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Die Kunst der griechischen Antike

Antike Kunst ist mehr als nur eine Ansammlung überlieferter, zweifelsohne außergewöhnlicher Werke aus Kunst und Kunsthandwerk der griechischen und römischen Welt. Es ist vielmehr der bleibende, stets neu belebte einzigartige Reiz, der das Wesensspezifische antiker Kunst ausmacht. Die Stile, Techniken und Themen der Künstler, in deren Arbeiten sich die klassische Tradition manifestiert, waren weit über die Grenzen der griechischen Stadtstaaten und ihrer Kolonien hinaus einflussgebend, ja auch weit über den Raum des römischen Imperiums hinaus. Sie wurden zur unversiegbaren Quelle für Kunst und Kultur der Nachwelt bis in die Gegenwart hinein. Es ist daher naheliegend, wenn auch die Literatur mit neuen stilistischen Formen bemüht ist, den Zugang zur antiken Kunst zu erleichtern.
Die "Wie erkenne ich" Kunst- Reihe des Belser Verlages, konkret zur Kunst der griechischen Antike, ist dafür ein beredtes. Beispiel. Mit zahlreichen Abbildungen, Skizzen, Rekonstruktionen, Infokästen, farblich abgesetzten Druckzeilen präsentiert sich hier ein höchst informatives und zugleich unterhaltsam geschriebenes Buch.
Einleitend erfährt der Leser einiges zu den zeitlichen Epochen der griechischen Kunst, wozu eine Zeittafel zusätzliche Orientierung liefert. Sodann folgen Aussagen zur Wiederentdeckung Griechenlands, der Rezeption seiner Kunst sowie eine Auflistung der griechischen Götter, die ja letztendlich das inspirierende Element für die antike Kunst waren. Die weiteren Sachartikel sind den Hauptströmungen griechischer Kunst, der Architektur, Skulptur und Malerei gewidmet.
In einem lockeren Sprachstil wird hier Wissen vermittelt. Die unterschiedlichen Tempelformen werden mit originären Abbildungen, mit Skizzen und leicht verständlichen Erklärungen veranschaulicht, um dann, auf solchen Grundkenntnissen aufbauend, die Bauwerke der Akropolis, in Delphi und bedeutende Theater erläutern zu können. Die hellenistische Architektur erhält einen gesonderten Abschnitt, in dem die spezifischen Merkmale der hellenistischen Periode herausgearbeitet werden. In ähnlicher Weise sind die Kapitel zur Skulptur und Malerei gestaltet. Die unterschiedlichen Darstellungsformen der Skulptur von der archaischen über die klassische bis hin zur hellenistischen Zeit werden wiederum mit Hilfe originärer Abbildungen und ergänzenden Bildskizzen erläutert. Besondere Beachtung erfahren dabei der Kouros von Anavyssos, der Diskuswerfer, Hermes mit dem Dionysos- Knaben und die Aphrodite von Melos (sog. Venus von Milo).
Ein amüsanter, jedoch - wie man feststellen kann - durchaus bereichernder Teil ist der Kleidung der Griechen vorbehalten: Auch hier besticht die überzeugend klare Skizzierung. Im Abschnitt "Malerei" stehen - wie nicht anders zu erwarten - die Darstellungen auf den Vasen aus den unterschiedlichen Stilepochen im Mittelpunkt.
Nicht nur die gute Bildqualität ist hier Prädikatsmerkmal, auch der Anhang ist ein Spezifikum: Neben Glossar, Literaturnachweis und Register findet sich hier ein Abschnitt "Reisetipps. Auf den Spuren der griechischen Antike", in dem die internationalen Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes ausgewiesen werden: Ein bemerkenswerter Aspekt, der zudem sehr gut die konzeptionelle Ausrichtung dieses Buches unterstreicht.

Gisela Ewert
Die Kunst der griechischen Antike. (Wie erkenne ich Kunst?) 128 S., 120 fb. Abb., 21 x 16 cm, Gb., Belser, Stuttgart 2005. EUR 12,95
ISBN 3-7630-2437-9
 
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