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Menschen am CERN

Das einmalige PortrĂ€t einer faszinierenden „Unterwelt“ des Cern, die EuropĂ€ische Organisation fĂŒr Kernforschung fĂŒhrt in das Refugium fĂŒr höchsten Fortschritt in Wissenschaft und Technik. Der Fotoband beginnt mit Ansichten eines ganz normalen BĂŒrokomplexes, erbaut in den 1950er und 60er Jahre. Allerdings schon die GrĂŒnanlagen verraten, dass hier etwas Besonderes im Gange ist. An den BĂ€umen hĂ€ngen ComputermĂ€use(S.29).
Der Schweizer, vielfach ausgezeichnete Fotograf Andri Pol (1961) spĂŒrt in seinen Bildern das Außergewöhnliche im AlltĂ€glichen auf. Er hat sich unter die multikulturelle Forschergemeinschaft gemischt und sie bei der Arbeit begleitet. Eine Exkursion, die allen Normalsterblichen nicht erlaubt ist.
An einer Tafel zeigen mathematische Formeln mit Comics verziert und viel Unordnung in den RĂ€umen, dass hier kreative Wissenschaft am Werk ist (S.39ff). Die Mitarbeiter tragen keine Schlipse und hier und da sogar kurze Hosen, essen bei gutem Wetter draußen, haben ein Fach im KĂŒhlschrank und kommen, wenn man nach der Äußerlichkeit geht, aus ‚aller Herren LĂ€nder‘. Da möchte man gern arbeiten


Ein Spielplatz fĂŒr Riesen, lautet der Titel von Peter Stamms Beitrag. Er fĂŒhrt den Leser in die Welt des Large Hadron Collider oder kurz LHC ein und stellt einige Mitarbeiter vor, die hier in der NĂ€he von Genf nach dem Ursprung der Materie forschen. Wie das technisch geschieht, zeigt eine Ausstellung, die von hunderttausend Personen im Jahr besucht wird.
Am Arbeitsplatz „Cern“ ist Lockerheit angesagt, in mehr als vierhundert GebĂ€uden arbeiten rund zweieinhalbtausend Mitarbeiter, einige Kollegen suchen nach SĂ€ngern fĂŒr den Chor, laden ein zum Schwulentreff oder suchen einen Parkplatz. „Spielplatz fĂŒr Riesen“ wird ein kleiner Park neben dem Kindergarten genannt, wo man große, nicht mehr zu verwendende GerĂ€te ausgestellt hat.

Auch in den Laboratorien geht die Post ab. Viel große Technik und Strippen, Strippen und noch mehr Strippen.

In einem weiteren Essay CERN – Welt ohne Grenzen beschreibt der Teilchenphysiker und Generaldirektor des CERN Rolf Heuer die Entstehungsgeschichte dieses international anerkannten und geschĂ€tzten Forschungsinstituts von Weltrang. Möge der Fund des Gottesteilchens Higgs der Menschheit und den Mitarbeitern dieser Einrichtung GlĂŒck bescheren.
Ein schöner Fotobildband fĂŒr Freunde der Fotografie und Technikfreaks.

Ebenfalls zu diesem Thema erschienen:
Franzobel; Heuer, Rolf-Dieter. LHC. LARGE HADRON COLLIDER. Engl./Franz/Dtsch. 262 S. zahlr. fb. großformatige Abb. 28 x 31 cm. gebunden im Schuber. Lammerhuber, Baden (Österreich) 2011. EUR 64,00. ISBN 978-3-901753-28-2

10.12.2013
Gabriele Klempert
Menschen am CERN. EuropĂ€ische Organisation fĂŒr Kernforschung. Pol, Andri. 200 S. 200 Abb. 26 x 19 cm. Pb. Lars MĂŒller Verlag, ZĂŒrich 2013. EUR 50,00. CHF 60,00
ISBN 978-3-03778-262-0
 
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