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Piotr Iwicki - Lost Spaces

Für Piotr Iwicki sind Digitalkamera und Computer die Grundhilfsmittel und darüber hinaus alles, was die modernen Computerprogramme zur Verfügung stellen, um seine Vorhaben zum Ziel zu führen. Unter seiner Hand entsteht in der Serie „lost spaces“ ein Online-Universum scheinbar sich wiederholender Objekte, die dennoch eine Mitte bilden und den Blick des Betrachters magisch anziehen. Mal ist es eine Serie von Buchrücken mit den Namen berühmter Dichter und Denker, in denen nicht von ungefähr gleich neben dem Band „International Human Rights“ ein Buch fehlt. Mal ist es das sich wiederholende Porträt des Künstlers, ähnlich einem sich wiederholenden Phantombild mit immer gleichen, auf den Betrachter gerichteten Augen. Nur das Haupt- und Barthaar wechselt, bis zur Mitte hin, vor einem im Hintergrund dargestellten Computerchip, das Gesicht vorübergehend seine Konturen verliert.
In seinem Einleitungstext gesteht Hans Joachim Müller, dass es in den „lost spaces“ ein wenig unheimlich zuginge. Eherne Dimensionen werden vom Künstler mit leichter Hand verschoben wie Kulissen auf einer Bühne.

Iwicki trickst und täuscht. Er stellt die Wirklichkeit auf den Kopf und rückt sie dennoch gerade. Eine sommerlich heitere Wolke mitten im Raum. Ein kräuselndes Wasser dort, wo der natürliche Wind niemals hingelangt. Kleine, rote, gelbe Reflektoren inmitten eines grau-schwarzen Schrotthaufens, darin eine Brille, deren Nützlichkeit ihr Ende gefunden hat. Nine-eleven ist gerade erst geschehen. Eine harmlose Leiter entführt den Betrachter zwischen Himmel und Erde. Man besteigt ein Flugzeug und bleibt doch am Boden.

Ein Künstler, der verblüfft und neue Fragen stellt.
Gabriele Klempert
Piotr Iwicki - Lost Spaces. ""Born With Enchanting Hands."" Three Silhouette Sequels. Hrsg.: Kunstverein Offenburg-Mittelbaden; Erläuternder Text von Müller, Hans-Joachim. Dtsch/Engl. 96 S., 34 fb. Abb., 14 x 32 cm, Gb., Modo Verlag, Freiburg 2011. EUR 24,00 CHF 41,00
ISBN 978-3-86833-066-3   [modo]
 
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