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Handbuch der Kulturwissenschaften

Die Kulturwissenschaften stehen heute "in einer dynamischen Beziehung" zu den gegenwärtigen, sich beständig wandelnden, "vielfältigen Formen kulturellen Lebens, die sie rekonstruieren, verstehen und erklären". Sie gewinnen mehr und mehr Bedeutung "für die Prozesse der kulturellen Deutung und Orientierung gegenwärtiger Gesellschaften", gerade auch im Hinblick auf die "interkulturelle Verständigung in einer globalisierten Welt". Dabei ist noch nicht eindeutig geklärt, ob sie "im Sinne einer einheitlichen Disziplin institutionalisiert oder ob sie in der Pluralität teils traditioneller, teils neuer Fachwissenschaften betrieben werden sollen". Letztere Auffassung vertreten die Herausgeber und Autoren des vorliegenden dreibändigen Handbuches, das sich als "Versuch einer interdisziplinären Bestandsaufnahme der Kulturwissenschaften" versteht und um eine fächerübergreifende Kooperation" bemüht.
Den mehr als 100 Autor/Inn/en, Professoren, Dozenten und Wissenschaftlern geht es um die "Vielfalt an Inhalten und Forschungstendenzen" in den Kulturwissenschaften und um "einen Überblick über den Stand der Diskussion" mit dem erklärten Ziel, "die Kulturwissenschaften als eine ertragreiche Wissenschaftslandschaft und Forschungspraxis sichtbar werden zu lassen, die in dynamischer Fortentwicklung begriffen ist".
Band 1 untersucht "die derzeitige Lage der Kulturwissenschaften anhand der theoretischen Leitkategorien Erfahrung, Sprache, Handlung, Geltung, Identität und Geschichte". Nicht um das Präsentieren "eines letzten Erkenntnisstandes" geht es den Autoren, sondern darum, "die kulturwissenschaftliche Arbeit neu (zu) inspirieren".
Im 2. Band geht es um den "Zusammenhang von methodischer Ratio¬nalität und Lebenspraxis, die grundlegenden wissenschaftlichen Problemstellungen, einflussreiche theoretische Ansätze wie Handlungs- und Systemtheorie, Sprachpragmatik, strukturalistische und poststrukturalistische Konzeptionen oder allgemein relevante Methodenkonzepte".
Der Schwerpunkt des 5. Bandes liegt "auf den in den Kulturwissenschaften gegenwärtig favorisierten und angewandten Interpretationsmodellen von Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Recht". Die Beiträge ziehen eine Zwischenbilanz aktueller Forschungstrends", indem sie "Einblicke in eine disziplinär ausdifferenzierte Forschungsarbeit" geben.
Dieses Werk, Ergebnis gründlicher wissenschaftlicher Arbeit, will
die weitere Diskussion und Forschung anregen und fördern, indem es "die Vielfalt von Positionen, Zugriffen und Disziplinen" dokumentiert, "zur Klärung ihres Verhältnisses zueinander" beiträgt und die "Vielfalt der kulturwissenschaftlichen Forschung auf übergreifende Fragen und Problemstellungen hin" bezieht, ohne Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen. Damit haben Fachleute und Studierende die Möglichkeit, "sich ihres bisher absolvierten Weges reflexiv zu vergewissern" und ihre eigenen Positionen weiterzuentwickeln.

21.05.2012
Christa Chatrath
Handbuch der Kulturwissenschaften. Sonderausgabe in 3 Bänden. Hrsg.: Jaeger, Friedrich; Liebsch, Burkhard; Rüsen, Jörn; Straub, Jürgen. XLI, 1783 S. 18 Abb., 4 Tabelle(n). 24 x 17 cm. Pb. Metzler Verlag, Stuttgart 2011. EUR 49,95. CHF 67,00
ISBN 978-3-476-02400-8
 
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