-Kiesl, bewandert in historischer Genderforschung und Expertin auf dem Gebiet der Buchmalerei, gelingt es nun auf ĂŒberzeugende Weise, den/die Betrachter-Leser/in mitzunehmen in die vielfach ĂŒberraschende Gedankenwelt einer jungen Schriftstellerin am französischen Hof zu Beginn der Renaissance. Dabei betont sie nicht zuletzt das auch heute noch wirksame utopische Potential der im Paris des frĂŒhen 15. Jahrhunderts tĂ€tigen Poetin. Die auĂergewöhnliche und kongeniale Buchgestaltung Sibylle Rysers setzt ĂŒberdies ein Juwel mittelalterlicher Buchkunst â in einer zudem zweisprachigen Ausgabe â in einen erhellenden Dialog mit dessen wissenschaftlicher Analyse.
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Alte Geschichte und ArchĂ€ologie im GesprĂ€ch. 34 Jahre Briefwechsel von Theodor Mommsen mit Wolfgang Helbig 1861?1895. StudienbĂŒcher Antike (18). Hrsg.: Mommsen, Peter. 10.2022. 258 S. 6 Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 48,00. ISBN:
978-3-487-16189-1 Olms
47 neugefundene Briefe von Theodor Mommsen waren der AnstoĂ, sie mit den Gegenbriefen des ArchĂ€ologen Wolfgang Helbig aus der Staatsbibliothek zu Berlin in dieser Gesamtausgabe zu vereinigen. 28 Briefe Mommsens aus der Gelehrtenkorrespondenz des ArchĂ€ologischen Instituts Rom, wo Helbig ĂŒber 20 Jahre Zweiter SekretĂ€r war, kamen hinzu. Dieses bisher unveröffentlichte Material von insgesamt 176 Briefen gewĂ€hrt einen fesselnden Einblick in das wissenschaftliche Leben einer Zeit, in der Deutschland auf dem Gebiet der Altertumswissenschaft in der Welt fĂŒhrend war. Dabei entstehen die Charakterbilder zweier Vertreter ihrer FĂ€cher, der ArchĂ€ologie und der Alten Geschichte, was sie verband und was sie trennte. Die nahezu 1000 Anmerkungen vermitteln ein umfassendes Bild der damaligen Wissenschaftsgemeinschaft, in der die beiden mĂ€chtigen, aber höchst eigenwilligen Persönlichkeiten mit Entschiedenheit und Diplomatie ĂŒber Jahrzehnte agierten. Nicht zuletzt wird man Zeuge dessen, wie mit dem aufkommenden Nationalismus auf beiden Seiten die ehemalige InternationalitĂ€t der Forschung in die BrĂŒche ging. |
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Otto Griebel (1895-1972) - Leben und Werk. Studien zur Kunstgeschichte (220). Schmidt, Johannes. "Meine Tendenz ist die der Wahrheit". 2022. 400 S. 160 Abb. 24 x 17 cm. Gb. Georg Olms Verlag, Heidelberg 2022. EUR 88,00. ISBN:
978-3-487-16093-1 Olms
1909 kamen drei junge KĂŒnstler nach Dresden, um hier zu studieren: George Grosz aus Stolp, Otto Dix aus Gera und Otto Griebel aus Meerane. Kaum mehr als zehn Jahre spĂ€ter waren ihre Namen als die der BegrĂŒnder des Verismus in aller Munde. Grosz und Dix brachten es zu internationalem Ansehen. Griebel wird zu Unrecht heute auĂerhalb Dresdens kaum noch genanntâ, schrieb der Kunsthistoriker Diether Schmidt 1965.
Nicht allein Griebels politisches Engagement, der Verlust seiner Werke 1945 oder sein RĂŒckzug aus der bildenden Kunst in den 1950er Jahren sind fĂŒr diese Situation verantwortlich. Auch die enorme Vielseitigkeit des KĂŒnstlers hat dazu beigetragen, dass sein Werk bisher nicht Ă€hnlich scharf umrissen werden konnte wie das seiner berĂŒhmten Kollegen.
Der vorliegende Band gibt erstmals einen umfassenden Ăberblick ĂŒber Griebels Schaffen zwischen Malerei, Illustration, angewandter Kunst und Schriftstellerei. Schwerpunkte sind dabei die Entwicklung seiner kĂŒnstlerischen Arbeit in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sowie seine Auseinandersetzung mit Humor, Politik und dem Krieg als Bildthemen.
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EnthĂŒllungen zur verdeckten Symbolik einer politischen Friedensikone. Haarmann, Harald. Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor. 10.2022. 188 S. zwei Karten und 14 Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 29,80. ISBN:
978-3-487-16283-6 Olms
Das Brandenburger Tor hat ikonischen Wert fĂŒr Berlin sowie der Eiffelturm fĂŒr Paris oder die Tower Bridge fĂŒr London. Diese Ikone symbolisiert Frieden und politischen Ausgleich in Europa. Damit knĂŒpft das Image an die ursprĂŒngliche Funktion an, die dem Tormonument in seiner Eigenschaft als âFriedenstorâ im ausgehenden 18. Jahrhundert zugesprochen worden war. Zwischenzeitlich jedoch galt das Brandenburger Tor als politische Ikone des Nationalstaats PreuĂen und als Ausdruck des preuĂischen Militarismus.
Die WidersprĂŒchlichkeit tritt besonders deutlich in der wechselnden Ausstattung der Quadriga, des VierspĂ€nners aus Kupfer, in Erscheinung. Die widersprĂŒchliche Symbolik wird mit dieser Studie erstmals ausgedeutet und verstĂ€ndlich gemacht.
Assoziiert mit der Prunkkarosse der Quadriga tritt eine weibliche Gestalt der antiken Mythologie als Wagenlenkerin auf. UrsprĂŒnglich hatte der Streitwagen nichts mit weiblichen Gottheiten zu tun. Diese Verbindung ist eine Innovation der Kulturgeschichte, die im Kontaktmilieu entstand, wo die Tradition einer Kriegerkaste indoeuropĂ€ischer Orientierung mit dem Göttinnenkult alteuropĂ€ischer (d.h. vor-indoeuropĂ€ischer) PrĂ€gung fusionierte. Seit der Zeit einer solchen Fusion in der frĂŒhen Antike sind auch Frauen mit dem Streitwagen assoziiert, konkret als KĂ€mpferinnen und symbolisch in Gestalt von Schutzgöttinnen.
Die griechisch-römische Tradition der Antikenmythologie ist uns ĂŒber den Kanon unserer westlichen Rezeptionsgeschichte vertraut. Die andere Kulturströmung in griechischer âVerkleidungâ ist viel Ă€lter als die griechische Antike. Darin spiegeln sich Traditionen aus der vorgriechischen Kulturepoche. Diese Ă€ltere Tradition â ein Nachklang des Kulturerbes der Zivilisation Alteuropas â ist erst durch neuere Forschung dokumentiert worden, und die Erkenntnisse darĂŒber sind in der Kunstgeschichte noch wenig bekannt.
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Strabon von Amaseia. Historische Texte und Studien (27). Olshausen, Eckart. 10.2022. 270 S. 13 Karten. 20,0 x 13 cm. Pb. EUR 22,00. ISBN:
978-3-487-16269-0 Olms
Strabon von Amaseia, Zeitgenosse der Kaiser Augustus und Tiberius, sah sich als stoischer Philosoph. Er verfasste eine umfangreiche Geschichtsdarstellung und eine Geographie. Erhalten hat sich lediglich sein geographisches Werk. Es ist umfangreich, inhaltlich komplex und vielfĂ€ltig. Darin fĂŒhrt Strabon durch die ganze seinerzeit bekannte bewohnte Welt â von der Iberischen Halbinsel im Westen bis nach Indien im Osten, von Britannien im Norden bis nach Aithiopien im SĂŒden. In den Mittelpunkt seiner Geographie stellt Strabon nicht etwa die Beschaffenheit der Erde, sondern den Menschen â es ist eine Kulturgeographie, die er verfasst hat. Dabei verstand er es, seine Darstellung interessant, lebendig und sogar unterhaltsam zu gestalten.
Der vorliegende Band stellt das Leben und das wissenschaftliche bzw. literarische Schaffen Strabons vor; er möchte den Leserinnen und Lesern als eine Art Wegweiser fĂŒr die LektĂŒre Strabons dienen. 13 Karten helfen bei der Orientierung.
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Zwischen Bischof und Gemeinde - Die Entwicklung von der MĂ€rtyrerverehrung zum Reliquienkult im 4. und 5. Jahrhundert. WISSENSCHAFTLICHE SCHRIFTEN DER WWU MĂNSTER, REIHE X: GESCHICHTE (32). Dahlmann, Alissa. Deutsch. 2022. 370. S. 21 x 15 cm. Pb. EUR 44,80. ISBN:
978-3-487-16248-5 Olms
Die frĂŒhe Forschung betrachtete den Erfolg, den der christliche MĂ€rtyrerkult seit dem 4. Jahrhundert innerhalb der Gesellschaft verzeichnete, als von den christlichen Laien initiiertes und von den Gemeindeleitern notgedrungen anerkanntes PhĂ€nomen. In den 1980er Jahren wurde ein neues ErklĂ€rungsmodell entworfen, nach dem die vermögenden christlichen Laien und Bischöfe den Kult um die Blutzeugen mit ihren Vorstellungen erst erschufen, förderten und maĂgeblich prĂ€gten. Vor dem Hintergrund dieser sich widersprechenden ForschungsansĂ€tze, ist es das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die Entwicklung der MĂ€rtyrerverehrung zum MĂ€rtyrer- und Reliquienkult erneut zu beleuchten und zu bewerten. Dabei wird der dialogische Charakter der Kommunikation zwischen Gemeindeleiter und -mitgliedern hinsichtlich bestimmter Konzepte und AusprĂ€gungen der MĂ€rtyrerverehrung betont und untersucht, inwieweit die jeweilige Situation der gesamten Gemeinde zur Entstehung dieser Vorstellungen beigetragen hat. |
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WISSENSCHAFTLICHE SCHRIFTEN DER WWU MĂNSTER, REIHE X: GESCHICHTE (13). Bunte, Tim. Fibeln und Keramik des 6. bis frĂŒhen 11. Jahrhunderts aus der OrtswĂŒstung Balhorn bei Paderborn. Deutsch. 2022. 550. S. zahlr. Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 58,00. ISBN:
978-3-487-16237-9 Olms
Die OrtswĂŒstung Balhorn befindet sich etwa 2 km sĂŒdwestlich der karolingischen Pfalz Paderborn. Ausgrabungen seit den 1970er Jahren legten eine FlĂ€che von ca. 9 ha frei und konnten eine Besiedlung seit der Zeit um Chr. Geb. nachweisen. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Analyse chronologisch und soziologisch aussagekrĂ€ftiger Fundgruppen der Zeit vom 7. bis in das beginnende 11. Jh. Es lieĂen sich zwei Datierungsstufen vom 6. bis 8. bzw. spĂ€ten 8. bis frĂŒhen 11. Jh. unterscheiden. So war es möglich, sowohl die technologische wie formale Entwicklung der Keramik dieser Zeit nachzuvollziehen. Die Untersuchung von QualitĂ€t und QuantitĂ€t der archĂ€ologischen Hinterlassenschaften in bestimmten Siedlungsarealen gab Hinweise auf VerĂ€nderungen der wirtschaftlichen und sozialen VerhĂ€ltnisse. Auf diese Weise konnten Wachstum und Niedergang der Balhorner Siedlung erhellt und auch das Auftauchen christlicher Bildinhalte in einen breiteren Kontext gestellt werden. |
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Pictura.. in den Niederlanden. Studien zur Personifikation der Malerei. Ihre Genese und Entwicklung vom 16. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Studien zur Kunstgeschichte (221). Schnackenburg, Sophie. ..Deutsch. 2022. 458. S. 100 Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN:
978-3-487-15931-7 Olms
"Pictura", die Personifikation der Malerei, erscheint seit ihrer Genese im Italien des 15./16. Jahrhunderts gleichermaĂen in Dichtung, kunsttheoretischen Schriften und Bildern. In weiblicher Gestalt, mit Zeichen wie Palette, Pinsel oder Malstock, versinnbildlicht sie die Malkunst. Ihr Erscheinungsbild ist keineswegs ein Stereotyp. Vielmehr variiert es durch bestimmte Attribute oder durch die Verschmelzung mit einer anderen Figur, wodurch unterschiedliche Aspekte der Malerei zum Ausdruck kommen.
Die hier erstmals im Fokus stehenden niederlĂ€ndischen "Pictura"-Allegorien aus dem Zeitraum um 1560 bis 1660 spiegeln auf sinnbildhafte Weise das ganz eigene SelbstverstĂ€ndnis niederlĂ€ndischer KĂŒnstler wider. Anhand signifikanter Beispiele eines reichen Bild- und Quellenmaterials werden Entstehung und Etablierung der niederlĂ€ndischen "Pictura" und, in aller Breite, ihre Ikonographie analysiert â welche zu einer vermeintlich ârealistischenâ niederlĂ€ndischen Kunst des 17. Jahrhunderts nicht zu passen scheint. So liegen denn auch die Wurzeln der nordniederlĂ€ndischen "Pictura" in Italien und Flandern, die in die Untersuchung ausfĂŒhrlich einbezogen sind. Letztendlich rekurrieren viele Motive der "Pictura"-Personifikation auf die antike Rhetorik und Dichtung. Schrift und Bild gehen insbesondere bei dieser Personifikation eine Wechselbeziehung ein, wie die vorliegende, gattungsĂŒbergreifende Studie erstmals darlegt.
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Das Thema Tanz in der hellenistischen Rund- und Reliefplastik. Bewegungsmotive und ihre Intentionen. Dissertationen der LMU MĂŒnchen (55). Schenk, Lisa. Deutsch. 2022. 424 S. 24x 17 cm. EUR 64,90. ISBN:
978-3-487-16186-0 Olms
Tanz begleitet die Menschheit seit Anbeginn der Zeit und gilt als ein wesentliches Mittel, um mit dem Körper zu kommunizieren. GrundsĂ€tzliche Definitionsfragen zeigen die Problematik einer allgemeingĂŒltigen Definition von Tanz als etwas Performatives, ĂŒber alle Zeitepochen und Kulturen hinweg. Dennoch zeichnet sich dieser durch gemeinsame anthropologische Konstanten aus, die sich bis in die heutige Zeit tradierten.
Die Arbeit widmet sich dem Thema âTanzâ in der hellenistischen Rund- und Reliefplastik. Der Fokus liegt dabei auf dem Körper sowie der Bewegung und ihrer Aussagekraft. Zu fragen ist, was eine dargestellte Figur zu einer tanzenden macht, welche Bewegungsmotive sich innerhalb der hellenistischen Plastik identifizieren lassen beziehungsweise wie bei statischen Figuren Dynamik visualisiert wurde und was die Intentionen dieser Darstellungen sind.
Tanz muss als Àsthetisierte Form von Körpersprache angesehen werden, die bestimmte gesellschaftliche sowie kulturelle Werte und Ideale zum Ausdruck bringt. In den hellenistischen Bildern dient er als gestalterisches Mittel, um Körper auf eine Àsthetische Weise zu inszenieren und gezielt Botschaften zu vermitteln
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Zum neuzeitlichen Bildthema des KĂŒnstlertraums. Dissertationen der LMU MĂŒnchen (57). Dialer, Corinne. Oneirische Oszillation. Deutsch. 2022. 304 S. 24 x 17 cm. EUR 69,90. ISBN:
978-3-487-16207-2 Olms
Wie bilden KĂŒnstler:innen ihre eigenen TrĂ€ume ab? Welche Darstellungsformen entwickeln sie? Wie unterscheiden sie den Traumraum vom RealitĂ€tsraum? Welcher Stellenwert nimmt dabei das Unbewusste ein?
Im Grenzgebiet zwischen Kunstgeschichte und Psychologie werden ĂŒber 400 ausgewĂ€hlte Darstellungen von KĂŒnstlertrĂ€umen anhand dieser Untersuchung analysiert. Dabei wird eine Traumgeschichte der Kunst von 1500 bis heute mit ĂŒber 170 Abbildungen entwickelt. Nach einer Vorstellung der verschiedenen Traumtheorien werden essentielle Entwicklungsschritte zur DarstellungsfĂ€higkeit von KĂŒnstlertrĂ€umen nachvollzogen (u.a. das SelbstverstĂ€ndnis des Kunstschaffenden als Individuum).
Meisterwerke von Beckmann, Chagall, DalĂ, Dosio, DĂŒrer, Ernst, Finsterlin, Friedrich, FĂŒssli, Ghisi, Goya, Grandville, Kahlo, Klee, Klinger, Kubin, Magritte, Paalen, Picasso, Pollock, Rauh, Redon, Tanning, Watteau u.v.m. werden eingehend studiert und besprochen. Folgende vier Hauptkategorien des KĂŒnstlertraums kristallisierten sich dabei heraus: Angsttraum, Traummetamorphosen, Wunschtraum und Traumlandschaften. Hervorzuheben ist die erstmalige Analyse des Bildthemas Traum im Atelier.
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Literatur auf französischen Steingut-Tellern des frĂŒhen 19. Jahrhunderts. Wegner, Peter-Christian. Deutsch. 2022. 178 S. zahlr. fb. Abb. 30 x 22 cm. Gb. EUR 48,00. ISBN:
978-3-487-16111-2 Olms
Seit 1808 ist in Frankreich nach englischem Vorbild die fabrikmĂ€Ăige Herstellung des im Umdruckverfahren dekorierten Bildergeschirrs aus Steingut möglich. Aus der FĂŒlle der französischen Produktion zeigt dieses Buch eine Auswahl von gut dreihundert Tellern, die sĂ€mtlich vor 1840 entstanden und ausschlieĂlich mit literarischen Motiven versehen sind. An ihnen lĂ€sst sich, ob sie nun Weltliteratur oder lĂ€ngst in Vergessenheit geratene abbilden, gut nachvollziehen, welche literarischen Stoffe damals in Frankreich besonders populĂ€r waren. Die Teller bedeuten deshalb auch einen reizvollen Beitrag zur Wirkungsgeschichte von Literatur. Jedem der angefĂŒhrten literarischen Werke und den dazugehörigen Tellern ist eine kurze kulturgeschichtliche EinfĂŒhrung vorangestellt.
Dem besonderen keramischen Interesse von Forschern, Sammlern und HĂ€ndlern dĂŒrfte dieses Buch damit dienen, dass fĂŒr alle StĂŒcke die Provenienz vermerkt, die Datierung vorgenommen und die Serie angegeben wird, zu der sie gehören. Da die Graphik der unerlĂ€ssliche Vermittler zwischen Literatur und Kunsthandwerk bleibt, ist auĂerdem, wann immer dies möglich war, die graphische Vorlage fĂŒr die Bebilderung der Teller angefĂŒhrt worden.
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Handling Religious Things. The Material and the Social in Museums. Hrsg.: Franke, Edith; Jelinek-Menke, Ramona. Englisch. 2022. 234 S. 23,0 x 15,0 cm. Gb. EUR 48,00. ISBN:
978-3-487-16077-1 Olms
With this book, we are entering an area of public controversy: the field of museums. The focus is on a topic that is equally the subject of much critical reflection in the academic arena: religious things and how they are handled in museums.
Museums are receiving currently a lot of public attention with regard to the material objects they host, and the historical and contemporary handling of these objects. There are global public debates about the origins, paths, and futures of museum things. Since at least 2018, with the report on the restitution of African cultural heritage, which Felwine Sarr and Bénédicte Savoy presented to the French president, the legitimacy of objects from colonial contexts in museums and collections in the global north has been widely debated. Furthermore, disciplines within cultural studies, including the study of religions, have taken a material turn, and now focus on the material, and thus also on museum things. This has brought the material dimension of religion into the focus of research in various disciplines. Studying materiality can thus open a pathway for potential critique of established patterns in research, historiography, and society, widening our perspective.
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Prinzip Schönheit. Ăsthetik als kognitive WelterschlieĂung in Natur, Design und Psychologie. KĂŒster, Rolf L. A. 2022. 320 S. 300 meist fb. Abb. Engl. Br. Deutsch. EUR 32,00. ISBN:
978-3-487-16095-5 Olms
Ăsthetik, Schönheit â beides gelĂ€ufige Begriffe. Jedoch konnte die Wissenschaft die Frage nach einem universellen Prinzip Schönheit bisher nicht beantworten: Was gefĂ€llt uns? Warum ist etwas schön? Warum gibt es das PhĂ€nomen Schönheit ĂŒberhaupt und wie funktionieren die Mechanismen der Schönheit?
Dieses wissenschaftlich fundierte Buch untersucht das PhĂ€nomen mit klarem Blick und gibt Antworten auf komplizierte Fragen. Dabei werden unterschiedliche wissenschaftliche Sichtweisen zu kognitiven Modellen zusammengefĂŒhrt. Von Kunst und Architektur bis hin zu Logodesign und Popkultur werden zahlreiche Ă€sthetische Ausdrucksformen mit einbezogen.
AusgewĂ€hlte Themen aus Wissenschaft, Literatur und Philosophie liefern einen neuen Blick auf die Ăsthetik. Anhand ĂŒberraschender Beobachtungen und faszinierender Bildbeispiele offenbart das Buch, wie grundlegend die Ăsthetik fĂŒr den modernen Menschen ist und wie unser Denken und Handeln vom âPrinzip Schönheitâ geprĂ€gt wird.
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Die vornehmsten Meister der Landschaftsmalerei.. Studien zur kunsthistorischen Kanonbildung im 18. Jahrhundert. Studien zur Kunstgeschichte (219). Peinelt-Schmidt, Sabine. Deutsch. 2022. 464 S. 99 Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN:
978-3-487-15886-0 Olms
Warum sind manche KĂŒnstler berĂŒhmter als andere? Und wie kam es dazu, dass sich bestimmte Bilder stĂ€rker in unser kollektives BildgedĂ€chtnis eingeprĂ€gt haben als andere? Anhand von drei Einflussfaktoren untersucht die vorliegende Arbeit die Wege der Kanonbildung im Bereich der Bildenden Kunst: Kunsttheoretische Texte, grafische Wiedergaben und der Kunstmarkt werden auf ihre Rolle in diesem Prozess hin befragt. Als Untersuchungsfeld dient der Autorin die Landschaftsmalerei, deren Bedeutung sich im Laufe des 18. Jahrhunderts jener der Historienmalerei immer mehr annĂ€herte â auch in Bezug auf die immer gröĂere PublikationstĂ€tigkeit zu dieser Gattung. Verleger, Sammler, Rezensenten und HĂ€ndler geraten als Akteure des Kunstbetriebs ebenso in den Blick wie das immense Aufkommen grafischer Wiedergaben von Landschaftsbildern. Dabei spielen grafische Serien eine besondere Rolle. Um deren QuantitĂ€t erstmals ĂŒberhaupt einschĂ€tzen zu können, ist den Studien ein Verzeichnis landschaftsgrafischer Serien beigegeben, die vom ersten Aufkommen in der ersten HĂ€lfte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes, ca. 1810, erschienen sind. |
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US-amerikanische Studenten an der MĂŒnchner Akademie der bildenden KĂŒnste 1870â1887. Ăsthetische Strategien im transkulturellen Kontext. Böller, Susanne. Deutsch. 2022. 556 S. 24 x 17 cm. Pb. EUR 69,90. ISBN:
978-3-487-16062-7 Olms
Mehr als 400 US-Amerikaner besuchten in der zweiten HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg die Zeichen- und Malklassen der Akademie der bildenden KĂŒnste in MĂŒnchen, die meisten von ihnen zwischen 1870 und 1887. Der Wandel kultureller Konstellationen in den USA lieĂ eine rasch wachsende Zahl von Kunststudent*innen, die im eigenen Land allenfalls dĂŒrftige Ausbildungsmöglichkeiten vorfanden, in die Kunstzentren Europas strömen â auch ins solide und kostengĂŒnstige MĂŒnchen.
1875 galten die »Munich men« als jene »new men«, welche im Begriff waren, die amerikanische Kunstentwicklung zu revolutionieren. Doch die Meinungen der Kritiker waren gespalten: Zu ungeschönt erschienen die Themen, zu oberflĂ€chlich wirkte die technische Versiertheit der »Munich men«. Nachfolgende Generationen traten zurĂŒckhaltender auf und nĂ€herten sich stĂ€rker an das Erscheinungsbild ihrer Konkurrenten an den Pariser Schulen an. Gemeinsam agierten sie auf kosmopolitischem Parkett und entwickelten die Kunstinfrastruktur der USA.
Knapp 150 Jahre danach unternimmt dieses Buch eine multiperspektivische, kollektive kĂŒnstlerische Biografie der »Munich men« und zeigt auf, wie aus Rezipienten Vermittler kĂŒnstlerischer Innovation wurden.
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The Jabrin Collection. Royal Tableware Service. With a foreword by Abdullah Al Salmi. Gaube, Heinz. Englisch. 2021. 116 S. zahlr fb. Abb. 24,0 x 15,0 cm. Gb. EUR 48,00. ISBN:
978-3-487-16004-7 Olms
When His Majesty Sultan Qaboos bin Said visited the German University of Technology (GUtech) on 24th December 2012, it was felt that the best way to commemorate that generous gesture on His Majesty`s part would be to produce some historical examples of fine German porcelain that incorporated the style of the Omani ceiling designs in Jabrin Fort, which were subsequently created by the Meissen factory. This led Heinz Gaube to commence a study of the fort in connection with this project, in the course of which he devoted his particular attention to the buildingâs superb decorative features, above all its impressively painted ornamental ceilings.
Heinz Gaube worked on Jabrin Fort on and off for around a decade, and each time he returned to it, he found his attention drawn to new aspects of that historic building`s artistic and architectural beauty that he had not been aware of before. When His Majesty Sultan Qaboos bin Said visited the German University of Technology (GUtech) on 24th December 2012, it was felt that the best way to commemorate that generous gesture on His Majesty`s part would be to produce some historical examples of fine German porcelain that incorporated the style of the Omani ceiling designs in Jabrin Fort, which were subsequently created by the Meissen factory. This led Heinz Gaube to commence a study of the fort in connection with this project, in the course of which he devoted his particular attention to the building`s superb decorative features, above all its impressively painted ornamental ceilings.
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Kultur der Neuzeit als Begriff u. Problem. Wie kulturelles Denken entsteht u. wieder zu verschwinden droht. Pikulik, Lothar. Deutsch. 2021. 176 S. EUR 32,99. ISBN:
978-3-487-42302-9 Olms
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der AufklĂ€rung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass âKulturâ den deutlichen Unterschied gegenĂŒber âNaturâ markiert und in dieser Hinsicht die BegrĂŒndung einer zur âWĂŒrdeâ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunĂ€chst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem Ă€hnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfĂ€hrt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeintrĂ€chtigt: Zum einen durch die autoritĂ€r wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeintrĂ€chtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann. |
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Luther, lâEurope et la RĂ©forme. Europaea Memoria - Reihe I (130). Hrsg.: Sosoe, Lukas K. Französisch; Deutsch; Englisch. 2021. 230 S. EUR 45,80. ISBN:
978-3-487-42305-0 Olms
CommĂ©morer les cinq cents ans de la RĂ©forme, câest souligner un Ă©vĂ©nement qui incarne un des plus importants moments de lâhistoire europĂ©enne. On ne saurait en rĂ©duire la signification Ă un rendez-vous social et politique allemand et y voir seulement le ferment de la langue et de la culture allemandes â la traduction de la Bible par Luther â et la naissance dâune spiritualitĂ© musicale, les Cantates, dont Jean SĂ©bastien Bach en constitue lâapogĂ©e. Par son ampleur et sa radicalitĂ©, la RĂ©forme dĂ©passait la chrĂ©tientĂ© elle-mĂȘme. CâĂ©tait un moment politique sans prĂ©cĂ©dent, un rĂ©amĂ©nagement de la vie sociale et intellectuelle qui a ouvert la voie Ă la modernitĂ© europĂ©enne pour se prĂ©senter, au-delĂ de toute « luthĂ©romanie », comme la toute premiĂšre RĂ©volution europĂ©enne.
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Der fĂŒnfhundertste Jahrestag der Reformation markiert einen der wichtigsten Momente in der europĂ€ischen Geschichte. Die Bedeutung der Reformation kann nicht auf ein singulĂ€res soziales oder politisches Ereignis in Deutschland reduziert werden. Vielmehr war es der Beginn der Moderne in Europa, die Geburtsstunde der deutschen Sprache und Kultur â mit Luthers BibelĂŒbersetzung â und der musikalischen SpiritualitĂ€t, deren Glanzpunkt Johann Sebastian Bachs Kantaten bilden. Die Tragweite und RadikalitĂ€t der Reformation reichen ĂŒber das Christentum hinaus. Es wurde eine Neuordnung des politischen, sozialen und intellektuellen Lebens angestoĂen, die jenseits jeglicher âLutheromanieâ als die allererste europĂ€ische Revolution angesehen werden kann.
To commemorate the 500 years of the Reformation is to highlight an event that embodies one of the most important moments in European history. While the event retains a particular cultural resonance in the German-speaking world, given the linguistic firmament associated with Lutherâs translation of the Bible and the birth of a musical spirituality, the Cantatas, that reached its apogee in the work of Johan Sebastian Bach, its significance extends well beyond these horizons. Indeed, by its scope and its radicalism, the significance of the Reformation extends beyond Christianity itself. It was an unprecedented political moment, a restructuring of political and social life, which opened the way to European modernity. Beyond any âLutheromaniaâ, the Reformation must be understood as the first European Revolution.
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