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Abschied vom alten Dresden

Wenn von der Zerstörung Dresdens die Rede ist, wird gemeinhin auf den vernichtenden Bombenangriff vom 13. Februar 1945 verwiesen. Lange unbekannt war, dass sich auch später der Verlust historischer Bausubstanz fortsetzte. Dresden sollte, wie viele Städte in der DDR, eine sozialistische Metropole werden; ein von der Ideologie geprägtes Vorhaben, dem zahlreiche Denkmale endgültig zum Opfer fielen.
Unter Hinzuziehung vorher zumeist unveröffentlichter Dokumente beschreibt Matthias Lerm, Architekt und heute im Stadtplanungsamt Dresden tätig, auf welch hemmungslose Weise die politische Indoktrination auch im Bereich der Stadtgestaltung um sich griff, so dass die wenigen Versuche des Widerstandes oft zum Scheitern verurteilt waren - beispielsweise die Bemühungen um die Rettung eines der ältesten Bauwerke Dresdens, der am Zwinger gelegenen Sophienkirche. Lerm schlägt einen Bogen vom Wandel der Stadt, den Leitbildern und Planungen, die bereits vort 1945 auch im historischen Zentrum Spuren hinterließen, über die unmittelbaren Folgen der Bombardierungen, den Widerstreit der Aufbau-Konzepte bis hin zu den Träumen in Beton, die ab den sechziger Jahren stilprägend wurden. Und er vergißt nicht, auf neueste Erscheinungen zu verweisen, die in manchen Fällen wiederum der Kunst- und Kulturstadt nicht zum Ruhm gereichen. So etwa in der Zeittafel, die etliche Abrisse wichtiger Baudenkmäler bis in das Jahr 2000 auflistet.
Die überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Neuauflage eines spannend zu lesenden Standardwerkes Dresdener Denkmal- und Bausünden.


vdr
Matthias Lerm. Abschied vom alten Dresden. Verlust historischer Bausubstanz nach 1945. Mit einem Geleitwort von Thomas Topfstedt und einer Nachbetrachtung von Niels Gutschow. 2. Aufl. 332 S., 80 s/w Fotos. 23 cm, Gb. Euro 19.90
ISBN 3-356-00876-5
 
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