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Tamara de Lempicka

Für Wolfgang Joop ist die Malerin Tamara de Lempicka (1898-1980) die erste Pop-Artistin der Kunstgeschichte. Eine "Ikone der Art Deco" - "Femme fatale der 20er Jahre" - "Malerin der lasziven, weiblichen Grazie", die Namen der Zeitgenossen und Nachgeborenen für die exzentrische Polin bezeugen die außerordentliche Wirkung dieser Künstlergestalt. Auf der Flucht vor der russischen Revolution war Tamara de Lempicka nach Paris gekommen, wo sie rasch als Malerin Fuß fasste und zwischen 1925 und 1935 die größten künstlerischen Erfolge feierte. Berühmt vor allem wegen ihrer glamourösen, eine kühl-erotische Eleganz ausstrahlenden Porträts von Persönlichkeiten der vornehmen Gesellschaft, war Tamara eine exaltierte, schillernde Figur, die nicht nur ihr Privatleben, sondern auch das ihrer Tochter, ja sogar ihrer Enkelkinder in ihre Inszenierungen miteinbezog. Vielleicht gehörte sie auch deswegen zu den am meisten übergangenen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Nachdem ein Catalogue Raisonné inzwischem im Ramsch ist, hat Laura Claridge nun das Archiv für eine skandalträchtige Lebensgeschichte ausgeschlachtet. Und so liest man sich durch langweilige Ereignisse einer dekadenten Spaßgesellschaft, bis man am Ende des Buches - wenn man bis dahin durchgehalten hat – die Künstlerin zur Hölle wünscht.
10.7.2002
Gabriele Klempert
Claridge,Laura: Tamara de Lempicka. Ein Leben für Dekor und Dekadenz. 2002. GEB DM 48,70
ISBN 3-10-010816-7
 
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