KunstbuchAnzeiger - Kunst, Architektur, Fotografie, Design Anzeige Verlag Langewiesche Königstein | Blaue BĂŒcher
[Home] [Titel-Datenbank] [Druckansicht]
Themen
Recherche
Service

Titel-Datenbank

[zurück]

Olms - Georg Olms Verlag Ag

 
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | vor>
 
Der Wandel vom Rechtsbild zum Gemeinschaftsbild. Studien zur Kunstgeschichte (225). Bremer, Julia. Der Eid als identitÀtsstiftendes Motiv in der europÀischen Malerei des 17. Jahrhunderts. 2024. 404 S. 24x 17cm. Br. EUR 99,00. ISBN: 978-3-487-16698-8 Olms
Schwören ist ein bedeutender Teil gesellschaftlicher Strukturen. Die vorliegende Arbeit bietet erstmals eine breit angelegte und systematische Aufarbeitung des Schwurmotivs in der europĂ€ischen Malerei der FrĂŒhen Neuzeit und liefert damit ein ĂŒberfĂ€lliges Grundlagenwerk. Das Schwurmotiv ist fest im kollektiven GedĂ€chtnis der Menschen verankert. Die Arbeit untersucht es in seiner Gestaltung und seiner inhaltlichen Bildfunktion. Im Zentrum steht dabei der funktionelle Wandel vom assertorischen zum promissorischen Eid, bei dem nicht mehr der Rechtsgebrauch der Geste im Fokus des Bildes steht, sondern die gesellschaftspolitische Intention des Eides, inklusive einer rechtlichen, politischen und sozialgeschichtlichen Analyse der EntstehungszeitrĂ€ume.
Der Weg eines Syrers ins Römische Reich und in die europĂ€ische Geisteswelt. StudienbĂŒcher Antike (20). Nesselrath, Heinz-GĂŒnther. Lukian von Samosata. 2024. 383 S. 20,5 x 13cm. Br. EUR 29,00. ISBN: 978-3-487-16653-7 Olms
Der Redner und Satiriker Lukian von Samosata (etwa 120 – nach 180 n. Chr.) hat ein vielseitiges Werk hinterlassen (Reden, Essays, Dialoge, die zum Teil wie kurze TheaterstĂŒcke in Prosa wirken, ErzĂ€hlungen), das ein lebendiges Bild von vielen Facetten der Antike (Mythologie und Götter; PhĂ€nomene der zeitgenössischen Bildung und Religion sowie ihre manchmal dubiosen Vertreter; ethische und soziale Fragen) vermittelt und seit seinen Lebzeiten stark rezipiert wurde. Das Buch möchte die thematischen und literarischen Aspekte dieses Werks vorstellen und zeigen, warum Lukian noch heute lesenswert ist und geradezu als „Botschafter der Antike“ gelten kann.
Botticellis Triptychon der VerklÀrung Christi. Einblicke in seine geistig-geistliche Welt. Doetsch, Ingeborg Eugenia. 2024. 141 S. 24 x 17 cm. Br. EUR 39,00. ISBN: 978-3-487-16650-6 Olms
Hamburgs Heinrich Heine ? denkmalbewegt. Hrsg.: Borowka-Clausberg, Beate. 2024. 289 S. 24 x 17 cm. Gb. EUR 49,00. ISBN: 978-3-487-16651-3 Olms
Tizian – Pictor Poeticus. Zum PhĂ€nomen des Diaphanen in seinen Bildern. Bertling Biaggini, Claudia. 2023. 395 S. EUR 79,00. ISBN: 978-3-487-42360-9 Olms
Tiziano Vecellio aus Pieve di Cadore (1488/90-1576) gilt als einer der bedeutendsten venezianischen Renaissancemaler. In diesem Buch analysiert die Autorin ausgewĂ€hlte Werke des KĂŒnstlers unter den Aspekten MaterialitĂ€t und VerflĂŒchtigung mit besonderem Augenmerk auf den Farbauftrag und den malerischen Prozess. Ausgehend von Tizians Umgang mit Licht und Farbe werden hier ErklĂ€rungsansĂ€tze fĂŒr eine diaphane Bildwirkung vorgestellt.
Die Lichtbeschreibung in Dante Alighieris Commedia (1321 vollendet), einem viel rezipierten Werk in der Renaissance, wird hier als Lesehilfe zum besseren VerstÀndnis der GemÀlde Tizians herangezogen: Sowohl der Poet als auch der Maler modellierten ihre Figuren im Licht.
Diese Monographie ist Teil der Publikationsreihe, welche die Autorin den venezianischen Renaissancemalern Il Pordenone (1999), Lorenzo Lotto (2005), Giorgione (2011) und Sebastiano del Piombo (2016) widmet.
Zum PhÀnomen des Diaphanen in seinen Bildern. Studien zur Kunstgeschichte (222). Bertling Biaggini, Claudia. Tizian - Pictor Poeticus. 2023. 395 S. 21 x 14,8 cm. Gb. EUR 79,00. ISBN: 978-3-487-16367-3 Olms
Tiziano Vecellio aus Pieve di Cadore (1488/90-1576) gilt als einer der bedeutendsten venezianischen Renaissancemaler. In diesem Buch analysiert die Autorin ausgewĂ€hlte Werke des KĂŒnstlers unter den Aspekten MaterialitĂ€t und VerflĂŒchtigung mit besonderem Augenmerk auf den Farbauftrag und den malerischen Prozess. Ausgehend von Tizians Umgang mit Licht und Farbe werden hier ErklĂ€rungsansĂ€tze fĂŒr eine diaphane Bildwirkung vorgestellt.
Die Lichtbeschreibung in Dante Alighieris Commedia (1321 vollendet), einem viel rezipierten Werk in der Renaissance, wird hier als Lesehilfe zum besseren VerstÀndnis der GemÀlde Tizians herangezogen: Sowohl der Poet als auch der Maler modellierten ihre Figuren im Licht.
Diese Monographie ist Teil der Publikationsreihe, welche die Autorin den venezianischen Renaissancemalern Il Pordenone (1999), Lorenzo Lotto (2005), Giorgione (2011) und Sebastiano del Piombo (2016) widmet.
Morbidezza – Sfumato. Maltechnische Genesen und kunstkritische Reflexionen weicher Malerei im Cinquecento. Adamczack, Marc. Dissertationen der LMU MĂŒnchen (68). 2023. 292 S. 21 x 14,8 cm. Br. EUR 59,00. ISBN: 978-3-487-16434-2 Olms
Die Imitation von Weichheit ist zentraler Gegenstand der italienischen Malerei und Kunstkritik des Cinquecento. Ob Haare oder Fleisch: Erscheint etwas weich, so wirkt es lebendig. Beeinflusst wird ihre Darstellung durch das Malmaterial. Vor allem die Ölfarbe garantiert ab dem 15. Jahrhundert neue Möglichkeiten, Weichheit malerisch darzustellen.
Morbidezza – Sfumato: Maltechnische Genesen und kunstkritische Reflexionen weicher Malerei im Cinquecento thematisiert die Frage, inwiefern die materiellen QualitĂ€ten der Ölfarbe unterschiedliche Weichheiten produziert. Im Fokus stehen die Morbidezza Antonio Correggios und das Sfumato von Leonardo da Vinci. Weichheiten, die sich in Technik, Semantik und kunstkritischer Wertung unterscheiden.
Prinzip Schönheit. Ästhetik als kognitive Welterschließung in Natur, Design und Psychologie. KĂŒster, Rolf L. A. 2023. 320 S. 24 x 17 cm. Br. EUR 34,80. ISBN: 978-3-7582-0350-3 Olms
Aesthetics, beauty – both familiar terms. But scholarship has never yet been able to resolve the question of a universal principle of beauty: What do we like? Why is something beautiful? Why is there a phenomenon of beauty at all and how do the mechanisms of beauty work?
This scientfically-based book takes a clear-eyed look at the phenomenon and offers answers to complex questions. Many forms of aesthetic expression from art and architecture to logo design and pop culture are included.
Selected themes from science, literature and philosophy offer new insights into aesthetics. With surprising observations and fascinating visual examples the book reveals how fundamental aesthetics are for people today and how our thoughts and actions are influenced by the “principal of beauty.”
Venedig lockt. Flanieren, solange es noch geht. Burget, Marlies. Illustriert von Ilg, Rainer. 2023. 124 S. 20 x 15 cm. EUR 16,80. ISBN: 978-3-7582-0001-4 Olms
Venedig zieht nach wie vor Millionen Touristen aus aller Welt an. Die Stadt inspiriert seit jeher Schriftsteller, Musiker, Architekten und Maler – viele haben ihr in ihren Werken ein Denkmal gesetzt. Aber sie ist ein vom Untergang bedrohtes Gesamtkunstwerk. Venedig ist zerbrechlich, rissig und morsch. Marlies Burget will mit kritischem Blick darauf aufmerksam machen und lĂ€sst dabei auch Venezianer und Venezianerinnen zu Wort kommen.
Das Buch ist eine Einladung, die weltberĂŒhmte Lagunenstadt auf inspirierenden SpaziergĂ€ngen durch die verschiedenartigen sestieri zu erkunden, und enthĂ€lt nebenbei eine Menge hilfreicher Tipps zu kulinarischen, kunsthistorischen und zahlreichen anderen venezianischen Highlights.
Vieles wurde ĂŒber Venedig geschrieben, doch ist lĂ€ngst noch nicht alles gesagt!
VENEDIG LOCKT regt dazu an, sich im Bewusstsein der VergĂ€nglichkeit dieser Stadt in den Gassen zu verlieren, zu flanieren und sich von der jahrhundertealten Kunst und den vielfĂ€ltigen Traditionen ĂŒberraschen und verzaubern zu lassen.
Rainer Ilgs einfĂŒhlsame und stimmungsvolle Illustrationen machen dieses Buch darĂŒber hinaus auch zu einem visuellen Genuss.
Digitales Bildkuratieren. Hrsg.: Bareither, Christoph; Geis, Katharina; Ullrich, Sarah; Macdonald, Sharon; Greifeneder, Elke; Hillebrand, Vera. 2023. 96 S. 19 x 12 cm. EUR 9,90. ISBN: 978-3-487-16417-5 Olms
Digitale Bildtechnologien ermöglichen neue Erfahrungen und Umgangsweisen mit musealen RĂ€umen. Besucher*innen nutzen Museumsdatenbanken, (Smartphone-)Kameras und Social Media, um Bilder von musealen Objekten zu sammeln, zu archivieren, zu gestalten, zu inszenieren und kommunikativ zu verhandeln. Diese Praktiken des digitalen Bildkuratierens schaffen neue Ă€sthetische Bedeutungen, fĂŒgen verschiedene Wissenskontexte zusammen und konstituieren emotionale Verbindungen. Dadurch bauen digitale Bildtechnologien neue BrĂŒcken zwischen musealen RĂ€umen und alltĂ€glichen Lebenswelten.
Der Dunkle Stil Gottes. Dissertationen der LMU MĂŒnchen (62). Recker, Catharina. Seraphim und Cherubim in der SpĂ€tantike und Byzanz. Deutsch. 2023. 338 S. 24 x 17 cm. EUR 59,00. ISBN: 978-3-487-16342-0 Olms
Seit jeher beanspruchen die himmlischen Wesen der Seraphim und Cherubim in Bild und Text eine wichtige Position zwischen Göttlichkeit und Irdischem, ohne dabei – wie Engel – mit den Menschen in Verbindung zu treten. Im Gegenteil: Durch ihre visuell und akustisch ĂŒberwĂ€ltigende Erscheinung in den biblischen Visionsberichten Jesajas, Ezechiels und der Johannesoffenbarung entziehen sie sich und Gottes Figur dem menschlichen VerstĂ€ndnis. Dies fĂŒhrt zu einer Genese von Bildzeugnissen, die im kirchlichen (Raum-) Kontext zu finden sind. Durch diesen Konnex zur liturgischen Welt werden Seraphim und Cherubim Teil der aktiven liturgischen Performanz und rufen so die imaginative Verbindung von irdischer und himmlischer Welt im byzantinischen Ritus hervor. Die damit einhergehende Entstehung der vielfĂ€ltigen Darstellungsmodi orientiert sich dabei an ihren biblischen Elementen und befolgt Regeln, die den einzelnen ikonographischen Kontexten und ihren semantischen Funktionen zugeordnet werden können. Doch gleich wie vielfĂ€ltig die enigmatischen Himmelswesen abgebildet werden – sie werden in der byzantinischen Vorstellungswelt stets als Sinnbild göttlicher PrĂ€senz, dem Dunklen Stil Gottes, verstanden.
Mit schweren Schritten aufs Schafott. Geschichte und Geschichten rund um den Galgen. MĂŒhlen, Roland von zur. 2022. 472 S. 195 Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 58,00. ISBN: 978-3-487-08643-9 Olms
Nichts wird dem Zufall ĂŒberlassen. Alles ist vorherbestimmt. Und doch kommt es bei Hinrichtungen in den letzten Stunden zu unerwarteten Begebenheiten, ĂŒber die Augenzeugen berichten: Der Henker "freibittet" die Kindsmörderin zur Ehe. Der Galgen ist morsch und bricht. Das Schwert ist stumpf. Der GehĂ€ngte ĂŒberlebt. Das Blut des Hingerichteten ist als Medizin hoch begehrt. "Very British" fĂ€hrt der "Earl" mit Kalesche und Butler zu seiner Exekution. Der böse Blick des Todgeweihten wird durch die Henkermahlzeit besĂ€nftigt, die auch heute noch in einigen US-Staaten gereicht wird, allerdings nicht mehr als eine Handvoll Dollars kosten darf. All das liest man mit einer GĂ€nsehaut. Im Angesicht des Ewigen Lebens war das Mittelalter sehr viel barmherziger.
Dieses so lehrreiche wie teilweise verstörende, in vielen Einzelheiten aber auch amĂŒsante Buch zeichnet mittelalterliche Rechtsgeschichte nach, indem es die bei öffentlichen Hinrichtungen gebotenen Rituale in den Mittelpunkt stellt. Es sind tief verwurzelte Gewohnheiten aus frĂŒhestem Brauchtum, von Generation zu Generation weitergegeben, und schließlich als Gesetze und Vollzugsanweisungen in feinstem Juristendeutsch formuliert. Beeindruckende zeitgenössische Bilder illustrieren das Geschehen. Der Leser erlebt hautnah den Ablauf der Galgenfrist, von der VerkĂŒndung des Urteils bis zum schweren Gang auf das Schafott.
Die Dame Vernunft und das Schreiben von Geschichte / Lady Reason and the Writing of History. Christine de Pizans "Livre de la Cité des Dames". Leisch-Kiesl, Monika. Deutsch; Englisch.140 S. zahlr Abb. 30 x 22 cm. Gb. Georg Olms Verlag, Heidelberg 2022. EUR 48,00. ISBN: 978-3-487-16021-4 Olms
"Le livre de la citĂ© des dames" (Das Buch von der Stadt der Frauen) der französischen Schriftstellerin und Philosophin Christine de Pizan (1364–ca. 1430) zĂ€hlt zu den meist gelesenen Schriften des frĂŒhen 15. Jahrhunderts und gilt als eines der ersten feministischen Werke der europĂ€ischen Literatur. Als Frucht der immensen LektĂŒretĂ€tigkeit einer hochgebildeten Autorin reflektiert es die intellektuellen und gesellschaftspolitischen Debatten seiner Zeit und bezeugt auch in seiner BuchĂ€sthetik, dass Christine de Pizan darauf bedacht war, ihre Wort- und Bild-Kompositionen in vielschichtiger wie selbstbewusster Form zu verbreiten.
Die multidisziplinĂ€re Auseinandersetzung mit dem weitverzweigten Forschungsfeld „Christine de Pizan“ dauert bis heute ungebrochen an. Der Kunstwissenschaftlerin und Philosophin Monika Leisch-Kiesl, bewandert in historischer Genderforschung und Expertin auf dem Gebiet der Buchmalerei, gelingt es nun auf ĂŒberzeugende Weise, den/die Betrachter-Leser/in mitzunehmen in die vielfach ĂŒberraschende Gedankenwelt einer jungen Schriftstellerin am französischen Hof zu Beginn der Renaissance. Dabei betont sie nicht zuletzt das auch heute noch wirksame utopische Potential der im Paris des frĂŒhen 15. Jahrhunderts tĂ€tigen Poetin. Die außergewöhnliche und kongeniale Buchgestaltung Sibylle Rysers setzt ĂŒberdies ein Juwel mittelalterlicher Buchkunst – in einer zudem zweisprachigen Ausgabe – in einen erhellenden Dialog mit dessen wissenschaftlicher Analyse.
 Rezension lesen
Alte Geschichte und ArchĂ€ologie im GesprĂ€ch. 34 Jahre Briefwechsel von Theodor Mommsen mit Wolfgang Helbig 1861?1895. StudienbĂŒcher Antike (18). Hrsg.: Mommsen, Peter. 10.2022. 258 S. 6 Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 48,00. ISBN: 978-3-487-16189-1 Olms
47 neugefundene Briefe von Theodor Mommsen waren der Anstoß, sie mit den Gegenbriefen des ArchĂ€ologen Wolfgang Helbig aus der Staatsbibliothek zu Berlin in dieser Gesamtausgabe zu vereinigen. 28 Briefe Mommsens aus der Gelehrtenkorrespondenz des ArchĂ€ologischen Instituts Rom, wo Helbig ĂŒber 20 Jahre Zweiter SekretĂ€r war, kamen hinzu. Dieses bisher unveröffentlichte Material von insgesamt 176 Briefen gewĂ€hrt einen fesselnden Einblick in das wissenschaftliche Leben einer Zeit, in der Deutschland auf dem Gebiet der Altertumswissenschaft in der Welt fĂŒhrend war. Dabei entstehen die Charakterbilder zweier Vertreter ihrer FĂ€cher, der ArchĂ€ologie und der Alten Geschichte, was sie verband und was sie trennte. Die nahezu 1000 Anmerkungen vermitteln ein umfassendes Bild der damaligen Wissenschaftsgemeinschaft, in der die beiden mĂ€chtigen, aber höchst eigenwilligen Persönlichkeiten mit Entschiedenheit und Diplomatie ĂŒber Jahrzehnte agierten. Nicht zuletzt wird man Zeuge dessen, wie mit dem aufkommenden Nationalismus auf beiden Seiten die ehemalige InternationalitĂ€t der Forschung in die BrĂŒche ging.
Otto Griebel (1895-1972) - Leben und Werk. Studien zur Kunstgeschichte (220). Schmidt, Johannes. "Meine Tendenz ist die der Wahrheit". 2022. 400 S. 160 Abb. 24 x 17 cm. Gb. Georg Olms Verlag, Heidelberg 2022. EUR 88,00. ISBN: 978-3-487-16093-1 Olms
1909 kamen drei junge KĂŒnstler nach Dresden, um hier zu studieren: George Grosz aus Stolp, Otto Dix aus Gera und Otto Griebel aus Meerane. Kaum mehr als zehn Jahre spĂ€ter waren ihre Namen als die der BegrĂŒnder des Verismus in aller Munde. Grosz und Dix brachten es zu internationalem Ansehen. Griebel wird zu Unrecht heute außerhalb Dresdens kaum noch genannt“, schrieb der Kunsthistoriker Diether Schmidt 1965.
Nicht allein Griebels politisches Engagement, der Verlust seiner Werke 1945 oder sein RĂŒckzug aus der bildenden Kunst in den 1950er Jahren sind fĂŒr diese Situation verantwortlich. Auch die enorme Vielseitigkeit des KĂŒnstlers hat dazu beigetragen, dass sein Werk bisher nicht Ă€hnlich scharf umrissen werden konnte wie das seiner berĂŒhmten Kollegen.
Der vorliegende Band gibt erstmals einen umfassenden Überblick ĂŒber Griebels Schaffen zwischen Malerei, Illustration, angewandter Kunst und Schriftstellerei. Schwerpunkte sind dabei die Entwicklung seiner kĂŒnstlerischen Arbeit in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sowie seine Auseinandersetzung mit Humor, Politik und dem Krieg als Bildthemen.
 Rezension lesen
EnthĂŒllungen zur verdeckten Symbolik einer politischen Friedensikone. Haarmann, Harald. Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor. 10.2022. 188 S. zwei Karten und 14 Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 29,80. ISBN: 978-3-487-16283-6 Olms
Das Brandenburger Tor hat ikonischen Wert fĂŒr Berlin sowie der Eiffelturm fĂŒr Paris oder die Tower Bridge fĂŒr London. Diese Ikone symbolisiert Frieden und politischen Ausgleich in Europa. Damit knĂŒpft das Image an die ursprĂŒngliche Funktion an, die dem Tormonument in seiner Eigenschaft als „Friedenstor“ im ausgehenden 18. Jahrhundert zugesprochen worden war. Zwischenzeitlich jedoch galt das Brandenburger Tor als politische Ikone des Nationalstaats Preußen und als Ausdruck des preußischen Militarismus. Die WidersprĂŒchlichkeit tritt besonders deutlich in der wechselnden Ausstattung der Quadriga, des VierspĂ€nners aus Kupfer, in Erscheinung. Die widersprĂŒchliche Symbolik wird mit dieser Studie erstmals ausgedeutet und verstĂ€ndlich gemacht.
Assoziiert mit der Prunkkarosse der Quadriga tritt eine weibliche Gestalt der antiken Mythologie als Wagenlenkerin auf. UrsprĂŒnglich hatte der Streitwagen nichts mit weiblichen Gottheiten zu tun. Diese Verbindung ist eine Innovation der Kulturgeschichte, die im Kontaktmilieu entstand, wo die Tradition einer Kriegerkaste indoeuropĂ€ischer Orientierung mit dem Göttinnenkult alteuropĂ€ischer (d.h. vor-indoeuropĂ€ischer) PrĂ€gung fusionierte. Seit der Zeit einer solchen Fusion in der frĂŒhen Antike sind auch Frauen mit dem Streitwagen assoziiert, konkret als KĂ€mpferinnen und symbolisch in Gestalt von Schutzgöttinnen.
Die griechisch-römische Tradition der Antikenmythologie ist uns ĂŒber den Kanon unserer westlichen Rezeptionsgeschichte vertraut. Die andere Kulturströmung in griechischer ‚Verkleidung‘ ist viel Ă€lter als die griechische Antike. Darin spiegeln sich Traditionen aus der vorgriechischen Kulturepoche. Diese Ă€ltere Tradition – ein Nachklang des Kulturerbes der Zivilisation Alteuropas – ist erst durch neuere Forschung dokumentiert worden, und die Erkenntnisse darĂŒber sind in der Kunstgeschichte noch wenig bekannt.
Strabon von Amaseia. Historische Texte und Studien (27). Olshausen, Eckart. 10.2022. 270 S. 13 Karten. 20,0 x 13 cm. Pb. EUR 22,00. ISBN: 978-3-487-16269-0 Olms
Strabon von Amaseia, Zeitgenosse der Kaiser Augustus und Tiberius, sah sich als stoischer Philosoph. Er verfasste eine umfangreiche Geschichtsdarstellung und eine Geographie. Erhalten hat sich lediglich sein geographisches Werk. Es ist umfangreich, inhaltlich komplex und vielfĂ€ltig. Darin fĂŒhrt Strabon durch die ganze seinerzeit bekannte bewohnte Welt – von der Iberischen Halbinsel im Westen bis nach Indien im Osten, von Britannien im Norden bis nach Aithiopien im SĂŒden. In den Mittelpunkt seiner Geographie stellt Strabon nicht etwa die Beschaffenheit der Erde, sondern den Menschen – es ist eine Kulturgeographie, die er verfasst hat. Dabei verstand er es, seine Darstellung interessant, lebendig und sogar unterhaltsam zu gestalten.
Der vorliegende Band stellt das Leben und das wissenschaftliche bzw. literarische Schaffen Strabons vor; er möchte den Leserinnen und Lesern als eine Art Wegweiser fĂŒr die LektĂŒre Strabons dienen. 13 Karten helfen bei der Orientierung.
Zwischen Bischof und Gemeinde - Die Entwicklung von der MĂ€rtyrerverehrung zum Reliquienkult im 4. und 5. Jahrhundert. WISSENSCHAFTLICHE SCHRIFTEN DER WWU MÜNSTER, REIHE X: GESCHICHTE (32). Dahlmann, Alissa. Deutsch. 2022. 370. S. 21 x 15 cm. Pb. EUR 44,80. ISBN: 978-3-487-16248-5 Olms
Die frĂŒhe Forschung betrachtete den Erfolg, den der christliche MĂ€rtyrerkult seit dem 4. Jahrhundert innerhalb der Gesellschaft verzeichnete, als von den christlichen Laien initiiertes und von den Gemeindeleitern notgedrungen anerkanntes PhĂ€nomen. In den 1980er Jahren wurde ein neues ErklĂ€rungsmodell entworfen, nach dem die vermögenden christlichen Laien und Bischöfe den Kult um die Blutzeugen mit ihren Vorstellungen erst erschufen, förderten und maßgeblich prĂ€gten. Vor dem Hintergrund dieser sich widersprechenden ForschungsansĂ€tze, ist es das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die Entwicklung der MĂ€rtyrerverehrung zum MĂ€rtyrer- und Reliquienkult erneut zu beleuchten und zu bewerten. Dabei wird der dialogische Charakter der Kommunikation zwischen Gemeindeleiter und -mitgliedern hinsichtlich bestimmter Konzepte und AusprĂ€gungen der MĂ€rtyrerverehrung betont und untersucht, inwieweit die jeweilige Situation der gesamten Gemeinde zur Entstehung dieser Vorstellungen beigetragen hat.
WISSENSCHAFTLICHE SCHRIFTEN DER WWU MÜNSTER, REIHE X: GESCHICHTE (13). Bunte, Tim. Fibeln und Keramik des 6. bis frĂŒhen 11. Jahrhunderts aus der OrtswĂŒstung Balhorn bei Paderborn. Deutsch. 2022. 550. S. zahlr. Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 58,00. ISBN: 978-3-487-16237-9 Olms
Die OrtswĂŒstung Balhorn befindet sich etwa 2 km sĂŒdwestlich der karolingischen Pfalz Paderborn. Ausgrabungen seit den 1970er Jahren legten eine FlĂ€che von ca. 9 ha frei und konnten eine Besiedlung seit der Zeit um Chr. Geb. nachweisen. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Analyse chronologisch und soziologisch aussagekrĂ€ftiger Fundgruppen der Zeit vom 7. bis in das beginnende 11. Jh. Es ließen sich zwei Datierungsstufen vom 6. bis 8. bzw. spĂ€ten 8. bis frĂŒhen 11. Jh. unterscheiden. So war es möglich, sowohl die technologische wie formale Entwicklung der Keramik dieser Zeit nachzuvollziehen. Die Untersuchung von QualitĂ€t und QuantitĂ€t der archĂ€ologischen Hinterlassenschaften in bestimmten Siedlungsarealen gab Hinweise auf VerĂ€nderungen der wirtschaftlichen und sozialen VerhĂ€ltnisse. Auf diese Weise konnten Wachstum und Niedergang der Balhorner Siedlung erhellt und auch das Auftauchen christlicher Bildinhalte in einen breiteren Kontext gestellt werden.
Pictura.. in den Niederlanden. Studien zur Personifikation der Malerei. Ihre Genese und Entwicklung vom 16. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Studien zur Kunstgeschichte (221). Schnackenburg, Sophie. ..Deutsch. 2022. 458. S. 100 Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN: 978-3-487-15931-7 Olms
"Pictura", die Personifikation der Malerei, erscheint seit ihrer Genese im Italien des 15./16. Jahrhunderts gleichermaßen in Dichtung, kunsttheoretischen Schriften und Bildern. In weiblicher Gestalt, mit Zeichen wie Palette, Pinsel oder Malstock, versinnbildlicht sie die Malkunst. Ihr Erscheinungsbild ist keineswegs ein Stereotyp. Vielmehr variiert es durch bestimmte Attribute oder durch die Verschmelzung mit einer anderen Figur, wodurch unterschiedliche Aspekte der Malerei zum Ausdruck kommen.
Die hier erstmals im Fokus stehenden niederlĂ€ndischen "Pictura"-Allegorien aus dem Zeitraum um 1560 bis 1660 spiegeln auf sinnbildhafte Weise das ganz eigene SelbstverstĂ€ndnis niederlĂ€ndischer KĂŒnstler wider. Anhand signifikanter Beispiele eines reichen Bild- und Quellenmaterials werden Entstehung und Etablierung der niederlĂ€ndischen "Pictura" und, in aller Breite, ihre Ikonographie analysiert – welche zu einer vermeintlich „realistischen“ niederlĂ€ndischen Kunst des 17. Jahrhunderts nicht zu passen scheint. So liegen denn auch die Wurzeln der nordniederlĂ€ndischen "Pictura" in Italien und Flandern, die in die Untersuchung ausfĂŒhrlich einbezogen sind. Letztendlich rekurrieren viele Motive der "Pictura"-Personifikation auf die antike Rhetorik und Dichtung. Schrift und Bild gehen insbesondere bei dieser Personifikation eine Wechselbeziehung ein, wie die vorliegende, gattungsĂŒbergreifende Studie erstmals darlegt.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | vor>
© 2003 Verlag Langewiesche [Impressum] [Nutzungsbedingungen]