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WASMUTH & ZOHLEN

 
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Das gute Leben. Der Deutsche Werkbund nach 1945. Hrsg.: Gerda Breuer. 320 S., 340 z. T. fb. Abb., 21 x 30 cm. Pb. Wasmuth, Tübingen 2007. EUR 39,80 ISBN: 978-3-8030-3207-2 WASMUTH & ZOHLEN
Das 100. Gründungsjubiläum 2007 ist Anlass, eine der bisher vernachlässigten Perioden des Deutschen Werkbunds, die beiden Jahrzehnte nach 1945, näher zu untersuchen. Nach seiner Auflösung im Dritten Reich formierte sich der Werkbund in den ersten Nachkriegsjahren neu und löste heftige Diskussionen über Sinn und Ausrichtung einer zeitgemäßen Formgestaltung aus. Mit großer moralischer Verve wurde der Zusammenhang zwischen guter Architektur bzw. Produktgestaltung und dem Geist der Modernisierung beschworen. Gelungene Formgebung war Metapher für gute Lebensgestaltung und eine intakte Gesellschaft.
Die reich bebilderte Publikation begleitet die Ausstellung über fünf Werkbundmitglieder, die in Wuppertal, in einem Fall in Remscheid, geboren sind oder dort langjährig gearbeitet haben: den Direktor der Werkkunstschule Wuppertal, Jupp Ernst, die Maler und Kunstpädagogen Max Burchartz und Werner Graeff sowie die Architekten und „Designer“ Heinz Rasch und Hans Schwippert.
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Vogt-Göknil, Ulya: Die Schrift an islamischer Architektur. 2007. 100 S., 81 sw. u. 9 fb. Abb. 27 x 19 cm. Pb EUR 24,80 ISBN: 3-8030-0677-5 WASMUTH & ZOHLEN
Schrift und Ornament treten in der islamischen Architektur zwar meist zusammen auf, ihre Bedeutung und Funktion sind aber unterschiedlich. Vor allem von westlichen Architekturhistorikern, welche „die Kalligraphie“ häufig nur als eine weitere Variante des Ornaments betrachten, wurden beide bisher oft nur als Folge oder Kompensation des koranischen Bilderverbots gedeutet, ihre Funktion auf die Ausschmückung von Mihraben, Toren oder Kuppeln reduziert.
Die Autorin erkennt jedoch im Reichtum und der Vielfalt der Schrift und des Ornaments in der islamischen Architektur nicht ein Resultat des Verzichtenmüssens des Abbildens, sondern eine abstrahierende Kreativität: Im Koran wird dem Menschen die Größe, Allmacht und Unvergleichbarkeit Gottes gelehrt, die in der Natur und der Gesetzmäßigkeit der Naturerscheinungen und -ereignisse zu erkennen sind. Er ist angehalten, durch Beschauen und Betrachten den Sinn der Geschehnisse zu erfassen. So wird statt individueller Naturbetrachtung bzw. subjektiver Naturdeutung von der menschlichen Vernunft in erster Linie ein Abstraktionsprozess gefordert: eine Reduktion der Vielfalt der sinnlichen Erscheinungen auf bestimmte Grundmuster. So stellen die geometrischen und geometrisierenden Formen, die – immer wieder neu variiert – den Grundbestand des islamischen Ornaments bilden, das Unendliche und die Unwandelbarkeit der kosmischen Gesetze dar. Sie bilden wiederum den – statischen – Rahmen für die Schrift, die vor allem Koranverse wiedergibt, also Gottesworte verkündet – und im Gegensatz zur Ornamentik keinem gestalterischen Grundgesetz unterworfen zu sein scheint. Um dieses Phänomen und die spezifische Bedeutung und Funktion der Schrift an islamischer Architektur zu entschlüsseln, untersucht die Autorin, wann und wo sie erstmals auftrat und welche Innen- und Außenteile der Bauten im Laufe der Geschichte zu ihren Trägern wurden, und beschäftigt sich auch mit der Frage der Gegenwärtigkeit und Lesbarkeit des Geschriebenen.
Die Autorin:
Die in Zürich lebende Wissenschaftlerin und Architektin gehört weltweit zu den Autoritäten in Fragen islamischer Architektur und hat in verschiedenen Sprachen zahlreiche Standardwerke zu diesem Themenkreis verfasst.
ackermann + raff. Fügen – Formen – Konstruieren. Hrsg.: Enrico Santifaller. 128 S., 245 meist fb. Abb. und Pläne. 24 x 26 cm. Pb., EUR 24,80 ISBN: 978-3-8030-0664-6 WASMUTH & ZOHLEN
Bauherrn, Jurys und Preisgerichte schätzen die präzisen Arbeiten von Ackermann & Raff: Das vielfach preisgekrönte und veröffentlichte Œuvre des renommierten Tübinger Architekturbüros zeichnet sich durch das sorgfältige Fügen von preiswerten Materialien und vorgefertigten Bauteilen, durch eine exakte formale Sprache sowie den subtilen Umgang mit Landschaft und Topographie aus. Ob Gewerbebauten, öffentliche Gebäude oder Wohnung- und Städtebau, die Architekturen der Tübinger Planer verschränken regionale Baukultur mit zeitgenössischen Anforderungen, verknüpfen komplexe Situationen mit aufgabengerechter Inszenierung, verbinden eine zurückhaltend-raffinierte Erscheinung mit dem Schaffen von Ressourcen schonenden Strukturen.
Der vom zuletzt mit dem DAI Literaturpreis 2005 ausgezeichneten Architekturjournalisten Enrico Santifaller herausgegebene Band gewährt in mehreren Interviews Einblick in die Arbeitsweise, in Positionen, Gestaltungsprinzipien und Konzepte von Gerd Ackermann, Hellmut Raff und ihrer Mitarbeiter. Knappe Texte und einfühlsame Fotographien stellen die wesentlichsten Bauten des Büros vor.
besser wohnen. Siedlungskonzepte im deutschen Südwesten. Hrsg.: Max Stemshorn. Texte: Andreas Feldtkeller, Rüdiger Krisch, Christian Kuhlmann, Carmen Mundorff, Christoph Neis, Martina Schröder, Max Stemshorn, Thomas Vogel, Helen Wanke, Eberhard Wurst. 96 S. 105 Abb. und Plänen in s/w und 34 fb. Abb. 21,5 x 26,5 cm. Gb. mit SU EUR 19,80   ISBN: 978-3-8030-0680-6 WASMUTH & ZOHLEN
Vor gut einhundert Jahren standen die Städte nach den Umwälzungen der Industriellen Revolution vor großen sozialen Herausforderungen. Kommunen und aufgeschlossene Industrielle erkannten nach einem längeren Umdenkungsprozess ihre Verantwortung und begannen ausgehend von England Siedlungen für bedürftige Bevölkerungsschichten zu entwickeln.
Anhand von Beispielen aus dem deutschen Südwesten gibt das Buch schlaglichtartig einen Überblick über die wechselvolle Entwicklung, die der Siedlungsbau seither erlebt hat: von der Gartenstadt um 1900 über die Blut-und-Boden-Ideologie des NS‑Staats bis zum Nachbarschafts-Konzept der 1950er Jahre; gefolgt vom Fortschrittsoptimismus in den Trabantenstädten der späten Sechziger, die anschließende Wiederentdeckung traditioneller Stadtquartiere nach 1975 bis hin zu Modellvorhaben der Gegenwart.
Aus dem Inhalt: Gartenstadt am Bodensee. Die Zeppelinsiedlung Friedrichshafen; Vorzeigestadt des Arbeiterwohnungsbaus. Die Ulmer Siedlungen Untere Bleiche, Beim Kessel und Unterer Kuhberg; Sozialwohnungsbau der Vergangenheit. Die Arbeiterkolonie Gmindersdorf bei Reutlingen; Bewegung auf der Scholle. Die SA‑Dankopfer-Siedlung in Neu-Ulm-Ludwigsfeld; Stadterweiterung in den 1950er Jahren. Wohnungsbau am Ulmer Eselsberg; Zeit des Wiederaufbaus. Die Eberhard-Wildermuth-Siedlung in Tübingen; Siedlungsbau der 1960er Jahre. Die Gartenstadt Orschel-Hagen in Reutlingen; Terrassenhäuser und Teppichbebauung. Die Siedlung Hochberg in Ravensburg; Einflüsse der Postmoderne. Der Sandberg in Biberach an der Riss; Ökologisches Bauen. Die Siedlung Schafbrühl in Tübingen; Kosten- und flächensparendes Bauen. Die Siedlung Eschwiesen in Ulm-Wiblingen; Individuelles und verdichtetes Bauen. Die Rissegger Steige in Biberach; Leben auf der Sonnenseite. Energieoptimiertes Bauen in Ulm; Renaissance der Stadt. Französisches Viertel in Tübingen
Pace, Alessandra /Grau, Lenny: Hannah Dougherty. Das Gartenhaus Projekt und aktuelle Arbeiten 2005/2006. 2007. 72 S., zahlr. meist fb. Abb. 28 x 21 cm. Ebr EUR 18,00 ISBN: 3-8030-3206-7 WASMUTH & ZOHLEN
Hannah Doughertys Malerei zeichnet sich durch eine „Retro-Patina“ der dominierenden Pastellfarben und stark konturierten Figuren aus, die sich hauptsächlich an Kinderbücher, Werbung und Comics aus den 1950er Jahren anlehnen. Hinzu kommen grafische Bildelemente, die an Kupferstiche von Dürer und Abbildungen in alten Enzyklopädien erinnern. Im Gartenhausprojekt, das wie das Bühnenbild eines vorstädtischen Arkadiens wirkt, klebt die Künstlerin außerdem handgeschriebene Notizen und verschiedene Zettel – darunter eine Rechnung einer Berliner Viehhandlung aus dem Jahr 1939 und einen japanischen Zugfahrplan – zumeist verkehrt und unvermittelt nebeneinander auf das Bild, so dass diese Elemente wie kaum zu entziffernde Erinnerungsstücke wirken. Sie sollen offenbar dafür sorgen, dass die Zeichensprache von den Bildern auf geschriebene Texte und die verbale Kommunikation übergreift, und sie sollen wohl auch eine Kettenreaktion des Verweisens und Bezugnehmens an der Bildoberfläche verstärken. Schließlich erweitern diese Details die Fokussierung unseres Blicks von großformatigen Bildern bis hin zu winzigen Buchstaben, von der Gesamtschau zum Detail.
Jupp Ernst. 1905–1987. Designer, Grafiker, Pädagoge. 296 S. 235 Abb. dav. 115 fb. 23,5 x 27,5 cm. Gb. mit Schutzumschlag. EUR 48,00 ISBN: 978-3-8030-3205-8 WASMUTH & ZOHLEN
Sein bekanntestes Objekt ist wohl die Afri-Cola-Flasche, entworfen 1962. Auch heute im Zuge diverser Retrotrends wieder populär, wurde sie ursprünglich durch die ‚modernistische‘ Werbekampagne Charles Wilps in die Alltagskultur eingeführt. Engagierte Modernisierung der bis Ende der 1940er Jahre weitgehend handwerklich-kunstgewerblichen Orientierung im Design war auch das Anliegen von Jupp Ernst. Er gehört zu den Pionieren der „Industrieform“ und ganzheitlicher Werbekonzepte, des „Corporate Design“. Es ging ihm stets darum, klare und zweckmäßige Formen zu schaffen und auf Kitsch zu verzichten.
Jupp Ernst war einer der renommiertesten Designer im Nachkriegsdeutschland. 1948 wurde er Direktor der Meisterschule für das gestaltende Handwerk in Wuppertal, die er im Laufe seiner Amtszeit in eine Ausbildungsstätte für Industriedesign umbaute, die auch visuelle Kommunikation mit einbezog. In den 1950er und 1960 Jahren war er ein typischer Vertreter der „guten Form“. Als Universalgestalter arbeitete Ernst nicht nur als Designer, sondern auch als Werbegrafiker, Fotograf oder Architekt, er war einer der führenden Köpfe des Deutschen Werkbundes und des Rates für Formgebung sowie auch Maler und Plastiker. Dieser Vielzahl von Tätigkeiten, der schöpferischen Entwicklung und dem Lebenswerk von Jupp Ernst geht Gerda Breuer in ihrem Buch nach.
Aus dem Inhalt: Kindheit, Jugend, Studium; Erstes Atelier und die „3 Werber“; Tapetenfabrik Rasch; Deutsche Werkstätten Hellerau; Kriegszeiten und Neuanfänge nach 1945; Deutscher Werkbund und Rat für Formgebung; Gründer der Zeitschriften „werk und zeit“ und „form“; Die Künstlergruppe „Junger Westen“; Die Marke Melitta; Direktor der Werkkunstschule Wuppertal; Institut für Industrieform Wuppertal; Agfa, Strothmann, Goldpfeil, Gehwohl et al., Scherpe-Verlag, Peill & Putzler Glashüttenwerke Düren; 15 Jahre Staatliche Werkkunstschule Kassel; Marken und Zeichen; documenta III, 1964 – Sonderausstellung „Industrial Design“ und „Graphik“; Für und wider Kunststoff; Neues Erscheinungsbild für Afri Cola; Dritter Lebensabschnitt Kunst.
Islamische Kunst am Mittelmeer. Hrsg. v. Museum ohne Grenzen /Schubert, Eva. 2007. 272 S., 380 fb. Abb. 33 x 27 cm. Pb EUR 29,80 ISBN: 3-8030-4105-8 WASMUTH & ZOHLEN
Die großen islamischen Dynastien des Mittelmeerraums mit ihrem faszinierenden künstlerischen und kulturellen Erbe sind die Protagonisten dieses schönen, wissenschaftlich fundierten Bildbands. Als Autoren zeichnen 39 Wissenschaftler, Museumskuratoren und Kulturexperten aus 14 Ländern in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten. In 22 Kapiteln führen sie den Leser durch 13 Jahrhunderte der islamischen Geschichte – von der Zeit des Propheten Muhammad bis zum Ende des Osmanischen Reiches im Jahr 1922.
„Islamische Kunst am Mittelmeer. Faszinierende Entdeckungen“ ist ein Gemeinschaftswerk, das für all jene geschrieben wurde, die mit uns die Vorstellung teilen, dass es nicht nur eine Geschichte gibt, sondern mindestens so viele Geschichten, wie Völker existieren. Die Idee dieses Buches ist es, zu einem historisch präziseren und damit authentischeren Verständnis des Islam beizutragen, indem es unterschiedliche Perspektiven bietet, was die Interpretation von Geschichte, Kunst und Kultur betrifft.
Diese Veröffentlichung ergänzt das Virtuelle Museum
www.discoverislamicart.org und seinen Zyklus von 18 Ausstellungsstraßen „Museum ohne Grenzen. Islamische Kunst im Mittelmeerraum“.
Aus dem Inhalt: Chronologie; Islamische Kunst in Museen – Botschafter einer Zivilisation; Der Mittelmeerraum vor der Ausbreitung des Islam; Der Prophet und die rechtgeleiteten Kalifen; Die Umayyaden: Damaskus, die erste Hauptstadt; Figurativer Dekor; Die Abbasiden: das erste islamische Imperium; Die Eroberung des Westens: Córdoba, die Hauptstadt der Umayyaden in al-Andalus; Kalligrafie: die sublime Kunst des Islam; Sizilien unter islamischer und normannischer Gewalt; Die Fatimiden: zwei Jahrhunderte der Vorherrschaft; Frauen und Macht im islamischen Mittelmeerraum; Der muslimische Westen nach den Umayyaden; Islamische Geometrie: die Philosophie des Raums; Der Zentralmaghreb: Eroberung und Widerstand; „Wir haben alles, was lebendig ist, aus Wasser gemacht“: Wasser im Islam; Die Mudéjar-Kunst: islamisches Erbe im christlichen Spanien und Portugal; Die Zeit der Ayyubiden: Konflikte und Koexistenz im Syrien des Mittelalters; Der Haddsch: Pilgertum im Islam; Die Mamluken: Kairo als neues Zentrum der islamischen Welt; Wissenschaft und Musik; Die Osmanen: Herrscher über sechs Jahrhunderte; Spiegelungen des Paradieses: floraler Dekor in der islamischen Kunst; Westliche Einflüsse auf die osmanischen Länder
Laboratorium Lack. Baumeister, Schlemmer, Krause 1937–1944. Hrsg.: Kunstmuseum Stuttgart. Text: Marion Ackermann, Angela Matyssek, Cara Schweitzer, Daniel Spanke, Barbara und Richard Wörwag, Friedrich Weltzien. 128 S., 70 fb. Abb., 18 x 24 cm. Gb. EUR 24,80 Das Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart, 28. April – 22. Juli 2007 ISBN: 978-3-8030-5073-1 WASMUTH & ZOHLEN
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung waren Willi Baumeister und Oskar Schlemmer als so genannte „entartete Künstler“ aus ihren Professuren entlassen worden. 1941 erhielten sie zusätzlich Mal- und Ausstellungsverbot. Zwischen 1937 und 1944 waren sie bei der Wuppertaler Lackfabrik Dr. Kurt Herberts & Co. angestellt. Dort fertigten die beiden gemeinsam mit dem Künstler und Architekten Franz Krause über 160 Versuchstafeln an, die ein wichtiger zeitgenössischer Beitrag zur Erforschung der Maltechnik sind. Mit außergewöhnlichem Engagement konnten die „Freunde des Kunstmuseum Stuttgart“ jetzt diese einmaligen Arbeiten erwerben. Sie wurden dem Museum im April 2007 feierlich übergeben und gehören von nun an zum Bestand der Sammlung. Rund um diese Neuerwerbung präsentiert das Kunstmuseum Stuttgart vom 28. April bis 22. Juli die Ausstellung „Laboratorium Lack. Baumeister, Schlemmer, Krause 1937–1944“.
Bei ihren Experimenten arbeiteten die drei Künstler mit Farbtropfen, Farbverläufen und pastosem Auftrag von Farben oder Spachtelkitt. In anderen Versuchen betonten sie Pinsel- oder Kammzüge oder arbeiteten mit Feuer. Sie gebrauchten Spritz- und Abklatsch-Techniken, verarbeiteten Sand und Glassplitter, sie integrierten sogar chemische Reaktionen oder Pressluft in ihre Gestaltungen. Mit „Modulationen“ (die Fläche belebenden Farbaufträgen) und „Patina“ (Spuren des natürlichen Alterns) erprobten sie zufällige und neuartige Strukturen mit ästhetischer Wirkung. Von zentraler Bedeutung waren die „Eigenbildungskräfte“ der Materialien, nicht so sehr die Kontrolle des Künstlers über sie. Als Vorbild dienten Naturphänomene und die Ausformung ihrer Oberflächen, z.B. bewegtes Wasser, dichter Waldbewuchs, verwitterte Wände. Zudem verfassten Baumeister, Schlemmer und Krause Publikationen zur Geschichte der Maltechnik von der Vorzeit bis in die Gegenwart, die in der „Schriftenreihe Dr. Kurt Herberts“ erschienen.
Alle drei Künstler kamen auf Vermittlung des Architekten Heinz Rasch bei der Lackfabrik von Dr. Kurt Herberts unter. Mit dem Wuppertaler Fabrikanten verband sie aber auch ihre enge Beziehung zu Stuttgart: Willi Baumeister und Oskar Schlemmer hatten gemeinsam bei Adolf Hölzel an der Stuttgarter Kunstakademie studiert, Franz Krause war technischer Bauleiter am Weißenhof, Kurt Herberts hatte an der Technischen Hochschule Stuttgart promoviert. Ihre Bildexperimente knüpfen direkt an die Materialverwendung der Surrealisten an und greifen die Ästhetik von Fotogrammen auf. Sie weisen auf Formgebungen des Informel und des abstrakten Expressionismus voraus.
In der Ausstellung sowie der zugehörigen Publikation werden diese historisch bedeutsamen Versuchstafeln einer Reihe von Werken gegenübergestellt, über die interessante visuelle Analogien und technische Bezüge sichtbar werden. Dazu gehören Werke von Max Ernst, Óscar Domínguez, Albert Renger-Patzsch, Ernst Wilhelm Nay, Mark Tobey, Jackson Pollock, Sigmar Polke, Andy Warhol sowie asiatische Lackobjekte.
Aus dem Inhalt: Ereignis/Bild. Einblicke in das Laboratorium der Wuppertaler Arbeitsgemeinschaft; Der Künstler als Material(geschichts)forscher. Willi Baumeisters Arbeit für das Wuppertaler Maltechnikum; Das kleine Werk. Opustheoretische Überlegungen zu den Lacktafeln von Willi Baumeister, Oskar Schlemmer und Franz Krause im Kunstmuseum Stuttgart; Annäherung an eine Materialikonografie des Lacks; „Also Lack! – Was ist Lack? Wo ist sein Ursprung? Was ist sein Wesen?“ Lacktechnische Anmerkungen zu den Lacktafeln von Willi Baumeister, Oskar Schlemmer und Franz Krause; Die Lebendigkeit des Materials. Zur Geschichte selbstorganisierender Flecken zwischen Kunst und Wissenschaft
Scharein. Ein Künstlerporträt - A Portrait of the Artist. Beitr. v. Guttenberg, Karl Th zu /Gysi, Gregor /Krone, Klaus /Leinemann,Jürgen /Piepenbrock, Hartwig /Piepenbrock, Maria Th /Prinz, Ursula /Raue, Peter /Scharein, Günter /Staudt, Erwin /Thierse,Wolfgang /Wall, Hans /Wiehager, Renate. Hrsg. v. Hansen, Stefan /Reuter, Edzard. 2006. 112 S., 80 meist fb. Abb., Beih. 28 S. mit 1 Interview 24,5 x 30,5 cm. Ln EUR 28,00 ISBN: 3-8030-3318-7 WASMUTH & ZOHLEN
1949 geboren, studierte Günter Scharein von 1969 bis 1979 in Hamburg, Saarbrücken und Berlin Kunsterziehung. Nach einigen Jahren Lehrtätigkeit arbeitet er seit 1988 ausschließlich als freier Maler. Mit der vorliegenden Monographie besteht nun zum ersten Mal die Möglichkeit, seinen Arbeiten und Ansichten in einem Buch zu begegnen. Zugleich wird sein Werk in einem kunsthistorischen Kontext verankert und zu den monumental gedachten, spirituellen, monochromen Bildkonzepten der lyrisch-abstrakten Malerei der 1960er Jahre – von Künstlern wie beispielsweise Mark Rothko oder Barnett Newman – in Beziehung gesetzt.
Um 1968 setzte Scharein bei einem streng seriell aufgebauten, auf Schwarz-Weiß-Kontraste reduzierten Bildkonzept an, das seine Vorläufer in der Konkreten Kunst, der ZERO-Bewegung und der Op-Art hatte. In Anlehnung an die Rasterstruktur des fotografischen Bildes in Zeitschriften wechselt er ab 1976 zu einer Siebdrucktechnik, bei der er im Verlauf Hunderter von Druckvorgängen die Grundfarben Rot, Blau, Grün und Gelb zu einem dichten, unzerreißbaren Bildplan verwebt. Schließlich geht er dazu über, die Struktur dieser Siebdrucke in Pinselarbeiten aufzugreifen. Die Struktur- und Farbflächen seiner Bilder entstehen nun durch sich überlagernde Farbabläufe aus Hunderten aufeinander abgemischter Farbtöne, zerlegt in Tausende einzelner handgemalter Punkte.
Schareins Bilder entfalten einen begrifflosen, farbatmosphärisch aufgeladenen Raum um sich, welcher den Betrachter an den kultischen Ursprung von Kunst zurückführt. Der Betrachter muss mit seiner ganzen Erfahrung, seiner Sinnlichkeit und Spiritualität auf diese Bilder antworten – oder sie werden ihm verschlossen bleiben. Sein extrem reduziertes Inventar – vier Farben und Punktraster – variiert Scharein über Nuancen der Lichtdramaturgie. So erscheint in der Serie der blauen Bilder das Licht als Emanation spiritueller Energie aus dem Dunkel heraus, während die aktuelle Serie der gelben Bilder die Lichthaltigkeit der Farbe selbst emotional bedeutsam werden lässt. Diese konsequente Reduktion als Basis der Bilder ist es, welche für den kunstgeschichtlich versierten Besucher zugleich Momente der Farbgestaltung in der abendländischen Malerei in Erinnerung ruft.
„Wenn ich in meinem Bildgedächtnis die abendländische Malerei nach den schönsten ‚Stellen’ durchforste, dann zählt für mich zu den frühen Höhepunkten der Befreiung der Farbe das Reflexlicht in den Bildern Vermeers. Schon die gemalten Räume Vermeers sind von einem farbhaltigen bläulichen oder grünlichen Licht erfüllt, das von den Lokalfarben der Dinge auszustrahlen scheint und sich zu einem koloristischen Chiaroscuro verdichtet. Diese Lokalfarben selbst sind wieder in Lichtwerte verwandelt, indem ihre Stofflichkeit sich in irisierende Farbkörper auflöst, die sich aus punktkleinen Reflexen zusammensetzen.“ (Scharein)
Zug, Beatrix: Die Anthropologie des Raumes in der Architekturtheorie des frühen 20. Jahrhunderts. 2007. 112 S. 22 x 16 cm. Pb EUR 14,50 ISBN: 3-8030-0674-0 WASMUTH & ZOHLEN
„Die Studie von Beatrix Zug stellt die hohe Bedeutung der Theorie des Raumes des Kunstwissenschaftlers August Schmarsow (1853–1936) für die Architekturtheorie des frühen 20. Jahrhunderts heraus. Dessen Definition der Architektur als ‚Raumgestalterin‘ wurde wegweisend für die Architekturtheorie der frühen Moderne und ihrem Verständnis der Architektur als Raumkunst.
Schmarsows theoretische Prämisse, die Anschauungsform des Raumes als Bedingung der Architektur zu setzen, wird von der Autorin in höchst kenntnisreicher Einordnung in ideengeschichtliche Zusammenhänge präzise analytisch erschlossen und anschaulich vermittelt. So kann der Einfluss von Wundt und Dilthey auf Schmarsows ganzheitlichen Ansatz nachgewiesen werden, um kunst- und naturwissenschaftliche, psychologische und physiologische Ansätze in einer Ästhetik zu vereinen, die sich als Wissenschaft von der Sinnlichkeit des Menschen und seinen Anschauungsformen begreift.
Besondere Hervorhebung verdienen die analytischen Betrachtungen der Autorin zur Schmarsow-Rezeption bei dem Kunstwissenschaftler Paul Zucker, in dessen Architekturtheorie die Kategorie des Raumes mit der Kategorie der Zeit durch den Begriff der zweckgerichteten Handlung verbunden wird. Anhand von Zuckers Schriften, die auf Schmarsow Bezug nehmen, kann die Autorin schlüssig aufzeigen, wie der psychologisch begründete Raumbegriff Schmarsows verkürzt rezipiert wird. Insgesamt muss der vorliegende Text als grundlegende Arbeit sowohl in Bezug auf das Verständnis der Architektur in der Schmarsow’schen Theorie als auch hinsichtlich der Schmarsow-Rezeption angesehen werden.“ Prof. Dr.-Ing. Fritz Neumeyer
Warhaftig, Myra: They Laid the Foundation. Lives and Works of German-Speaking Jewish Architects in Palestine 1918-1948. Aus d. Dt. v. Lerner, Andrea. 2., veränd. Aufl. 2007. 400 S., 475 fb. Ill. u. Pläne 27 x 22 cm. Gb EUR 24,80 ISBN: 978-3-8030-0676-9 WASMUTH & ZOHLEN
In the 1920s and in particular after the Nazis took over power in 1933 and introduced the Nuremberg Race Laws, more than 130 Jewish architects emigrated to Palestine. Their Buildings (e.g. by Alex Baerwald and Harry Rosenthal) had already made a significant contribution to the urban image of Berlin and they now set about laying the foundations of their new home in Palestine. This book by the Israeli architect Myra Warhaftig provides a comprehensive documentation of works of these architects: Kibbutzim, villages and cities with housing developments, hospitals, schools, universities, theatres, concert halls, administration buildings, etc.
The English language edition of the book also includes portraits of the lives and works of some persecuted Jews from Nazi Germany who started out as entrepreneurs when they arrived in Eretz Israel and who, with their descendants, have gone on to represent important branches of Israeli industry. These individuals also laid the foundation of Israel.
Pfeifer, Günter /Stefanovska, Biljana: Erfindung Wohnen. 10 Grundlagenvorlesungen. 2., veränd. u. erg. Aufl. 2007. 160 S., 106 Abb. 22 x 16 cm. Pb EUR 14,80 ISBN: 3-8030-0673-2 WASMUTH & ZOHLEN
Erfindung Wohnen? Muss das Wohnen neu erfunden werden? Ist es nicht selbstverständlich? „Finden“ und „Erfinden“ impliziert Suchen. Doch nach was suchen wir im Zusammenhang mit Wohnen?
Wohnen ist Behausung, in dem sich die eigenen und die kollektiven Lebenselemente entfalten, Behausung des Menschen als geistiges und leibliches Wesen, aber auch als Teil von Gesellschaft und Kultur.
Nun steckt im Begriff des Wohnens neben „gewöhnlich“ oder „ungewohnt“ aber auch die „Gewohnheit“. GeWohnheiten beruhen auf ehemaligen Erfindungen. Sie bestehen in Kontinuität und im Überliefern. Der heutige Wohnungsbau, der trotz der völlig veränderten Raumvorstellungen des Internet-Zeitalters immer wieder gleiche Lösungen produziert, beweist, wie sehr wir in diesen Strukturen gefangen bleiben. Dem Ändern des Gewohnten geht ein Denkprozess voraus – zu dem dieses Buch anregen will. Insbesondere sollen angehende Architekten zum Nachdenken über „das Wohnen“ angeregt werden.
Aus dem Inhalt: Martin Heidegger – Bauen Wohnen Denken. Was kommt danach? Wohnen: Was ist das? Arbeiten; Schlafen; Kochen; Essen; Hygiene – Entleerung; Hygiene – Körperpflege/Baden; Spielen und Entspannen; Sammeln, speichern, lagern
Der Regierungsbunker. Hrsg. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung und Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Projektleitung: Olaf Asendorf. Vorw.: Florian Mausbach, Hermann Schäfer. Beitr.: Wolfgang Benz, Elke M. Geenen, Alexander Kierdorf, Bettina Lutz, Andreas Rossmann, Waldemar Schreckenberger, Bernd Stöver, Bruo Thoß, Markus Wolf. 2006. 116 S., 86 z. T. fb. Abb. 24 x 30 cm, Gb., EUR 39,00 ISBN: 978-3-8030-0671-6 WASMUTH & ZOHLEN
Der Regierungsbunker bei Marienthal an der Ahr, der in einem Atomkrieg Parlament und Regierung 30 Tage lang hätte beherbergen sollen, war eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Bonner Republik. Doch reicht die wechselvolle Geschichte des Bunkers weiter zurück als nur bis zum Kalten Krieg. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg als Tunnel einer Militärbahn begonnen diente er im Zweiten Weltkrieg als KZ-Außenlager der V 1-Produktion, bevor er mit gigantischem Aufwand ab 1960 für die Beherbergung der Regierung im Krisenfall ausgebaut wurde. Umfangreiches Bildmaterial sowie acht Beiträge aus journalistischer, soziologischer, historischer, militärischer, geheimdienstlicher, politischer und baugeschichtlicher Perspektive gewähren in einer Publikation des Bonner Hauses der Geschichte und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung der Öffentlichkeit erstmals Einblicke in die Geschichte, die Funktion und das Innere des Bunkers, der nicht nur als Monument des Kalten Krieges ein bislang unbekannter Ort deutscher Geschichte ist.
Heinzmann, Friedrich: Die freie Bauherrengemeinschaft. Praktische Überlegungen aus juristischer Sicht und Vertragsmuster. 3. Aufl. 2006. 72 S. - 23,5 x 16,5. Gb. EUR 12,80 ISBN: 3-8030-0670-8 WASMUTH & ZOHLEN
Der Autor erläutert nun die rechtlichen Grundlagen des gemeinsame Bauens und legt Vertragsmuster vor, an denen sich potentielle Baugemeinschaften orientieren können. Darüber hinaus geht er auf die praktischen und psychologischen Fragen ein, mit denen sich Baugemeinschaften auseinandersetzen müssen. Im Vordergrund steht dabei das Verhältnis zwischen Planungssicherheit der Gemeinschaft einerseits und individueller Flexibilität andererseits.
Der Autor: Dr. jur. Friedrich Heinzmann ist seit zehn Jahren juristischer Mitarbeiter der Universitätsstadt Tübingen, anfangs im Bereich Stadtentwicklung, aktuell als stellvertretender Leiter der Rechtsabteilung. Außerdem wirkt er als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen im Fachbereich Immobilienwirtschaft.
Die Mudejar-Kunst. Spanien, Andalusien, Aragonien, Kastilien -La Mancha, Kastilien-León, Extremadura, Madrid. Islamische Ästhetik in christlicher Kunst. 2006. 316 S., 236 fb. Abb. 21,5 x 14,8 cm. (Museum ohne Grenzen ) Pb EUR 16,80 ISBN: 3-8030-4100-7 WASMUTH & ZOHLEN
Die Kunst der Mudéjares, der muslimischen Bevölkerung, die auch nach der Reconquista in Andalusien blieb, nimmt unbestritten eine einzigartige Stellung innerhalb der islamischen Kunstformen ein: Sie ist die sichtbare Manifestation eines wirklichen kulturellen Miteinanders, einer Verschmelzung zweier Kulturen, die außerhalb ihres politischen und religiösen Antagonismus eine fruchtbare künstlerische Romanze eingingen. Die für ihre Baukunst berühmten Mudéjares errichteten für die christlichen Neuankömmlinge unzählige Paläste, Klöster und Kirchen unter schöpferischer Bewahrung streng islamischer Formen. Die verschiedenen Regionen, durch die diese Ausstellungsstraße führt, sind die wichtigsten Stätten jener Kunstwerke, die in großer Zahl und vielfältigen Varianten von der überschwänglichen Vitalität der Mudéjar-Kunst zeugen.
Von den Göttern zu Gott. Frühes Christentum im Rheinland Hrsg.: Rheinisches LandesMuseum Bonn des Landschaftsverbandes Rheinland und Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz. Texte: Lothar Altringer, Albert Boulet, Lothar Bakker, Gerhard Bauchhenß, Wim Dijkman, Hubert Fehr, Jochen Giesler, Mathilde Grünewald, Silke Günnewig, Else Hartoch, Christoph Keller, Ulrike Müssemeier, Peter Noelke, Thomas Otten, Bernd Päffgen, Sebastian Ristow, Winfried Schmitz. 2006. 144 S., 65 meist fb. Abb. 16 x 24 cm. Pb, EUR 16,80
Katalogbuch zur Ausstellung im Rheinischen LandesMuseum Bonn des Landschaftsverbandes Rheinland vom 14. Dezember 2006 bis 15. April 2007. ISBN: 3-8030-1058-6 WASMUTH & ZOHLEN
Die kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der Epoche zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert bilden die Grundlagen des heutigen Europas. Kaum eine Region ist so reich an Objekten aus dieser bewegten Zeit wie das Rheinland. Die Ausstellung im Rheinischen LandesMuseum Bonn des Landschaftsverbandes Rheinland zeigt zum ersten Mal die bedeutendsten und schönsten Funde aus dem Gebiet zwischen Nijmegen und Speyer im historischen Kontext. Wissenschaftliche Grundlage bilden die intensiven Forschungen der letzten 20 Jahre, besonders in den alten Römerstädten an Rhein und Mosel.
Ca. 250 Exponate aus zahlreichen deutschen und internationalen Sammlungen – u.a. Waffen, Steinmonumente, Goldgläser, Fibeln, Schmuck, kostbare Handschriften und Modelle – dokumentieren den spannenden Übergang von den alten Kulten und Religionen der Spätantike bis zum christlichen Karolingerreich Kaiser Karls des Großen.
Die Ausstellung und das Katalogbuch entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz und Wissenschaftlern der Universitäten Köln und Bonn.
Der reichbebilderte Band führt mit Einleitungstexten zur Spätantike, dem Frühmittelalter und der Karolingerzeit in das Thema ein. Herausragende Exponate werden in Text und Bild in Einzelartikeln gewürdigt. Der Anhang enthält einen ausführlichen Reiseführer zu den Stätten des Frühen Christentums im Rheinland mit Bestandsbeschreibungen, Adressen, Öffnungszeiten und Literaturhinweisen. Drei Karten und eine Chronologie runden den Katalog ab.
Schmidle, Elisabeth: Fritz August Breuhaus. 1883-1960 - Kultivierte Sachlichkeit. 2006. 296 S., 259 Abb., 16 fb. Taf., mit 1 CD-ROM. 27 x 22 cm. Gb EUR 49,00 ISBN: 3-8030-0665-1 WASMUTH & ZOHLEN
„Das Haus der kultivierten Sachlichkeit“ nennt der Architekt Fritz August Breuhaus [de Groot] Ende der dreißiger Jahre seinen Entwurf für ein Wohnhaus in Stuttgart. Diese Umschreibung charakterisiert auch seine Designentwürfe äußerst treffend und grenzt sie gegen die klassische Moderne ab. Mit seiner von der Neuen Sachlichkeit abgeleiteten Stilvariante trägt Breuhaus dazu bei, die Akzeptanz avantgardistischer Ideen zu erhöhen und erzielt wesentlich bessere Verkaufszahlen als seine weniger kompromissbereiten Kollegen. Vom Architekten der Düsseldorfer Gartenstadt und Entwerfer luxuriöser Landhäuser avanciert er zum Innenausstatter der modernsten und extravagantesten Verkehrsmittel seiner Zeit. Für die Innenausstattungen des Überseedampfers Bremen und der Zeppeline LZ 128 und LZ 129 Hindenburg entwickelt er Ende der zwanziger Jahre eine harmonische Synthese aus luxuriöser Inszenierung und sachlichem Funktionalismus.
Als geschickter Werbestratege publiziert Breuhaus ab 1935 all seine Bauten im Wasmuth Verlag. Elisabeth Schmidles Blick auf seine Arbeit als Designer rundet dieses Bild nun ab. Sie erfasst und interpretiert das umfangreiche und in seinen Sparten heterogene Werk erstmals systematisch und analysiert es unter den Aspekten Mythen und Legenden um Fritz August Breuhaus; Interieurs zwischen Historismus und Art Déco; Breuhaus’ Konzept der „kultivierten Sachlichkeit“ und dessen Beitrag zur Moderne; Entwürfe für die Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk und die Deutschen Werkstätten; Moderne Zweckformen für luxuriöses Reisen und Fritz August Breuhaus als Werbestratege. Ein Werkkatalog auf CD-Rom erweitert für Forscher, Sammler und Kunsthändler die Recherchemöglichkeiten.
Kübler, Andreas: Chronik Bau und Raum. Geschichte und Vorgeschichte des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. Hrsg. v. Bundesamt f. Bauwesen. 2006. 400 S., 350 meist fb. Abb. 28 x 23 cm. Ln EUR 39,50 ISBN: 978-3-8030-0667-7 WASMUTH & ZOHLEN
Von Schinkels Bauten über Kaiserreich, Weimar und NS-Zeit, den Neubeginn in Bonn bis hin zum Regierungsumzug und den jüngsten Planungen staatlicher Repräsentationsbauten im In- und Ausland: Die „Chronik Bau und Raum“ stellt die Entwicklung der staatlichen Bauverwaltung von der Gründung des preußischen Oberbaudepartements im Jahr 1770 bis zum heutigen Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) vor. Die Landeskunde und Raumordnung ist die zweite Säule des BBR. Als nationalsozialistische Gründung emanzipierte sie sich in der Bundesrepublik von ihren totalitären Wurzeln und wurde zu einem wichtigen Instrument des Sozialstaates in seinem Bemühen, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland herzustellen. Beide Säulen, Bau und Raum zusammen, bilden heute den Kern der staatlichen Bauverwaltung, verantwortlich für Wettbewerbe und Baudurchführung der repräsentativen Staatsbauten in Bonn, Berlin und im Ausland und Berater der Bundesregierung bei Aufgaben der Raumordnung, des Städtebaus, des Wohnungswesens und bei Grundsatzfragen des Bauwesens.
Aus dem Inhalt: Die Bauten K. F. Schinkels; Der Reichstagswettbewerb; Kaiserzeitliche Bauten; Öffentliche Gebäude der Weimarer Republik im In- und Ausland; Albert Speers Planungen für die „Welthauptstadt Germania“; Architektonischer Neubeginn der zweiten deutschen Republik in Bonn; Wiederaufbau des kriegszerstörten Berlins; Regierungsumzug; Neue Planungen zu staatlichen Repräsentationsbauten im In- und Ausland
Jacki, Günter: Looking for Transmission. Die Form als Argument. Vorw. v. Weidemann, Kurt. 2006. 224 S., 800 meist fb. Abb. 24 x 17 cm. Gb EUR 29,80 ISBN: 3-8030-3203-2 WASMUTH & ZOHLEN
Studentenarbeiten (eine Auswahl):
Systematische Grundlagen, Zeichen, Schriftentwurf, Buch- und Magazinlayout, Experimentelle Typographie, Verpackungen, Fotografie, Semesterprojekte und Diplome

Eigene Arbeiten (eine Auswahl):
Bücher und Kataloge, Zeichen, Schriftentwurf, Verpackungen, Plakate und Briefmarkenentwürfe

Günter Jacki war Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart im Fachbereich Kommunikationsdesign. Als Schüler von Walter Brudi, dem Nachfolger von Ernst Schneider, auf den die Gründung der Stuttgarter Schule in den 1920er-Jahren zurückgeht, war auch er in dieser Tradition ausgebildet. Schreibkunst, Schriftentwurf, Satz- und Buchgestaltung, Illustration, Linol- und Holzstich, Marken- und Zeichengestaltung sowie Plakatgestaltung waren die auf Zeit und Geduld angelegten Übungen zur selbständigen Berufsfähigkeit. In der Ausbildung bei Günter Jacki standen Marktfähigkeit und Rentabilität einer Arbeit nicht an erster Stelle. Wichtig war ihm der Weg über Verwerfen und Weiterverfolgen, der zu Gewissheit, Urteilsfähigkeit und Selbstsicherheit führt. Günter Jackis umfangreiches und wegweisendes Werk in freien und angewandten Entwürfen hat die Studierenden stets dazu angeregt, seinen Rat, seine Erklärungen und Begründungen zu suchen und ihnen zur Selbstfindung verholfen. Dabei kommt – je nach Angemessenheit und Wirksamkeit – sowohl das Handwerkliche, das Mechanische, als auch das Elektronische zum Einsatz.
Gutes Design sieht sich dem steten Verlangen nach Schönheit verpflichtet, indem es nicht nach kurzfristigen Effekten, sondern nach einem anhaltenden, grundsätzlichen ‚Richtig-Sein‘ sucht. Aus den Arbeiten seiner Studenten lässt sich ein überdurchschnittlich hohes Niveau ablesen. Jacki führt Individuen zur Berufsfähigkeit und meidet modische Gefälligkeiten.
Elisabeth Böhm. Stadtstrukturen und Bauten. Hrsg. Fristin Feireiss. Text: Kristin Freireiss, Hiltrud Kier, Manfred Sack. 2006. 108 S., 74 fb. Abb., 29,7 x 29,7 cm, Gb., EUR 45,00 ISBN: 3-8030-0668-6 WASMUTH & ZOHLEN
Dieses Buch gibt Einblick in die große Leistung der Architektin Elisabeth Böhm, die neben psychologischen und organisatorischen Qualitäten vor allem ein enormes Maß an architektonischer Kreativität in das gemeinsame Lebenswerk mit ihrem berühmten Partner Gottfried Böhm und mit ihren Söhnen eingebracht hat und immer noch einbringt. Eine inhaltliche und visuelle Überraschung bilden die von ihr für Europa und den asiatischen Raum entwickelten Stadtstrukturen. Sie sind ein Plädoyer gegen die Zersiedlung der Landschaft und die Vereinsamung des Individuums.
Elisabeth Böhms Handzeichnungen geben diesem Buch mit ihrer starken Intensität über die architektonische Aussage hinaus die Anmutung eines Kunstbands.

Bauten und Projekte:
Lufthansa German Center, Peking
Erweiterung des Foyers des Stadttheaters Stuttgart
Bulgarische Botschaft der EU in Straßburg
Pariser Privatwohnung
Umbau einer alten Remise in 2 Wohnungen, Köln
Bulgarische Botschaft beim Vatikan
Villen in Italien
Memorial auf dem Ground Zero, New York u.a.
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