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Katzenkunst |
Mit diesem Buch öffnet sich ein unsichtbarer Vorhang in einem Katzentheater. Auf dessen wenig bekannter Bühne werden Katzensprünge durch die Kunst- und Filmgeschichte angeboten. Mit Katzen statt Menschen, auf Aquarellen zu bekannten Gemälden und Filmszenen. Es treten auf: Der Schöpfergott (William Blake, 1794), in seinem Gefolge dann und nicht nur Venus (Botticelli 1486), Papst Leo X. (Raffael, um 1517), Rembrandt (Selbstbildnis, um 1665), Charly Chaplin (Tramp, 1915) und, freilich, Marylin Monroe (Blondinen bevorzugt, 1953). Künstlerische Prominenz also, allüberall, die in diesem Buch auf 190 Seiten den Katzenton angibt, lauernd, schnurrend oder miauend. Katzenpersönlichkeiten in eindrucksvoll-ausdrucksvoller, realistischer Physiognomie, unterstrichen von einer dem jeweiligen Anlaß angepaßten Körperhaltung. Und immer, man mag mit dem Betrachten gar nicht aufhören, opulent kostümiert, bühnenreif unterhaltsam inszeniert, wie von einer Choreographin nicht anders zu erwarten. Aber, hätte der Gestiefelte Kater pfotenringend berechtigt eingewandt, warum finden sich auf all diesen Bildszenen nur zwei Katzen mit Schuhen? Sei er nicht das so erfolgreiche Gegenbeispiel?
Weltweit als "cat artist" bekannt, präsentiert Susan Herberts hier in Aquarellen wieder ihre Phantasiewelt so lebensnah verfremdet, daß sie als Parallelwelt durchgehen mag. Womit das Wissen von Kunst- und Filmkennern ebenso herausgefordert wird wie unser aller Phantasie angeregt. Und dies Buch zu einem Märchenbuch für Erwachsene wird, Antidepressivum für katzenjammernde Zeitgenossen.
11.11.2016
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| Wolfgang Schmidt, Berlin-Friedenau |
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Katzenkunst. Ein Kompendium kultivierter Katzen in Kunst und Film. Herbert, Susan. 192 S. 150 fb. Abb. 21 x 19 cm. Gb. Edition Olms, Züriche 2016. EUR 19,95. CHF 26,90 |
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ISBN 978-3-283-01242-7
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